Frage zu Improvisation und "freiem" Spiel.

  • Ersteller Pferdejunge
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Ich taste mich auch so langsam an das Thema ran. Mein Lehrer meinte auch erstmal wenige Töne und die dann schön umspielt und mit Techniken ausgeschmückt...

Die Sache Skalen spielen zu können ist sehr wichtig wie ich finde, aber sie nützt nur bedingt was, hoch und runter spielen nämlich gar nicht. Das mit den 3 Tönen umspielen ist denke ich der richtige Weg, aber bis es klingt ist es echt schwierig!

Gibts nur eins spielen spielen spielen.

Habt ihr vielleicht nen Tipp, wie man am besten mit der 3 Ton Variante übt und voran kommt?
 
Nun absolut muss nicht sein. Es würd im Gegenteil nicht unbedingt nützlich sein. Ein absolut Hörer ist nämlich nicht in der Lage den Akkord als Ganzes zu erfassen. Aber geschult sollte es trotzdem sein. Dann aber als relatives Hören.

Desweitern hilft freilich spielen… sprich üben. Aber nicht nach Tabs!
Auch singen hilft sehr zum schulen des Ohres. Aber trotzdem allem sollte man das Timing nicht vergessen. Das würd oft von vielen durch die Welt der 100 Skalen stark vernachlässigt.

Fazit: Üben üben üben. Aber das richtig.
 
Ich taste mich auch so langsam an das Thema ran. Mein Lehrer meinte auch erstmal wenige Töne und die dann schön umspielt und mit Techniken ausgeschmückt...

Die Sache Skalen spielen zu können ist sehr wichtig wie ich finde, aber sie nützt nur bedingt was, hoch und runter spielen nämlich gar nicht. Das mit den 3 Tönen umspielen ist denke ich der richtige Weg, aber bis es klingt ist es echt schwierig!

Gibts nur eins spielen spielen spielen.

Habt ihr vielleicht nen Tipp, wie man am besten mit der 3 Ton Variante übt und voran kommt?


Probier doch einfach 'mal folgendes: Tut mir leid, ich unterfordere Dich jetzt vielleicht, ich kenne ja Deinen Stand nicht!

Schnapp Dir eine Blues - Begleitung, etwa einen Blues in A moll oder Dur, egal.

Jetzt setzt Du den Mittelfinger auf die G - Saite im 14. Bund = a, den Zeigefinger auf die H - Saite im 13. Bund = c und den Ringfinger auf den 15. Bund = d. Und los geht es den ganzen Blues hindurch. Du kannst in jedem Bund benden, so weit Du kannst und hast jeden Ton parat, den Du brauchst.
Und jetzt spielen, spielen und nochmals spielen. Und den Fingersatz immer so beibehalten. Mit der Zeit wirst Du das Gefühl bekommen, dass Du vielleicht 'mal ein Erweiterung brauchst: dann nimm einfach z.B. das e im 14. Bund der D - Saite dazu. Jetzt hast Du nur durch das Benden schon ohne Probleme eine ganze Oktave von e bis e (wenn Du das d drei Halbtöne hochkriegst, sogar noch ein f, was für einen Blues in A moll ganz gut ist!). Oder spiel das g im 12. Bund der G - Saite. Um noch mehr Abwechslung hinein zu bringen, kannst Du dann irgendwann das ganze zwischendurch 'mal um eine Oktave hoch- oder 'runterschieben.

Ich muss allerdings zugeben, dass ich kein Gitarren - Lehrer bin, aber schon ein paar Jährchen spiele. Bei einer abgedrehten Tonart, in der ich bisher noch nicht gespielt habe, gehe ich heute noch so vor!

Wichtig ist: nicht aus der Ruhe bringen lassen! Langsam anfangen. Und was auf Dauer besonders interessant ist: Man kann das ganze langsam zu einem Höllentempo steigern, ohne dass man sich die Finger verbiegen muss.

Tut mir leid, wenn das alles jetzt ein bißchen nach "Herr Lehrer, ich weiß was!" klingt.

Wenn ich nur den leisesten Schimmer hätte, wie man sowas macht, könnte ich 'mal was hochladen, um das von mir gesagte akustisch zu untermauern.
 
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Und auch ganz wichtig : Bendings,wenn du grade in deinem solo das entscheidene bending machst und es klingt schief,ist das ganze solo versaut ! ;)
spreche aus erfahrung...
 
Und auch ganz wichtig : Bendings,wenn du grade in deinem solo das entscheidene bending machst und es klingt schief,ist das ganze solo versaut ! ;)
spreche aus erfahrung...

