Luke und Trug
Registrierter Benutzer
Seit ca. einem Jahr besitze ich nun dieses Prachtstück, und da nun Ferien sind und ich die Zeit habe, schreib' ich mal ein Review.
Einleitung:
Eines schönen Sommertages fuhr ich in einen großen Musikladen, um eine Gitarre zu kaufen, die meine 100-Strat-Kopie ablösen sollte. Ich bin mit ziehmlich genauen Vorstellungen in den Laden gegangen: Strat- oder LP- Form, HH- oder HSH- PU-Bestückung, definitiv kein Vibrato. Hier mal die Daten der nun gekauften Gitarre:
Wie man sieht: Nicht das, was ich mir ursprünglich Vorgestellt hatte . Und da die Rhoads- Form mir schon immer am besten gefallen hat, hab ich dann auch zugeschlagen. Gekauft habe ich die Gitarre als B-Ware mit angeblichen Spielspuren - die ich bis heute nicht gefunden habe bzw. wenn sie doch vorhanden waren, längst mit den eigenen überdeckt sind .
Bezahlt habe ich 744,-
Warum es nun diese Gitarre geworden ist, könnt ihr im folgenden Review lesen:
http://s13.***.net/images/101219/dnk5qucb.png
Bespielbarkeit:
Über den recht dünnen Hals flitzen die Finger quasi von alleine, wobei der Lack da keinen Abbruch tut. Der Hals liegt ausgezeichnet in der Hand. Die Saitenlage war von Haus aus recht hoch eingestellt, woran auch auch das Tremolo, das war nicht ganz optimal eingestellt war, beteiligt war. Es war etwas zu hoch gesetzt und lag leicht schief. Da das meine erste Floyd- Klampfe ist, war das neu-Einstellen zuhause dann ein ziehmlicher Krampf. Nachdem die Hürde gemeistert war, hat das Spielen dafür auch doppelt so viel Spass gemacht.
Im Sitzen macht mir persönlich das Spielen sogar weniger Ärger wie eine Les-Paul. Im stehen ist die Gitarre sehr gut ausbalanciert und hängt ausgewogen am Gurt, auch wenn man aufgrund der Form eine Kopflastigkeit vermuten könnte.
Gewicht habe ich noch noch nicht gemessen, aber im Vergleich mit der Ibanez RG350 DX ist sie doch etwas leichter, im Vergleich mit meiner Westone SX-5 (Stratkopie - wirklich extrem leicht!) ist sie doch wieder um einiges schwerer.
Der Poti ist extrem leichtgängig, wie ich finde, und beim Spielen musste ich am Anfang sehr darauf bedacht sein, ihn nicht aus Versehen zuzudrehen. Nach wenigen Spielstunden war das aber schon kein Thema mehr. Vielleicht war ich auch die extrem schwergängigen Potis der Westone gewohnt - die sind so schwer zu drehen, dass gar nicht daran zu denken ist, die mal kurz mitten im Song da was zu drehen.
Das originale Floyd Rose tut seine Arbeit wunderbar, man kann daran dücken, ziehen, drehen oder was auch immer, die Gitarre bleibt zu 100% in tune.
http://s7.***.net/images/101219/65nbwjkn.png
Verarbeitung:
Die Verarbeitung der Gitarre an sich ist einwandfrei: Der Lack ist sauber aufgetragen und keine Nasen sind zu finden, das schwarze Binding an Hals und Kopfplatte sauber eingearbeitet. Die Bundkanten lassen keine Ecken überstehen und die Bünde sind einwandfrei eingearbeitet.
Nun zum Vibrato: Ich hatte dazu ja schon geschrieben, aber da das ja nicht direkt mit der Verarbeitung zu tun hat, habe ich es unter "Bespielbarkeit" gefasst. Nun aber noch etwas zu "Verarbeitung" des Floyds, was auch den einzigen Kritikpunkt an der Gitarre darstellte: der Stab im Tremoloarm, der verhindert, dass die "Überwurfmutter" runterfällt (ich liefer morgen ein Bild nach, ich weiß nicht, wie ich's beschreiben soll), hat auf einer Seite zu weit rausgestanden. Beim reinschschrauben des Arms hat sich das dann verkantet und Metallstaub auf dem Korpus verteilt - das hat beim Abwischen dann ganz viele kleine Kratzerchen verursacht. Aber - who cares, ist ein Gebrauchsgegenstand, ich hack' sowiso immer recht heftig auf meiner Gitarre rum .
http://s3.***.net/images/101219/mvmycofo.png
Sound:
Zum Sound gibt es recht wenig zu sagen. Die Gitarre ist kaum flexibel, aber wer auf Bridge- Humbucker steht hat seine wahre Freude! Der Sound ist typisch EMG im Bassbereich recht aufgeräumt und in den Mitten und Höhen sehr präsent. Dreht man den Volume- Poti etwas zu, wird der Sound aber auch mal etwas wärmer.
