[Workshop]Becken-Neukauf

  • Ersteller Drummerle
  • Erstellt am
Drummerle
Drummerle
Helpful & Friendly User
HFU
Zuletzt hier
03.11.24
Registriert
02.12.09
Beiträge
1.390
Kekse
7.270
Ort
Münster Germany
Aufgrund vieler Fragen im Cymbal-Forum in denen gefragt wird welche Becken man für Musikrichtung x kaufen soll, habe ich mir gedacht, schreib doch mal einen Workshop, wie man am besten beim Neukauf vorgehen sollte um das Becken zu bekommen was am besten zu einem passt.

Als erstes sollte gesagt werden, dass ich jedem rate eben nicht nach dem Gehör und den Bewertungen anderer zu kaufen, sondern sich selber ein Bild von DEM Becken zu machen. Man sollte sich eigentlich auch kein hochwertiges Becken im Internet kaufen, da man (vor allem bei den Handgehämmerten Becken) nie weiß wie es wirklich klingt und keinerlei Vergleiche zu anderen Becken hat.

Eher sollte man sich in ein größeres Musikgeschäft begeben (es sollte natürlich eine größere Beckenauswahl haben) und sich viel Zeit für den Kauf nehmen (evtl. ruft man einen Tag vorher in dem Geschäft an, dazu aber später mehr).

Erstmal kommen wir aber noch zur Kaufplanung. (Ich nehme mal meinen letzten Beckenkauf als Beispiel)
Damals war mir klar: es sollte ein Crash werden, mit der Größe 15“-17“, passend zu meinem vorhandenen 18“ Crash-Becken. Außerdem ist es wichtig zu wissen, wie viel man maximal Ausgeben möchte (bei mir waren es damals so ca. 200€). Den Preis sollte man aber bei Becken nicht zu niedrig ansetzten, denn Becken sind nun mal Instrumente, und wenn man da etwas Vernünftiges haben möchte zahlt man auch einiges.
Man muss ja im Endeffekt nicht so viel ausgeben wie man angesetzt hat. (zu beachten ist, dass vernünftige Hardware auch noch dazukommt)
Aber viel mehr würde ich gar nicht planen, denn ein Becken muss einem einfach gefallen, mit den Größen und dem Preis regelt man nur die Rahmenbedingungen.

Nun habe ich einen Tag vor dem Kauf in dem Laden angerufen. Ich habe geschildert was ich möchte und gefragt (wichtig), ob ich mein vorhandenes Becken mitnehmen darf, da das Kaufbecken gut mit Ihm zusammenpassen sollte.
Damit habe ich mich auch für den nächsten Tag schon mal angekündigt.

An dem folgenden Tag habe ich mir dann in dem Laden viel Zeit genommen…..
habe mein Becken neben viele andere Becken gehangen (der Ladenverkäufer war sogar so nett und hat die, die in meinen Preisbereich passen schon mal rausgesucht! (was ein Telefonat alles bewirken kann)). Nun habe ich versucht, ohne groß auf die Marken zu schauen, DAS Becken zu finden. Ich habe jedes Becken zuerst mit meinem Zusammen angecrasht – Da wurden es schon einige weniger, weil die anderen einfach nicht passten. Dann habe ich jedes Becken abwechselnd mit meinem Vorhandenen angespielt – wieder ein paar weniger. Dann habe ich jedes der übrig gebliebenen Becken einzeln angespielt und miteinander verglichen (Kuppensound, Crashsound, ist es lauter / heller / dunkler) – und habe eine Art Ranking meines Geschmackes erstellt…nachher waren es 4 Becken, die mich auf ihre eigene Art begeistert haben. (beim anspielen sollte man auch mal die Augen schließen und einfach nur hinhören).
Zwischen den 4 Becken habe ich dann natürlich nach Preis entschieden – der spielt ja auch eine wichtige Rolle. (wenn es einen Interessiert – geworden ist es dann ein Istanbul Radiant 16“ Crash).

