Wann bringt ein PU Tausch wirklich eine Verbesserung?

  • Ersteller Matthaei
  • Erstellt am
Matthaei
Matthaei
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
04.06.19
Registriert
19.09.06
Beiträge
734
Kekse
1.312
Ort
München
Hallo Zusammen,

ich habe mal eine ganz grundsätzliche Frage zu PU's.
Ich besitze insgesamt 3 verschiedene E-gitarren.
Eine Dean Evo (http://www.deanguitars.com/evo_series.php)
Eine Fender Squier Strat, und eine Washburn.

Alle befinden sich im Preissegment um die 300-600 Euro, sind also allesamt keine Luxusartikel.
Bis lang war ich mit dem Sound meiner Gitarren eigentlich zufrieden, bzw. habe mich zufriede gegeben.

Da man mit der Zeit ja aber auch anspruchsvoller wird und irgendwann auch weiß, welche Sound man eigentlich haben möchte, spiele ich mit dem Gedanken meinen Gitarren ein kleine Upgrade zu ermöglichen.

Doch bevor ich da jetzt Stundenlang in irgendwelchen Katalogen rumsuche, möchte ich mal ganz generell von euch Checkern wissen, ob es wirklich sinn macht, bei solchen Gitarren noch in sowas zu investieren?
Kann man da wirklich mit guten PU's noch einiges mehr rausholen?
Oder ist das wie beim Flaschenhals, dass es schon an dem Holz des Gitarre, welcher ja anscheinend im Vergleich zu den richtig teuren Gitarren nicht SO gut zu sein scheint, scheitert?

Freue mich auf ein paar Ansagen :)
Gruß
 
Eigenschaft
 
Hallo Matthaei,

ich persönlich denke, dass die Tonabnehmer schon recht viel bewirken. Nun bin ich nicht der Pickup-Experte, aber :

-meine Epiphone hörte sich nach einem Pickupwechsel sehr anders an (mehr wurde da nicht verändert)
-meine Squier von damals hört sich mit den Texas-Spezial Singlecoils völlig anders an. Die hat allerdings auch viele weitere Modifikationen hinter sich.
-meine 12-String Vester hat eine extreme Verbesserung erfahren....

Bis jetzt konnte ich jedenfalls die vorhergesagten Änderungen des Sounds bestätigen. Vielleicht hilfts...

viel Spaß
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
das bringt auf jeden fall was aber mehr wie ein drittel des neupreises würd ich dafür nicht ausgeben sieh dich doch im flohmarkt mal nach gebrauchten pu´s um .
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
da geb ich dir ausdrücklich recht aber gerade bei proberaumlautstärke in kleineren proberäumen machen sich gute pu´s aufgrund niedrigerer feedbackempfindlichkeit und guter mikrofonieschutz .aber wenn der amp nicht gut klingt kannst du auch ne 10000€ klampfe anschliessen und es klingt nicht besser
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Wann bringt ein PU Tausch wirklich eine Verbesserung?

Erstmal ist nur eins sicher, der Ton verändert sich. Ob das dann eine Verbesserung ist, entscheidet mehr oder weniger subjektiv dein Ohr.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Also, ein PU kann auch nur mit dem Arbeiten, was er zur Verfügung hat. Sprich, hast du eine billige Gitarre aus billigen Komponenten, mit billiger Elektronik, wird ein PU-Tausch evtl. zu einer Verbesserung führen, aber mit Sicherheit wirst du nicht den Ton bekommen, den du bei einer vergleichbaren, wesentlich wertigeren Gitarre bekommen hättest.
Generell sollte man sich vor dem Tausch die komplette Elektronik mal anschauen. Ist diese Schrott, sollte man die paar Euro dann auch noch für vernünftige Potis, Kabel, Kondensatoren, Toggle und Buchse ausgeben. Schließlich sind die PUs nur ein Teil der Signalkette.

Und man sollte sich im Vorfeld sehr gut überlegen, welchen Sound man erzielen möchte, für welche Frequenzen die PUs ausgelegt sind und welchen Grundcharakter meine Gitarre denn hat. Hat man eine schon sehr hell klingende Gitarre, wird der Gesamtton mit Sicherheit nicht gut, wenn man PUs verbaut, deren Stärken in den Hochmitten und Höhen liegen.