Cleane Parts sind mit ihr auch recht angenehm zu spielen, mehr jedoch auch nicht. Kann sein, dass ich einfach den Clean- Kanal meines H&K Attax 100 nicht sonderlich mag (kann nicht nur sein - ist auch so ), aber für Akustik-Hymnen würde ich persönlich diese Gitarre nicht verwenden - auch wegen mangelndem Neck- PU.
Im Crunchigen bereich bewege ich mich kaum, aber wenn es dann in Richtung AC/DC-Sound gehen soll, schlägt sich die Gitarre wacker - ich mag den EMG auch in diesen Sound- Gefielden. Aber ihre Stärke zeigt die Gitarre eindeutig, wenn es in den High-Gain- Bereich geht - mit High-Gain meine ich jetzt nicht "Gain auf 11 und abtauchen in die Badewanne", sondern einen schönen mittigen Sound. Sie prügelt mit fetten Rhytmus- Riffs und Lead- Passagen meine Bude kurz und klein. Immer schön definiert, auch bei Akkorden lassen sich die einzelnen Töne schön erkennen - kein Matsch, kein nix.
Fazit:
Wer auf kompromisslosen Bridge-Humbucker-Sound steht, findet hier sein Brett. Die Gitarre kann zwar nicht viel, aber das, was sie kann, kann sie umso besser!
Ich habe den Kauf nie bereut, obwohl ich eigentlich etwas anderes haben wollte
So, das ist mein erstes Review, als geht nicht allzu hart mit mir um. Kritik ist trotzdem willkommen (sowohl positiv als auch negativ - aus Fehlern lernt man ja schließlich). Ich hoffe es war einigermaßen informativ und angenehm zu lesen.
Und falls ihr noch fragen habt, fragt !
Gruß,
Luke
Einleitung:
Eines schönen Sommertages fuhr ich in einen großen Musikladen, um eine Gitarre zu kaufen, die meine 100-Strat-Kopie ablösen sollte. Ich bin mit ziehmlich genauen Vorstellungen in den Laden gegangen: Strat- oder LP- Form, HH- oder HSH- PU-Bestückung, definitiv kein Vibrato. Hier mal die Daten der nun gekauften Gitarre:
- Korpusform: Rhoads
- Farbe: Black with Snow White Bevels
- Korpusholz: Erle
- Mensur: 25.5"/648mm
- Hals: Ahorn
- Dicke am 3./12. Bund: ~20/~21,6mm
- Konstruktion: Neck-Thru
- Griffbrett: Ahorn
- Bünde: 24 Jumbo
- Inlays: Shark Fin Position Inlays
- Headstock: Scarf Joint Head Stock
- Brücke: Floyd Rose FRT-O2000 Tremolo
- Tuners: Sealed Die-Cast Tuners
- Potis: 1x Volume
- Tonabnehmer: EMG81 (Bridge)
- Saiten: 0.009-0.042
- Zubehör: SKB-Koffer, sämtliche (Imbuss-)Schlüssel
Wie man sieht: Nicht das, was ich mir ursprünglich Vorgestellt hatte . Und da die Rhoads- Form mir schon immer am besten gefallen hat, hab ich dann auch zugeschlagen. Gekauft habe ich die Gitarre als B-Ware mit angeblichen Spielspuren - die ich bis heute nicht gefunden habe bzw. wenn sie doch vorhanden waren, längst mit den eigenen überdeckt sind .
Bezahlt habe ich 744,-
Warum es nun diese Gitarre geworden ist, könnt ihr im folgenden Review lesen:
http://s13.***.net/images/101219/dnk5qucb.png
Bespielbarkeit:
Über den recht dünnen Hals flitzen die Finger quasi von alleine, wobei der Lack da keinen Abbruch tut. Der Hals liegt ausgezeichnet in der Hand. Die Saitenlage war von Haus aus recht hoch eingestellt, woran auch auch das Tremolo, das war nicht ganz optimal eingestellt war, beteiligt war. Es war etwas zu hoch gesetzt und lag leicht schief. Da das meine erste Floyd- Klampfe ist, war das neu-Einstellen zuhause dann ein ziehmlicher Krampf. Nachdem die Hürde gemeistert war, hat das Spielen dafür auch doppelt so viel Spass gemacht.