Was ich hiermit eigentlich sagen wollte: nehmt euch Zeit! Es ist ein Instrument, was ihr euch da kauft, und es soll natürlich Geil klingen! Ansonsten nimmt man bei einem Neukauf zu viel Geld in die Hand! Trotzdem muss man sich auch die Zeit nehmen (ich habe an dem Tag ca. 2,5h in dem Laden verbracht).
Natürlich kann man heute auch alles im Internet bekommen. Das ist meist Bequemer und viele müssen auch noch das Fahrtgeld zum nächsten großen Musikladen mitrechnen. Trotzdem finde ich ist es selbst das Wert. Im Internet kann man nämlich nicht so viele Becken miteinander vergleichen, und man bekommt evtl. zwar ein Becken was gut klingt, aber bestimmt nur in seltensten Fällen DAS Becken.

Außerdem ist auch klar, dass man irgendwann eine Marke / Serie favorisiert, und man nacher doch auch nach dem schaut und aussucht was auf dem Becken steht. Für den Anfang aber sollte man nicht nach den Marken gehen die man kennt (aufgrund vieler Werbung) – das ist das Wichtige!

Ich hoffe dieser Thread kann einigen helfen, um ein gutes Becken neu zu kaufen.

Drummerle
 
Eigenschaft
 
Da kann ich nur beipflichten !
Ich hab sgenauso gemacht als ich mir letzte woche ein neues Becken gekauft hab.
Okay das anfrufen hab ich vergessen ^^
ich wollte mir ein neues 18" China zulegen und bin dann zu einem Laden mit großer Auswahl gefahren in der ich einen Mitarbeiter auf mein "Problem" angeschprochen habe der mir tatkräftig zur Seite stand.
So hab ich dann mal alle 18" Chinas durchprobiert (Ich hatte mir keinen finanziellen Rahmen gesteckt weil ich einfach das für mich perfekte China haben wollte).
Nach dem munteren gesteste (ca.3std) hab ich mich für das entschieden was ich am besten fand und das ist nich mal ein Paiste Becken wie all meine anderen :D.
es ist echt sinnvoll ein bisschen fahrtgeld zu investieren anstatt sich was im internet zu bestellen wo man meist nur nen "in etwa" sound hat.
Außerdem macht es mehr spaß in einem gut sortierten Geschäft da man viel zu gucken hat :great:

Gruß Hellhammer
 
:confused: Nicht nach dem Gehör kaufen? Was ist dann das Hauptkriterium? Also ich kaufe meine Becken jedenfalls nicht, weil ein schönes Label drauf ist. :D

Seine eigenen Becken als Referenz mitzunehmen ist immer gut. Auch weil die eigenen Becken im Laden anders klingen wie zu Hause. Nicht, dass die ausgesuchten Becken, die im Laden noch spitze klangen, im Proberaum gar nicht zu den anderen passen.

Dass man sich beim Beckenkauf Zeit nehmen sollte, kann man so auch nicht sagen. Das geht manchmal ganz spontan. Die Entscheidung das 8" Meinl Byzance Splash zu kaufen dauerte keine 10 Sekunden. Ich hab draufgeschlagen und wusste, das ist genau der Sound, den ich mir vorgestellt habe.

Nicht immer ist in dem Bereich die Kaufentscheidung rein rationell und das ist auch ganz gut so. Das mit dem Preisrahmen sollte man auch nicht so eng sehen. Das sollte man nicht so strikt einhalten.
Wenn ich z. B. 200 € als Limit ansetze, mein Traumbecken aber 240 € kostet, dann kaufe ich es trotzdem. Dann wird halt auf anderes verzichtet.

Das ist auch das wichtigste: Lieber drei gute Becken, als 8, die nix taugen.
 
Das, was beim Beckenkauf in der Regel immer missachtet wird ist: NEHMT EURE EIGENEN STICKS MIT.

Jeder spielt ja in der Regel einen gewissen Stick, dieser Stick hat dann ein bestimmtes Gewicht, einen bestimmten Umfang und vor allem einen gewissen Tip.
Macht euch mal den Spaß und testet Becken mit unterschiedlichen Sticks. Besonders bei den Hihats, aber ganz besonders bei den Ride becken hört man EKLATANTE UNTERSCHIEDE aufgrund dessen heraus!

Dieser Faktor ist wirklich nicht zu unterschätzen und wird bei den Tipps zum Antesten in der Regel nicht berücksichtig. Becken haben wirklich ein gänzlich anderes Klangbild! Der Tipp in einem Geschäft zu testen ist somit ad absurdum zu führen, wenn man nicht mit den eigenen Sticks diese Tests durchführt. Zu Hause klingt es dann nämlich deutlich anders.

