Belting -Klassischer Gesang

  • Ersteller motze66
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Ach ja, und manche Frauen können gar nicht belten und tun gut daran, die Finger davon zu lassen.

Meinst du damit, manche Frauen könnten das nie lernen?
Aber solange anatomisch alles da ist, wo es hingehört, kann man das doch auch lernen. Es kann ja auch jeder mensch laufen lernen, der zwei beine und einn funktionierenden Haltungsapparat besitzt. die einen früher, die anderen später... bis die Muskeln wissen, was sie zu tun haben und von selbst anschlagen.
 
Meinst du damit, manche Frauen könnten das nie lernen?

Hm.... "nie" hab ich nicht gesagt. Aber ich kenne die eine oder andere Frauenstimme, die fürs Belting wirklich ungeeignet ist. Manche Stimmen sind sogar zu empfindlich dafür. Man muß das auch wollen, sprich: sich trauen, laut, eher schrill und sehr expressiv zu sein. Das kann und will nicht jede. Aber das ist doch auch ok, oder ?
 
:gruebel: Darf man eigentlich nachfragen, warum die Dame (Eilina?) gesperrt wurde? Oder ist das privat?
 
Ah, ich hab dich falsch verstanden...
also ich habe wirklich nciht das gefühl, dass belt in irgendeiner art und weise schädlich ist, wenn man es richtig macht, da sind wir uns ja einig, oder?
was also meinst du mit empfindlicher stimme? Das interessiert mich wirklich, weil ich ja nicht unterrichte und deswegen auch keine ahnung habe- es haben doch alle das gleiche im hals, oder?m
in meiner Abteilung gibt es Mädel, die hat eine solche RIESENstimme, man hat das gefühl, sie hat stimbänder aus stahl- mein gesangslehrer meinte, sie könnte "morgen zur oper"- da können wir anderen nur daneben stehen und uns ein mikro schnappen- meinst du solche unterschiede? das es stimmapparate gibt, die zu "schwach" sind für belt?

Klar, das muss überhaupt nicht jeder machen, um himmels willen. das muss man wirklich wollen ! allerdings- jemand der das körperliche energielevel zum belten nicht bringen will, der kommt in der klassik auch nicht weit !!!
 
Aber solange anatomisch alles da ist, wo es hingehört, kann man das doch auch lernen. Es kann ja auch jeder mensch laufen lernen, der zwei beine und einn funktionierenden Haltungsapparat besitzt.
Aber nicht aus jedem wird ein guter Sprinter.

Ich sehe das wie Bell: es gibt Stimmen, die sich nicht zum Belten eignen.
 
@stimme17: Es ist einfach meine Erfahrung. Ich habe immer wieder mal Schülerinnen mit sehr empfindlichen Stimmen, die bei der kleinsten Anstrengung heiser werden (und die natürlich auch keine Oper singen können - denn daß Belting und Operngesang die selbe Atempower erfordern, davon bin ich ebenso überzeugt wie Du).
Eine große Stimme ist schon mal eine gute Voraussetzung - und eben auch eine robuste Stimme. Ich bin auch mit einer solchen gesegnet, kann nicht automatisch davon ausgehen, daß das bei allen anderen auch so ist. Aber man kriegt zum Glück relativ schnell heraus, was geht und was man besser lassen sollte.
 
Ich denke auch wie stimme17, dass jeder mit einem gesunden Stimmapparat Belting lernen kann - ABER nur diejenigen, die es auch wollen (laut und expressiv sein), eine robuste und große Stimme haben, werden so gut belten wie wir es gerne hören und lieben. Ich denke, dass auch jemand mit einer kleinen, empfindlichen Stimme belten kann, aber eben keine langen Passagen, nicht allzu hoch und es wird wohl auch nicht den punch haben, nicht so durchdringend sein, was den Belt so besonders macht. Das ist wie mit den Koloraturen. Jeder kann Koloraturen singen, wenn es in einer bequemen Tonlage ist, nicht zu schnell ist, die Sprünge nicht allzu akrobatisch sind. Sehr hohe, schnelle, akrobatische Koloraturen wie aus berühmten Opernpartien können aber nur diejenigen singen, die mit einer solchen besonderen Beweglichkeit, Stimmumfang etc. gesegnet sind.
Und ich kann mir auch sehr gut vorstellen, dass ein Beltton genauso viel Stütze braucht wie ein hoher Ton in der oberen zweigestrichenen und dreigestrichenen Lage, also viel Spannung und kaum Luftverbrauch.
 
