Testbericht Motif XF in der Keyboards....

gmaj7
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Ich zitiere zunächst:

"verschwenderische 741 MB Waverom"
"Das interne Wave-Rom wurde ... von 355 auf gigantische 741 MB" erweitert.

Wer liest bei der Keyboards Korrektur? Stevie Wonder?
Hat der Autor schon Farbfernsehen? Und locht der seine Disketten noch? Halllooooooooooooo es ist 2011!

Der XF klingt zweifelsohne toll. Aber ausgerechnet den für heutige Verhältnisse mickrigen Speicher als "gigantisch" zu bezeichnen ist lachhaft :)

Einen seiner wenigen Kritikpunkte sehe ich übrigens auch anders. Er kritisiert, dass die Insert-Effekte nur bei 8 Parts aktiv sind. Da das aber Doppeleffekte sind punktet der Motif mit 16-Insert Effekten, die für 8 Klänge auch noch anstrengungslos(!) automatisch übernommen werden. Diesen Sachverhalt habe ich schon beim Motif ES geliebt, da man live selten mehr als 8 Klänge benutzt und wenn doch, gibt es immer Klänge, die keine Inserts benötigen. Da bin ich mal gespannt, wie er den Kronos beurteilt. Da gibt es "nur" 12 und die darf man auch noch manuell kopieren ;-)
 
Eigenschaft
 
Ich würde es mal so sagen:
Testberichte aus Zeitschriften sind absolut das Letzte, wonach man sich die Meinung über ein Keyboard bilden soll. Und das beziehe ich jetzt überhaupt nicht auf den Lob über die Waverom des Motifs. Zeitschriften bekommen die Teile zur Verfügung gestellt und dementsprechend angepasst fallen auch die Testberichte aus.
Andrerseits kann man es auch nicht allen Recht machen. Der "für 2011 bescheidene" 741 Mb Waverom im Motif XF ist das absolut allerletzte, was ich überhaupt am Instrument bemängeln würde. Da fallen mir wiederum ganz andere Dinge ein, weshalb ich einen Motif überhaupt nicht in Erwägung ziehe. Aber genauso geht es anderen Leuten bei anderen Instrumenten.
 
Der Motif klingt mit seinen 741 MB dennoch toll! Es ging mir darum, dass die Testberichte so klingen, als würde man werbliche Aussagen des Herstellers abschreiben ;-)
 
Naja, ich vermute mal der Autor wusste beim Verfassen des Artikels noch nichts vom Kronos, obwohl der Kronos in derselben Ausgabe ausführlich vorgestellt wird. ;)
Auch ansonsten erscheint der Test ziemlich spät. Der Motif XF ist doch schon etwas länger auf dem Markt.
BTW: Ist der auf S. 36 versprochene "Videotest auf www.musikmachen.de" inzwischen online?...
 
Ich hab bei Erscheinen den XF durchaus in Erwägung gezogen. Yamaha hat ein gutes Soundpaket und die beste Drittanbieter-Unterstützung auf dem Markt.

Aber mich hat dann doch dreierlei gestört:
a) das nach wie vor sehr begrenzte ROMpler-Konzept ohne B3-Emulation und ohne VA: so stelle ich mir einfach keinen modernen, entwicklungsfähigen Synth vor.

b) die Art, wie der zusätzliche Speicher gefüllt wurde, hat mich total irritiert: das meiste vom 'überwältigend großen' Speicher geht für Piano-Sound drauf (und ist dann gar nicht mehr so riesig). Und da dümpelt dann z.B. noch immer das alte (für meine Ohren nicht gute, leblose) vintage 74 Rhodes aus Motif-Urzeiten vor sich hin, während ein paar Clavs und anderes selten gebrauchtes Zeug aufwändig gesampelt ergänzt werden: welcher Blindfisch hat denn bei dieser Soundergänzung, bei der auch andere mir Prioritäten skurril erscheinen, Regie geführt? Das erinnert mich ja fast an Roland-Willkür in der Soundgestaltung.

c) der aus meiner Sicht unglaubliche alte Transpose-Quatsch (Begrenzung auf zwei Oktaven) ist allen Ernstes beibehalten worden


Kurz: das Ding macht vieles ausgereift und gut, aber eben längst nicht alles, und das Konzept wirkt neben dem Kronos wie von vorgestern. Da würde ich im Zweifel noch eher einen Nord Stage 2 kaufen, weil der bei fast allem, was er tut, in meinen Ohren überzeugender klingt.

