Kayzzer
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Toneczar Halophaze
Jahrelange Wartelisten und ein Qualitätsstandard, der am ehesten mit der Perfektion eines Maybachs zu vergleichen ist, machen die Toneczar Pedale zum Besten, was der Markt momentan zu bieten hat. Schnell beschleicht einen das Gefühl, dass hier entweder ein Außerirdischer oder ein Ex-NASA Mitarbeiter Werk sein muss
Vor geraumer Zeit bin ich durch einschlägige Onlineforen das erste Mal auf den Hersteller Toneczar aufmerksam geworden. Dieser kleine Einmannbetrieb aus den USA stellt in liebevoller Handarbeit einige der wohl erlesensten Effektgeräte unserer Zeit her. Nach einem ausgiebigen E-mailverkehr mit Ed Rembold, dem Besitzer von Toneczar, habe ich mich dann für einige seiner Pedale auf den entsprechenden Wartelisten angemeldet. Durch die stetige Weiterentwicklung seiner Produkte und den hohen Andrang von FX Junkies sind Eds Bücher randvoll, so dass die Wartezeit auf einige seiner Pedale mittlerweile bis zu 3 Jahre beträgt, was die Preise des Gebrauchtmarktes natürlich in astronomische Höhen treibt. Dementsprechend aufgeregt war ich dann auch, als ich nach gut 16 Monaten Wartezeit ein kleines Päckchen aus den USA entgegennehmen durfte.
Eine Menge Knöpfe für einen Phaser
Die komplett verchromte Oberfläche auf der sich eine stattliche Anzahl von Toggleswitches und Potis tummelt sieht schon mehr als imposant aus. Besonders gelungen ist die rückseitige Gummiklettbeschichtung, die rutschfest ist und sich bei Bedarf auch ohne lästiges Anbringen von Klettband sofort auf einem Pedalboard befestigen lässt. Das Pedal wartet neben 100% analoger Schaltung mit einem Expressionspedalanschluss, Stereo Ausgängen und 18V Stromversorgung für Maximalen Headroom auf. Via Stompswitch kann hier zwischen zwei verschiedenen Geschwindigkeiten gewechselt werden. Das Wechseln zwischen Speed 1 und 2 geschieht nicht abrupt und unmusikalisch, sondern die Geschwindigkeit nimmt geschmeidig zu oder ab. Mit dem oberen der 3 Toggelswitches kann zwischen dem Normal und Plus Mode gewählt werden. Der Normal Mode kommt recht klassisch daher, während im Plus Mode mit zusätzlichen Phase-shift Stages ein besonders fetter Phase Sound erzeugt wird. Über die unteren beiden Toggleswitches lässt sich zwischen Phaser, Vibe oder einer einmaligen Mischung aus beidem wählen und die phasertypischen Width, Ramp, Feedback und Volume Regler erfüllen den Rest um ein schier unendliches Spektrum an Sounds abzudecken. Zu guter Letzt kann man mit den beiden Mix Reglern, Speed 1 und 2 einen unterschiedlichen Charakter von Phase bis Vibrato zuordnen.
Fett, sahnig und nicht von dieser Welt
Der Sound lässt sich nur schwer in Worte fassen, so unglaublich dick wabert der Phase Sound aus den Speakern meines Amps. Das PhaseVibe Setting im Plus Mode ist nach kurzem Herumprobieren definitiv meine bevorzugte Einstellung, da dieser Soundcharakter wirklich einzigartig und extra breit daher kommt. Mit dem Feedback Regler lassen sich wirklich alle erdenklichen Phase Voicings von Vibrato bis hin zu einem kehligen Wah-artigen Charakter einstellen. Als ich das Pedal einem befreundeten Gitarristen gezeigt habe, konnte der seinen Ohren gar nicht trauen, so fett klingen die Sounds, die man dieser kleinen Kiste entlocken kann. Schnell kamen Spekulationen auf, ob Ed Rembold nicht vielleicht ein Ex-NASA Techniker ist, aber das Geheimrezept liegt wohl einzig und allein darin, auf die Wünsche und Verbesserungsvorschläge seiner Kunden zu hören, sich Gedanken darüber zu machen und sie dann auch umzusetzen. Resümierend läßt sich festhalten, dass das Pedal jeden einzelnen Dollar und auch die damit verbundene Wartezeit wert ist.
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