stratgod82
Registrierter Benutzer
Moin moin an alle,
ich habe jetzt meine Sammlung an Classic Vibe Gitarren von Squier by Fender ergänzt. Ich hatte mir letztes Jahr eine CV 60s in Candy Apple Red gekauft und war/bin restlos begeistert von der Qualität, Bespielbarkeit und Optik.
Nun sind noch eine CV 50s Strat in Sunburst und eine CV 50s Tele in Butterscotch Blonde hinzugekommen.
Ich möchte in diesem Beitrag einmal die jeweiligen Vorzüge und gleichzeitig auch die markanten Unterschiede in Sound und Bespielbarkeit verdeutlichen.
Equipment für diesen Test war natürlich für alle Modelle gleich:
- Fender Princeton Reverb Reissue
- Fender Princeton Recording Amp
Beginnen wir mir der CV 60s Strat:
Diese Strat klingt im Vergleich zu einer Fender USA 60s Reissue Strat ziemlich ebenbürtig! Die Verarbeitung ist ohne Mängel, die Gitarre war ab Werk perfekt eingestellt.
Bespielbarkeit:
Die Finger flitzen nur so über das Griffbrett. Flache Saitenlage, angenehm dünner Hals (ich persönlich mag das, ist nicht jedermanns Sache...). Die Mechaniken arbeiten super, die Gitarre hält sehr gut die Stimmung. Die Bundstäbe sind Vintage-korrekt eher schmal, lassen aber ein tolles Feeling aufkommen. Einzig und allein der PU-Wahlschalter schaltet nicht so "weich" wie bei anderen Strats. Der "klonkt" mechanisch etwas in die Rastpositionen. Die Regler arbeiten zuverlässig und nebengeräuschfrei.
Sound:
Der Sound ist irgendwie einfach "rund". Die PUs sind gut aufeinander abgestimmt, denn man hat nie das Gefühl, dass einer zu mumpfig oder zu schrill daherkommt. Meine Lieblingsstellungen für die PUs sind die Kombinationen aus Hals und Mitte sowie Mitte und Steg.
Clean tönt die 60s Strat voll und recht weich bei gutem Sustain. Alle Saiten werden sehr differenziert über den Amp wiedergegeben, das Akkordbild ist jederzeit klar und transparent.
Verzerrt kann diese Gitarre auch und klingt dann schön bluesig-singend. Selbst mit dem Stegpickup ist das nicht übermäßig schrill und ergibt einen durchsetzungsfähigen Sound.
Nun zur CV 50s Strat:
Auch diese Strat klingt im Vergleich zu einem Fender USA-Modell richtig, richtig gut! Die Verarbeitung ist fast ohne Mängel, die Gitarre war ab Werk perfekt eingestellt. Lediglich die Sattelkerbe für die E-Saite musste ganz leicht aufgefeilt werden.
Bespielbarkeit:
Ähnlich wie bei der 60s Strat, aber dennoch irgendwie anders. Der Hals fällt etwas dicker aus, ist aber immernoch angenehm für meine kleinen Hände ;-)
Die Gitarre klingt trocken viel knackiger und resoniert mehr als das 60er-Modell. Die Tuner arbeiten auch hier super und die Elektronik-Bauteile gleichen denen der Schwestergitarre (PU-Wahlschalter etwas "hart", Regler dafür klasse usw.). Auch hier sind die Bundstäbe dünner als man von modernen Strats gewohnt ist.
Sound:
Der Sound ist hier durch und durch knackig! Die Strat knallt die Töne mehr in den Amp und klingt wesentlich heller als das 60er-Modell. Trotz der unteren Preisklasse wurden die sehr unterschiedlichen Grundcharakteristika der beiden Strat-Epochen sehr gut getroffen und umgesetzt. Die 50s Strat "rockt" verzerrt in Richtung Country-Rock oder Classic Rock - und das nicht zu knapp. Der verzerrte Sound ist etwas schneidender als bei der 60s, dafür aber noch präsenter.
Clean ist diese Gitarre eine echte Country-Strat ;-)
Man merkt, dass sich der gute Leo Fender seine Stratocaster ursprünglich in Country-Bands vorgestellt hat...
