[Preamp] Line 6 Pocket POD express

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sound-Phil
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Hallo,
ich habe mir vor etwa 2 Monaten einen Line 6 Pocket POD express gekauft und ihn seitdem ausgiebig getestet. Damit auch andere davon profitieren, kommt nun mein Testbericht.

Der pocket POD wird als kleiner Übungspreamp angepriesen. Klein ist er wirklich! Er passt in jede Hosentasche oder Gigbagtasche. Die Verarbeitung ist insgesamt hochwertig. Sowohl Gehäuse, als auch alle Buchsen sind robust. die Potis sind so flach, dass sie nicht abbrechen können. Das einzige Manko ist das Batteriefach, dass etwas zu lang geworden ist, sodass die Batterien oder Akkus keinen Kontakt bekommen. Ich habe dieses Problem mit einem Streifen Alufolie gelöst.

Bedienung:
Alle Potis sind leichtgängig, aber so fest, dass sie sich nciht von selbst verdrehen. Sogar in der Hosentasche bleibt die Einstellung meist vorhanden. Sehr praktisch ist, dass sich die delay-Zeit mittels Druckknopf einstellen lässt.

Funktionen:
Neben 5 Soundeinstellungen (clean, twang, crunch, rock, metal) bietet der kleine Preamp 6 digitale Effekte auf 2 Potis verteilt (chorus, tremolo, flange und delay, spring, hall) . Der eingebaute Tuner ist an sich praktisch, aber nur zu gebrauchen, wenn die Gitarre vorgestimmt ist.

nun zum Wichtigsten, dem
Sound:
Im allgemeinen bin ich überrascht, was für einen guten Sound der kleine POD liefert. Prinzipiell steht er einem großen Verstärker in nichts nach. Die cleanen sounds sind wirklich clean und bei metal bekommt man viel Verzerrung .
Wie es dann aber letztendlich klingt hängt sehr von der Gitarre ab. Mit meiner Mexico Stratocaster hört sich clean und twang sehr gut an und mit delay klingt es fast wie U2. Crunch und rock klingen für meine Begriffe fast etwas zu höhenreich und metal ist eigentlich nicht zu gebrauchen, außter wenn man schräg verzerrten Punk spielen möchte.
Anders sieht der Sound mit einer klassischen Rockgitarre aus (Ovation, aktiv, 2 Humbucker). Hier zerrt clean fast etwas an twang ist ziemlich stark verzerrt und meiner meinung nach unbrauchbar. Sehr gut klingen hier crunch, rock und metal. Crunch und metal stechen hier soundmäßig hervor. Metal hat viel Bass und eine starke Verzerrung mit wenig schrillen Hochtönen. crunch deckt den übergangsbereich zwischen clean und rock ab. Mit dem Volume-Poti der Gitarre lässt sich hier sehr genau der Grad der Verzerrung einstellen.
Allgemein muss man den pocket POD als das sehen, was er ist. Ein kleiner Übungsvorverstärker, der sich super mit Kopfhörern oder an einer hifi- oder PA-Anlage spielen lässt. der fehlende Gain-Regler macht sich dadurch bemerkbar, dass man den Volume-Poti der Gitarre benutzen muss. Zwar lässt sich der Gain auch an den Soundeinstellungen selbst regeln, allerdings ist der regelweg von ca. 3 mm doch sehr dürftig.
Zuletzt noch etwas zu den Effekten. Chorus und hall sind etwas zu stark, machen sich aber bei metal ganz gut. Tremolo lässt sich ganz gut regeln, ist aber durch fehlenden Fußschalter beim Spielen nicht zu gebrauchen. Bei Flange ist es ähnlich. Delay ist meiner Meinung nach sehr gelungen. Auch wenn sich die Anzahl der Wiederholungen nicht einstellen lässt, ist die Grundeinstellung wohl für die Meisten Anwenungen genau richtig. Spring hat keinen großen Einfluss auf den sound. Es hebt wohl die Höhen etwas hervor, aber ganz genau habe ich das noch nicht herausgefunden. Wer weiß, was spring ist, kann es ja mal posten.

Für den pocket POD sprechen der günstige Preis, ein robustes design, die geringe Größe und die Tatsache, dass man die wichtigsten sounds immer dabei haben kann.
Gegen den rocket POD spricht eigentlich nichts, außer man hat übertriebene Erwartungen an Einstellmöglichkeiten und Ausstattung.

Grüße
sound-Phil
 
Eigenschaft
 
Hab' mir auch schon überlegt so ein Teil zu holen....:gruebel::gruebel::gruebel:
 
... man muß halt die Line6-Sounds mögen. Insbesondere in der abgespeckten Form des "express". :)

Ich habe hier auch so ein Teil herumliegen und nutze es gelegentlich zum Jammen über eine Klein-PA bei 'nem Kollegen im Wohnzimmer. Quasi als Minisetup.
Mein Fazit: Lieber 'nen Microcube (der hat ja ähnliche Funktionen, nicht Sounds!) an die PA, Stereoanlage etc.. Da sind die Sounds für unwesentlich mehr Geld deutlich knackiger und leichter zu justieren ...
Alles Geschmackssache. Im Zweifelsfall ist 'n Marshall Stack die bessere Lösung ... :rofl:
 

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