PbVeritas
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Ok, nachdem ich schon mal eine Review zum Statesman EL34 geschrieben habe, muss ich mich jetzt 1.5 Jahre danach doch korrigieren. Ich denke ich hab den Amp damals nicht gut genug gekannt um ein Review zu schreiben... Jetzt, 1.5 Jahre danach hab ich einige Gigs damit gemacht und viel Zeit gehabt jegliche Stile durchzuspielen.
Eines Vorweg:
Wie immer gilt der Satz: "Über Musik zu schreiben ist wie über Mathematik zu tanzen"
Allgemeines:
Es handelt sich um den Hughes & Kettner Statesman Dual EL34 50 Watt Head, der jetzt nur noch ca. 550 Euro kostet...
Das Top hat 50 Watt, zwei 12AX7 in der Vorstufe und zwei EL34 in der Endstufe. Der Amp besitzt 2 Kanäle (Clean, Crunch), mit je einem 3-Band-EQ und eigenem Master Volumne. Außerdem besitzt der Amp einen "Twang" Switch für den Clean Kanal und einen Gain- und Lautstärke- Boost für den Crunch Kanal. (mehr zu dazu siehe weiter unten)
Außerdem wird ein Footswitch mitgeliefert, mit dem man die Kanäle umschalten kann, für den Crunch Kanal den Gain-Boost sowie einen Solo-Boost aktivieren kann. Dieser Lautstärke-Boost ist einstellbar und immer relativ zur aktuellen Lautstärke.
Weiters besitzt der Amp einen Presence- und einen (Accutronics Spring) Reverb- Regler. Der Amp hat auf der Rückseite außerdem die möglich den Reverb für beide Kanäle unterschiedlich einzustellen. Weiters besitzt der Amp eine FX-Loop die seriell oder parallel geschaltet werden kann.
Die FX Loop, und der Reverb sind ebenfalls über einen Fußschalter steuerbar bzw. (de)aktivierbar.
Verarbeitung:
Bei einem Amp dieser Preisklasse (der kostete mal 1250 Euro!) sollte es eigentlich keine Mängel geben und dies ist auch nicht der Fall. Alles wirkt stabil und gut gebaut. Die Regler sind zwar aus Plastik, wirken aber solide und sind auch im Dunklen sehr gut zu lesen.
9/10
Das wichtigeste: Der Sound:
Der Clean Kanal:
Mir persönlich war der Clean Kanal sehr wichtig, denn ich spiele viel Clean (Funk und Big Band Sachen) und hier war ein sauberer Ton für mich wichtig. Hier muss ich sagen, dass der Amp meine Vorstellung bei weitem übertroffen hat. Ich finde hier kann sich der Amp durchaus mit Fender Amps messen. Egal ob Strat oder LP, der Ton ist immer klar und sauber, nie lässt der Amp an Brillianz oder Definition vermissen.
Der Twang Schalter soll laut Hersteller zwischen amerikanischem und britischem Clean hin und her schalten können. In der Realität bringt das vorallem mehr Höhen und Hochmitten (wie ein Brightschalter), sowie einen Attack-Boost.
Alles in Allem ein super Clean Sound, von dem sich so einige teurere Amps eine Scheibe abschneiden können.
9/10
Der Crunch Kanal:
Hier ist von leichtem Crunch bis ordentlichem Hard-Rock alles drin, wobei sich der Sound am Britischen orientiert. Ich würde sagen der Klang ist ziemlich in der Mitte zwischen Marshall und Vox angesiedelt. Bei weitem nicht so mittig wie ein Marshall (JVM) aber auch nicht so schreiend wie ein Vox (AC30).
Prinzipiell ist der Sound modern, und zb mit einem Plexi nicht vergleichbar. Dennoch kann man mit dem EQ und einer Strat sehr Plexi-ähnliche Töne rausholen, wenn man etwas Zeit in die Einstellungen investiert. Also ich konnte durchaus sehr Jimi-ähnliche Sounds raus holen, obwohl natürlich ein echter Plexi noch Stück bluesiger klingt.
Man muss aber auch sagen, dass der Sound bei sehr sehr niedrigem Gain etwas dünn ist. Man merkt deutlich, dass der Amp erst ab eingem gewissen Level Bässe und untere Mitten entwickelt. Aber gut, dann dreht man halt den Gain auf 9 Uhr und die Gitarre zurück...
