Sicmaggot08
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ESP Viper
Einleitung
Bei mir in der Nähe gibt es einen kleinen Laden der allerlei gebrauchte Instrumente, Equipment und Kuriositäten verkauft und ankauft. Auf der Homepage finden sich immer auch einige gebrauchte Gitarren, weshalb ich dort immer mal wieder rein schau. Und eines Tages fand ich auf der Internetseite doch tatsächlich eine ESP Viper, Black mit EMG. <- DAS und der Preis - mehr war nicht zu lesen. Also hin und mal schauen was das für ein Teil ist. Das die Gitarre nicht neu sein würde war mir klar, aber beim ersten Blick fielen doch die deutlichen Gebrauchsspuren, Kratzer und einige Dings und Dongs auf. Konkret ging es um eine abgerockte alte Japan ESP Viper, der man so einige Spielstunden und Auftritte ansah naja, für manche sicher reizvoll und charmant, aber mich reizt dieser Vintage-Charme nicht sonderlich.
Allerdings der Hals und die Bünde waren vollkommen in Ordnung und beim Probespielen war der Zustand wieder komplett nebensächlich. Sie fühlte sich vom ersten Moment sehr gut an. Das Halsprofil Thin-U war mir sofort vertraut und siehe da .die klingt ja richtig gut! Richtig knackig und differenziert, aber dazu später mehr. Mitgenommen hab ich sie nicht sofort. Bevor ich ging, hab ich noch meine preisliche Vorstellung genannt (ein bisschen was geht ja immer) und nach Rücksprache mit dem eigentlichen Besitzer bekam ich am Abend einen Anruf: Geht in Ordnung! Am nächsten Tag gehörte sie schon mir!
Technische Daten
Modell: ESP Viper, Baujahr 2000/2001
Farbe: Schwarz
Korpus: Mahagoni
Hals: Ahorn, Thin-U Profil
Griffbrett: Rosewood mit weißen Binding und Dot Inlays, ESP am 12ten Bund
Konstruktion: Bolt-On
Mensur: 24,75``
Mechaniken: Gotoh
Sattel: Carbon
Bridge: Schaller Tune-Matic, Stop Tailpiece
Hardware Farbe: Chrom
Bünde: 24 XJ
Neck Pickup: EMG 85
Bridge Pickup: EMG 81
Controls: 1 Volume, 1 Tone, 3way Toggle switch
Verarbeitung
Da die Gitarre gebraucht ist, kann ich mir den Punkt fast sparen. Der Korpus hat einige Lackabplatzer, Kratzer, usw. Man sieht ihr deutlich an, dass sie so manche Bühne gesehen hat und manchmal etwas abbekommen hat. Hat aber auf den Sound keine Auswirkungen, weshalb mich das auch nicht extrem stört. Was Gutes hat es aber doch man muss selbst nicht mehr so penibel aufpassen irgendwo anzuecken.
Der Hals ist allerdings vollkommend in Ordnung. Die Bünde zeigen fast keine Fretwear, sind sauber abgerichtet und stehen nicht über. Das Binding ist sauber um das Griffbrett und der Kopfplatte eingelassen und alle Anbauteile, wie Potis, Buchse, Mechaniken, etc. sitzen fest und wackeln nicht.
Bespielbarkeit, Mechaniken
Durch die gute Bundabrichtung lässt sich auch eine sehr niedrige Saitenlage einstellen, die übrigens am Anfang grauenhaft war. Da musste ich noch einiges mit dem Trussrod und der Bridge nachjustieren. Jetzt ist aber alles paletti und so wie ich es gern hab.