Du hast recht. Das ist zumindest meine Erfahrung- Belt verbraucht kaum Luft, weniger als ein gestützter Kopfstimmton. Ich behaupte, dass liegt damit zusammen, dass Belt eigentlich randstimmiger ist als immer alle behaupten. Kopfstimme regiert, je weiter oben, desto mehr wird verschlankt, Kehlkopf wird gerade, das Ansatzrohr sorgt für die Verstärkung (Zunge zurück), und der Körper sorgt mit der nötigen Energie für die richtige Disposition der Muskeln, um den Ton halten zu können. Also im Kehlkopf wird eigentlich viel weniger gearbeitet als man glaubt, es ist eher das Drumherum.....
 
... und so ein Körpergefühl, sprich Muskeltonus, Aufrichtung, Kraft und Spannung, das haben eben nicht alle.
 
Das ist ja klar und deutlich verständlich !!!
 
Hallo ihr Lieben,

da es hier grad ums Belten geht: Ich habe bislang erst einmal Gesangsunterricht gehabt... naja jedenfalls muss ich bei einer Übung auch laut (und "zähnefletschend") rufen.
Nun hab ich verbummelt zu fragen, wozu das gut sein soll, aber ich hab gelesen, dass sowas in der Art Belting-Übungen sind. Ist das normal, dass man das gleich ab dem ersten Mal mit übt? Ich denke sogar, dass ich es richtig mache (hab erst demnächst wieder Unterricht)...also es vibriert dabei megamäßig in bzw. hinter der Nase...habe gelesen, dass es hinter der Nase vibrieren soll.

Hier im Thread hab ich gelesen, dass ein Belting mit breitem Mund eher einen scharfen Sound erzeugt...so soll ich das ja auch machen (richtig Zähne zeigen)...obwohl ich glaube, ich gefall mir besser, wenn ich den Mund entspannter dabei habe.

So und zu guter Letzt: Wenn ich sage, ich würde eines Tages gern jazzig klingen...ist da Belting auch ein Muss bzw. welche Übungen gibt es um "jazzig zu klingen"...gibts da was, was dann unbedingt auf dem Übungsplan stehen muss um diesen Stil/Sound zu erreichen?
PS: Wenn ich jetz teilweise an so quäkige Musicalsänger denke, das ist eigentlich kein Sound den ich mag...eher Natalie Cole, Frank Sinatra...solche smoothen Jazzhelden eben.
 
Was für GU nimmst Du denn? Wie ist der/die GL ausgerichtet?

Möglicherweise wollte der/die GL schauen, was so alles in Deiner Stimme steckt, das wäre nicht so sehr ungewöhnlich für die erste Stunde. In der ersten (und einzigen :) - sie war Aushilfe) Stunde bei der GL, die mich nicht gekannt hat (alle anderen kannten mich jeweils vom jeweiligen Chor) hat sie auch ausgelotet, was so alles in mir stecken könnte. Allerdings keinen Belt, da auch dieser Chor eher klassisch ausgerichtet war vom Stimmansatz her.

Zum Jazz kann Dir Bell* mehr sagen. Meiner Wahrnehmung nach muss man da nicht zwingend belten. Das ist ja gerade das schöne am Jazz, dass der frei ist. Da ist sehr viel Flexibilität gefragt, improvisieren können, transponieren können, spielen mit der Musik (aber schon mit ernsthaftem Hintergrund - wenn ich "spielen" sage, darf da schon was gutes bei rauskommen!) Da ist belten können mit Sicherheit kein Schaden, aber eben auch kein "Muss".
 
Also das ist in ner Musikschule und ich habe gesagt, ich würde gern Jazzgesang machen. Den Lehrer, den man mir dann zugeteilt hat, hat glaub ich ne Popausbildung in Amerika gemacht...also scheinbar nicht das schnieke Jazzgesangsstudium, was ich mir vielleicht vorgestellt hab. Da muss ich nochmal genau zu seiner Ausbildung fragen.

Er singt jedenfalls auch eher Popmusik und klingt ehrlich gesagt nicht direkt jazzig, aber doch angenehm modern...wobei ich jetzt natürlich ein bisschen denke, wenn er nicht selbst jazzig klingt, kann er das vielleicht auch nicht vermitteln...ich wollte allerdings nicht so voreingenommen sein und das immerhin mal ein paar Monate probieren, vielleicht lern ich da ja doch noch, wie man nach Jazz klingt...(also dieses "Smoothe" eben das WILL ich haben :D )

PS: Es gibt auch leider gar kein Buch a la "Das Handbuch der Jazzgesangtechnik" oder sowas...wenn dann immer so futuristische Bezeichnungen wie "Pop Vocal Power Workout" oder sowas in der Art.
 
