Na da schießen die Spekulationen ja ins Kraut!
Treffen ist um, Messebesuch liegt hinter uns - drum fang ich mal damit an, was mir bei den Instrumenten aufgefallen ist.
Die Beltuna Spirit scheint ja das Interesse auf sich zu zu ziehen - genau wie sich das Beltuna wünscht!
Mir wurde es genau so erklärt, wie es Andy66 ausgedrückt hat: Beltuna spricht ddavon den Warmen klang mit der Kraft der Prestige vereint zu haben. Was mich etwas wundert, denn bis vor eien Woche sollte ja gerade dei Stärke der Leader darin liegen, dass sie mit dem "Amplisound" sehr "tragenden Klang" produziert!? Das Instrument stand in der Vitrine in vollem Ornat, also mit den ganzen Glitzersteinchen. wer auf barocke Ausführungen steht, wird das lieben, mir persönlich ist schlichtes gutes Design lieber. Die Steinchen sind allerdings nicht so massiv verbaut, dass sie schon von weitem ins Auge stechen - man muss schon etwas näher rangehen. Und man konnte das Instrument auch ausprobieren, was ich aber nicht genutzt hatte, da um den Beltuna Stand so ein infernalischer Lärm herrschte, dass man mit Sicherheit nix von warmen Klang und so hören hätte können - höchstens die Sache mit der Lautstärke. Drum habe ich den Test auch irgendwann mal vertagt.
Es gab aber insgesamt verschiedene Tendenzen, die verbreitet zu sehen waren.
und dazu gehört ganz offenkundig die Tendenz zu Massivholzgehäusen, oder mindestens zu Holzimitat. Wenngleich diese Imitate auf mindestens 3 Meter als solche zu erkennen waren - dann lieber entweder lackiert oder wirklich echt.
Auch gibt es vermehrt Versuche, moderneres Design einfließen zu lassen, wobei ich das in mattschwarz gehaltene Modell von Ballone Burini, wenn man es im Original sieht, als für verfehlt halte. Das gleiche Modell in Holz sieht hingegen wesentlich ansprechender aus.
Von den Instrumenten hier für mich jedoch die Überraschung, war auf dem Victoriastand die Poeta!
Wer Quadro Nuevo kennt, kennt auch schon den Klang von Andreas Hintersehers Poeta und die erste Überraschung: das Instrument hört sich auch völlig ungefiltert genauso gut an! Sehr feiner, samtweicher Klang mit sehr feiner Ansprache, insgesamt sehr rund abgestimmt mit kräftigem markanten, aber nicht dominantem Bass - eine Ohrenweide. Aber die fast noch größere Überraschung für mich war die Qualität der Tastatur: guter Tastendruckpunkt, aber trotzdem nicht schwerer Tastendruck , mit perfekter Tastenbalance. Beim Spiel fand ich gab diese Tastatur eine sehr gute Rückkoppelung, eine sehr gutes "feedback" und nebenbei hervorragend gelagert - da klapperte nix. da wackelte nix, da fühlte sich auch nichts unangebrachct weich, schwammig oder sonstwie nicht perfekt an. Von den ausprobierten Instrumenten auf der Messe hatte ich keines in der Hand, das auch nur annähernd eine so gute Tastatur hatte. Bei dem genannten Messepreis wäre ich beinahe schwach geworden.
- für mich ganz eindeutig das Highlight der Messe. Die Poeta wird von mir definitiv in die Rubrik Trauminstrumente aufgenommen! Einziger Schwachpunkt - Victoria hat in Deutschland keine richtige Vertretung und damit ist der Service entsprechend schwierig.
Ein interessantes Modell ist bei Hohner die Fun flash - zwar nicht neu, aber von der Bauart habe ich kein zweites in der Art gesehen. Hier wurden zwei tiefe Oktaven ins Cassotto eingebaut !! und zweimal die normale Oktave ohne Cassotto. Und das ist ein Knüller für alle, die Liebhaber von jazzigem Sound und 60-er Jahre Musik a la Art van Damme etc sind. Denn die beiden gleichgestimmten tiefen Oktaven machen einen echt starken Sound - das macht verdammt Laune! Um hier einen noch kräftigeren Sound zu erhalten wurde das Gehäuse mit etwas mehr Volumen versehen und die Stimmplatten wurden aufgeschraubt, um eine bessere Koppeleung zum Stimmstock zu erhalten.
Der Diskant echt Klasse - leider ist der Bass nach meinem Eindruck im Verhältnis zum Diskant hier etwas schwach ausgefallen - der dürfte stärker sein, damit beide Seiten ausgewogen sind. Trotzdem ein sehr interessantes Instrument.
Ein starkes Teil für starke Spieler sicher auch die Genius Bayan, da ich aber leider nicht Knopf spielen kann, ohne Probe. durch die weit vorstehende Tastaturstufe sicher gewöhnungsbedürftig - eben auf Bayanspieler hin abgestimmt... Und auch in der Hinsicht müssen diese sich auch nicht umstellen: das Instrument ist vorsichtig formuliert "sau schwer" Mit 16 kg (ohne Gurte) würde ich sagen, gewogen und für zu schwer befunden!
Ansonsten bewegt sich Hohner wohl tendentiell in Richtung poppig farbige Instrumente und als Gegenbewegung die "klassischen Instrumente Morino, Atlantik, Genius und Morino Artiste (auch wieder im Programm) in bekanntem schwarzen Design und somit orchestertauglich.
Vielfach wurde bemängelt, das Hohner keine Gola auf dem Stand ausgestellt hat - wird vermutlich irgendwie begründet sein. Wobei ich durchaus auch der Meinung bin, das es Hohner gut zu Gesicht stünde, wenn sie ihr auserkorenes Flaggschiff auch präsentieren würden. Meinetwegen in einer Vitrine, wie Beltuna mit der Spirit, aber zu sehen sollte das Instrument schon sein.
Sodale! soweit erst mal zu den Instrumenten, die mir so auf der Messe aufgefallen sind.
- kurze Anmerkung meinerseits noch: Es waren selbstverständlich auch die Vertreter der alpin bzw. Krainerschiene vertreten, aber da ich diese Musik selbst nicht spiele, habe ich diese auch nicht ausprobiert - Sorry für alle, die vielleicht über diese Instrumente hier auf Kommentare von mir gehofft hatten
...naja, so ganz stark geblieben bin ich ja dann doch nicht .... und bin doch noch schwach geworden bei einem roten Instrument einer mir bis dato unbekannten Marke, das ich dann doch noch auf der Messe vom Stand weg gekauft habe...
, wie man auf dem Foto bei meinen ersten Ausprobierversuchen sehen kann...
Gruß, maxito