Ferner ist es sinnvoll, beispielsweise beim Crashbeckenkauf, bereits vorhandene Becken mit in den Laden zu nehmen, um sicher zu gehen, dass das neue Becken tonal einen Unterschied zu den anderen darstellt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Jo, Daumen hoch, guter Beitrag Drummerle! Zeit, Gehör und Vergleichbecken aus dem vorhandenen Bestand - genau so kommt man zu Erfolg. Der Tip mit den eigenen Sticks von DrummerinMR ist übrigens auch sehr gut.
Genau so hab ich vor einigen Jahren zu meinem alten 505er ein passendes Crash gefunden.

Wer seine Becken gut behandelt, kann sich dann sehr lange daran erfreuen. Das 505er war damals mein erstes neu erworbenes Crash und ist heute noch in Benutzung - das hab ich 1985 gekauft! So relativiert sich auch ein hoher Kaufpreis.
Paiste 505 1985 für 225 DM erworben
=> 225 DM/25 Jahre=9DM/Jahr, das sind 4,50 Euro pro Jahr, der Gegenwert eines anständigen Döner-Rollo - und das Verhältnis wird mit jedem Tag besser.
Das Crash dazu hat mich 208 Euro gekostet und sollte mindestens genau so lang halten.

Nils
 
Was hat es mit "Sonically Matched" aus sich?
Letztendlich entscheidet doch das eigene Gehör welche Becken sich gut miteinander anhören.
 
Da werden ab Werk die Becken tonal aufeinander abgestimmt in ein Set gepackt. Der Hersteller, in dem Fall Sabian, nimmt einem also die Arbeit ab, sich durch verschiedenste Becken zu klopfen. Manche Becken passen eben besser und manche Becken garnicht zueinander. Da spielt nicht immer nur das rein subjektive Empfinden eine Rolle sonder eben der durch die Verarbeitung resultierte Klang. Es gibt Beckenpaare, da "beisst" sich einfach der Klang.
 
Hey, danke für die Tipps.

Nun habe ich da eine Frage zwecks Neu- vs. Gebrauchtkauf.
Es wird ja immer empfohlen, die Becken ausgiebig anzutesten. Damit geh ich konform, klar.
Auf der anderen Seite liegt es ja auf der Hand, dass man durch Gebrauchtkauf eine Menge Geld sparen kann. Nur ist es meist so, dass die Anbieter der gebrauchten Becken nicht gerade in unmittelbarer Nähe wohnen, wodurch ein Antesten eher schwer ist.
Bringt es mir in dem Fall etwas, das Becken in einem Musikgeschäft anzutesten und wenn es mir gefällt gebraucht zu kaufen (zuschicken zu lassen)? Oder kann es da zu starken Abweichungen kommen (da schon eingespielt, Produktionsabweichungen usw.)?
 
Hi.

Bei handgehämmerten Becken gibt es immer zumindest eine kleine Abweichung unter den Becken. Je nach Marke kann diese auch etwas größer sein (zum Beispiel bei einigen Serien von Stagg). In höheren Klassen klingen die Becken jedoch relativ ähnlich so dass man sagen kann, dass dir, sofern dir z.B. ein 18" Zildjian K Dark Crash gefällt, ein zweites auch gefallen wird.

Eine Möglichkeit, sich das Becken anzuhören wäre, den Anbieter einfach nach Soundfiles zu fragen, sofern er die Möglichkeiten besitzt, welche zu erstellen. Ist im Grunde keine große Arbeit und die Kollegen im Drummerforum haben mir zumindest schon öfter mit welchen ausgeholfen, wenn ich gefragt habe :)

Gebraucht würde ich Becken nur aus einer wirklich zuverlässigen Quelle kaufen (die zuverlässigste erscheint mir im Moment noch das Drummerforum zu sein). Bei eBay und Kleinanzeigen wäre ich vorsichtig, zumindest wenns in die etwas gehobene Preisregion geht. Man weiß schliesslich nie, wie das Becken behandelt wurde und wie lange man noch Spaß daran haben wird.
 
