Doom Boogie
Registrierter Benutzer
[FONT="]Hallo zusammen!
Seit kurzem bin ich Besitzer eines EHX Hot Tubes, nicht das Vintage Solid State Teil, sondern jenes mit den 2 Röhren. Ich hab den Treter gebraucht gekauft, scheinbar wird er von EHX nicht mehr hergestellt. Genauere Infos zum Hot Tubes sind im Netz eher Mangelware und auch auf Youtube findet man keine aussagekräftigen Revies. Dennoch hörte sich das Teil für mich interessant an, da ich auf der Suche nach einem eher dreckigen Zerrer war, der jedoch nicht ganz so in die Muff-Richtung geht. So gesehen war es ein gewisser Risiko-Kauf, aber was solls...
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Da ich hier bisher keine Reviews zu diesem Gerät finden konnte, hab ich mir eben gedacht, mal selber eins zu schreiben. Leider habe ich keine Soundsamples, da ich Homerecording-Anfänger bin und noch mit diversen Kinderkrankheiten meines Systems kämpfe...ich denke aber, dass sich das bald (hoffentlich zum Guten) ändert ;-)
Konstruktion:
Das Teil ist groß...ich meine wirklich groß! Auf dem Platz könnte man fast 3 normale Boss-Pedale unterbringen. Das Gehäuse ist aus Faltblech, welches doch relativ dünn wirkt. Die neuen EHX-Treter sind ja aus Aluminiumguss und um einiges stabiler. Aber gut, ich will ja nur sachte drauftreten und nicht damit Fussball spielen.
Trotz der Größe ist das Pedal aber erfreulich leicht. Die beiden Röhren sind stehend angeordnet und ragen durch das obere Blech. Zum Schutz sind sie mit einem runden Abdeckgitter versehen. Ein versehentlicher Kick direkt auf die Röhren ist also nicht möglich. Trotzdem sollte man nicht sein ganzes Kampfgewicht draufwerfen ;-)
Aufbau und Regelmöglichkeiten:
Das Hot Tubes arbeitet mit 2 Stück 12AX7WB Röhren, welche laut Manual mit Hochspannung betrieben werden. Ein 12V AC/1000mA Netzteil gehört zum Lieferumfang.
Als Anschlüsse gibt es Input, Output (beides an der Stirnseite) und die Strombuchse (seitlich). Eine rote LED leuchtet, sobald das Gerät Strom hat, eine weitere zeigt an, ob es aktiv ist oder nicht.
Zu den Regelmöglichkeiten:
Master:
regelt das Outputlevel und davon hat das Hot Tubes reichlich
Gain:
regelt die Verzerrung des Input-Signals. Der Zerrcharakter geht grob in Richtung Fuzz.
Drive:
ein weiterer Overdrive Regler. Hier geht der Sound eher in Richtung Overdrive/Distortion, zwar eher dreckig, aber wärmer und weniger sägend als beim oben erwähnten Gain-Regler.
Bass/Treble:
selbsterklärend; hierbei ist aber anzumerken, dass diese beiden Regler sich (teilweise sehr stark) gegenseitig beeinflussen. Laut EHX-Manual kann das Pedal in bestimmten Einstellungen der Bass/Treble-Regler Selbstoszillationen erzeugen...ich habs allerdings nicht geschafft.
Sound:
Kurz zu meinem Setup: LP-Eigenbau (HB am Steg und P90 am Hals) -> EHX Hot Tubes -> Blackstar Artisan 30 Combo (eingestellt auf ganz leichten Crunch).
Wie gesagt, war ich auf der Suche nach einem dreckigen Zerrer und in dieser Hinsicht sollte mich das Hot Tubes nicht enttäuschen. Zuerst mal alle Regler auf 12 Uhr und los gehts! Es macht sich eine bereits recht heftige und stark komprimierte Distortion hörbar, welche eine gewisse Verwandschaft zum Big Muff nicht leugnen kann, aber irgendwie offener und weniger belegt klingt. Das Hot Tubes ist lebendiger. Bässe und Höhen sind gut ausbalanciert. Der Klang ist dennoch eher mittig und lässt sich auch in Extremeinstellungen des Bass- und Treble Reglers nicht wirklich in Richtung Scooped-Metal-Brett verschieben. Diese beiden Regler wirken eher auf den Hoch- bzw. Tiefmittenbereich, was mir persönlich aber sehr gut gefällt. Im Prinzip ist mit den Bass- und Treble-Reglern alles drin...von Mumpf bis Kreissäge und es klingt immer eindeutig nach Rock, nicht nach Metal. Da die Regler sich gegenseitig beeinflussen, ist eventuell eine gewisse Zeit nötig um seinen Sound zu finden.
