andi85
Mod Emeritus
- Hersteller: Yamaha
- Typ: CP-33
- Klasse: Mittelklasse
- Preis: 1049€
1) Klang
a) Akustischer Flügelklang (gut bis sehr gut)
Der akustische Flügel ist Yamaha beim CP-33 gut gelungen und eines der Hauptargumente für das Instrument. Grand Piano 1 mit Variation lädt förmlich dazu ein, das weite Dynamik- und Klangspektrum von pp bis ff auszukosten, verfügt über Halbpedal, Dämpfergeräusche und Saitenresonanz und ist zudem sehr überzeugend auf die Tastatur abgestimmt. Für Jazz und Klassik sehr gut zu verwenden und eine Freude zu spielen.
Ganz praktisch sind auch die zwei Monovarianten, die sich im Zusammenspiel unter Umständen besser eingliedern oder mit einfachen Monitorverhältnissen unproblematischer sind. Klanglich hat der Stereoflügel natürlich die Nase vorn - keine Frage.
Selbst mit ziemlich viel Hall klingen die Pianos noch recht "nah", fast schon "intim" - das kann man mögen oder nicht, für ein Stagepiano finde ich das aber ganz sinnvoll.
b) Vintage-Sounds (befriedigend bis ausreichend)
Leider finde ich die Vintage-Sounds durch die Bank nicht besonders - weder das ziemlich synthetische Rhodes, das zu glatte Wurlitzer, noch die flachen DX-Pianos begeistern mich. Um "mal eben so einen Sound zu spielen" sind die Patches aber durchaus verwendbar, umso mehr, wenn der Spieler sich auf die Mittellage konzentriert. Das Rhodes kann man sich außerdem mit voll aufgedrehter Effekttiefe noch "schön phasen"
c) Synth-Sounds ( - -)
b) Sonstiges (gut bis befriedigend)
Chor und Streicher lassen sich zum Layern ganz gut verwenden, die Kirchenorgel ist ganz brauchbar, die Jazzorgel ebenso (immerhin mit 2 Lesliegeschwindigkeiten), der Akustikbass - wahlweise mit Ridebecken dazu - ist auch ganz nett. Der Rest läuft für mich eher unter "ferner liefen".
2) Tastatur und Spielgefühl (gut bis sehr gut)
Bis zum letzten Entwicklungssprung mit "ivory touch", der weiteren Verbreitung von Holztasten und Druckpunktsimulationen war die Tastatur des CP-33 das Beste, was ich finden konnte - und ich mag sie immer noch.
Die Gewichtung ist mittelschwer, so dass sich die Dynamik recht gut kontrollieren lässt, nur für pianissimo-Passagen dürfte der Widerstand ganz am Anfang noch etwas weniger sein. Repetieren lässt sich dafür ganz gut damit. Insgesamt für meine Finger nach wie vor recht überzeugend - ich finde die Tastatur gut gelungen und einen der Hauptgründe, ein CP-33 zu kaufen.
3) Technisches
a) Effekte
Wie bei den Yamaha-Stagepianos der P-Serie sind die wichtigsten Effekte vorhanden. Sie klingen ganz passabel und lassen sich noch in der Effekttiefe abstimmen bzw. den beiden Zonen zuordnen. In dieser Klasse geht das absolut in Ordnung.
b) Soundschrauberei
Da geht nicht viel: Hall, Brilliance und Effekte, alles nicht weiter editierbar - möchte man meinen. Tatsächlich lassen sich aber doch ein paar Parameter abstimmen, wie ein Blick ins Handbuch verrät. Das allerdings ist sehr einfach und sehr schnell zu erledigen - was bei einem kleinen, günstigen Stagepiano wohl am wichtigsten ist.