Im Sitzen macht mir persönlich das Spielen sogar weniger Ärger wie eine Les-Paul. Im stehen ist die Gitarre sehr gut ausbalanciert und hängt ausgewogen am Gurt, auch wenn man aufgrund der Form eine Kopflastigkeit vermuten könnte.
Gewicht habe ich noch noch nicht gemessen, aber im Vergleich mit der Ibanez RG350 DX ist sie doch etwas leichter, im Vergleich mit meiner Westone SX-5 (Stratkopie - wirklich extrem leicht!) ist sie doch wieder um einiges schwerer.
Der Poti ist extrem leichtgängig, wie ich finde, und beim Spielen musste ich am Anfang sehr darauf bedacht sein, ihn nicht aus Versehen zuzudrehen. Nach wenigen Spielstunden war das aber schon kein Thema mehr. Vielleicht war ich auch die extrem schwergängigen Potis der Westone gewohnt - die sind so schwer zu drehen, dass gar nicht daran zu denken ist, die mal kurz mitten im Song da was zu drehen.
Das originale Floyd Rose tut seine Arbeit wunderbar, man kann daran dücken, ziehen, drehen oder was auch immer, die Gitarre bleibt zu 100% in tune.
http://s7.***.net/images/101219/65nbwjkn.png
Verarbeitung:
Die Verarbeitung der Gitarre an sich ist einwandfrei: Der Lack ist sauber aufgetragen und keine Nasen sind zu finden, das schwarze Binding an Hals und Kopfplatte sauber eingearbeitet. Die Bundkanten lassen keine Ecken überstehen und die Bünde sind einwandfrei eingearbeitet.
Nun zum Vibrato: Ich hatte dazu ja schon geschrieben, aber da das ja nicht direkt mit der Verarbeitung zu tun hat, habe ich es unter "Bespielbarkeit" gefasst. Nun aber noch etwas zu "Verarbeitung" des Floyds, was auch den einzigen Kritikpunkt an der Gitarre darstellte: der Stab im Tremoloarm, der verhindert, dass die "Überwurfmutter" runterfällt (ich liefer morgen ein Bild nach, ich weiß nicht, wie ich's beschreiben soll), hat auf einer Seite zu weit rausgestanden. Beim reinschschrauben des Arms hat sich das dann verkantet und Metallstaub auf dem Korpus verteilt - das hat beim Abwischen dann ganz viele kleine Kratzerchen verursacht. Aber - who cares, ist ein Gebrauchsgegenstand, ich hack' sowiso immer recht heftig auf meiner Gitarre rum .
http://s3.***.net/images/101219/mvmycofo.png
Sound:
Zum Sound gibt es recht wenig zu sagen. Die Gitarre ist kaum flexibel, aber wer auf Bridge- Humbucker steht hat seine wahre Freude! Der Sound ist typisch EMG im Bassbereich recht aufgeräumt und in den Mitten und Höhen sehr präsent. Dreht man den Volume- Poti etwas zu, wird der Sound aber auch mal etwas wärmer.
Cleane Parts sind mit ihr auch recht angenehm zu spielen, mehr jedoch auch nicht. Kann sein, dass ich einfach den Clean- Kanal meines H&K Attax 100 nicht sonderlich mag (kann nicht nur sein - ist auch so ), aber für Akustik-Hymnen würde ich persönlich diese Gitarre nicht verwenden - auch wegen mangelndem Neck- PU.
Im Crunchigen bereich bewege ich mich kaum, aber wenn es dann in Richtung AC/DC-Sound gehen soll, schlägt sich die Gitarre wacker - ich mag den EMG auch in diesen Sound- Gefielden. Aber ihre Stärke zeigt die Gitarre eindeutig, wenn es in den High-Gain- Bereich geht - mit High-Gain meine ich jetzt nicht "Gain auf 11 und abtauchen in die Badewanne", sondern einen schönen mittigen Sound. Sie prügelt mit fetten Rhytmus- Riffs und Lead- Passagen meine Bude kurz und klein. Immer schön definiert, auch bei Akkorden lassen sich die einzelnen Töne schön erkennen - kein Matsch, kein nix.
Fazit:
Wer auf kompromisslosen Bridge-Humbucker-Sound steht, findet hier sein Brett. Die Gitarre kann zwar nicht viel, aber das, was sie kann, kann sie umso besser!
Ich habe den Kauf nie bereut, obwohl ich eigentlich etwas anderes haben wollte
So, das ist mein erstes Review, als geht nicht allzu hart mit mir um. Kritik ist trotzdem willkommen (sowohl positiv als auch negativ - aus Fehlern lernt man ja schließlich). Ich hoffe es war einigermaßen informativ und angenehm zu lesen.
Und falls ihr noch fragen habt, fragt !
Gruß,
Luke
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