Zerr-Spektrum:
Bereits bei Minimaleinstellungen des Gain- und Drive Reglers ist eine Verzerrung und Kompression eindeutig hörbar. Als Clean-Booster ist das Gerät somit wohl nicht zu verwenden...was ich aber auch nicht erwartet habe.
Wie oben bereits erwähnt, liefert der Drive-Regler eine warme, aber dennoch raue und sehr komprimierte Verzerrung, welche äußerst fett rüberkommt und gerade bei Powerchords richtig schön drückt. Die Feinheit im Sound geht allerdings verloren, die einzelnen Akkordtöne werden nicht wirklich herausgezeichnet. Am Rechtsanschlag des Drive-Reglers ist eine volle und warme Hi-Gain-Verzerrung zu hören, die allerdings schon zu viel des Guten sein kann.
Der Gain-Regler zeigt einen völlig anderen Charakter und bringt Fuzztöne ins Spiel. Der Sound klingt etwas kaputt und bröckelig und addiert tendenziell eine Big-Muff-Note, wobei aber die Höhen etwas mehr im Vordergrund stehen (ich hatte einen Little Big Muff zum Vergleich). Wenn der Gain-Regler über ¾ aufgedreht wird, werden deutliche Nebengeräusche hörbar. Darunter halten sich diese stark in Grenzen.
Ich habe meine Lieblingseinstellung bei etwa Drive ¾ und Gain ¼ gefunden. Hier kommen Powerchords unglaublich satt und fett rüber.
Ein wirkliches Highlight ist dann aber der Solosound. Gespielte Töne singen sehr charaktervoll und mit beinahe endlosem Sustain, welches allmählich sehr schön in Feedback umkippt (sofern man richtig zum Verstärker steht). Es ist hier noch zu erwähnen, dass der P90 am Hals meiner Gitarre in dieser Einstellung wie ein Humbucker klingt und singt. Normalerweise spiele ich Solos nur am Steg-HB, aber hier ist der Hals-P90 eine Wucht. Ich wünschte ich hätte eine LP mit HB am Hals zum Vergleich...
Sound-Vergleich mit Little Big Muff:
Da der Big Muff ja DER Zerrer schlechthin im Hause EHX ist, liegt ein kurzer Vergleich Nahe.
Vorweg: Beide Pedale können dem Gitarrenton quasi endloses Sustain verleihen. Der Hauptunterschied liegt in meinen Ohren darin, dass das Hot Tubes offener und organischer klingt, ohne jedoch vom Druck her Abstriche zu machen. Es sind durchaus überaus authentische Muff-Sounds möglich, aber das Hot Tubes kann weitaus mehr. Vor allem kann der Zerrcharakter ein ganzes Stück vielseitiger eingestellt werden, als beim Little Big Muff. Die Zerrintensität ist ebenfalls beim Hot-Tubes höher und es lassen sich sehr gute Overdrive/Distortion-Sounds erzielen, abseits der Fuzz-Ecke.
Sound-Vergleich mit Damage Control Demonizer:
Die EHX-Homepage sagt, dass mit dem Hot Tubes Klänge bis hin zu heaviest metal tube driven screams möglich sind. Nun gut...da der Demonizer mein Standardzerrer ist und in Richtung Metal-Sounds schon einiges drauf hat (obwohl ich ihn eher rockig eingestellt habe), bietet sich auch hier ein Vergleich an.
Ohne Zweifel können beide Pedale heftigst zu Werke gehen, aber mit doch sehr unterschiedlichem Charakter. Wenn ich Koch wäre, würde ich sagen, dass man mit dem Demonizer wunderbar fein aber doch sehr effektiv filettieren kann, und wenns sein muss auch durch Knochen schneiden. Das Hot Tubes macht einfach nur Hackfleisch (wieso werde ich jetzt plötzlich hungrig?). Mit dem Demonizer kann ich stark verzerrt einen C-Dur-Lagerfeuerakkord spielen und höre trotzdem jeden Ton einzeln heraus. Mit dem Hot Tubes geht das nicht...es beginnt zu matschen. Palm-Mute-Riffs sind mit dem Demonizer ebenfalls kein Problem...der Bass kommt schön kompakt und mit einer gehörigen Portion Punch durch. Da das Hot Tubes vom Sound her mittiger und rauer ausgelegt ist, sind Palm-Mute-Sachen eher undefiniert, was sich vor allem bei schnellen Riffs auf den Tiefen Saiten nachteilig auswirkt.