Nach meinen Erfahrungen bringt ein Tausch von PUs durchaus etwas, wenn die Gitarre einen Verkaufspreis von 3-400 Euro mit sich bringt und man von der Qualität der Gitarre selbst überzeugt ist.
Mag man die Gitarre vom Grundcharakter schon nicht, wird es auch mit neuen PUs nicht besser.

Und als letztes: PU-Tausch ist immer auch ein wenig Glücksspiel, da man nie im Vorfeld weiß, ob das gewünschte Ergebnis auch wirklich so eintritt.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 7 Benutzer
Ich bin zwar kein "Checker" und dem Beitrag von Azriel ist auch nicht allzu viel hinzuzufügen. Allgemein würde ich nur noch ergänzen, dass bessere PU's eine Verbesserung bringen können, wenn die originalen wirklich absolut nichts taugen. Meiner Erfahrung (aus eigener Beobachtung bei mir und anderen Gitarristen) nach werden PU's aber überbewertet und wenn du nicht nicht richtig viel Geld für neue ausgeben willst, wird eben nur ein anderer Ton rauskommen, ob du den als besser empfindest, sei erstmal dahin gestellt.
Sicher ist, dass auch das aus deinen Gitarren keine "Luxusklampfen" machen wird (was nicht heissen soll, dass sie schlecht sind - es gibt ja in dem Preisbereich durchaus auch sehr brauchbare Gitarren).

Ich bin eher zurückhaltend, was das betrifft. Das Problem ist einfach, dass es keine verlässliche Referenz gibt, wie die Kombination nachher klingt.
Und bevor ich mich in eine neverending Probieraktion stürze, schaue ich besser erst einmal, ob ich die Gitarre als ganzes überhaupt behalten will, ob sie es auf lange Sicht wert ist, da noch mal rund 200 € und mehr für gute neue PU's zu investieren.
Hatte das Thema vor zig Jahren z.B. mit ner Squier Strat. Die hatte absolut grottige Tonabnehmer ab Werk. Nach dem dritten Rundtausch war ich bei Fender Special Texas PU's angekommen, klar, klang besser, aber die Gitarre war trotzdem insgesamt einfach Müll. Also habe ich sie nach einiger Zeit endgültig losgelassen und mir eine bessere Gitarre gekauft.

Meine Priorität liegt nach einigen Jährchen Erfahrung eher auf einem richtig gut klingendem Amp. Und natürlich lieber einer richtig gut klingenden und bespielbaren Gitarre als 5 so halbwegs ordentliche.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hi Zusammen,

Ein möglicher Flaschenhals wäre z.B. ein lausiger Verstärker. Dann nützt ein PU-Tausch nämlich gar nichts.

Ich habe einen sehr guten Verstärker. Ich habe damals tiefer in die Tasche gegriffen und mir ein Racksystem aufgebaut. Es handelt sich dabei sowohl beim Preamp (JMP-1), als auch bei der Endstufe (EL34 100/100) um Röhrenkomponenten von Marshall.
Außerdem habe ich eine 1960A von Marshall als Cabinet. Daran sollte es nicht scheitern :)

Generell sollte man sich vor dem Tausch
die komplette Elektronik mal anschauen. Ist diese Schrott, sollte man die paar
Euro dann auch noch für vernünftige Potis, Kabel, Kondensatoren, Toggle und
Buchse ausgeben. Schließlich sind die PUs nur ein Teil der
Signalkette.

Und man sollte sich im Vorfeld sehr gut überlegen, welchen
Sound man erzielen möchte, für welche Frequenzen die PUs ausgelegt sind und
welchen Grundcharakter meine Gitarre denn hat. Hat man eine schon sehr hell
klingende Gitarre, wird der Gesamtton mit Sicherheit nicht gut, wenn man PUs
verbaut, deren Stärken in den Hochmitten und Höhen liegen.

Ich habe eine LP-Nachbau von Dean (2 Humbucker), welche von Haus aus recht einen warmen bassigen Charakter besitzt was mir eigentlich gut gefällt, da ich mich im Bereich Rock/Soft Rock bewege.
Leider vermisse ich allgemein noch so ein wenig Druck und vor allem die Tonfülle (Sustain, die kleinen Nuancen), die ich beispielsweise von einer Gibson her kenne.
Insbesondere im Zusammenspiel mit meinem Amp wirkt der Sound noch etwas zu dünn. Weiterhin "zerrt" der Ton bei einer vollen Verzerrung des Amps noch nicht so ganz wie gewünscht.
Es ist aber alles bis jetzt schon recht nahe an dem was ich eigentlich haben möchte.

