Bundstäbe haben Riefen nach 3/4 Jahr ?

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Hallo

Ich hab mal wieder ne Frage. Ich hab mir vor ca. einem 3/4 Jahr selbst nen Bass zusammengeschraubt. Der "Knochen" rockt sehr geil. Jedoch habe ich vor ein paar Tagen festgestellt, dass sich, in den am häufigsten bespielten Bünden, Riefen /Rillen bilden.:eek: Sie sind mit dem Fingernagel gut fühlbar, jedoch noch keinen halben Millimeter tief. So tief wie die Rillen bei der Saite eben sind.:mad: Habe die Saiten immer gut bespielt und waren auch nie rostig oder so. Werden wöchentlich mehrere Stunden gebraucht.

Ist das normal? Was kann/sollten man tun? :confused:

Vielen Dank.

Monkey
 
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... Ist das normal? Was kann/sollten man tun? :confused:...
zum ersten hängt das von der seitenumspinnnungshärte, deren struktur und der härte und breite der bünde ab. da wir über all das keine kenntnis haben: wenn alle parameter ungünstig, durchaus möglich.
zum zweiten: solange es nicht stört: nix. andernfalls ist der weg zum fachmann oder in die bastelecke angebracht.
 
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zum ersten hängt das von der seitenumspinnnungshärte, deren struktur und der härte und breite der bünde ab.

In wie weit hängt das alles zusammen

bzw. woran erkenne ich die Saitenumspinnungshärte und härte an sich? Hat die Härte was mit dem umwickelten Material zu tun? ich spiel Stainless.
 
Normal ist das sicher nicht. Jedenfalls die besagte Zeitangabe nicht.
Bünde nutzen ab, das ist einfach so, aber ansich nicht so schnell. (ausser du spielst jetzt täglich 6 stunden ?!)

Gibt da 2 Gegenmaßnahmen. Einmal die einfachere zu erklären:

1) Neu Bundieren lassen.
Sprich der alte Bunddraht wird rausgenommen und neuer eingelegt. Klingt einfacher als es ist. Ich persönlich geh damit zum Fachmann. Selber machen ist aber möglich, nur kann man da - wie immer - auch viel mit kaputt machen ;)
(Erfahrungsgemäß nehmen Gitarrenbauer dafür rund 130€. Hab schon weitaus weniger und weitaus mehr gesehen)

2) Bünde abschleifen lassen.
Das wird auch mit neuen Bünden gemacht, damit die höhe stimmt. Die Bünde werden einfach so weit abgeschliffen das die Kerben raus sind. Je nachdem wie tief die riefen sind ist das problemlos machbar. Meine Bünde haben jetzt schon 2 mal abschleifen hinter sich, und sind immer noch top.
(Erfahrungsgemäß ~65€ beim Gitarrenbauer. Natürlich geht immer mehr und weniger, aber einfach mal als Hausnummer).

Wichtiger Faktor ist hier einfahc immer das Material. Gute Bünde sind etwas teurer, lassen sich schwerer abschleifen aber halten auch wesentlich länger. Ich sage bewusst nur "gut" da ich hier (aus mangeldem wissen) keine material Empfehlungen geben kann. Da gibts andere die hier sicher gute Tipps haben, welches Bundmaterial länger hält.

Ebenfalls sind die Saiten ein starker faktor. Flatwound machen den Bünden weniger als grobe roundwound...
 
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In wie weit hängt das alles zusammen ....
irgendwie, aber nicht immer sinnvoll ;). cervin hats ja schon erklärt. für die ursachenforschung in ungünstiger konstellation:
das neusilber (wahrscheinlich dein bunddraht) gibt es nicht. kann grundsätzlich aus 47 bis 65 prozent kupfer, 12 bis 25 Prozent nickel und 10 bis 40 Prozent zink bestehen. hart ist nicht zwingend gut. bei´ner akustikklampfe ist vll. flexibilität gefragt. nylonsaiten nutzen aber auch nicht groß ab.
wir wissen ja nicht, wer deinen basshals womit bundiert hat. vll. mit weichem bunddraht, weil´s leichter erschien? dem rückt man dann z.b. mit recht billigen aber groben stainless red label relativ schnell zu leibe.
 