OK, bis jetzt konnten die heißen Röhren im Vergleich mit dem Dämonisierer noch nicht wirklich Punkte sammeln, aber....
Schauen wir mal in die Stoner-Rock-Richtung. Kultiviert war gestern...jetzt fressen wir Wüstenstaub! Aber hallo, da geht ja richtig die Sonne auf! Fu Manchus Hell On Wheels oder Weired Beard scheinen tatsächlich mit einem Hot Tubes eingespielt worden zu sein. Fett, singend und mit einer gehörigen Portion Dreck...so soll es sein! Für solche Sachen klingt der Demonizer einfach zu brav.
Ein Vergleich noch mit dem Demonizer, dann lasse ich euch in Frieden ;-)
Im Solospiel hat für mich das Hot Tubes die Nase ebenfalls leicht vorne. Der Ton singt mehr und scheint einfach eine Spur dicker und cremiger zu sein, vor allem dann, wenn man Töne mal eine Zeit lang stehen lässt.
Fazit:
Das Hot Tubes ersetzt den Little Big Muff auf meinem Board. Der Demonizer bleibt der Standardzerrer, aber mit dem Hot Tubes habe ich eine gute Ergänzung in Richtung dirty rocknroll gefunden (Little Big Muff war zu fuzzig, Tubescreamer hatte zu wenig Zerr-Reserven, Boss DS-1 klang zu dünn, Boss OD-3 war nicht heftig genug).
+ generell dreckige Zerrsounds
+ wuchtiges Rock-Rhythmusbrett
+ sehr schön singende Solosounds
- Pedalgröße
- etwas instabiles Gehäuse
Bei Fragen helfe ich gerne weiter, sofern ich kann!
In diesem Sinne...
Cheers,
Boogie[/FONT]
Seit kurzem bin ich Besitzer eines EHX Hot Tubes, nicht das Vintage Solid State Teil, sondern jenes mit den 2 Röhren. Ich hab den Treter gebraucht gekauft, scheinbar wird er von EHX nicht mehr hergestellt. Genauere Infos zum Hot Tubes sind im Netz eher Mangelware und auch auf Youtube findet man keine aussagekräftigen Revies. Dennoch hörte sich das Teil für mich interessant an, da ich auf der Suche nach einem eher dreckigen Zerrer war, der jedoch nicht ganz so in die Muff-Richtung geht. So gesehen war es ein gewisser Risiko-Kauf, aber was solls...
[/FONT]Anhang anzeigen 169305
[FONT="]
Da ich hier bisher keine Reviews zu diesem Gerät finden konnte, hab ich mir eben gedacht, mal selber eins zu schreiben. Leider habe ich keine Soundsamples, da ich Homerecording-Anfänger bin und noch mit diversen Kinderkrankheiten meines Systems kämpfe...ich denke aber, dass sich das bald (hoffentlich zum Guten) ändert ;-)
Konstruktion:
Das Teil ist groß...ich meine wirklich groß! Auf dem Platz könnte man fast 3 normale Boss-Pedale unterbringen. Das Gehäuse ist aus Faltblech, welches doch relativ dünn wirkt. Die neuen EHX-Treter sind ja aus Aluminiumguss und um einiges stabiler. Aber gut, ich will ja nur sachte drauftreten und nicht damit Fussball spielen.
Trotz der Größe ist das Pedal aber erfreulich leicht. Die beiden Röhren sind stehend angeordnet und ragen durch das obere Blech. Zum Schutz sind sie mit einem runden Abdeckgitter versehen. Ein versehentlicher Kick direkt auf die Röhren ist also nicht möglich. Trotzdem sollte man nicht sein ganzes Kampfgewicht draufwerfen ;-)
Aufbau und Regelmöglichkeiten:
Das Hot Tubes arbeitet mit 2 Stück 12AX7WB Röhren, welche laut Manual mit Hochspannung betrieben werden. Ein 12V AC/1000mA Netzteil gehört zum Lieferumfang.