Das Halsprofil, Thin-U, dass ich schon von meinen anderen Gitarren kenne, lässt beim Spielen alles sehr harmonisch wirken. Der Hals ist nicht so dünn wie ein Ibanez Hals und nicht so dick wie der einer zB Framus. Für mich das perfekte Mittelmaß. Das einzige was die Bespielbarkeit etwas stört ist das unter Horn der Viper. In den hohen Lagen hat man etwas wenig Platz für den Handrücken, weshalb man beim Spielen immer etwas anstößt. Nicht allzu dramatisch, aber doch ein Punkt der auffällt. Die Bolt-On Konstruktion hingegen merkt man so gut wie gar nicht beim Spielen. Die Gotoh-Mechaniken stimmen exakt und arbeiten einwandfrei. Was auch noch ein bisschen stört ist die leichte Kopflastigkeit.
Sound
Was mir am Sound sofort auffiel, ist das besonders schnelle Ansprechverhalten oder Attack. Im Gegensatz zu meinen Neck-Thru Gitarren, klingt sie sehr knackig und noch einen Tick differenzierter. Ich denke, dass vor allem die Bolt-On Konstruktion dafür verantwortlich ist. Ansonsten ist der Sound sehr dicht und mit viel Fundament aus dem Bass und Tiefmittenbereich. Die EMGs tragen auch dazu bei, auf der einen Seite differenzierte Rhythmusriffs und auf der anderen Seite singende Leads zu übertragen. Daher sind wohl Metal und Rock eher das geeignete Terrain für diese Gitarre. Clean ist aber dank des EMG 85 ebenso möglich. Sie kann also durchaus auch warm und bluesig klingen.
Fazit
Obwohl die Gitarre gebraucht ist und einige Spielspuren hat, klingt sie trotzdem einfach nur gut. Die Gitarre spielt sich wunderbar und hat einen sehr wuchtigen Ton. Ein paar kleine Konstruktionsmängel, wie das enge untere Horn und die Kopflastigkeit, kann man allerdings nicht schön reden und machen sie nicht ganz perfekt. Daher kommt sie trotz des Custom Guitars Stempel auf der Kopfplatten Innenseite und abgesehen vom Zustand, nicht an meine übrigen Custom Shop ESPs heran. Alles in Allem bleibt es jedoch eine gute Gitarre die den Namen ESP zu Recht trägt.
Hier noch ein paar Bilder:
Einleitung
Bei mir in der Nähe gibt es einen kleinen Laden der allerlei gebrauchte Instrumente, Equipment und Kuriositäten verkauft und ankauft. Auf der Homepage finden sich immer auch einige gebrauchte Gitarren, weshalb ich dort immer mal wieder rein schau. Und eines Tages fand ich auf der Internetseite doch tatsächlich eine ESP Viper, Black mit EMG. <- DAS und der Preis - mehr war nicht zu lesen. Also hin und mal schauen was das für ein Teil ist. Das die Gitarre nicht neu sein würde war mir klar, aber beim ersten Blick fielen doch die deutlichen Gebrauchsspuren, Kratzer und einige Dings und Dongs auf. Konkret ging es um eine abgerockte alte Japan ESP Viper, der man so einige Spielstunden und Auftritte ansah naja, für manche sicher reizvoll und charmant, aber mich reizt dieser Vintage-Charme nicht sonderlich.
Allerdings der Hals und die Bünde waren vollkommen in Ordnung und beim Probespielen war der Zustand wieder komplett nebensächlich. Sie fühlte sich vom ersten Moment sehr gut an. Das Halsprofil Thin-U war mir sofort vertraut und siehe da .die klingt ja richtig gut! Richtig knackig und differenziert, aber dazu später mehr. Mitgenommen hab ich sie nicht sofort. Bevor ich ging, hab ich noch meine preisliche Vorstellung genannt (ein bisschen was geht ja immer) und nach Rücksprache mit dem eigentlichen Besitzer bekam ich am Abend einen Anruf: Geht in Ordnung! Am nächsten Tag gehörte sie schon mir!