Unverzerrte Töne kommen unglaublich klar und brilliant aus den Speakern des Amps, dabei aber wiederum sehr ausgewogen in der Pickupkombination. Bei dieser Strat gefallen mir eher die Einzelpickups (nur Hals, nur Mitte oder nur Steg) im Sound.
Zuletzt die CV 50s Tele:
Eine Tele ist eine Tele. Punkt. Ich hatte vor Jahren mal eine Squier Standard Telecaster, das war kein Vergleich zu diesem Modell hier!
Die Verarbeitung ist hier wiederum auf hohem Niveau: Für 320 Euro hätte ich so eine Gitarre nicht erwartet. Die Geschmäcker werden jedoch bei der Holzmaserung auseinander gehen... Die Tele hat einen Haufen kleiner Sprenkel auf der Decke. Zuerst war ich etwas erschrocken, aber ich finde es irgendwie klasse und es macht die Gitarre irgendwie einzigartig ;-)
Bespielbarkeit:
Eine Tele ist ein Urviech, sie ist ungeschliffen, rauh und noch nicht so "ausgereift" wie eine Strat. Aber Leo Fender hat irgendwie schon bei diesem ersten Schuss alles richtig gemacht. Alles passt bei dieser Gitarre einfach zusammen, dabei ist sie fast erschreckend unkompliziert aufgebaut.
Saitenlage ein Traum, Mechaniken arbeiten perfekt. Ausgepackt, Stimmung nach zweimaligem Durchstimmen gehalten. Passt!
Der Hals ist etwas dicker als bei den CV Strats, aber für meine kleinen Hände genau passend. Wer einen richtigen Tele-Knüppel erwartet, wird hier enttäuscht werden...
Dafür lässt sich diese Tele butterweich spielen, wobei die werksseitigen 9er-Saiten mit Sicherheit beim Saitenwechsel auf Stärke 10 gewechselt werden.
Sound:
Twäääääääääääng! Eine Tele erkennt man ja irgendwie am Sound. Ich kann nicht beschreiben wieso, aber es ist immer ein besonderer Sound. Die CV 50s Tele legt richtig los! Rauher Sound, das trifft es am besten, einfach ein universell einsetzbares (Metalheads ausgenommen..., wobei... mal versuchen ;-)) Instrument.
Der Halspickup klingt nicht zu dumpf (für mich ein Manko bei vielen Teles), dafür der Stegpickup nicht zu schneidend (oftmals musste ich bei Teles dann die Höhen runterregeln, damit es erträglich wurde).
Ich glaube, dass diese Tele die durchsetzungsfähigste Gitarre ist, die ich jemals besessen habe!
Clean ist der Sound einfach knackig, twängig, klar und transparent. Im Vergleich zur 50s Strat ist er ungeschliffener und rauher, aber mit noch mehr Charme.
Am verzerrten Amp gewinnt die Tele für mich besonders im Crunchbereich. Keith lässt grüßen (ok, das war damals harter Rocksound, aber für heutige Verhältnisse nenne ich das mal Crunch ;-), ebenso Springsteen.
Ein absoluter Soundgewinn für meine Sammlung!
Fazit:
Ich kann es einfach nicht verstehen, dass diese Gitarren 320 Euro pro Stück kosten, aber in meinen Augen/Ohren JEDE bisher getestete Mexiko-Gitarre von Fender an die Wand spielen. Und ich wette, dass die meisten Gitarristen in einem Blindvergleich auch Probleme hätten, eine USA Strat eindeutig von diesen Squiers zu unterscheiden...
Die Classic Vibe Serie ist wirklich durch und durch gelungen und authentisch.
Ich hatte anfangs auch ein Problem, "Squier" statt "7ender" auf der Kopfplatte stehen zu haben, aber nur dieser Schriftzug ist mir den massigen Aufpreis nicht wert. Alle meine drei Classic Vibes zusammen kosten weniger als EINE USA-Strat. Ist das unglaublich, oder was?!
Das wär's dann von meiner Seite aus. Wenn Fragen auftauchen: Immer her damit!