Der Gain ansich reicht von bluesig leicht angezerrt bis Hard-Rock. Metal geht auch, aber wirklich nur wenns sein muss. Kein Vergleich mit einem Engl, Mesa, Marshall JVM oder ähnliches was die Gainreserven betrifft. Ich hab den Amp mal mit einem Orange Rockerverb 50 MKII verglichen und der Sound, sowie der Sound sind sehr sehr ähnlich.
Ich spiel eigentlich echt alles mit dem Amp und auch Hard-Rock ala Motörhead ist überhaupt kein Problem, wenn man den Gain-Boost dazu schaltet.
Der Gain-Boost macht im prinzip nichts anderes wie die Vorstufe noch weiter in die Zerre zu fahren und ich denke, dass auch die Mitten ziemlich gepushed werden. Also Boost an und Gain auf 10 Uhr und ab gehts wie Hölle!
Dennoch muss man sagen, dass im letzten Gain-Viertel der Amp doch stark komprimiert. Was aber sehr cool für Santana Sounds ist. Außerdem fangen die Bässe unglaublich zum matschen an und der Sound wird absolut unklar, WENN man mit dem Hals PU (Humbucker) spielt, beim Steg rockts weiterhin voll ab! Also Boost an, Gain auf Vollanschlag, Steg (Humbucker) PU an und der Amp rockt echt die Bude weg! Da ist auch Rage against the Machine und ähnliches garkein Problem. Aber wie gesagt, Metal is damit nur bedingt spielbar. Geht zwar auch, aber der maximale Gain ist wirklich die untere Grenze für Metal.
Außerdem reagiert der Amp allergisch auf Boosts (durch TubeScreamer zb) wenn man den Gain so weit aufreisst. Der Gain verändert sich nicht wesentlich, aber der Sound wird ein einziger Brei. Dafür hat man dann Sustain ohne Ende.
9/10
Wohnzimmereinsatz:
Ich spiel hauptsächlich Zuhause im Wohnzimmer. Ich hab echt sehr sehr tollerante Vermieter und reiß den Amp auch mal auf, aber wenn man muss kann man wirklich auf Zimmerlautstärke spielen. Natürlich fehlt dann die Dynamik ein weniger und der Sound ist auch etwas komprimierter, aber gut, was erwartet man von 50 Röhren Watt? Dafür ist der Amp nicht gebaut und trotzdem ist der Sound echt spitze!
10/10
Praxiseinsatz:
Ich hab den Amp jetzt schon öfters auf der Bühne gespielt und konnte mich immer auf ihn verlassen. Nie gabs Ausfälle oder ähnliches. Ich hab hauptsächlich Clean gespielt und wurde dort nie über eine PA abgenommen. Die Gigs waren immer so um die 100 Leute groß in einer ca. 20x20m großen Halle. Ich hatte nie Probleme nicht gehört zu werden oder ähnliches. Der Amp war dabei immer ca auf 1 Uhr am Volumnen aufgedreht. Gleiches gilt für den Crunch Kanal.
10/10
Fazit:
Der Amp hält wirklich was die Werbung verspricht: "Der Statesman schafft das scheinbar Unmögliche und vereint "Early-Sixties-Open-Back-Clean" und "Early-Eighties-Stack-Overdrive" in einem Gehäuse…"
Ein super Clean (schon fast Fender mässig) und eine super Zerre machen den Amp perfekt wenn man nicht zwei Amps kaufen will. Der Gain- Boost und der Volumne- Boost machen den Amp super für die Bühne und total flexibel.
+ Super Clean
+ Super Zerre
+ Sound immer klar und definiert
+ Auch relativ leise spielbar
+ 3-Band-EQ und Master-Volumne pro Kanal
+ Verarbeitung
+ Anschlüsse
+ Flexibilität (dank Boost und Solo-Switch)
- Sound matscht bei maximalem Gain mit Hals-PU
- Sound bei sehr, sehr niedrigem Gain etwas dünn
- Gain-Boost nicht einstellbar
Aber das ist Kritik auf höchstem Niveau!
Ich hab wirklich DEN Allround Amp gesucht und einige testet (zb. Marshall JVM, Vox AC30, H&K Switchblade) und bin beim Statesman geblieben. Wenn man wirklich alles in einem Gerät haben will für einen kleinen Preis (vor allem gebraucht), kommt man um den Statesman nicht herum. Ich bin froh, dass ich auf den Statesman gestoßen bin und werde sicherlich noch viel Freude damit haben.