Normal ist das sicher nicht. Jedenfalls die besagte Zeitangabe nicht.
Bünde nutzen ab, das ist einfach so, aber ansich nicht so schnell. (ausser du spielst jetzt täglich 6 stunden ?!)

Würde ich so ungerne stehen lassen. Wenn mehrere ungünstige Parameter zusammenkommen kann das schon möglich sein (siehe d'Averc).



Wichtiger Faktor ist hier einfahc immer das Material. Gute Bünde sind etwas teurer, lassen sich schwerer abschleifen aber halten auch wesentlich länger. Ich sage bewusst nur "gut" da ich hier (aus mangeldem wissen) keine material Empfehlungen geben kann. Da gibts andere die hier sicher gute Tipps haben, welches Bundmaterial länger hält.

Gute Bünde sind aber nicht zwangsläufig hart...;)

Gängig sind eigentlich 3 verschiedene Qualitäten. Neusilber mit 12% Nickelanteil, Neusilber mit 18% Nickelanteil und Edelstahl. Letztere ist sicher am verschleißärmsten, aber dafür auch wesentlich teurer als die Neusilbervarianten, da schwieriger zu bearbeiten und es macht auch nicht jeder Gitarrenbauer.
 
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Das ist alles relativ. Mein Stingray hat nach 5 Jahren intensivem Spiel inklusive hartem Anschlag und Stahl-Saiten-Fetisch auch an einigen Bünden sichtbare Spuren. Diese sind allerdings kaum messbare von der Bundehöhe her und damit vernachläßigbar...
Sichtbare Spuren sind nicht unbedingt sofort schädlich.
Zudem ist eigentlich nicht sofort eine komplette Neubundierung fällig. Vorher ist es eigentlich möglich die Bünde zu einem gewissen Maß runterzuschleifen/abzurichten.

Egal, lange Rede, kurzer Sinn:
Wenn die Spuren nur sichtbar sind und die Bespielbarkeit (Saitenschnarren) nicht beeinträchtigt wird... so what :) Sei beruhigt, die Welt ist in Ordnung.
 
Wenn mehrere ungünstige Parameter zusammenkommen kann das schon möglich sein (siehe d'Averc).

Sagte ja auch keiner ;) Möglich klar, aber es ist nicht "normal", sprich nicht viele von uns schleifen alle 3/4 Jahr ihre Bünde ab.

Gute Bünde sind aber nicht zwangsläufig hart...

Hat ja auch niemand gesagt. Genau darum hab ich doch bewusst "gut" gesagt,
um alles andere da offen zu halten.
 
Hö? Alle meine Bässe haben nach kurzer Zeit deutlich sichtbare Riefen auf der Oberseite der Bünde. Ich käme aber nie auf die Idee, sie deshalb sofort abrichten zu lassen oder den Bass gar neu zu bundieren :eek:

Ehrlich gesagt hätte ich nach Lektüre des Threadtitels gedacht, hier finden sich fünf bis sechs Antworten in die Richtung "ist bei mir auch so, ist immer so, alles ok"...

Ich gehe da vollkommen mit sKu konform: Solange es weder Bespielbarkeit noch Intonation beeinträchtigt, denk einfach nicht weiter drüber nach. Tatsächlich kann sich die Bespielbarkeit eines Basses durch diese Spuren sogar verbessern, denn als erstes entstehen solche Riefen natürlich an den Bundstäbchen, die weiter (zu weit) herausragen als die anderen.
 
...denn als erstes entstehen solche Riefen natürlich an den Bundstäbchen, die weiter (zu weit) herausragen als die anderen.

Wie das? Ich hätte jetzt gedacht, dass die Riefen dort am ausgeprägtesten sind, wo am meisten gegriffen wird.
 
