Armin H.
NP Custom Guitars
Shortcut: Mi Audio Tube Drive - der Silberling
Ausstattung
Unauffällige braune Kartons, in halbdunklen Treppenhäusern von sichtlich gehetzten UPS Sklaven überbracht, scheinen inzwischen ein markantes Markenzeichen von Edelpedalherstellern geworden zu sein. Jedenfalls erinnere ich mich, das Okko unter gleichen Umständen erhalten zu haben. Aber sicherlich haben Eigenheimbesitzer auf dem Land da eine andere Wahrnehmung, als der Bewohner einer Kreuzberger Hinterhofwohnung. Wahrscheinlich hatte der Ärmste ja einfach nur die Hosen voll, weil irgendwelche Kindsköppe im Hof ein zur Piratenflagge eingefärbtes Bettlaken gehisst hatten.
Nachdem das Päckchen geöffnet ist gibt es auch nichts weiter als einen gefalteten Zettel mit guten Ratschlägen und eben das Tube Drive. Die Größe entspricht exakt einem Okko Diablo, allerdings ist es noch einen ganzen Tick schwerer. Dieses australische Kistchen mit seinen sechs massiven Reglern ist wirklich kein Leichtgewicht, allerdings wären wir da auch schon bei einem der wenigen Kritikpunkte die mir auffielen. Obwohl die Poti genauso zu regeln sind, wie man es in dieser Preisklasse erwarten kann, sie sind einfach etwas zu groß geraten. Zum Zweiten sind die Markierungen im Stehen, von dunkler Bühne gar nicht zu sprechen, kaum noch zu erkennen. Nun, kleine bunte Strass Steinchen werden hier sicherlich Abhilfe schaffen. In- und Output befinden sich an den Seiten, die Stromversorgung an der Stirnseite. Das Pedal kann mit bis zu 25 Volt DC betrieben werden, je höher die Volt Zahl, desto größer das Headroom. Bei mir läuft es derzeit mit 9 Volt bzw. 12 Volt.
Zum normalen "Tone" Regler gibt es noch die Potis Bright, Mids & Character, die allerdings deutlich ins Klanggeschehen eingreifen. So regelt Bright, wie der Name vermuten lässt, die ganz oberen Höhen, Char. ist für die ganz unteren Regionen zuständig, sodass man mit dem Mid Poti schon eine Menge an TONE vorregeln kann. Desweiteren gibt es im Gehäuseinneren einen Presence Trimmer, mit dessen Hilfe sich das Pedal auf den Amp feineinstellen lässt.
Die unteren drei Regler heißen Volume, Tone und Drive mit den entsprechenden Funktionen. Was sofort auffällt ist die gewaltige Bandbreite zwischen Gain auf Linksanschlag, wo es wie ein "powerful Cleanbooster" agiert, bis weit über den Zerrgrad eines Tubescreamer hinaus, zu einem fetten High Gain Gewitter. Und zwar so, als sollten gleichermaßen Darm und Atemwege gereinigt werden.
Sound
Der Klang geht stramm in Richtung Marshall. Sowohl die Kinman Strat, als auch meine Les Paul DC mit Seth Lover durften sich beteiligen, ansonsten kamen nur ein Egnater Renagade, mein Engl und ein Keeley Boost zum Test. Sowohl mit den Kinman, als auch dem Humbuckern kam der Silberling bestens klar, obwohl ich bei der Les Paul bei sehr großer Zerre den Character Poti etwas nach links korrigieren musste, weil die Seth Lover, die auch nicht gewachst sind, hier ein wenig zu matschen drohten. Ansonsten alles unheimlich dynamisch, auch volle Akkorde blieben selbst in extremen Gainstellungen immer klar und differenziert. Bei etwa 14 h wird die maximale Zerre von Tubesreamer oder auch Okko Diablo überschritten und es geht stufenlos in Richtung Iron Maiden, Ted Nugent & Verwandte. Ein kleiner Tritt auf den Keeley Boost und man hat dieses endlose singende Gain für Spezialsoli. Es ist ähnlich wie in einem Ferrari, man muss nicht, aber man kann jederzeit, wenn man denn mag.
Und zwar so, dass eben nicht alles in undifferenzierten Matsch zerlegt wird, sondern eher kompakt & fett wie ein völlig ausgereizter Marshall. Ganz ehrlich, ich mag diesen Sound. Anfangs war ich noch skeptisch, da man sich weder nach You Tube noch nach guten Tipps richten kann, da sowohl die Geschmäcker und als auch die Equipments völlig unterschiedlich sind. Bei mir hat sich das Tube Drive mit allen Pickups gut harmoniert und kam auch mit Engl und Egnater bestens klar, allerdings hatte ich den Eindruck, dass Fender Amps nicht zu seinen Favoriten gehört. Das Tube Drive klingt modern und lässt sich auch nicht auf eine bestimmt Richtung festlegen. Es leistet vom Cleanboost bis zum fetten Gain beste Dienste und zählt damit sicherlich zu den flexibelsten Zerren.
Fazit
Für mich war es genau das Pedal, dass ich gesucht habe, es hat einen schönen Platz hinter dem Diablo gefunden, wo es auch hingehört. Sicher sind solche Hardrock Sounds nicht jedermanns Sache, aber wenn schon, dann wenigstens in allerfeinster Qualität. Das MI Audio Tube legt genau dort, wo bei normalen Zerren Schluß ist, noch mal einen nach, ohne auch nur eine Sekunde lang künstlich oder gar billig zu klingen. Für 189 schon fast ein Schnäppchen.