Kurz und bündig:
Für mich DER Allround Amp. Wer einen Amp sucht, der Clean super klingt, eine rockende Zerre hat und Flexibilität braucht, zu einem unschlagbaren Preis (550 Euro neu!) der sollte sich den Statesman auf jeden Fall ansehen!
Overall: 9/10
Eines Vorweg:
Wie immer gilt der Satz: "Über Musik zu schreiben ist wie über Mathematik zu tanzen"
Allgemeines:
Es handelt sich um den Hughes & Kettner Statesman Dual EL34 50 Watt Head, der jetzt nur noch ca. 550 Euro kostet...
Das Top hat 50 Watt, zwei 12AX7 in der Vorstufe und zwei EL34 in der Endstufe. Der Amp besitzt 2 Kanäle (Clean, Crunch), mit je einem 3-Band-EQ und eigenem Master Volumne. Außerdem besitzt der Amp einen "Twang" Switch für den Clean Kanal und einen Gain- und Lautstärke- Boost für den Crunch Kanal. (mehr zu dazu siehe weiter unten)
Außerdem wird ein Footswitch mitgeliefert, mit dem man die Kanäle umschalten kann, für den Crunch Kanal den Gain-Boost sowie einen Solo-Boost aktivieren kann. Dieser Lautstärke-Boost ist einstellbar und immer relativ zur aktuellen Lautstärke.
Weiters besitzt der Amp einen Presence- und einen (Accutronics Spring) Reverb- Regler. Der Amp hat auf der Rückseite außerdem die möglich den Reverb für beide Kanäle unterschiedlich einzustellen. Weiters besitzt der Amp eine FX-Loop die seriell oder parallel geschaltet werden kann.
Die FX Loop, und der Reverb sind ebenfalls über einen Fußschalter steuerbar bzw. (de)aktivierbar.
Verarbeitung:
Bei einem Amp dieser Preisklasse (der kostete mal 1250 Euro!) sollte es eigentlich keine Mängel geben und dies ist auch nicht der Fall. Alles wirkt stabil und gut gebaut. Die Regler sind zwar aus Plastik, wirken aber solide und sind auch im Dunklen sehr gut zu lesen.
9/10
Das wichtigeste: Der Sound:
Der Clean Kanal:
Mir persönlich war der Clean Kanal sehr wichtig, denn ich spiele viel Clean (Funk und Big Band Sachen) und hier war ein sauberer Ton für mich wichtig. Hier muss ich sagen, dass der Amp meine Vorstellung bei weitem übertroffen hat. Ich finde hier kann sich der Amp durchaus mit Fender Amps messen. Egal ob Strat oder LP, der Ton ist immer klar und sauber, nie lässt der Amp an Brillianz oder Definition vermissen.
Der Twang Schalter soll laut Hersteller zwischen amerikanischem und britischem Clean hin und her schalten können. In der Realität bringt das vorallem mehr Höhen und Hochmitten (wie ein Brightschalter), sowie einen Attack-Boost.
Alles in Allem ein super Clean Sound, von dem sich so einige teurere Amps eine Scheibe abschneiden können.
9/10
Der Crunch Kanal:
Hier ist von leichtem Crunch bis ordentlichem Hard-Rock alles drin, wobei sich der Sound am Britischen orientiert. Ich würde sagen der Klang ist ziemlich in der Mitte zwischen Marshall und Vox angesiedelt. Bei weitem nicht so mittig wie ein Marshall (JVM) aber auch nicht so schreiend wie ein Vox (AC30).
Prinzipiell ist der Sound modern, und zb mit einem Plexi nicht vergleichbar. Dennoch kann man mit dem EQ und einer Strat sehr Plexi-ähnliche Töne rausholen, wenn man etwas Zeit in die Einstellungen investiert. Also ich konnte durchaus sehr Jimi-ähnliche Sounds raus holen, obwohl natürlich ein echter Plexi noch Stück bluesiger klingt.
Man muss aber auch sagen, dass der Sound bei sehr sehr niedrigem Gain etwas dünn ist. Man merkt deutlich, dass der Amp erst ab eingem gewissen Level Bässe und untere Mitten entwickelt. Aber gut, dann dreht man halt den Gain auf 9 Uhr und die Gitarre zurück...
Der Gain ansich reicht von bluesig leicht angezerrt bis Hard-Rock. Metal geht auch, aber wirklich nur wenns sein muss. Kein Vergleich mit einem Engl, Mesa, Marshall JVM oder ähnliches was die Gainreserven betrifft. Ich hab den Amp mal mit einem Orange Rockerverb 50 MKII verglichen und der Sound, sowie der Sound sind sehr sehr ähnlich.
