Ich hab da zwei so Kübel. Den schon angesprochenen Marshall, aber nicht als MB 450 H, sondern als 50-KG-Combo, den 4410 mit 4*10''-Speakern. Ein toller Amp, alleine mit der angebauten 410 leistet er glaub ich 300 Watt an 4 Ohm - und das ist schon laut genug. Bei mir steht eine alte Ampeg 410 ohne Horn (Halbierter "Kühlschrank" alte Bauweise) in 4 Ohm darunter, es werden also die gesamten 450 Watt an 2 Ohm fällig. Eine echte Macht! Allerdings braucht der Amp als zweite Box etwas Mittiges, aleine ist er sehr Tiefbass- und Höhenbetont, kein Wunder, 410 Reflexbox mit Tweeter... Zusammen mit der Ampeg klingt er aber sehr ausgewogen, rund und schön.
Die Vorstufen kommen einmal in Solid-State, hier "Modern" genannt. Man bekommt absolut tolle Sounds hin, den Möglichlkeiten sind kaum Grenzen gesetzt. Leider ist der "Vintage" (Röhren) - Kanal nicht ganz so flexibel, man kann zwischen verschiedenen voreingestellten Voicings wählen, die die Mitten unterschiedlich betonen, aber mit dem Rest der Klangregelung kann man dann doch sehr schöne Röhrensounds erziehlen. Ich bin auf alle Fälle zufrieden.
Dann kommt der Clou: Wir haben mit der voll regelbaren Channelmix-Sektion einen vollständigen dritten Kanal! Die beiden Kanäle können einerseits gemischt werden, dann kann aber auch noch die Lautstärke extra angepasst werden, also theoretisch: 1. Ein cleaner Slap-Kanal, wegen der Pegelspitzen etwas leiser als der 2. heavy Röhren-Kanal sein soll - und dann noch ein mehr oder weniger angezerrter Mix-Kanal, der dann auch der lauteste Kanal sein soll, z.B. für Solo, alles über Fußschalter regelbar - also, viel abwechslungsreicher und vielseitiger kann ein Amp doch kaum sein! Oder?
Hier mein "Dinosaurier": Ein Peavey T-Max, bestimmt schon 20 Jahre alt - eher älter. Ich hab Ihn schon aus zweiter Hand gekauft, weiß also leider nicht genau, wie alt er genau ist.
Leistung: An 8 Ohm 200 Watt, an 4 Ohm 350 Watt, und an 2 Ohm dann die 500 Watt. Der Amp befeuert eine Peavey TVX 210 und eine TVX 410, so dass mit 6 Stck 10''-Speakern dann die 2 Ohm und somit die 500 Watt anstehen. Der Sound ist so mächtig, also ehrlich, ich schmeiße ungern mit Superlativen um mich, aber das ist der Hammer, eine wirkliche Macht! Apropros "Macht": Der Amp "macht" dicke Arme, das Ding wiegt bestimmt 25 KG...
Eine Solid-State-Vorstufe, Regler gibt es nur für Höhen und Bässe. Macht aber nix, wir haben noch einen 7-Band Graphik - EQ. Dann haben wir eine Röhrenvorstufe, die, anders als beim Marshall, keine eigenen Regler für den Sound hat, sondern nur in der Lautstärke unabhängig geregelt werden kann. Ein einfacher Knopf schaltet zwischen den Kanälen hin und her, ein weiterer Knopf lässt beide Vorstufen gemischt an die Endstufe. Die Überblend-Funktion und Mixsound-Lautstärkeregelung fehlt leider bei dem Peavey, aber das macht nichts, denn die Röhrenvorstufe hat zwei Gain-Regler, einen Pre- und einen Post-Gain. Damit kann man von sanfter Wärme bis hin zur Zerre alles regeln, was man will. Wenn man beide Kanäle mischt, muß man eben die Lautstärke des einen oder anderen Kanals so lange anpassen, bis es passt. Auch hier gibt es einen Fußschalter, der leider nicht mehr dabei war und den man auch nicht mehr beschaffen kann.
Alles in Allem muß man also entweder einen schönen Röhrensound, einen schönen SS-Sound oder einen schönen Mix-Sound wählen, oder sich darauf verlassen, dass der gemischte Sound gut ´rüberkommt - was er auch tut. Die einfache Klangregelung ist absolut ausreichend, man fäht das Ding im Allgemeinen eh flat (alles auf 12 Uhr, EQ auf +/- 0). Ich senke eher die Mitten um 250 und 625 Herz um 5-8 db ab, dann ist der Sound schon so mächtig an den 610-Speakern, das reicht! Dazu möglicherweise die Bässe auf höchstens 1 Uhr, die Höhen auf 2 Uhr, je nach Location, und gut.