Technische Daten
Modell: ESP Viper, Baujahr 2000/2001
Farbe: Schwarz
Korpus: Mahagoni
Hals: Ahorn, Thin-U Profil
Griffbrett: Rosewood mit weißen Binding und Dot Inlays, ESP am 12ten Bund
Konstruktion: Bolt-On
Mensur: 24,75``
Mechaniken: Gotoh
Sattel: Carbon
Bridge: Schaller Tune-Matic, Stop Tailpiece
Hardware Farbe: Chrom
Bünde: 24 XJ
Neck Pickup: EMG 85
Bridge Pickup: EMG 81
Controls: 1 Volume, 1 Tone, 3way Toggle switch
Verarbeitung
Da die Gitarre gebraucht ist, kann ich mir den Punkt fast sparen. Der Korpus hat einige Lackabplatzer, Kratzer, usw. Man sieht ihr deutlich an, dass sie so manche Bühne gesehen hat und manchmal etwas abbekommen hat. Hat aber auf den Sound keine Auswirkungen, weshalb mich das auch nicht extrem stört. Was Gutes hat es aber doch man muss selbst nicht mehr so penibel aufpassen irgendwo anzuecken.
Der Hals ist allerdings vollkommend in Ordnung. Die Bünde zeigen fast keine Fretwear, sind sauber abgerichtet und stehen nicht über. Das Binding ist sauber um das Griffbrett und der Kopfplatte eingelassen und alle Anbauteile, wie Potis, Buchse, Mechaniken, etc. sitzen fest und wackeln nicht.
Bespielbarkeit, Mechaniken
Durch die gute Bundabrichtung lässt sich auch eine sehr niedrige Saitenlage einstellen, die übrigens am Anfang grauenhaft war. Da musste ich noch einiges mit dem Trussrod und der Bridge nachjustieren. Jetzt ist aber alles paletti und so wie ich es gern hab.
Das Halsprofil, Thin-U, dass ich schon von meinen anderen Gitarren kenne, lässt beim Spielen alles sehr harmonisch wirken. Der Hals ist nicht so dünn wie ein Ibanez Hals und nicht so dick wie der einer zB Framus. Für mich das perfekte Mittelmaß. Das einzige was die Bespielbarkeit etwas stört ist das unter Horn der Viper. In den hohen Lagen hat man etwas wenig Platz für den Handrücken, weshalb man beim Spielen immer etwas anstößt. Nicht allzu dramatisch, aber doch ein Punkt der auffällt. Die Bolt-On Konstruktion hingegen merkt man so gut wie gar nicht beim Spielen. Die Gotoh-Mechaniken stimmen exakt und arbeiten einwandfrei. Was auch noch ein bisschen stört ist die leichte Kopflastigkeit.
Sound
Was mir am Sound sofort auffiel, ist das besonders schnelle Ansprechverhalten oder Attack. Im Gegensatz zu meinen Neck-Thru Gitarren, klingt sie sehr knackig und noch einen Tick differenzierter. Ich denke, dass vor allem die Bolt-On Konstruktion dafür verantwortlich ist. Ansonsten ist der Sound sehr dicht und mit viel Fundament aus dem Bass und Tiefmittenbereich. Die EMGs tragen auch dazu bei, auf der einen Seite differenzierte Rhythmusriffs und auf der anderen Seite singende Leads zu übertragen. Daher sind wohl Metal und Rock eher das geeignete Terrain für diese Gitarre. Clean ist aber dank des EMG 85 ebenso möglich. Sie kann also durchaus auch warm und bluesig klingen.
Fazit
Obwohl die Gitarre gebraucht ist und einige Spielspuren hat, klingt sie trotzdem einfach nur gut. Die Gitarre spielt sich wunderbar und hat einen sehr wuchtigen Ton. Ein paar kleine Konstruktionsmängel, wie das enge untere Horn und die Kopflastigkeit, kann man allerdings nicht schön reden und machen sie nicht ganz perfekt. Daher kommt sie trotz des Custom Guitars Stempel auf der Kopfplatten Innenseite und abgesehen vom Zustand, nicht an meine übrigen Custom Shop ESPs heran. Alles in Allem bleibt es jedoch eine gute Gitarre die den Namen ESP zu Recht trägt.
Hier noch ein paar Bilder:
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