Kennt ihr da PU's die man sich da mal angucken sollte? Oder sollte man direkt gleich auf Gibson Humbucker setzen, wenn man schon in Richtung Gibson gehen will?
 
Leider ist deine Aussage, in welche Richtung sich der Sound bewegen soll, viel zu unklar. Für eine LP gibt es einen Haufen Humbucker, die passen können. das geht dann bei 80-90 Euro über bis zu 130 Euro pro PU. Ist halt immer die Frage, was du genau erreichen willst und wieviel du bereit bist zu investieren.

Empfehlen für normale Rock-Geschichten kann ich:
-Seymour Duncan SH-11
-Seymour Dunanc SH-4
- Gibson Burstbucker 3
- Häussel Wild Honey
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hi Azriel,

das mit dem Sound benennen ist meistens gar nicht so leicht.
Fakt ist, dass ich mich im Genre Soft Rock bewege und ich daher insbesondere einen bassigen und druckvolllen Sound bevorzuge.
Also auf jedenfall keinen mittenlastigen Sound, wie er beim Metal eingesetzt wird.

Ich spiele hauptsächlich Rhythmguitar und meistens, wenn ich verzerrt spiele die typischen Powerchords.

Das gefällt mir ganz gut: http://www.youtube.com/watch?v=lgtFNGY-3AE

Gruß
 
Um bei der Grundsatzfrage zu bleiben: Wann lohnt ein Pickupstausch:
1. Wenn die verbauten Tonabnehmer deutlich den marktüblichen Austauschpickups unterlegen sind und der Gesamtpreis für den Austausch 33%-50% des Neupreises der Gitarre nicht übersteigt. Bekanntestes Beispiel natürlich Epiphone LP und Co. Dabei muss man abwägen ob sich die Investition wirklich lohnt, oder ob man in eine neue Gitarre investieren sollte.
2. Wenn man die Soundkette schon an allen anderen Stellen auf Schwächen abgeklopft hat und immernoch mit seinem Sound nicht zufrieden ist. Insbesondere beim Verstärker und bei Effektgeräten kann man oft viel mehr rausholen als beim Tonabnehmer. In diesem Fall ist ein Tonabnehmerwechsel absolutes Finetuning! Dann sollte man sich auch etwas länger mit der Wahl des passenden Tonabnehmers beschäftigen und schauen ob sich dadurch echte Verbesserungen ergeben. Natürlich muss man dafür erstmal wissen was man anders haben will ;)
Gruß
ET
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Leider vermisse ich allgemein noch so ein wenig Druck und vor allem die Tonfülle (Sustain, die kleinen Nuancen), die ich beispielsweise von einer Gibson her kenne.

Klingt nicht danach, als ließe sich das mit einem Tonabnehmertausch regeln. Sustain einmal ziemlich sicher nicht, wenn der Ton abstirbt, kann der Abnehmer auch keinen erfinden. Mit dem Wort Druck konnte ich im Zusammenhang mit einer Gitarre, noch nie etwas anfangen.

Du könntest dich aber auch mittels http://www.guitar-letter.de/ darüber schlau machen, wie du den Klang deiner Gitarren mit kleinen Eingriffen in der Schaltung verbessern kannst.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hi Azriel,

das mit dem Sound benennen ist meistens gar nicht so leicht.
Fakt ist, dass ich mich im Genre Soft Rock bewege und ich daher insbesondere einen bassigen und druckvolllen Sound bevorzuge.
Also auf jedenfall keinen mittenlastigen Sound, wie er beim Metal eingesetzt wird.

Ich spiele hauptsächlich Rhythmguitar und meistens, wenn ich verzerrt spiele die typischen Powerchords.

Das gefällt mir ganz gut: http://www.youtube.com/watch?v=lgtFNGY-3AE

Gruß

Der Druck kommt aber von den Mitten bzw. Tiefmitten, aber gut ich glaube ich weiß ungefähr was du meinst. Lustigerweise ist der klassische Metal-Sound eben nicht mittig (das ist der moderne) sondern Badewanne, also Bass und Höhen und die Mitten raus.