Ich spiel eigentlich echt alles mit dem Amp und auch Hard-Rock ala Motörhead ist überhaupt kein Problem, wenn man den Gain-Boost dazu schaltet.
Der Gain-Boost macht im prinzip nichts anderes wie die Vorstufe noch weiter in die Zerre zu fahren und ich denke, dass auch die Mitten ziemlich gepushed werden. Also Boost an und Gain auf 10 Uhr und ab gehts wie Hölle!
Dennoch muss man sagen, dass im letzten Gain-Viertel der Amp doch stark komprimiert. Was aber sehr cool für Santana Sounds ist. Außerdem fangen die Bässe unglaublich zum matschen an und der Sound wird absolut unklar, WENN man mit dem Hals PU (Humbucker) spielt, beim Steg rockts weiterhin voll ab! Also Boost an, Gain auf Vollanschlag, Steg (Humbucker) PU an und der Amp rockt echt die Bude weg! Da ist auch Rage against the Machine und ähnliches garkein Problem. Aber wie gesagt, Metal is damit nur bedingt spielbar. Geht zwar auch, aber der maximale Gain ist wirklich die untere Grenze für Metal.
Außerdem reagiert der Amp allergisch auf Boosts (durch TubeScreamer zb) wenn man den Gain so weit aufreisst. Der Gain verändert sich nicht wesentlich, aber der Sound wird ein einziger Brei. Dafür hat man dann Sustain ohne Ende.
9/10
Wohnzimmereinsatz:
Ich spiel hauptsächlich Zuhause im Wohnzimmer. Ich hab echt sehr sehr tollerante Vermieter und reiß den Amp auch mal auf, aber wenn man muss kann man wirklich auf Zimmerlautstärke spielen. Natürlich fehlt dann die Dynamik ein weniger und der Sound ist auch etwas komprimierter, aber gut, was erwartet man von 50 Röhren Watt? Dafür ist der Amp nicht gebaut und trotzdem ist der Sound echt spitze!
10/10
Praxiseinsatz:
Ich hab den Amp jetzt schon öfters auf der Bühne gespielt und konnte mich immer auf ihn verlassen. Nie gabs Ausfälle oder ähnliches. Ich hab hauptsächlich Clean gespielt und wurde dort nie über eine PA abgenommen. Die Gigs waren immer so um die 100 Leute groß in einer ca. 20x20m großen Halle. Ich hatte nie Probleme nicht gehört zu werden oder ähnliches. Der Amp war dabei immer ca auf 1 Uhr am Volumnen aufgedreht. Gleiches gilt für den Crunch Kanal.
10/10
Fazit:
Der Amp hält wirklich was die Werbung verspricht: "Der Statesman schafft das scheinbar Unmögliche und vereint "Early-Sixties-Open-Back-Clean" und "Early-Eighties-Stack-Overdrive" in einem Gehäuse…"
Ein super Clean (schon fast Fender mässig) und eine super Zerre machen den Amp perfekt wenn man nicht zwei Amps kaufen will. Der Gain- Boost und der Volumne- Boost machen den Amp super für die Bühne und total flexibel.
+ Super Clean
+ Super Zerre
+ Sound immer klar und definiert
+ Auch relativ leise spielbar
+ 3-Band-EQ und Master-Volumne pro Kanal
+ Verarbeitung
+ Anschlüsse
+ Flexibilität (dank Boost und Solo-Switch)
- Sound matscht bei maximalem Gain mit Hals-PU
- Sound bei sehr, sehr niedrigem Gain etwas dünn
- Gain-Boost nicht einstellbar
Aber das ist Kritik auf höchstem Niveau!
Ich hab wirklich DEN Allround Amp gesucht und einige testet (zb. Marshall JVM, Vox AC30, H&K Switchblade) und bin beim Statesman geblieben. Wenn man wirklich alles in einem Gerät haben will für einen kleinen Preis (vor allem gebraucht), kommt man um den Statesman nicht herum. Ich bin froh, dass ich auf den Statesman gestoßen bin und werde sicherlich noch viel Freude damit haben.
Kurz und bündig:
Für mich DER Allround Amp. Wer einen Amp sucht, der Clean super klingt, eine rockende Zerre hat und Flexibilität braucht, zu einem unschlagbaren Preis (550 Euro neu!) der sollte sich den Statesman auf jeden Fall ansehen!
Overall: 9/10
- Eigenschaft