Am Besten ist noch, wenn Geld keine Rolle spielt. Aber teurer ist meist auch etwas besser.:gruebel:
 
Was ich noch empfehlen kann ist, das Becken mit so nem weichen oder "flauschigem" :D (jaja die Dinger haben sicher nen Namen aber ich weis ihn grad net) Schläger anzutesten um den "Grundklang" des Beckens besser herauszuhören. Grade bei Crashbecken (aber auch bei vielen anderen - kommt halt immer drauf an) wird der ja quasi sofort überlagert. Probierts mal aus... :) Das andere was ich hier noch anmerken will ist, dass sich die Investition in ein besseres Ridebecken früher lohnt als bei den anderen, weil diese nicht durch den Verschleiß kaputt gehen.:great:
 
Okay jetzt bin ich aber mal gespannt: wie willst du einen klassischen lauten Ton aus dem Crash rausholen ohne "normal" auf die kannte zu schlagen?

http://www.youtube.com/watch?v=w8Gxut0odyc&feature=related @ 4.52 sieht man wie das Becken schön arbeitet, wenn man ganz normal drauf schlägt - und das wirkt halt materialermüdend.... Kann mir nicht vorstellen das der Herr dort gerade seine Becken mutwillig zerstört, wie die meisten anderen Schlagzeuger deiner Meinung nach wohl auch... Oo
 
Zuletzt bearbeitet:
Cooles Video. Beweist aber eher meine Aussage als deine. Ab 5.07 sagt er sogar noch "I've been beating the heck out of them for years and they haven't broken."
 
Nein, eigentlich nicht. Das sie noch nicht kaputt sind heist ja nicht, das es nie passiert, oder? Meine Becken halten auch sehr lange, aber irgendwann is nun mal Schluss. Je höherwertig die Becken sind desto länger halten sie im normalfall, weil sie einfach aus besseren Materialien und in besseren Verfahren hergestellt wurden (was sie ja dann letztendlich auch teurer macht). Sicher - die Spielweise macht auch einiges aus, denn wenn ich nur leise spiele wird natürlich auch so gut wie kein Verschleis stattfinden, da das Becken nicht so beansprucht wird. Aber eben grade bei Crashs und "normalem" Anspielverhalten ist halt irgendwann das Ding hinüber. Wenn der Herr im Video jetzt nicht grade die edelsten Becken gesponsort bekäme, dann würde er auch nicht so lange drauf spielen können.
 
OT an:
Ganz recht hast du da nicht. Das Video zeigt ganz gut die belastung. Für diese sind die Becken ausgelegt, und können auch ganz lange halten. Wenn man sie so schwingen lässt!
Würde man nun das becken ganz fest drehen, dass es nicht frei schwingen kann, würde es viel schneller reißen. Auch bei falscher Technik kann es schnell auf das material gehen - Wischen ist da das richtige wort (auch im Video gut zu sehen: er haut nicht drauf, sonder Streicht mehr oder weniger über das Becken. So wird das Becken im Schwingverhalten nur einmal angestoßen, kommt aber mit dem stick nicht wieder in berührung.
Wenn man die Becken richtig anschlägt, und sie frei schwingen, sollten alle Becken lange halten.
Dass Teure Becken länger halten kann ich nur bestreiten: Ok billige Messingbecken sind da die ausnahme, aber nennen wir mal hier wieder die billigen Türken - Zultan, Istanbul,Diril,... die sind günstig, gut verarbeitet und aus b20 Bronze - wie auch z.B. die Zilidjan K Serie - da sollten (außer bei Materialfehler) die Becken lange lange halten - dass Teure Becken länger halten muss nicht sein!
Außerdem sollte noch genannt werden, dass auch dicke Becken schneller reißen als Dünne - Die dünnen becken können die Schlagenergie eher "auspendeln" als die Dickeren - da geht der schlag schon wieder eher ins material (holz bricht auch schneller als Gummi - es ist einfach elastischer);)

OT Aus.

Jetzt aber wieder zum Thema Becken-Neukauf - sind hier ein wenig vom Thema abgekommen
 
Okay ich geb zu ich kenne mich nicht bei den neuesten und teuersten Becken aus, aber grundsätzlich sollte schon stimmen was ich gesagt habe und ich denke Ausnahmen werden die Regel bestätigen.

