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HCA classic amps & guitars
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Hi!
Heute möchte ich eine kleine Reihe mit Reviews und Soundfiles von einigen meiner Amps beginnen.
Den Anfang macht einer meiner Lieblinge - mein ´79er Fender Princeton Reverb.
Amp + History
Der Princeton Reverb erschien zuerst im Herbst 1964 (Modell AA1164) und wurde in der Folge rasch zu einem der beliebtesten Fender-Amps.
Er war recht klein, handlich und erschwinglich (!), und bot dennoch den typischen Fender-Sound - und das sogar mit REVERB!
Er richtete sich - als eine Art "Einsteiger-Modell" - zunächst an (Gitarren)Schüler, wurde aber bald auch von Profis für die Arbeit im Studio entdeckt.
Die Features sind schnell erklärt:
ca. 15 Watt aus zwei 6V6 Endstufenröhren, 1x10" Speaker, 2 Eingänge (Hi + Low), Regler für Volume, Treble, Bass, Reverb - sowie Speed und Intensity für das eingebaute Tremolo (von Fender "Vibrato" genannt). Hinten gibt´s noch Anschlüsse für den Fußschalter für Hall und Vibrato, sowie einen Ausgang für einen externen Lautsprecher.
Das war´s. Keine Kanalumschaltung, kein Drive-Regler, kein Master-Volume etc. - das sollte alles erst viel später auftauchen.
Von ´64 bis ´67 wurde der Amp als "blackface" Modell (mit schwarzem Bedienfeld) gebaut, ab ´67 wurden alle Fender-Amps mit einer silbernen Bedienplatte versehen und wurden fortan "silverfaces" genannt.
So wurden die Amps bis Anfang der 80er Jahre gebaut. Erst kurz vor dem Ende der "silverface-era" im Jahre 1982 bekamen die Amps wieder ein schwarzes Bedienfeld.
Während die größeren Amps im Laufe der Jahre einige technische "Verschlimmbesserungen" erfuhren, blieben die kleineren Modelle wie Champ, Princeton, Deluxe und Vibrolux davon weitgehend verschont, und so entspricht die Schaltung meines Amps auch in etwa dem Ur-Modell von 1964 - mit Ausnahme des ungeliebten "Pull Boost"-Features.
Ab 1977 wurden viele Fender-Amps mit dieser etwas merkwürdigen "Boost" oder "Overdrive"-Funktion ausgestattet. Wenn man dieses Feature benutzt OHNE die Klangregelung anzupassen, klingt es total schrecklich - schrill und kratzig. Wenn man die Klangregelung bemüht, bekommt man damit allerdings auch brauchbare Sounds und mehr Lautstärke aus dem Amp.
Das Gute daran - wenn man den "Boost" nicht "Pullt" stört er auch nicht weiter
In den 60er bis 80er Jahren führten die kleinen Amps eher ein Schattendasein, da viele Musiker sich auf der Bühne eher auf große Amps verliessen - aber mit dem Fortschreiten der PA-Technik wurden auch kleinere Amps wieder beliebter. Nicht zuletzt deshalb, weil ein Röhrenamp eben doch lebendiger klingt wenn man ihn ein bißchen aufdrehen kann.
Als Reaktion auf die wachsende Beliebtheit dieses Amps brachte Fender kürzlich ein Reissue des ´65er Princeton Reverb heraus.
Diese Amps verkaufen sich - trotz des recht hohen Preises von nahezu 1000,- E. - scheinbar recht gut, scheinen aber klanglich nicht immer zu überzeugen. Zumindest wird in Foren oft nach Möglichkeiten zur Nachbesserung gefragt.
Leider hatte ich noch keine Gelegenheit einen der Reissues mit meinem ´79er Modell zu vergleichen. Jedenfalls hatte ich bei meinem Amp noch nie das Bedürfnis etwas "nachzubessern"...
Hier gibt es einen tollen Clip mit Jim Campilongo und dem Reissue:
http://www.youtube.com/watch?v=gHVG4kDurtY
Warum der Princeton?
Der Princeton Reverb ist ein toller Amp weil er den "klassischen" Fender-Sound, clean und "funkelnd", einen tollen Hall, und ein tolles Tremolo bietet - und das alles mit einer Klangfülle- und Güte die aus so einer kleinen Kiste erstaunlich ist. Er eignet sich aufgrund seiner Leistungsklasse sowohl für das Spielen Zuhause/im Studio, als auch für Proben, Jams und kleinere Gigs. Hier kann man den Amp auch mal ordentlich aufdrehen ohne das die Mitmusiker oder der Mann am Mischpult gleich zuviel (Gitarre) kriegen
Bei niedrigen Pegeln bietet der Amp, wie gesagt, einen tollen Cleansound der genreübergreifend (Blues, Jazz, Rock whatever...) einsetzbar ist. Wenn man den Amp weiter aufdreht geht´s in Richtung milder bis heftigerer Crunch. Ich stelle den Amp meist auf 4 bis 5 für einen semi-cleanen Rhythmus-Sound und benutze ein/zwei Pedale für Crunch/Lead. Damit kann ich eigentlich alles was ich brauche realisieren. Heavy-Metal Fans werden sich vermutlich eher nicht für den Amp interessieren
Princeton OHNE Reverb?
Ja, es gab den Princeton auch ohne Hall (Modell AA964). Diese Amps haben auch einen tollen Cleansound und sind meist erheblich günstiger zu bekommen als ihre Brüder MIT Reverb - aber es sind nicht die gleichen Amps! Sie haben zwei Vorstufenröhren weniger, haben dadurch erheblich weniger Gain und sind deutlich leiser!
Dennoch - auch das sind tolle Amps für Zuhause/Studio und andere eher "milde" Spielsituationen. Sie zerren erst sehr spät und recht wenig - was ja für manche Stilistiken sogar von Vorteil sein kann.
Soundclip
Hier habe ich einen kleinen Clip eingespielt. Eine cleane Spur und eine mit leichten Overdrive.
Alles mit einfachsten Mitteln (Tele + Strat, Overdrive-Pedal, Princeton Reverb, einfaches Gesangsmikro, 29,- Euro-Mikrointerface vom großen T., Garageband), ohne weitere Effekte und bei Zimmerlautstärke.
(das Timing in der Mitte ist so schlecht wegen der blöden Latenzen die ich manchmal bei Garageband habe )
Clip:
http://www.soundclick.com/bands/default.cfm?bandID=971179&content=music
Vielleicht mache ich in Kürze noch was rockigeres - aber bei Interesse hab´ich da auch noch ein paar Aufnahmen mit meiner Band.
Ich hoffe es hat ein bisschen Spaß gemacht - und haltet die Augen auf nach EUREM Princeton Reverb
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