c) Bedienung
Recht komfortabel und vor allem einfach. Ein bisschen bescheuert ist, dass man sich für Systemeinstellungen wie Stimmung, Midikanäle etc. bestimmte Tasterkombinationen merken muss. Ein kleines Display oder eine aufgedruckte Liste wären hilfreich - richtige Verständnisprobleme treten aber keine auf. Praktisch sind auch die Schieberegler für die Lautstärken der einzelnen Zonen und "Panel Lock", das die Bedienelemente sperrt.
d) MIDI-Kapazitäten
Das CP-33 ist kein ausgewiesenes Masterkeyboard. Der "Master Mode" ist aber eine sehr sinnreiche Erfindung, um schnell auf externe Klangerzeuger zugreifen zu können - manches ältere oder einfachere Stagepiano scheitert ja schon daran. Schön ist auch, dass das übliche und sinnvolle Pitchbend- und Modwheel-Duo verbaut wurde, und zwar an einer Stelle, die das Keyboard nicht unnötigerweise eine Handbreit verlängert.
Überhaupt profitieren angeschlossene Klangerzeuger natürlich von der guten Tastatur/Dynamikumsetzung des CP-33. Ein Nord Electro 2 und ein Roland XV-2020 mit SRX-11 und -12 ließen sich damit sehr schön spielen.
e) Sonstiges
Ein Metronom ist drin, Notenhalter unverständlicherweise nur gegen Aufpreis. Ein halbpedalfähiges Sustainpedal kommt mit - wobei ich ja nicht verstehe, warum Yamaha das Pedal (beim doppelten Verkaufspreis) nicht so schön klein und solide wie Roland bekommt. Aber das ist eher eine Luxussorge!
4) Sonstiges
Mit 18kg Gewicht, kompakten Ausmaßen und griffigen Oberflächen ist das Yamaha denkbar einfach zu transportieren. Da die Bedienelemente außerdem recht flach sind, ist die Wahrscheinlichkeit, sie beim Transport zu beschädigen, recht gering. Wie ein Panzer ist das CP-33 nicht gerade gebaut, allerdings hält es durchaus was aus. Unser Exemplar hatte nach wohl rabiater Behandlung bei einem Flug einige herausgesprungene Tasten, allerdings keine Bruchschäden - und hoffentlich auch keine versteckten!
Ärgerlich sind einmal wieder das externe Netzteil und der optional zu kaufende Notenhalter. Früher gehörte sowas ohne Diskussionen zum Lieferumfang, daher finde ich 59€ für das Zubehörteil eine Frechheit. Immerhin ist es besser als die Drahtbügel, die bei manchen Konkurrenten mitgeliefert werden.
5) Fazit
a) Bühnentauglichkeit
Aber sicher - was denn sonst! Das CP-33 ist zwar nicht besonders massiv und nervt mit seinem externen Netzteil, lässt sich dafür aber extra komfortabel tragen. Die relevanten Anschlüsse sind dran, Ausstattung und Bedienbarkeit sind ebenfalls bühnentauglich.
b) Wohnzimmertauglichkeit
Kommt auf das Wohnzimmer an. Schwarz und schlicht ist ja ein guter Anfang.
c) Preis-Leistungs-Verhältnis
Gut. Das Wichtigste in guter Qualität für einen relativ schlanken Preis.
d) absolut subjektive, persönliche Endwertung
Wer auf Flügel, Tastatur, Gewicht und den Preis Wert legt, ist hier richtig. Natürlich ist mittlerweile mehr drin - aber nicht für das Geld, außerdem ist das CP-33 durch die jüngsten Innovationen ja nicht schlechter geworden. Arrangieren muss sich der Käufer eher mit den recht lahmen restlichen Klängen, wobei der praxisgerechte "Master Mode" immerhin das Ansteuern von Expandern mit guter Dynamikumsetzung erleichtert.
Meine Hochschulbigband hat sich das CP-33 auf meine Empfehlung zugelegt und ich bin immer noch zufrieden damit. Für mich persönlich ist es durch die Lücken bei Vintage aus der Auswahl gefallen, allerdings habe ich mich mittlerweile auch in höhere Preiskategorien vorgearbeitet.