Gruß
Maddin
ich habe jetzt meine Sammlung an Classic Vibe Gitarren von Squier by Fender ergänzt. Ich hatte mir letztes Jahr eine CV 60s in Candy Apple Red gekauft und war/bin restlos begeistert von der Qualität, Bespielbarkeit und Optik.
Nun sind noch eine CV 50s Strat in Sunburst und eine CV 50s Tele in Butterscotch Blonde hinzugekommen.
Ich möchte in diesem Beitrag einmal die jeweiligen Vorzüge und gleichzeitig auch die markanten Unterschiede in Sound und Bespielbarkeit verdeutlichen.
Equipment für diesen Test war natürlich für alle Modelle gleich:
- Fender Princeton Reverb Reissue
- Fender Princeton Recording Amp
Beginnen wir mir der CV 60s Strat:
Diese Strat klingt im Vergleich zu einer Fender USA 60s Reissue Strat ziemlich ebenbürtig! Die Verarbeitung ist ohne Mängel, die Gitarre war ab Werk perfekt eingestellt.
Bespielbarkeit:
Die Finger flitzen nur so über das Griffbrett. Flache Saitenlage, angenehm dünner Hals (ich persönlich mag das, ist nicht jedermanns Sache...). Die Mechaniken arbeiten super, die Gitarre hält sehr gut die Stimmung. Die Bundstäbe sind Vintage-korrekt eher schmal, lassen aber ein tolles Feeling aufkommen. Einzig und allein der PU-Wahlschalter schaltet nicht so "weich" wie bei anderen Strats. Der "klonkt" mechanisch etwas in die Rastpositionen. Die Regler arbeiten zuverlässig und nebengeräuschfrei.
Sound:
Der Sound ist irgendwie einfach "rund". Die PUs sind gut aufeinander abgestimmt, denn man hat nie das Gefühl, dass einer zu mumpfig oder zu schrill daherkommt. Meine Lieblingsstellungen für die PUs sind die Kombinationen aus Hals und Mitte sowie Mitte und Steg.
Clean tönt die 60s Strat voll und recht weich bei gutem Sustain. Alle Saiten werden sehr differenziert über den Amp wiedergegeben, das Akkordbild ist jederzeit klar und transparent.
Verzerrt kann diese Gitarre auch und klingt dann schön bluesig-singend. Selbst mit dem Stegpickup ist das nicht übermäßig schrill und ergibt einen durchsetzungsfähigen Sound.
Nun zur CV 50s Strat:
Auch diese Strat klingt im Vergleich zu einem Fender USA-Modell richtig, richtig gut! Die Verarbeitung ist fast ohne Mängel, die Gitarre war ab Werk perfekt eingestellt. Lediglich die Sattelkerbe für die E-Saite musste ganz leicht aufgefeilt werden.
Bespielbarkeit:
Ähnlich wie bei der 60s Strat, aber dennoch irgendwie anders. Der Hals fällt etwas dicker aus, ist aber immernoch angenehm für meine kleinen Hände ;-)
Die Gitarre klingt trocken viel knackiger und resoniert mehr als das 60er-Modell. Die Tuner arbeiten auch hier super und die Elektronik-Bauteile gleichen denen der Schwestergitarre (PU-Wahlschalter etwas "hart", Regler dafür klasse usw.). Auch hier sind die Bundstäbe dünner als man von modernen Strats gewohnt ist.
Sound:
Der Sound ist hier durch und durch knackig! Die Strat knallt die Töne mehr in den Amp und klingt wesentlich heller als das 60er-Modell. Trotz der unteren Preisklasse wurden die sehr unterschiedlichen Grundcharakteristika der beiden Strat-Epochen sehr gut getroffen und umgesetzt. Die 50s Strat "rockt" verzerrt in Richtung Country-Rock oder Classic Rock - und das nicht zu knapp. Der verzerrte Sound ist etwas schneidender als bei der 60s, dafür aber noch präsenter.
Clean ist diese Gitarre eine echte Country-Strat ;-)
Man merkt, dass sich der gute Leo Fender seine Stratocaster ursprünglich in Country-Bands vorgestellt hat...