Auf Zeitschriften-Artikel verlasse ich mich nie: die lese ich nur als erweiterte Prospekte, wenn ich sie nicht ausnahmsweise selbst geschrieben habe ;-))
 
Ich habe mal aus Spaß die technischen Daten der ersten Workstation (M1) mit einem TOP-PC dieser Zeit verglichen.
Danach habe ich das gleiche mit dem Motif XF getan. Ergebnis: Es gab eine Zeit, da waren Musikinstrumente den PC´s fast voraus.
Gleichzeitig war die Energie da, eine neue Musikinstrumentengattung zu erfinden. In der heutigen Zeit könnten die Hersteller soviel vergangene Entwicklungen und Samples wieder verwenden, dass der Aufwand DEUTLICH geringer sein sollte.
Interpretieren kann die Zahlen jeder wie er will. Und Zahlen sind ja auch nicht alles.
Wenn der Kronos hält was er verspricht, wird sich zeigen, dass man auch mit aktueller Technik Geld verdienen kann. Defrigge hat schließlich die Erstauflage schon komplett geordert :)

Korg M11988 => 4 MB ROM
Preis 61 Tasten (UVP 2343€) . Durschnittseinkommen: 19.860€
=> 11,79% des Jahreseinkommens

Top-PC zu dieser Zeit: (ein Jahr später : 4 MB Ram, 120 MB Festplatte)

Yahama Motif XF 6: 2010 => 741MB-ROM
Preis 61 Tasten (2.915€) Durchschnittseinkommen: 30.879€
=> 9,4% des Jahreseinkommens

Mittelklasse PC 2010
Preis: 1300 € => 8GB RAM und 1.000.000 MB Festplatte (nicht mit 1024 gerechnet ;-)
 
Mir fiel in der neuen Keyboards vor allem die mehrseitige Kronos-Werbeanzeige auf :D.

Ohne Witz - die Titelseite der Preview habe ich zunächtst echt nicht für einen redaktionellen Beitrag gehalten - ich mußte an die "Sie betretenen nun den genialen Sektor"-Anzeigen von 1990 für den Yamaha SY77 denken...
 
Mir fiel in der neuen Keyboards vor allem die mehrseitige Kronos-Werbeanzeige auf :D.

Sie nennen es "preview", können allerdings (oder dürfen) das Produkt nicht ins rechte Licht setzen...man sieht nur schwarz! :eek:

Aber selbstverständlich gibt`s die Details (auch optisch) dann im kommenden Praxistest...
 
Super finde ich auch folgendes Zitat: "Der neue Motif bietet verschwenderische 741 MB Wave-ROM, 128 MB Sample-RAM und optional bis zu 2 GB Flash-RAM! Diese Eckdaten sind das neue Maß der Dinge im Workstation-Bereich."

Fail. :D
 
Mal eine Frage zu Effekten:

Im Kronus und im Motif XF wird das Effekt-Routing, wie oben angemerkt, unterschiedlich gelöst...

Im Kronus z.B. werden, wie ich verstanden habe, die Insert-Effekte über die zugehörigen Busse so angesteuert, dass man auch mehrere Parts zu dem jeweiligen Insert-Effekt hin schicken kann...

Aber wie sieht es im Kronus oder im Motif XF aus, wenn ich z.B. vier Hall-Effekte anlegen möchte, wo ich Anteile von unterschiedlichen Parts hinschicken möchte...

Oder wenn ich z.B. mehrere Parts zunächst individuell mit EQs bearbeiten möchte, dann in einen gemeinsamen Compressor und anschließen in den Hall schicken möchte?...

Alles auf beiden Workstations machbar oder auf keiner den beiden?...
 
Super finde ich auch folgendes Zitat: "Der neue Motif bietet verschwenderische 741 MB Wave-ROM, 128 MB Sample-RAM und optional bis zu 2 GB Flash-RAM! Diese Eckdaten sind das neue Maß der Dinge im Workstation-Bereich."

Fail. :D


Das absolut beste ist ja dieses Zitat hier aus dem Web: "Sieht so aus, als müsse sich der Markt auch zukünftig an den einmaligen Würfen Yamahas messen. Ein Referenzprodukt wird aufgebohrt zu einem absolut unschlagbar einmaligen Gerät."
 