Dann wiederholst du es einfach zweimal, dann klingts wieder wie gewollt.;)
 
Probier doch einfach 'mal folgendes: Tut mir leid, ich unterfordere Dich jetzt vielleicht, ich kenne ja Deinen Stand nicht!

Schnapp Dir eine Blues - Begleitung, etwa einen Blues in A moll oder Dur, egal.

Jetzt setzt Du den Mittelfinger auf die G - Saite im 14. Bund = a, den Zeigefinger auf die H - Saite im 13. Bund = c und den Ringfinger auf den 15. Bund = d. Und los geht es den ganzen Blues hindurch. Du kannst in jedem Bund benden, so weit Du kannst und hast jeden Ton parat, den Du brauchst.
Und jetzt spielen, spielen und nochmals spielen. Und den Fingersatz immer so beibehalten. Mit der Zeit wirst Du das Gefühl bekommen, dass Du vielleicht 'mal ein Erweiterung brauchst: dann nimm einfach z.B. das e im 14. Bund der D - Saite dazu. Jetzt hast Du nur durch das Benden schon ohne Probleme eine ganze Oktave von e bis e (wenn Du das d drei Halbtöne hochkriegst, sogar noch ein f, was für einen Blues in A moll ganz gut ist!). Oder spiel das g im 12. Bund der G - Saite. Um noch mehr Abwechslung hinein zu bringen, kannst Du dann irgendwann das ganze zwischendurch 'mal um eine Oktave hoch- oder 'runterschieben.

Ich muss allerdings zugeben, dass ich kein Gitarren - Lehrer bin, aber schon ein paar Jährchen spiele. Bei einer abgedrehten Tonart, in der ich bisher noch nicht gespielt habe, gehe ich heute noch so vor!

Wichtig ist: nicht aus der Ruhe bringen lassen! Langsam anfangen. Und was auf Dauer besonders interessant ist: Man kann das ganze langsam zu einem Höllentempo steigern, ohne dass man sich die Finger verbiegen muss.

Tut mir leid, wenn das alles jetzt ein bißchen nach "Herr Lehrer, ich weiß was!" klingt.

Wenn ich nur den leisesten Schimmer hätte, wie man sowas macht, könnte ich 'mal was hochladen, um das von mir gesagte akustisch zu untermauern.

Danke das klingt gut. werd ich heute gleich probieren. Genau sowas hab ich gemeint und gesucht :)
 
Was immer falsch verstanden wird ist, um was es sich bei Improvisation handelt. Ich zitiere mal aus der Bebop Bible.. da steht das ganz gut erklärt:

"Musical improvisation. Let's define what it is not. It is not the God-given ability to invent melodies from out of the sky. It does not come from a blot of lightening, enabling one to be a monster soloist. It is not a divine gift which only a few of us have because we are special. What then, is improvisation? it is spontaneous reorganization"

Was du also am allermeisten brauchst ist ein festes lick-vocabulary als grundlage für deine soli, dass du immer abrufen kannst. Nimm dir einfach diverse licks aus deinen lieblingssolos, lern sie oder veränder sie leicht und lern sie dann und versuch sie bewusst in dein spiel einzubinden. Irgendwann geht das dann ganz von alleine in dich über.
 
Danke,für den link,werde ich mir auch mal anschauen
 
Hey das ich so viele Antworten bekomme habe ich jetzt nicht gedacht :)
Ihr habt mir sehr geholfen
Danke
:great::great:
 
Was ich noch dazu sagen möchte: Wichtig für ein gutes Solo ist auch der "rhythmus" der Töne die du spielst. Wenn du mit 2-3 Tönen grooven kannst, dann wird das ein simples aber je nachdem auch geiles Solo. Wer grooven kann in einer Band hat die Macht :D
Technik hin oder her, manchmal komme ich auch gern beim solieren auf die Essenz der Musik zurück: Melodie und Groove.
saludos de andalucia
neviani
 
Was mir ganz konkret weitergeholfen hat, ist zu einfachen JamTracks oder selbst eingespielten Tracks mit der passenden Tonleiter anzufangen.
Dazu habe ich einen Looper (ich verwende den Looper aus dem Digitech GNX-4, wo ich alles (Sounds etc.) gleich zusammen habe), spiele z. B. eine einfache 12-Bar Blues-Nummer mit nur 3 Akkorden und lasse das im Loop abspielen. Ich habe auch ein paar schöne JamTracks, die ich abspiele. Vorher mache ich mir klar, in welcher Tonart ich die Nummer spiele, also z. B. Blues in A-Moll mit den Akkorden A-Moll, D-Moll, E-Moll. Bei den JamTracks ist die Tonart oft angegeben bzw. man muss dies herausfinden (was bei Blues schon mal leichter sein kann).