Inside Tube Drive ...
Ausstattung
Unauffällige braune Kartons, in halbdunklen Treppenhäusern von sichtlich gehetzten UPS Sklaven überbracht, scheinen inzwischen ein markantes Markenzeichen von Edelpedalherstellern geworden zu sein. Jedenfalls erinnere ich mich, das Okko unter gleichen Umständen erhalten zu haben. Aber sicherlich haben Eigenheimbesitzer auf dem Land da eine andere Wahrnehmung, als der Bewohner einer Kreuzberger Hinterhofwohnung. Wahrscheinlich hatte der Ärmste ja einfach nur die Hosen voll, weil irgendwelche Kindsköppe im Hof ein zur Piratenflagge eingefärbtes Bettlaken gehisst hatten.
Nachdem das Päckchen geöffnet ist gibt es auch nichts weiter als einen gefalteten Zettel mit guten Ratschlägen und eben das Tube Drive. Die Größe entspricht exakt einem Okko Diablo, allerdings ist es noch einen ganzen Tick schwerer. Dieses australische Kistchen mit seinen sechs massiven Reglern ist wirklich kein Leichtgewicht, allerdings wären wir da auch schon bei einem der wenigen Kritikpunkte die mir auffielen. Obwohl die Poti genauso zu regeln sind, wie man es in dieser Preisklasse erwarten kann, sie sind einfach etwas zu groß geraten. Zum Zweiten sind die Markierungen im Stehen, von dunkler Bühne gar nicht zu sprechen, kaum noch zu erkennen. Nun, kleine bunte Strass Steinchen werden hier sicherlich Abhilfe schaffen. In- und Output befinden sich an den Seiten, die Stromversorgung an der Stirnseite. Das Pedal kann mit bis zu 25 Volt DC betrieben werden, je höher die Volt Zahl, desto größer das Headroom. Bei mir läuft es derzeit mit 9 Volt bzw. 12 Volt.
Zum normalen "Tone" Regler gibt es noch die Potis Bright, Mids & Character, die allerdings deutlich ins Klanggeschehen eingreifen. So regelt Bright, wie der Name vermuten lässt, die ganz oberen Höhen, Char. ist für die ganz unteren Regionen zuständig, sodass man mit dem Mid Poti schon eine Menge an TONE vorregeln kann. Desweiteren gibt es im Gehäuseinneren einen Presence Trimmer, mit dessen Hilfe sich das Pedal auf den Amp feineinstellen lässt.
Die unteren drei Regler heißen Volume, Tone und Drive mit den entsprechenden Funktionen. Was sofort auffällt ist die gewaltige Bandbreite zwischen Gain auf Linksanschlag, wo es wie ein "powerful Cleanbooster" agiert, bis weit über den Zerrgrad eines Tubescreamer hinaus, zu einem fetten High Gain Gewitter. Und zwar so, als sollten gleichermaßen Darm und Atemwege gereinigt werden.
Sound
Der Klang geht stramm in Richtung Marshall. Sowohl die Kinman Strat, als auch meine Les Paul DC mit Seth Lover durften sich beteiligen, ansonsten kamen nur ein Egnater Renagade, mein Engl und ein Keeley Boost zum Test. Sowohl mit den Kinman, als auch dem Humbuckern kam der Silberling bestens klar, obwohl ich bei der Les Paul bei sehr großer Zerre den Character Poti etwas nach links korrigieren musste, weil die Seth Lover, die auch nicht gewachst sind, hier ein wenig zu matschen drohten. Ansonsten alles unheimlich dynamisch, auch volle Akkorde blieben selbst in extremen Gainstellungen immer klar und differenziert. Bei etwa 14 h wird die maximale Zerre von Tubesreamer oder auch Okko Diablo überschritten und es geht stufenlos in Richtung Iron Maiden, Ted Nugent & Verwandte. Ein kleiner Tritt auf den Keeley Boost und man hat dieses endlose singende Gain für Spezialsoli. Es ist ähnlich wie in einem Ferrari, man muss nicht, aber man kann jederzeit, wenn man denn mag.
Und zwar so, dass eben nicht alles in undifferenzierten Matsch zerlegt wird, sondern eher kompakt & fett wie ein völlig ausgereizter Marshall. Ganz ehrlich, ich mag diesen Sound. Anfangs war ich noch skeptisch, da man sich weder nach You Tube noch nach guten Tipps richten kann, da sowohl die Geschmäcker und als auch die Equipments völlig unterschiedlich sind. Bei mir hat sich das Tube Drive mit allen Pickups gut harmoniert und kam auch mit Engl und Egnater bestens klar, allerdings hatte ich den Eindruck, dass Fender Amps nicht zu seinen Favoriten gehört. Das Tube Drive klingt modern und lässt sich auch nicht auf eine bestimmt Richtung festlegen. Es leistet vom Cleanboost bis zum fetten Gain beste Dienste und zählt damit sicherlich zu den flexibelsten Zerren.
Fazit
Für mich war es genau das Pedal, dass ich gesucht habe, es hat einen schönen Platz hinter dem Diablo gefunden, wo es auch hingehört. Sicher sind solche Hardrock Sounds nicht jedermanns Sache, aber wenn schon, dann wenigstens in allerfeinster Qualität. Das MI Audio Tube legt genau dort, wo bei normalen Zerren Schluß ist, noch mal einen nach, ohne auch nur eine Sekunde lang künstlich oder gar billig zu klingen. Für 189 schon fast ein Schnäppchen.
Inside Tube Drive ...
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