- Typ: CP-33
- Klasse: Mittelklasse
- Preis: 1049€
1) Klang
a) Akustischer Flügelklang (gut bis sehr gut)
Der akustische Flügel ist Yamaha beim CP-33 gut gelungen und eines der Hauptargumente für das Instrument. Grand Piano 1 mit Variation lädt förmlich dazu ein, das weite Dynamik- und Klangspektrum von pp bis ff auszukosten, verfügt über Halbpedal, Dämpfergeräusche und Saitenresonanz und ist zudem sehr überzeugend auf die Tastatur abgestimmt. Für Jazz und Klassik sehr gut zu verwenden und eine Freude zu spielen.
Ganz praktisch sind auch die zwei Monovarianten, die sich im Zusammenspiel unter Umständen besser eingliedern oder mit einfachen Monitorverhältnissen unproblematischer sind. Klanglich hat der Stereoflügel natürlich die Nase vorn - keine Frage.
Selbst mit ziemlich viel Hall klingen die Pianos noch recht "nah", fast schon "intim" - das kann man mögen oder nicht, für ein Stagepiano finde ich das aber ganz sinnvoll.
b) Vintage-Sounds (befriedigend bis ausreichend)
Leider finde ich die Vintage-Sounds durch die Bank nicht besonders - weder das ziemlich synthetische Rhodes, das zu glatte Wurlitzer, noch die flachen DX-Pianos begeistern mich. Um "mal eben so einen Sound zu spielen" sind die Patches aber durchaus verwendbar, umso mehr, wenn der Spieler sich auf die Mittellage konzentriert. Das Rhodes kann man sich außerdem mit voll aufgedrehter Effekttiefe noch "schön phasen"
c) Synth-Sounds ( - -)
b) Sonstiges (gut bis befriedigend)
Chor und Streicher lassen sich zum Layern ganz gut verwenden, die Kirchenorgel ist ganz brauchbar, die Jazzorgel ebenso (immerhin mit 2 Lesliegeschwindigkeiten), der Akustikbass - wahlweise mit Ridebecken dazu - ist auch ganz nett. Der Rest läuft für mich eher unter "ferner liefen".
2) Tastatur und Spielgefühl (gut bis sehr gut)
Bis zum letzten Entwicklungssprung mit "ivory touch", der weiteren Verbreitung von Holztasten und Druckpunktsimulationen war die Tastatur des CP-33 das Beste, was ich finden konnte - und ich mag sie immer noch.
Die Gewichtung ist mittelschwer, so dass sich die Dynamik recht gut kontrollieren lässt, nur für pianissimo-Passagen dürfte der Widerstand ganz am Anfang noch etwas weniger sein. Repetieren lässt sich dafür ganz gut damit. Insgesamt für meine Finger nach wie vor recht überzeugend - ich finde die Tastatur gut gelungen und einen der Hauptgründe, ein CP-33 zu kaufen.
3) Technisches
a) Effekte
Wie bei den Yamaha-Stagepianos der P-Serie sind die wichtigsten Effekte vorhanden. Sie klingen ganz passabel und lassen sich noch in der Effekttiefe abstimmen bzw. den beiden Zonen zuordnen. In dieser Klasse geht das absolut in Ordnung.
b) Soundschrauberei
Da geht nicht viel: Hall, Brilliance und Effekte, alles nicht weiter editierbar - möchte man meinen. Tatsächlich lassen sich aber doch ein paar Parameter abstimmen, wie ein Blick ins Handbuch verrät. Das allerdings ist sehr einfach und sehr schnell zu erledigen - was bei einem kleinen, günstigen Stagepiano wohl am wichtigsten ist.
c) Bedienung
Recht komfortabel und vor allem einfach. Ein bisschen bescheuert ist, dass man sich für Systemeinstellungen wie Stimmung, Midikanäle etc. bestimmte Tasterkombinationen merken muss. Ein kleines Display oder eine aufgedruckte Liste wären hilfreich - richtige Verständnisprobleme treten aber keine auf. Praktisch sind auch die Schieberegler für die Lautstärken der einzelnen Zonen und "Panel Lock", das die Bedienelemente sperrt.