Die beiden Amps sind, obwohl beides zweikanälige Hybridamps mit SS- und Röhrenvorstufe samt Mixschalter, sehr unterschiedlich, was den Sound und den Charakter angeht. Der Marshall wird mit einem Ibanez K5 bei einer German Grindcore (oder "Neue Deutsche Härte, wie Ihr wollt... ;-))) - Band gespielt, 2/4-Takt, mächtiger Sound, ich spiele "gegen" 2 High-Gain - Röhrenamps mit je 100 Röhrenwatt und Double-Bass-Schlagzeug an.
Der Peavey wird meisst mit einem MM StingRay 5 gespielt, er steht bei meiner Hardrock-Coverband. Whitesnake, Ronny James Dio, Gotthard, aber auch Foo Fighters, AC/DC, für die Mädels mal etwas Ansley Lister (und sogar Melissa Etheridge - aber nur eine Nummer...).
Jeder Amp, bzw der Sound, passt in die jeweilige Band wie die Faust auf das Auge. Man kann beide Amps sehr empfehlen, aber man muß wissen, was man tut.
Dazu muß ich aber noch sagen, dass die Aufstellung der Amps sich rein zufällig so ergeben hat. Ich spiele auch bei der Grindcore-Band mit dem StingRay 5, der Marshall hat lange vor der Grindcore-Band bei der Hardrockband gute Dienste geleistet. Den Peavey kann man absolut flexibel für alles benutzen, da würde ich jetzt nicht sagen, dass der eine Amp sich nur dafür oder hierfür eignet.
Als Backup habe ich noch einen Markbass LittleMark II sowie einen Promethean 5110, also an die 110-Box geschraubt. Diese beiden Schaltnetzteil-Amps leisten auch an der 210 Peavey TVX gute Dienste bei kleineren Gigs.
Als letzte Hofnung und Übungsamp (und für meinen EUB) habe ich noch einen Gallien-Krueger MB 200, mindestens 25 Jahre alt. Als Übungsamp reichen die 100 Watt, die er aus dem 12''-Speaker rauspresst, und mit einer 4-Ohm-Box bringt er 200 Watt, das war mal ne Weile lang meine Backline mit der Ampeg - Box an 4 Ohm. Der Wirkungsgrad ist so groß, ich habe mit diesem Setup auch schon Konzerte bestritten - im Freibad bei einer Beachparty, z.B. Und Open-Air, da wäre mir eigentlich einer der 500-Watt Amps, die ich jetzt zur Auswahl habe, lieber gewesen. Aber ich wurde gehört! War sogar ein geiler Sound...
Was den Peavey angeht: Der T-Max wird schon lange nicht mehr hergestellt, ab und zu bekommt man auf EBay einen angeboten, der oft aus einem T-Max-Combo stammt - das sind komplett baugleiche Amps! Ich wollte ihn mir ursprünglich als Ersatz für meinen irreparablen SWR Redhead in SWR-Box einbauen. Aber der T-Max ist dafür zu tief, der Amp verdeckt die Klinkenbuchse. Die Box hat jetzt einen Regler für den Tweeter bekommen, das wurde ´beim Redhead ja im Amp per Bi-amping gemacht. Bi-amping geht übrigends beim Peavey T-Max auch, die Trennfrequenz ist regelbar zwischen 100 Hz und 1 KHz, dazu kann die Lautstärke zwischen den Speakern und dem Tweeter per Überblendregler geregelt werden.
So, ich habe glaub ich nichts vergessen, das "Werk" kommt ja schon einer Review oder einem Vergleichstest nahe! Leider bekomme ich kein Zeilenhonorar, aber ich hoffe, Dir den Marshall MB 450H, ob jetzt als Head (H) oder als MB 4210 mit 2 Stck 10''-Speakern oder in meiner Ausführung , Marshall MB 4410, mit den 4 Stck 10'' - Speakern, schmackhaft gemacht zu haben. Ach ja, nix Neodymium! Aber ich glaube, ich habe schon oben von meinem "50-KG-Combo" geschrieben.
Grüße aus dem wilden Süden, dem einzigen Bundesland mit einem Grünen Landtag! Hau rein, keep on rockin'!!!!
Uwe