Aber wie sieht es im Kronus oder im Motif XF aus, wenn ich z.B. vier Hall-Effekte anlegen möchte, wo ich Anteile von unterschiedlichen Parts hinschicken möchte...

Oder wenn ich z.B. mehrere Parts zunächst individuell mit EQs bearbeiten möchte, dann in einen gemeinsamen Compressor und anschließen in den Hall schicken möchte?...

Alles auf beiden Workstations machbar oder auf keiner den beiden?...

Es heißt Kronos. ;)

Zum ersten,
man könnte auch Insert Effekte für die vier Hall-Effekte benutzen und dann bis zu 16 Parts nach Wunsch in die einzelnen Hall Effekte leiten. Allerdings kann man dann keine Anteile (Send) pro Part regeln sondern alle gerouteten Parts auf ein Hall Effekt haben dann den gleichen Hall Anteil. Im Motif geht das so nicht.
Zum zweiten,
das geht auf einem Kronos so wie du es beschreibst, problemlos. War schon im Triton möglich. Der Motif kann das nicht weil er eine andere Effektstruktur hat.
 
Hallo gmaj7,
mein ESQ1 hat nur ein paar armseelige kb, also wirglich nur ein Bruchteil vom heutigen Motif; und der ESQ klingt "riesig".
741 MB als Ausgangsmaterial zur Erzeugung von Sounds sind dagegen wirklich sehr viel. Klar sprechen wir heute von GBs und TBs, aber um einen Synthie mit rafinierten Waves zu bestücken, braucht es keine Unmengen an "Futter", damit er gut klingt, sondern universelle, sehr "brauchbare" und sich schwer abnutzende Waves, wie es z.B. von Korg sehr gut umbesetzt wird.
Hier kommt ganz doll der Spruch "Klasse statt Masse" zum Tragen. Schaue nach, welche Synthesizer wieviel MB an Wave-ROM hat, und Du wirst sehen, dass auch ein Erfolg völlig unabhängig von der Größe des Speichers ist.
Wenn ein neuer Motif nun z.B. 10 GB Waves hätte, würde ich denken: was ist denn in denen gefahren?
Ich würde erahnen: Eine Saw ist im Ur-Motif viel "hochwertiger", als im neusten Motif.
Ähnlich ist es bei Ensoniq: wenn man die Saw vom ESQ1 mit der eines TS-10 (späterer Nachvolger) vergleicht,
dann würdest Du erschreckt sein, wie schlecht die so sehr wichtige Sawtooth im TS-10 klingt. Aber Hauptsache, die Werbung schrillte damals ähnlich: DER macht Wellen ... (und hatte ca 6 MB an Waves).
 
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Der ESQ-1 hat (acht!) analoge Filter hinter seinen digitalen Oszillatoren, das hat natürlich einen positiven Einfluss auf den Klang. Dafür gibt es aber nur 8 Stimmen gegenüber 128 beim Motif XF, und bei der Imitation von akustischen Instrumenten schneidet der ESQ-1 bestimmt schlechter ab, gerade wegen des kleinen Wellenform-Speichers.

Für Sägezahn-basierte Sounds sind Rompler natürlich nicht die beste Wahl.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich gebe Dir grundsätzlich Recht, dass ROM-Speicher nicht alles ist.
Aber gerade bei einem ROMpler ohne weitere Syntheseformen ist es auch nicht unwichtig ;-)
Es ging aber eigentlich um die werbluche Aussage der Zeitschrift Keyboards, die den - für heutige Verhältnisse - mickrigen Speicher als gigantisch bezeichnet.

Zu Zeitungsberichten im Allgemeinen: Ich habe gehört, was Redakteure für einen Testbericht verdienen. Alleine dieser Betrag sagt aus: Arbeite fast umsonst oder schmiere in 3 Stunden einen umfangreichen Testbericht hin. Schwierige Rahmenbedingungen für eine unabhängige und hochqualitative Presse.
 