Unverzerrte Töne kommen unglaublich klar und brilliant aus den Speakern des Amps, dabei aber wiederum sehr ausgewogen in der Pickupkombination. Bei dieser Strat gefallen mir eher die Einzelpickups (nur Hals, nur Mitte oder nur Steg) im Sound.
Zuletzt die CV 50s Tele:
Eine Tele ist eine Tele. Punkt. Ich hatte vor Jahren mal eine Squier Standard Telecaster, das war kein Vergleich zu diesem Modell hier!
Die Verarbeitung ist hier wiederum auf hohem Niveau: Für 320 Euro hätte ich so eine Gitarre nicht erwartet. Die Geschmäcker werden jedoch bei der Holzmaserung auseinander gehen... Die Tele hat einen Haufen kleiner Sprenkel auf der Decke. Zuerst war ich etwas erschrocken, aber ich finde es irgendwie klasse und es macht die Gitarre irgendwie einzigartig ;-)
Bespielbarkeit:
Eine Tele ist ein Urviech, sie ist ungeschliffen, rauh und noch nicht so "ausgereift" wie eine Strat. Aber Leo Fender hat irgendwie schon bei diesem ersten Schuss alles richtig gemacht. Alles passt bei dieser Gitarre einfach zusammen, dabei ist sie fast erschreckend unkompliziert aufgebaut.
Saitenlage ein Traum, Mechaniken arbeiten perfekt. Ausgepackt, Stimmung nach zweimaligem Durchstimmen gehalten. Passt!
Der Hals ist etwas dicker als bei den CV Strats, aber für meine kleinen Hände genau passend. Wer einen richtigen Tele-Knüppel erwartet, wird hier enttäuscht werden...
Dafür lässt sich diese Tele butterweich spielen, wobei die werksseitigen 9er-Saiten mit Sicherheit beim Saitenwechsel auf Stärke 10 gewechselt werden.
Sound:
Twäääääääääääng! Eine Tele erkennt man ja irgendwie am Sound. Ich kann nicht beschreiben wieso, aber es ist immer ein besonderer Sound. Die CV 50s Tele legt richtig los! Rauher Sound, das trifft es am besten, einfach ein universell einsetzbares (Metalheads ausgenommen..., wobei... mal versuchen ;-)) Instrument.
Der Halspickup klingt nicht zu dumpf (für mich ein Manko bei vielen Teles), dafür der Stegpickup nicht zu schneidend (oftmals musste ich bei Teles dann die Höhen runterregeln, damit es erträglich wurde).
Ich glaube, dass diese Tele die durchsetzungsfähigste Gitarre ist, die ich jemals besessen habe!
Clean ist der Sound einfach knackig, twängig, klar und transparent. Im Vergleich zur 50s Strat ist er ungeschliffener und rauher, aber mit noch mehr Charme.
Am verzerrten Amp gewinnt die Tele für mich besonders im Crunchbereich. Keith lässt grüßen (ok, das war damals harter Rocksound, aber für heutige Verhältnisse nenne ich das mal Crunch ;-), ebenso Springsteen.
Ein absoluter Soundgewinn für meine Sammlung!
Fazit:
Ich kann es einfach nicht verstehen, dass diese Gitarren 320 Euro pro Stück kosten, aber in meinen Augen/Ohren JEDE bisher getestete Mexiko-Gitarre von Fender an die Wand spielen. Und ich wette, dass die meisten Gitarristen in einem Blindvergleich auch Probleme hätten, eine USA Strat eindeutig von diesen Squiers zu unterscheiden...
Die Classic Vibe Serie ist wirklich durch und durch gelungen und authentisch.
Ich hatte anfangs auch ein Problem, "Squier" statt "7ender" auf der Kopfplatte stehen zu haben, aber nur dieser Schriftzug ist mir den massigen Aufpreis nicht wert. Alle meine drei Classic Vibes zusammen kosten weniger als EINE USA-Strat. Ist das unglaublich, oder was?!
Das wär's dann von meiner Seite aus. Wenn Fragen auftauchen: Immer her damit!
Gruß
Maddin
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