Dein Beispiel^^ mit dem Schwingverhalten würde vielleicht zutreffen wenn du ein Becken in den Schraubstock klemmst, aber doch niemals bei ner normalen Aufhängung. Vieeel zu locker...

Bei einem normalen Schlag kommt das Becken allein durch den Rebound beim Anschlag auch nur einmal mit dem Stick in Berührung. Da passiert beim "wischen" schon mehr...

Das die dickeren Becken eher reißen als die dünnen^^ habe ich noch nicht beobachtet; sogar eher das Gegenteil. Meine Theorie dazu ist, dass die größere Masse die Energie besser absorbieren kann und deshalb weniger schwingt, was bedeutet das es weniger Belastungen ausgesetzt ist. Eigentlich schlichte Verhältnismäßigkeit...

Die "Wischtechnik" ist - wenn man den Impuls betrachtet - völliger Quatsch. Man sieht auch im Video das der Stick den Impuls auf das Becken überträgt und dann schwingt das Becken nunmal - da gibts in der Hinsicht keinen Unterschied zu einem normalen Schlag. Mag sein das die Technik dem Becken eine längere Lebenszeit ermöglicht (was ich übrigens auch annehme) - aber nur deshalb, weil jemand der so zuschlägt niemals die selbe Energie übertragen kann wie bei einem normalen Schlag und deshalb auch nie so laut sein wird. Von dem her solltet ihr lieber mit weniger Kraft, also schlicht leiser spielen (übrigens eine gute Übung...) wenn ihr Angst um eure Becken habt - denn mit dem lernen unnötiger Techniken werft ihr euch nur selbst Knüppel zwischen die Beine.

Bevor jetzt jemandem der Hut hochgeht wenn er ließt was ich hier erzähle: Wahrscheinlich werdet ihr nicht damit einverstanden sein mit dem was ich hier geschrieben habe, aber es ist nunmal meine Erfahrung und meine Meinung. Ich bitte darum, dass dies respektiert wird. Wenns euch nicht passt dann überlest es halt - ich werde mich nicht darüber streiten wer Recht hat. Andere Menschen können ja schließlich selbst entscheiden was ihnen logisch erscheint und mir isses völlig wurscht ob mir hier jemand glaubt oder nicht. Eure Sache.
 
Zuletzt bearbeitet:
der dührssen
  • Gelöscht von Limerick
  • Grund: ... Schlachtfeld hat doch extra noch geschrieben, dass man sich raushalten soll, wenn ...
Du hast schon Recht, jeder hat natürlich seine eigenen Erfahrung und seine eigenen Vorstellungen, doch ich will noch einmal ein paar Worte dazu verlieren.

Die Qualität von Becken steigt nicht mit dem Geldwert. Definitiv nicht. Ein Meinl Byzance kostet deshalb so viel, weil eben Meinl Byzance drauf steht. Gemessen an der Herstellung und der Qualitätskontrolle würde das Becken wohl ein paar Scheine weniger Kosten. Bei Paiste finde ich das Preis-/Leistungsverhältnis gruselig. Bei den Preisen von den Paiste Signature tränen mir die Augen. Diese Becken würdest du mit ähnlicher Qualität z.B. auch bei Zultan bekommen. Und das zu weit aus günstigeren Konditionen.
Mal eine Frage die mich interessiert; was verstehst du unter besserem Material? Du sprachest das in einem deiner Posts weiter vorne an. Meinst du, dass ein Meinl Byzance aus besserem Material als z.B. Sabian AA nur weil die Byzance mehr kosten? Das ist nämlich falsch, denn beide Becken sind aus B20 Bronze und beide Firmen haben wohl ähnliche Qualitätskontrollen.

Zu deiner Theorie mit dem Schraubstock und gleich im Zusammenhang dünne vs dicke Becken:
Dünne Becken sind viel leichter in Schwingung zu bringen. Daher entfalten dünne Becken auch bei weniger Kraft den optimalen Klang. Dicke Becken benötigen folglich mehr Energie. Sollte ein dickes Becken mit ordentlich bzw. mit mehr Energie versorgt werden um optimal zu klingen, dann kann die Schlagenergie sich nicht so gut verteilen, wie bei einem dünnen Becken. Der Grund ist, dass diese Becken viel starrer und härter sind. Nun der Bogenschlag zum Schraubstock. Dünne Becken sind wesentlich empfindlicher was das Festschrauben angeht. Dünne Becken haben weniger und weicheres Material und reißen somit schneller, wenn sie am Schwingen gehindert werden. Aber auch nur, wenn sie am Schwingen gehindert werden. Wenn sie frei schwingen können, dann halten sie genau so lange oder länger als dicke Becken.