Der tolle Sound vom Video kommt von drei Faktoren: Gitarre, Amp und die Finger vom Olli Hartmann. Bei dem klingt jede Klampfe fett. Verbaut ist da ein Burstbucker 2, der ist sogar eher weniger druckvoll. Da hat der Burstbucker 3 mehr Power.
Aber wenn du hauptsächlich wert auf den Bass legst, ist vielleicht sogar eher der Seymour Duncan SH-6 (john Sykes spielt die) was für dich.

 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hi Azriel,

der Sound auf deinem Video ist mal wirklich geil fett, bassig und warm!! :D
Allerdings wenn ich das so höre, dann ist es doch schon fast ein bissl ZU fett - zumindest für die Musikrichtung die ich spiele.
Wie sind denn die Burstbucker 3, die du schon angesprochen hattest, dazu im Vergleich? weniger Bassbetonend als die seymour im Video?
Wenn ja, dann weiß ich schon was ich mir mal anschauen sollte.

Ich hab jetzt auch noch mal meine Dean gitarre gegoogelt (wird leider wohl nicht mehr gebaut): http://www.deanguitars.com/bnds_v1/evo_special_select_tigereye.htm
Leider steht nur drin, dass Zebra Pickups verwendet werden, leider nicht welche Marke, oder wie so das Frequenzsprektrum von denen ist (wäre ja auch mal interessant).

Lieben Gruß

---------- Post hinzugefügt um 23:38:36 ---------- Letzter Beitrag war um 22:58:07 ----------

Hi Miles,

danke für deine Rückmeldung.
Da der Hals meiner Gitarre verleimt ist hat sie eigentlich schon Sustain, allerdings habe ich immer ein wenig das Gefühl, dass die Pickups da was schlucken.

Danke für den Link, ich werde mich mal einlesen.
 
Tja, das hatte ich mir dann doch gedacht. Burstbucker 3 ist ein PAF, aber einer von der heisseren Sorte und klingt ganz anders als der SH-6. Ich würde dir nach wie vor den SH-11 empfehlen. Der passt bei dir wohl am Besten (meine ich zumindest
rauszulesen).
Hör mal ab 3:23



BTW: So eine habbisch auch :D
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Da der Hals meiner Gitarre verleimt ist hat sie eigentlich schon Sustain, allerdings habe ich immer ein wenig das Gefühl, dass die Pickups da was schlucken.
Der verleimte Hals ist keine Garantie für Sustain, ein verschraubter aber auch nicht für keines. ;)

Die Tonabnehmer können schon was schlucken, aber nur, wenn sie zu knapp an den Saiten sind.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 6 Benutzer
Hallo Azriel,

ja das gefällt mir schon ganz gut. :)
Ich war auch auf www.seymourduncan.com und habe mir dort die SH-11 (custom custom) angehört.
Die ist dann eher was für die Bridge, oder?

Ich denke ich probiere es einfach mal damit. Glaube kaum, dass es schlechter klingen wird als mit den default PU's :D und man lernt ja auch durch ausprobieren.

Was würdest du denn für die Neck PU's empfehlen?
Ich bräuchte noch was für Solis und wenn ich nicht nur Power Chords rhythmus spiele, sondern auch z.B. mal Baree's.
Das Problem ist bislang immer, dass es mit den alten PU's einfach zu überlastet klingt, wenn es verzerrt oder angezerrt ist.

Gruß
 
Wenn du den SH-11 für die Brücke nimmst (dafür ist er auch da), dann ist die logische Konsequenz passend dazu von Seymour Duncan den Pearly Gates zu nehmen. Der ist auch in der LAG verbaut. Diese Kombination habe ich seit kurzem auch in meiner Starfield (Semi Hollow Telecaster mit Ahorn Hals und Mahagoni-Body) und klingt saugeil. Der PG ist definitiv einer der schönsten Neck-PUs, trotz Bare Knuckle und Häussel....
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hi Azriel,

danke für die Beratung!

Ich werde diese Kombi mal ausprobieren und dann hier nochmal Berichten.

Gruß
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben