Um mich mal hier einzuklinken... Es gibt viele, sogar sehr viele sehr sehr gute deutsche Texte, da geht einem wirklich das Herz auf bei diesen Literarischen Ergüssen bzw. da "werfen die Endorphine blasen" um mal gleich damit anzufangen.
Das uns das ganze ziemlich schwer fällt oder zumindest den meisten kommt nicht von ungefähr. Da haben sich viele Vorredner ja schon ausgiebig drüber ausgelassen.
Deshalb verdienen richtig gute deutsche Texte auch ziemlich viel Hochachtung meiner Meinung nach.
Um dahin zu kommen wo wir alle hin wollen mit unseren Schreiberlingfähigkeiten (und die wenigsten von uns, mich eingeschlossen werden das nie packen - darüber sollte man sich im klaren sein, dann geht man das ganze nämlich nicht so verkrampft an) bedarf es einiges an Training!
Songanalyse! Extrem wichtig um die Tricks und Kniffe der "großen" zu erlernen. Dabei darf es einem ersteinmal nicht darum gehen, jetzt so schnell wie möglich einen guten Song zu schreiben, sondern einfach die entsprechenden Stilistiken auf sich wirken zu lassen.
Gut. Wen sollte man sich da rauspicken?
Eigentlich jeden, da jeder so ein bisschen einen eigenen Stil hat und wir wollen ja nicht kopieren, sondern was eigenes schaffen.
- Jan Phillip Eißfeldt (Jan Delay)
- Judith Holofernes (Wir sind Helden)
- Thomas Hübner (Clueso)
- Max Herre
- Thomas Dürr und Bernd Schmidt (Smudo) (Fantas)
- Herbert Grönemeyer
seien da als einige der Großen zu nennen die mir spontan einfallen. Liste ist gerne zu vervollständigen! Wir könnten auf lange Sicht vielleicht auch einen kleinen Datensatz an Songanalysen aufbauen, was meint ihr?
Interessanter weise (bzw. eigentlich extrem Folgerichtig!) kommen viele dieser Songwriter aus der HipHop-Ecke. In meiner Liste alleine mindestens 4.
Woher kommt das?
Nun im HipHop (und damit meine ich anspruchsvollen, Niveau-geladenen HipHop - siehe Fanta4, Blumentopf oder auch ehemals Freundeskreis) bzw. im Sprechgesang wird eine Komponente des Singens ganz bewusst weitgehend aussen vor gelassen - die Melodie!
Klar sind da auch melodische Bewegungen im Sprechgesang zu finden, jedoch bilden diese nicht die Hauptlast des Sprechgesangs.
Da diese Komponente bewusst weitgehend vernachlässigt wird, sind einprägsame und bewegende Texte essentiell im HipHop!
Bevor jetzt alle Schwermetaller ihre Flammenwerfer auspacken und die Träger von Schwarzem Lippenstift versuchen mit der nächstbesten Glasscherbe ihren Bildschirm zu malträtieren - ich komme (siehe Username) auch eigentlich aus einer ganz anderen Ecke.
Das Gefühl fürs Texten kommt aber nicht einfach so von selbst. Die die es haben sind heute dort wo sie sind - und selbst die klauen alle rotzfrech!
Wichtig ist, dass man sich die verschiedenen Stilistiken mal vor Augen führt und das ganze analysiert.
Darüber erhält man einen guten Einblick darein, wie es die großen machen. Und so lernt man auch langsam aber sicher, diese Tricks und Schreibstile zu nutzen.