Wie das? Ich hätte jetzt gedacht, dass die Riefen dort am ausgeprägtesten sind, wo am meisten gegriffen wird.
Ja klar, da natürlich am meisten. Aber bei meinen Bässen habe ich festgestellt, dass ich mit der Zeit die Saitenlage niedriger stellen kann, da sich z.B. besonders die Bundstäbchen in den höchsten Lagen abnutzen. Allerdings muss ich wohl dazu sagen, dass ich teilweise mit den Fingern anschlage wie ein Pferd mit dem Huf, das "Klack" bei jedem Anschlag stört mich dabei nicht.

Aber manchmal feilen sich im Lauf der Zeit eben auch "Problembünde" ab, jedenfalls, wenn sie zu weit herausstanden. Kann so sein, muss aber nicht. Und manchmal muss man halt damit leben, dass es Stellen am Hals gibt, wo man besser nicht hingreift. Bei meinem Ibanez ATK 305 z.B. ist das "c" im 15. Bund der A-Saite einfach nicht spielbar. Egal, greif' ich halt woanders hin. :)
 
Erstmal stimme ich prinzipiell d'Averc, Dude und LeGato (sowie anderen Posts die sich damit decken) zu ...

Als Industriemechaniker lernt man natürlich auch etwas über Härteverfahren (was sie bedeuten, wie die Härte festgestellt wird, wie und wann bestimmte Härtewerte eingesetzt werden). Zudem lernt man auch was über Oberflächenrau(h)igkeit - und da sollte man sowohl unsere Augen als auch (und gerade) die Fingernägel nicht unterschätzen. Die Fingernägel wirken wie eine Art "Lupe".

Im Maschinenbau gilt: Das einfacher zu tauschende Teil (oder wesentlich billigere) muss weicher sein. Beispielsweise der bewegliche Teil bei einer fest montierten Schere - oder eben die Lagerbuchsen ...

Beim Bass (E-Saiteninstrument) ist das nicht so einfach ..
20 Jahre waren Kerben in Bundstäbchen kaum ein Problem, weil es nur Flatwounds gab, die durch den Schliff eine hohe Auflagefläche auf den Bünden haben. Mit den Roundwounds verkleinerte sich die Auflagefläche dramatisch (da ja nur die Rundungen anliegen). Zudem sind die meisten Saiten (für Haltbarkeit und Klang) mit Chrom beschichtet. Das macht die Saiten extrem hart.
Wie hart sollen Bundstäbchen sein, damit sie einem vibrierenden "stumpfen Chrom-Keil" (denn das sind Saiten ja genau betrachtet) widerstehen können?

Dass Riefen entstehen ist also erstmal völlig normal (und sollte bei den weiteren Ausführungen immer bedacht werden).

Wie schnell und stark sie entstehen, hängt von der Härte der Bundstäbchen und Saiten (sowie deren Schliff) ab.
Sind die Riefen bei den tiefen Lagen (dort wo gegriffen wird) liegt das meiner Einschätzung (nicht meines Wissens!) auch von der Griffposition des Spielers ab. Greift er nämlich in der Mitte zwischen den Bünden, liegen mehrere Millimeter zwischen Druckpunkt und "sich bewegen wollender Saite" am Bundstäbchen. Wenn die Saite schwingt, bewirkt dieser Abstand, dass die Saite zwar auf dem Bund aufliegt, trotzdem aber noch im "Mikrobereich" hin und her will. Habe ich den Finger näher am Bund, wird der Hebel verkürzt und dadurch die "Mikroschwingung" zumindest verkleinert.

Sind die Riefen über Bünden die weiter von den "normalen Griffpunkten" weg sind (mehrere Bünde entfernt), schleift die Saite einfach ihr Bett (siehe LeGato).

Es gibt mehrere Möglichkeiten ...
1. Sauber(er) greifen [aber daran muss es nicht liegen!]
2. Flatwound Saiten [scheiden aufgrund des Klanges meist aus]
3. Opiate (die Riefen bleiben, sind einem aber egal) [scheidet aus Gesundheitsgründen aus]
4. Entspannungstraining (bis das Problem akut wird ist es einem egal) [kann man machen - muss man aber nicht]

Angehängt habe ich mal das Bild einer Basssaite, die ein Arbeitskollege von mir nach meinen Angaben im Rasterelektronenmikroskop gemacht hat. Die Saite war übrigens frisch aus dem Ultraschallbad - und trotzdem haftet noch jede Menge Mikro-Schmutz an.
Wie Du siehst, sind auch die Roundwounds (das dürften normale Fender Roundwound sein) nicht mehr wirklich rund an den Stellen, wo einst die Bundstäbchen saßen.

