Gig Verhalten

[Buddy Polly]

Genau - es kommt eben immer drauf, WER WAS und WO in WELCHEM Zusammenhang macht. Das macht die Gratwanderung ziwschen "peinlich" und "cool" aus.

Das ist wahr. Mir ist allerdings ehrlich gesagt ziemlich wumpe wer was peinlich findet. Ich bin Sänger in einer Rockband und mache sowohl auf der Bühne als auch musikalisch was ich will, und darum geht es doch im Endeffekt. Programm abspulen ist hierbei auch nicht das, was ich tue. Der Rest der Band ist an die Mikros gefesselt, da muss zum Ausgleich jemand her, der Bewegung reinbringt. Ob das dann jemand als übertrieben oder Kasperletheater empfindet, ist mir ziemlich schnurz. Ich hol' doch nicht die Erlaubnis von jemandem ein für die Faxen die ich auf der Bühne mache!

Sicher würde so eine Geste wie oben beschrieben beim Publikum der Flippers nicht so gut ankommen. Auf der Hauptbühne vom Wacken Open Air nach einer La Ola-Welle, die bis nach ganz hinten geht, war das hingegen schon der Fall. Hatte ich vorher auch noch nie gesehen, darum hab' ich das genannt. Hätte nicht gedacht, dass da jetzt so ein Wirbel darum entsteht.

 

[antipasti]

Hätte nicht gedacht, dass da jetzt so ein Wirbel darum entsteht.

Ist nicht viel Wirbel. War ja nur ein Satz von Ninanna. Mein Statment war eher allgemein. Hätte genauso gut auf "Witze erzählen" gepasst.

 

[Buddy Polly]

Naja, Pisaura wollt es auch erklärt haben. Jedenfalls schrobst du wahre Worte, ich denke ich kann mir so ziemlich alles erlauben - nur betrunken von der Bühne fallen werde ich wohl nicht mehr in diesem Leben. Sich abzuschießen sehe ich als Betrug am Publikum. Was ich meine ist: Ich schreibe Songtexte über ein achtes Harry Potter-Buch (das ich seit Jahren vehement fordere) und eine Pornodarstellerin, die am Dschungelcamp teilnahm, weil sie gern ernsthafte Schauspielerin werden will. Wer mich immerzu ernst nimmt, ist selbst schuld. Gestern wurde mir wieder Pathos unterstellt. Da dachte ich im ersten Moment: Was hat denn jetzt ein Schafskäseprodukt damit zu tun? Ich will nicht immer zwingend etwas tiefgründiges sagen. Manchmal reicht es mir schon, ein Thema aufzugreifen - das ist doch das schöne an Musik. Manche Dinge sind schon von allein eine Parodie auf sich selbst, dazu braucht man gar nicht mehr viel sagen.

 

[antipasti]

Sich abzuschießen sehe ich als Betrug am Publikum.

Ich nicht. Solange Stimme, Sprache und alles sonst noch funktioniert und man nach dem Sturz wieder aufsteht und weitermacht, als wär nichts gewesen, schadet man allenfalls sich selbst.

Gestern wurde mir wieder Pathos unterstellt.

... was ich als Kompliment auffassen würde.

 

[Buddy Polly]

Ich bezog "sich abschießen" eher auf den bei Mod-Paul genannten Sturz von der Bühne und das generelle Unvermögen, betrunken ordentlich zu singen. "Pathetischer Mist" ist schwer als Kompliment zu verstehen, allerdings hast du eigentlich Recht