Dazu nochmal meine deutlichste Erfahrung:
Ich machte in den 80ern bis Anf. 90er live Unterhaltungsmusik
mit einem Arranger-Keyboard namens JVC KB800.
Ich kannte das Gerät absolut in- und auswändig und wurde mit allen
Stärken und Schwächen dieses Gerätes nahezu täglich konfrontiert.
Mitte der 90er kaufte ich mir dann die Zeitschrift "Keyboards" von einem
Sammler mit einem Testbericht aus den 80ern über dieses JVC-Keyboard.
Fazit: ich sage es ungern, aber die Fakten / Vor- und Nachteile
des Berichtes entsprachen überhaubt nicht der Realität und wären
für eine Kaufentscheidung sehr irreführend gewesen.
Und das meine ich nicht nur subjektiv, sondern die genannten Schwächen
und Stärken waren einfach purer Müll. Tatsächliche Stärken und
Schwächen (u.a. sehr wichtige, über welche man regelrecht "stolpert"),
fanden sich nirgens im Testbericht.
Seither bin ich sehr vorsichtig mit Instrumenten-Literatur.
PS.: das Gerät besitze ich übrigens immer noch...
Gruß
 
Wenn man nicht mit unrealistischen Erwartungen an Zeitschriften herangeht, kann man schon damit klarkommen. Man kann dann immer noch über manche prospektreife Übertreibung oder unkritischen Umgang mit Problemzonen den Kopf schütteln, aber mehr auch nicht.

Fachzeitschriften stehen heutzutage enorm unter Druck, was Auflage und Finanzierung betrifft. Dieser Druck steigt mit der Konkurrenz durch frei verfügbare Informationen und Meinungsaustausch im Internet.

Das heisst, dass immer nur überschaubare Zeit in Tests und Besprechungen gesteckt werden kann. Und es heißt, dass Musiker-Interviews und musiklaische Know-How-Rubriken dem Leser oft mehr bringen als die 'Tests', die nicht mehr als einen ersten Überblick mit (positiven oder negativen) Auffälligkeiten bieten. Innerhalb dieser Vorbedingungen gibt es dann qualitativ etwas bessere und schlechtere Testberichte, aber dazwischen liegen meist keine Welten mehr. Im Internet findet sich heute oft höhere Testqualität durch Leute, die einfach mehr Zeit und Interesse für etwas haben (können).

Was den Yamaha XF und seinen erweiterten Speicher betrifft, ist das schon eine quantitativ beachtliche Erweiterung, und man muss nicht mit jedem Soundset gleich in Gigabyte-Regionen gehen. Was mich eher stört, ist die Qualität bei der Auswahl der Sounds. Yamaha krebst zum Beispiel immer noch mit den alten (und aus meiner Sicht wirklich veralteten) Vintage Rhodes Sounds uralter Modelle rum. Das sind Sounds, die nun wirklich von vielen Musikern oft gebraucht werden und denen ein Qualitäts-Update gut tun würde. Statt dessen verschwenden sie den erweiterten Speicher mit z.T. selten gebrauchtem oder gar exotischem Zeug, das für viele sehr weit unten auf der Bedarfsliste stehen dürfte. Und mit der Qualität der Gigabyte-Pianos vom Kronos können sie in diesem Bereich dann - trotz relativ großem Speicher nach den Maßstäben der vorigen Workstation Generation - doch für meine Ohren nicht mithalten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Statt dessen verschwenden sie den erweiterten Speicher mit z.T. selten gebrauchtem oder gar exotischem Zeug, das für viele sehr weit unten auf der Bedarfsliste stehen dürfte.

Ich weiß... ihr lacht wieder und denkt, der Jacky hat sie nicht alle.., aber ihr unterschätzt tatsächlich den Marktanteil von den Leuten, die mit einem Instrument wie dem Motif, Tyros, Kronos usw., orientalische und exotische Musik machen und produzieren. Sprich von den Leuten, die solche Geräte kaufen.
Für viele ist das mit der orientalischen Welt vielleicht unvorstellbar, aber es ist nun mal so..., die Nachfrage regelt den Markt und selbst im kleinen Deutschland gibt es eine riesen Nachfrage nach orientalischen Klängen und Instrumenten.

Und der Markt und die Nachfrage ist so groß, dass Korg mit dem PA 500 Oriental ein Keyboard mit vorwiegend orientalischen Sounds und Styles für den westlichen Markt geschaffen hat.
Und eben aus diesem Grund wurden dem Motif XF mehr orientalische Klänge verpasst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Deine Einschätzung bezweifle ich gar nicht: der Anteil an nicht-westlichen Käufern steigt ständig, auch in Deutschland.
Ich habe trotzdem, nix für ungut, sehr andere Vorstellungen, wie ein verdoppelter ROM-Speicher genutzt werden könnte und sollte. :D
 
z. B. für bessere Chöre, bessere Streicher, fettere Synthies, mehr Drumsounds ... ;-)
Zum Glück gibt's 2 GB Flash!
 

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