Als Anschlüsse gibt es Input, Output (beides an der Stirnseite) und die Strombuchse (seitlich). Eine rote LED leuchtet, sobald das Gerät Strom hat, eine weitere zeigt an, ob es aktiv ist oder nicht.
Zu den Regelmöglichkeiten:
Master:
regelt das Outputlevel und davon hat das Hot Tubes reichlich
Gain:
regelt die Verzerrung des Input-Signals. Der Zerrcharakter geht grob in Richtung Fuzz.
Drive:
ein weiterer Overdrive Regler. Hier geht der Sound eher in Richtung Overdrive/Distortion, zwar eher dreckig, aber wärmer und weniger sägend als beim oben erwähnten Gain-Regler.
Bass/Treble:
selbsterklärend; hierbei ist aber anzumerken, dass diese beiden Regler sich (teilweise sehr stark) gegenseitig beeinflussen. Laut EHX-Manual kann das Pedal in bestimmten Einstellungen der Bass/Treble-Regler Selbstoszillationen erzeugen...ich habs allerdings nicht geschafft.
Sound:
Kurz zu meinem Setup: LP-Eigenbau (HB am Steg und P90 am Hals) -> EHX Hot Tubes -> Blackstar Artisan 30 Combo (eingestellt auf ganz leichten Crunch).
Wie gesagt, war ich auf der Suche nach einem dreckigen Zerrer und in dieser Hinsicht sollte mich das Hot Tubes nicht enttäuschen. Zuerst mal alle Regler auf 12 Uhr und los gehts! Es macht sich eine bereits recht heftige und stark komprimierte Distortion hörbar, welche eine gewisse Verwandschaft zum Big Muff nicht leugnen kann, aber irgendwie offener und weniger belegt klingt. Das Hot Tubes ist lebendiger. Bässe und Höhen sind gut ausbalanciert. Der Klang ist dennoch eher mittig und lässt sich auch in Extremeinstellungen des Bass- und Treble Reglers nicht wirklich in Richtung Scooped-Metal-Brett verschieben. Diese beiden Regler wirken eher auf den Hoch- bzw. Tiefmittenbereich, was mir persönlich aber sehr gut gefällt. Im Prinzip ist mit den Bass- und Treble-Reglern alles drin...von Mumpf bis Kreissäge und es klingt immer eindeutig nach Rock, nicht nach Metal. Da die Regler sich gegenseitig beeinflussen, ist eventuell eine gewisse Zeit nötig um seinen Sound zu finden.
Zerr-Spektrum:
Bereits bei Minimaleinstellungen des Gain- und Drive Reglers ist eine Verzerrung und Kompression eindeutig hörbar. Als Clean-Booster ist das Gerät somit wohl nicht zu verwenden...was ich aber auch nicht erwartet habe.
Wie oben bereits erwähnt, liefert der Drive-Regler eine warme, aber dennoch raue und sehr komprimierte Verzerrung, welche äußerst fett rüberkommt und gerade bei Powerchords richtig schön drückt. Die Feinheit im Sound geht allerdings verloren, die einzelnen Akkordtöne werden nicht wirklich herausgezeichnet. Am Rechtsanschlag des Drive-Reglers ist eine volle und warme Hi-Gain-Verzerrung zu hören, die allerdings schon zu viel des Guten sein kann.
Der Gain-Regler zeigt einen völlig anderen Charakter und bringt Fuzztöne ins Spiel. Der Sound klingt etwas kaputt und bröckelig und addiert tendenziell eine Big-Muff-Note, wobei aber die Höhen etwas mehr im Vordergrund stehen (ich hatte einen Little Big Muff zum Vergleich). Wenn der Gain-Regler über ¾ aufgedreht wird, werden deutliche Nebengeräusche hörbar. Darunter halten sich diese stark in Grenzen.
Ich habe meine Lieblingseinstellung bei etwa Drive ¾ und Gain ¼ gefunden. Hier kommen Powerchords unglaublich satt und fett rüber.
Ein wirkliches Highlight ist dann aber der Solosound. Gespielte Töne singen sehr charaktervoll und mit beinahe endlosem Sustain, welches allmählich sehr schön in Feedback umkippt (sofern man richtig zum Verstärker steht). Es ist hier noch zu erwähnen, dass der P90 am Hals meiner Gitarre in dieser Einstellung wie ein Humbucker klingt und singt. Normalerweise spiele ich Solos nur am Steg-HB, aber hier ist der Hals-P90 eine Wucht. Ich wünschte ich hätte eine LP mit HB am Hals zum Vergleich...