d) MIDI-Kapazitäten
Das CP-33 ist kein ausgewiesenes Masterkeyboard. Der "Master Mode" ist aber eine sehr sinnreiche Erfindung, um schnell auf externe Klangerzeuger zugreifen zu können - manches ältere oder einfachere Stagepiano scheitert ja schon daran. Schön ist auch, dass das übliche und sinnvolle Pitchbend- und Modwheel-Duo verbaut wurde, und zwar an einer Stelle, die das Keyboard nicht unnötigerweise eine Handbreit verlängert.
Überhaupt profitieren angeschlossene Klangerzeuger natürlich von der guten Tastatur/Dynamikumsetzung des CP-33. Ein Nord Electro 2 und ein Roland XV-2020 mit SRX-11 und -12 ließen sich damit sehr schön spielen.
e) Sonstiges
Ein Metronom ist drin, Notenhalter unverständlicherweise nur gegen Aufpreis. Ein halbpedalfähiges Sustainpedal kommt mit - wobei ich ja nicht verstehe, warum Yamaha das Pedal (beim doppelten Verkaufspreis) nicht so schön klein und solide wie Roland bekommt. Aber das ist eher eine Luxussorge!
4) Sonstiges
Mit 18kg Gewicht, kompakten Ausmaßen und griffigen Oberflächen ist das Yamaha denkbar einfach zu transportieren. Da die Bedienelemente außerdem recht flach sind, ist die Wahrscheinlichkeit, sie beim Transport zu beschädigen, recht gering. Wie ein Panzer ist das CP-33 nicht gerade gebaut, allerdings hält es durchaus was aus. Unser Exemplar hatte nach wohl rabiater Behandlung bei einem Flug einige herausgesprungene Tasten, allerdings keine Bruchschäden - und hoffentlich auch keine versteckten!
Ärgerlich sind einmal wieder das externe Netzteil und der optional zu kaufende Notenhalter. Früher gehörte sowas ohne Diskussionen zum Lieferumfang, daher finde ich 59€ für das Zubehörteil eine Frechheit. Immerhin ist es besser als die Drahtbügel, die bei manchen Konkurrenten mitgeliefert werden.
5) Fazit
a) Bühnentauglichkeit
Aber sicher - was denn sonst! Das CP-33 ist zwar nicht besonders massiv und nervt mit seinem externen Netzteil, lässt sich dafür aber extra komfortabel tragen. Die relevanten Anschlüsse sind dran, Ausstattung und Bedienbarkeit sind ebenfalls bühnentauglich.
b) Wohnzimmertauglichkeit
Kommt auf das Wohnzimmer an. Schwarz und schlicht ist ja ein guter Anfang.
c) Preis-Leistungs-Verhältnis
Gut. Das Wichtigste in guter Qualität für einen relativ schlanken Preis.
d) absolut subjektive, persönliche Endwertung
Wer auf Flügel, Tastatur, Gewicht und den Preis Wert legt, ist hier richtig. Natürlich ist mittlerweile mehr drin - aber nicht für das Geld, außerdem ist das CP-33 durch die jüngsten Innovationen ja nicht schlechter geworden. Arrangieren muss sich der Käufer eher mit den recht lahmen restlichen Klängen, wobei der praxisgerechte "Master Mode" immerhin das Ansteuern von Expandern mit guter Dynamikumsetzung erleichtert.
Meine Hochschulbigband hat sich das CP-33 auf meine Empfehlung zugelegt und ich bin immer noch zufrieden damit. Für mich persönlich ist es durch die Lücken bei Vintage aus der Auswahl gefallen, allerdings habe ich mich mittlerweile auch in höhere Preiskategorien vorgearbeitet.
- Eigenschaft
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