Dann fange ich über die Begleitung an, mit der Tonleiter A-Moll-Pentatonik "zu spielen". Da kann man bequem mit einem ersten Fingersatz anfangen. Schön ist es, wenn man sich alle 5 Patterns der Pentatonik mal draufgeschafft hat. Dann kann man selbst die Tonleiter in den verschiedenen Lagen wunderbar über die Liedbegleitung üben. Statt die Tonleiter zu üben kann der Fokus natürlich, wie in diesem Thread gewünscht, darauf liegen, über das Lied schöne Melodien zu spielen.

Dann habe ich noch einen einfachen Rock-Rhythmus eingespielt in C-Dur, mit den Akkorden C-Dur, F-Dur und G-Dur. Klingt ganz anders als Blues, ist viel flotter und ich verwende die gleichen Finger-Patterns wie bei A-Moll. Das Ergebnis klingt (logischerweise) völlig anders.

Was ich hiermit alles sagen will ist, womit man beispielsweise anfangen kann. Es hat bei mir total die Lust darauf geweckt, von Rhythmus-Gitarre auch mal zur Lead-Gitarre zu wechseln und mich (viel) mehr mit Skalen zu beschäftigen. Für mich ist dies mein praktischer Ansatz, den Anfang in eine gute Richtung zu machen.
Wichtig fand ich dabei noch, dass die JamTracks oder meine eigene Lied-Begleitung eben noch kein Solo hat, sprich zu fertigen Songs mitspielen, funktionert nicht. Bei den JamTracks/eigene Liedbegleitung ist man selbst am Drücker und hört genau, was da passiert und was wie klingt.

Natürlich kann man dies später noch weiter ausbauen, indem man an bestimmten Stellen Töne der Dur- bzw. Moll-Tonleiter mit rein nimmt und irgendwann ebenfalls diese Skalen komplett kennt. Aber bis dahin ist es sehr weit.

Ich hoffe ich konnte eine praktische Hilfe liefern.
 
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Guten Tag. Ich bin Anfänger und improvisiere quasi nur. (Leider leidet meine Technik nen bisschen darunter. Das muss ich dann mit entsprechenden Übungen wieder reinholen). Ich habe kein gutes Gehör und es kommt meistens auch nichts gutes bei raus, aber grundlegend kann ich dir nur empfehlen die Theorie zu lernen und die Tonleiter-Fingersätze auswendig zu lernen. Ausserdem sollte man so ungefähr wissen, wo man welchen Ton auf der Gitarre findet. Man sollte wissen, wie eine Tonleiter aufgebaut ist und wie man sie transponiert. Desweiteren sollte man in verschiedenen "Lagen" spielen können. Das heisst du solltest den Tonumfang deiner Gitarre nutzen, um den Grundton auch mal 2 Oktaven höher zu spielen.
Wenn du die grundlegende Harmonielehre erstmal begriffen hast, wirst du auch blitzschnell wissen welche Skalen du spielen musst.
Die Bluesimprovisation ist sehr gut zum Einstieg, weil man anhand von 3 Tönen schon ziemlich gute Ergebnisse erzielen kann (Grundton, Septime, Quinte). "Kirchen"-tonleitern lernen ist auch eine gute Idee.
Und viel Tonleitern lernen. Ich verbinde das immer gleich mit der Praxis und übe dabei auch die Pulloffs, etc..

Zu Beginn lernen die meisten oft die A-Moll-Tonleiter/Pentatonik da sie am "einfachsten" ist. Allerdings wirst du, sobald du das Transponieren verstanden hast, merken, dass alle anderen Tonleitern genauso einfach sind. Während du die Tonleitern spielst, macht es Sinn alle Töne durchzuzählen oder ihre Namen laut aufzuzählen. Die 1 steht dabei für den Grundton. Auf diese Weise merkst du dir gleich wo du welchen Ton finden kannst.
Mir hat das meiste mein Gitarrenlehrer beigebracht, aber viele meinen das dies ein guter Workshop ist.
Viel Spaß beim Üben
 
Hallo, tja, genau so einer bin ich: improvisieren-Talent leidlich-vor 35 Jahren 1Stunde Unterricht-Bluestonleiter. Die
begriffe, die hier verwendet werden, kenne ich garnicht. Garantiert nutze ich diese aber. Die Zauberworte heißen:
Spielen-Spielen-Spielen. Technik etc. wird je nach Talent früher oder später besser. Bestimmte Techniken
entwickeln sich von alleine. Mein Gehör ist nicht das beste, macht gar nichts. Die Gitarre singt trotzdem. Also:
Bangemachen gilt nicht! Jürgen.G
 

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