Laut Facebook habe ich um die 281 Freunde. Freunde sind die wenigsten davon. Und wie schon mal eine Zeitung als Werbung getitelt hat: "Wir haben so viele Freunde, dass wir für die echten ein neues Wort brauchen!"
(wem das bekannt vorkommt: Ja, ich gestehe, das ist aus der Abiturprüfung 2011 )
Bedeckt halten ist so eine Sache. Ich persönlich habe einen Allerweltsnamen, so einfach ists da nicht auf meine Adresse zu kommen. Überall gebe ich nicht preis, wer ich bin. Ich habe meine Trashmail, wo jeder Depp die Adresse bekommt und meine diversen Decknamen. (würde man sich die Mühe machen, würde man darauf kommen).
Generell bin ich der Meinung, dass fast niemand unentdeckt im Netz bleiben kann. Bei so ziemlich jedem kann man mit mühevoller Suche seine wahre Identität herausfinden, die verknüpften Nicknames und seine Daten. Dauert je nach dem aber etwas.
Die Aussage "wer nichts zu verbergen hat, hat nichts zu befürchten" ist ziemlich naiv gedacht. Es gibt genug Leute, die mit deinen Daten Schindluder treiben wollen, und da musst du nicht mal etwas zu verbergen haben. Einbrechern ist es auch relativ egal, ob du mal bei Penny eine Tafel Schokolade geklaut hast. (schlechtes Beispiel)
Außerdem hängt das auch davon ab, in welchem Metier ich mich bewege. Bei Facebook habe ich inzwischen die meisten sensiblen Daten herausgelöscht, soweit es ging. Und ansonsten teile ich da nur Banalitäten. Heutzutage muss man da aber schon fast Mitglied sein, um sich schulisch organisieren zu können. Privateres gibts per Mail oder Telefon oder Chat (jaja die Datensicherheit). Völlige Anonymität gibt es da aber auch nicht.
Hmm würde ich jemanden, den ich aus dem Internet kenne als Freund bezeichnen...
Gute Frage.
Ich finde das richtig schwer zu beantworten. Richtig ist, dass ich die Person nicht persönlich in Fleisch und Blut kenne. Und das ist ein Problem. Aber andererseits kann man dem ja durch Skype, VoIP und Telefon in gewisser Weise Abhilfe verschaffen. Fragen wir das mal anders herum: Warum kann jemand, den ich nicht im realen Leben kenne, kein Freund sein? Wo ist denn da die Grenze zum "realen Leben"? Wenn ich telefoniere ist das doch auch real und nicht virtuell?
Ich finde schon, dass das geht. Dennoch mit gewissen Grenzen. Als "besten Freund" könnte ich niemanden aus dem Netz bezeichnen. Aber auch das wirft viele weitere Fragen auf: Warum kann man im Internet einen Partner kennenlernen und sich in den verlieben, obwohl man ihn noch nie gesehen hat? (ich antworte hier auf mich selbst: Wunschprojektion)