Pop Vocal Power extreme screaming double-belt workout :-D

Jaja, die guten alten Bücher.... Also, Deine Einstellung, es mal zu probieren und dann zu checken, was du dir selbst beibringen kannst, ist ja prima.
Die Frage ist glaub ich- wie viel Grundlagen musst du noch lernen?
Denn wenn es Dir beim Gesangsunterricht wirklich nur um Stil geht, würde ich mir tatsächlich nen richtigen Jazzer suchen, allerdings sind die auf dem Land und in Mittelgroßen Städten beinahe unmöglich zu finden. Falls du in ner Großsstadt wohnst, werden die die Jazzer wahrscheinlich hinterhergeworfen...
 
Jazzgesang bestimmt sich eigentlich nicht in erster Linie durch eine bestimmte Gesangstechnik. Es gibt im Jazz - meinem Eindruck nach - alle möglichen Stimmtypen und Gesangsarten. Zu Jazz wird es viel mehr durch das entsprechende Timing und Phrasing, das Rhythmusgefühl für diese Musik und den entsprechenden Stil. Es gibt so gesehen keine "Jazzgesangstechnik". Das "Smoothe", das du ansprichst, ist einfach ein lockerer Einsatz der Stimme, wenig Druck, eine gewisse Portion an "Schmalz" - in bester Tradition der Crooner eben. Das hört man aber auch im Pop häufig. :)

Wenn du erstmal technisch dazu lernen möchtest, bist du bei einem Lehrer für Pop grundsätzlich sicherlich nicht falsch aufgehoben. Wenn du bereits singen kannst und an der Stilistik feilen möchtest, wäre ein Coach, der/ die selbst Jazz macht, wohl geschickter.
 
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Foxx, Du bist heute schneller ;)
Und er hat recht, fantasmo: es gibt keine bestimmte Jazzgesangstechnik. Ich hatte auch nie Unterricht in Jazzgesang, wüßte auch nicht, wie das gehen bzw. wozu das gut sein soll.
Du solltest Dir Jazzgesang am besten selbst beibringen. Du wirst es sogar müssen, denn idealerweise sollst Du nicht irgend etwas oder jemanden kopieren, sondern Deinen eigenen Stil und eine eigene Basis für Interpretation und Improvisation finden. Das sollte man gar nicht groß verschulen. Und wenn dir smooth gefällt .... dann höre viel smooth jazz und laß Dich inspirieren (natürlich sind Rhythmusgefühl, Timing, Jazz-Phrasing durchaus Dinge, die man mit einem Lehrer üben sollte, wenn es daran hapert. Aber ganz ehrlich: wem es an Jazz-Feeling fehlt, der wird das auch im Gesangsunterricht nicht lernen - meine Meinung).
Belting brauchst Du nicht unbedingt. Es ist aber gut, wenn man es kann. Irgendwann singt man vielleicht in einer Bigband oder es wird eine Soul- oder Funknummer gewünscht ... da ist es gut, wenn man auch mal Gas geben kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum Jazzgesang: Ich finde, Jazzgesang hat sehr viel Speech Quality (gerader Schildknorpel).
Zum Belt: Shana meinte, Männer belten nicht, oder belten immer oder so - das stimmt aber so nicht. Beispiele für männlichen Belt, entnommen aus "The phenomena of the belt/ pop voice" von Jan Sullivan, S. 161ff: New York, New York von Kander and Ebb gesungen. Piano Man von Billy Joel, Gethsemane von Ted Neelely oder Jan Gillan - aber sicherlich auch Drew Sarich, den wir hier ja schon vor einigen Tagen mal hatten. Sogar Thriller von Michael Jackson ist Belt laut dem Buch.
 
Cörnel;5312192 schrieb:
Beispiele für männlichen Belt, entnommen aus "The phenomena of the belt/ pop voice" von Jan Sullivan, S. 161ff: New York, New York von Kander and Ebb gesungen. Piano Man von Billy Joel, Gethsemane von Ted Neelely oder Jan Gillan - aber sicherlich auch Drew Sarich, den wir hier ja schon vor einigen Tagen mal hatten. Sogar Thriller von Michael Jackson ist Belt laut dem Buch.

Damit auch ich "Belt" mal verstehe. Sinnvoll wäre natürlich, wenn es die zusätzliche Info gäbe, warum und an welcher Stelle in diesen Beispielen "gebeltet" wurde. Dass es in einem Buch steht, nützt ja zum Verständnis gar nichts. Es gibt in diesen Songs laute und leise Stellen. Mehr kann ich aber nicht unterscheiden. Belt = laut Singen wäre ja ein bißchen einfach.
 

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