Sound-Vergleich mit Little Big Muff:
Da der Big Muff ja DER Zerrer schlechthin im Hause EHX ist, liegt ein kurzer Vergleich Nahe.
Vorweg: Beide Pedale können dem Gitarrenton quasi endloses Sustain verleihen. Der Hauptunterschied liegt in meinen Ohren darin, dass das Hot Tubes offener und organischer klingt, ohne jedoch vom Druck her Abstriche zu machen. Es sind durchaus überaus authentische Muff-Sounds möglich, aber das Hot Tubes kann weitaus mehr. Vor allem kann der Zerrcharakter ein ganzes Stück vielseitiger eingestellt werden, als beim Little Big Muff. Die Zerrintensität ist ebenfalls beim Hot-Tubes höher und es lassen sich sehr gute Overdrive/Distortion-Sounds erzielen, abseits der Fuzz-Ecke.
Sound-Vergleich mit Damage Control Demonizer:
Die EHX-Homepage sagt, dass mit dem Hot Tubes Klänge bis hin zu heaviest metal tube driven screams möglich sind. Nun gut...da der Demonizer mein Standardzerrer ist und in Richtung Metal-Sounds schon einiges drauf hat (obwohl ich ihn eher rockig eingestellt habe), bietet sich auch hier ein Vergleich an.
Ohne Zweifel können beide Pedale heftigst zu Werke gehen, aber mit doch sehr unterschiedlichem Charakter. Wenn ich Koch wäre, würde ich sagen, dass man mit dem Demonizer wunderbar fein aber doch sehr effektiv filettieren kann, und wenns sein muss auch durch Knochen schneiden. Das Hot Tubes macht einfach nur Hackfleisch (wieso werde ich jetzt plötzlich hungrig?). Mit dem Demonizer kann ich stark verzerrt einen C-Dur-Lagerfeuerakkord spielen und höre trotzdem jeden Ton einzeln heraus. Mit dem Hot Tubes geht das nicht...es beginnt zu matschen. Palm-Mute-Riffs sind mit dem Demonizer ebenfalls kein Problem...der Bass kommt schön kompakt und mit einer gehörigen Portion Punch durch. Da das Hot Tubes vom Sound her mittiger und rauer ausgelegt ist, sind Palm-Mute-Sachen eher undefiniert, was sich vor allem bei schnellen Riffs auf den Tiefen Saiten nachteilig auswirkt.
OK, bis jetzt konnten die heißen Röhren im Vergleich mit dem Dämonisierer noch nicht wirklich Punkte sammeln, aber....
Schauen wir mal in die Stoner-Rock-Richtung. Kultiviert war gestern...jetzt fressen wir Wüstenstaub! Aber hallo, da geht ja richtig die Sonne auf! Fu Manchus Hell On Wheels oder Weired Beard scheinen tatsächlich mit einem Hot Tubes eingespielt worden zu sein. Fett, singend und mit einer gehörigen Portion Dreck...so soll es sein! Für solche Sachen klingt der Demonizer einfach zu brav.
Ein Vergleich noch mit dem Demonizer, dann lasse ich euch in Frieden ;-)
Im Solospiel hat für mich das Hot Tubes die Nase ebenfalls leicht vorne. Der Ton singt mehr und scheint einfach eine Spur dicker und cremiger zu sein, vor allem dann, wenn man Töne mal eine Zeit lang stehen lässt.
Fazit:
Das Hot Tubes ersetzt den Little Big Muff auf meinem Board. Der Demonizer bleibt der Standardzerrer, aber mit dem Hot Tubes habe ich eine gute Ergänzung in Richtung dirty rocknroll gefunden (Little Big Muff war zu fuzzig, Tubescreamer hatte zu wenig Zerr-Reserven, Boss DS-1 klang zu dünn, Boss OD-3 war nicht heftig genug).
+ generell dreckige Zerrsounds
+ wuchtiges Rock-Rhythmusbrett
+ sehr schön singende Solosounds
- Pedalgröße
- etwas instabiles Gehäuse
Bei Fragen helfe ich gerne weiter, sofern ich kann!
In diesem Sinne...
Cheers,
Boogie[/FONT]
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