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Gruß
Andreas
 

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Ich sehe das eher pragmatisch: solange keine einzelnen Bünde anfangen zu schnarren, ist alles im grünen Bereich, egal wie die Bünde aussehen. Wenn allerdings einzelne Töne schnarren (oder klirren oder wasweißich anfangen Lärm zu machen), ist es Zeit für eine Abrichtung. Genau dann, und nicht eher. Ist genauso wie beim Parkett - zwei-, dreimal gehts...
 
ayayay....
mein erster Career Bass, den ich 5 Jahre nur gespielt hab und danach nur einmal im Monat richtig derbst hat keinerlei abnutzerscheinungen, jedenfalls keine sicht oder fühlbaren. Gerad nachgesehen
 
ayayay....
mein erster Career Bass, den ich 5 Jahre nur gespielt hab und danach nur einmal im Monat richtig derbst hat keinerlei abnutzerscheinungen, jedenfalls keine sicht oder fühlbaren. Gerad nachgesehen
Glück gehabt. Meinen SX Jazz Bass (etwa 2007) habe ich schon abziehen müssen - weiche Bünde. Mein Ibanez Roadstar (1985) noch nicht, trotz intensivem Gebrauchs (Bünde aus Astronautenmaterial). Mein Fender Jazz Bass von 1972 ist sowas von abgespielt, dass er eine Neubundierung braucht. Nach so langer Zeit darf das.:great:
 
...Sichtbare Spuren sind nicht unbedingt sofort schädlich...

Korrekt. Können es aber sein.
Ich hatte bei meinem Warwick eine solche "Spur" auf dem 1. Bund der H-Saite. (zu der Zeit habe ich noch ziemlich auf den Bass eingedroschen:D )
Leider hat sich diese "Spur" ziemlich schnell tiefer gefressen, bis da eine regelrechte Macke war. Ich habe den Bundstab einzeln auswechseln lassen und das Thema war erledigt. (passt farblich nicht zu den Restlichen, da die "Glockenbronze-Bundstäbe" bei Warwick nur als Set erhältlich waren, aber wayne)

So lange es nicht stört, sollten Spielspuren kein Problem darstellen. Aber im Auge behalten würde ich sie aus meiner Erfahrung heraus auf jeden Fall.

Meine Bässe haben ansonsten auch nach jahrelangem Gebrauch keine sichtbaren Spuren in den Bundstäben. Insofern kommt mir ein 3/4 Jahr schon ziemlich knapp vor. :confused:
 
Ich war damals auch etwas erschrocken bis verärgert, als mein Sandberg nach ca 1 Jahr Benutzung (zugegeben sehr intensiver, Stahlsaite, viel bendings etc...) deutliceh Riefen auf den Bünden zeigte. Es ist aber nicht "schlimmer" geworden und es schränkt mich nicht ein. Also schließe ich mich bassick an-solange es tut, ists egal...
 
Was ich seltsam finde... mein Sandberg hat nach 2 Jahren auch keine Nutzungserscheinungen an den Bünden gehabt, jedoch war der Nullbund vom Werk schon gerillt. Nutzen?
 
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Laut Sandberg: Saitenlage optimieren...ob man da nicht einfach nen dünneren Nullbund nehmen kann entzieht sich meiner laienhaften Kenntnis :D
 
...seit ich pure Nickel-Saiten benutze habe ich kaum noch Riefen in den Bündchen meiner jetzigen Bässe entdeckt:great:, jedoch die Saiten sind schneller "platt",:gruebel: dort wo sie auf den Bünden aufliegen. Aber das ist wohl die bessere Variante, so habe ich einen "Indikator" wann ich die Saiten wechseln soll:p, auch besonders nach mehrmaligem Auskochen und Ultraschall.

...und seitdem habe ich auch mehr "windädsch-sound"!!!
 

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