Warum hat man den Anschein, dass dicke Becken länger leben? Weil Rides meistens dicker und wuchtiger sind und diese meist wohl mit dem Tipp angespielt werden. Außerdem weil sich Energie immer den geringsten Widerstand sucht. Das wäre dann bei dicken Becken der Stick. Folge brechende Sticks, fehlende oder beschädigte Tipps.

Punkto Wischtechnik:
Ob jetzt weniger Energie auf das Becken vom Stick übertragen wird, will ich nun gar nicht mal behaupten. Sicherlich ist es anders, in wie weit mag ich nicht beurteilen. Ich behaupte aber, dass ich genau so laut mit der Wischtechnik spielen kann, wie mit "normalen" Schlägen.
Worum es bei der Wischtechnik allerdings wirklich geht ist, dass der Stick aus der Schwingung des Beckens verschwindet. 3 Fälle:

Becken gerade anschlagen und Stick stehen lassen -> Der Stick trifft auf das Becken, die Energie geht über. Das Becken fängt an zu schwingen, hin und wieder zurück. Dabei trifft es auf den Stick, welcher das Becken vom Schwingen abhält und kastriert. Bei jeder Schwingung, die das Becken macht trifft es immer wieder auf den Stick. Das Prinzip ist das gleiche, wie bei einer zu festen gedrehten Schraube. Das Becken fängt an zu reißen, weil sich die Energie nicht frei entfallten kann.

Becken gerade anschlagen und den Stick zurückziehen -> Der Stick trifft auf das Becken, bringt das Becken zum Schwingen. Das Becken schwingt hin und wieder zurück und trifft auf den Stick. Man zieht danach den Stick zurück und das Becken kann wieder frei schwingen. Dennoch werden ein oder zwei Schwingungen vom Stick gebremst, weil man den Stick einfach nicht schnell genug zurückziehen kann.

Becken mit einer Wischbewegung anspielen -> Bei der Wischbewegung zieht man den Stick über das Becken. D.h. der Stick beschreibt eh schon eine Kurve und ist in einer Bewegung weg vom Becken. Der Stick entfernt sich also wesentlich schneller vom Becken als bei den anderen "Techniken". Ganz nebenbei bemerkt finde ich, dass ein Becken mit einer Wischbewegung auch viel weicher und angenehmer klingt. Das ist allerdings mein persönliches Gehör, was gerade spricht.

Daher unterstütze ich auch nicht deine Aussage, dass man ein unnötige Bewegung macht. Sie ist keines Wegs unnötig. Sie hat durchaus ihre Berechtigung. (Begründung ergibt sich aus dem oben geschriebenen)

Zu dem Video von Mike sage ich nicht viel, weil er ein Heavy Hitter ist, daher hilft uns dieses Video für die Diskussion nicht weiter. Man sieht dort schlichtweg wie sich ein Becken verhält, wenn es angeschlagen wird. Ich würde in dieser Zeitlupe gerne mal die drei von mir angeschrieben Schlagtechniken im Vergleich sehen. Vielleicht ergeben sich dann auch für mich komplett neue Erkenntnisse.

Wo wir uns wohl einig sind, dass jeder seine Becken spielen kann wie er möchte. Sollte man allerdings die falsche Anschlagtechniken benutzen, die Beckenschraube zu fest ziehen, zu stark zuschlagen oder gar keinen Beckenschutz benutzen darf man sich nicht über kaputte Becken wundern. Wie jeder seine Becken testet, ist auch jedem selbst überlassen. Wenn du gerne mit Filzschlägeln deine Becken antestest, dann tu dies. Ich würde es niemals machen. Ich habe immer meine Sticks dabei, weil sie genau den Klang aus dem Becken rausholen, den ich auch beim Spielen haben werde. Filz produziert einen anderen Klang, den ich später mit Holzsticks nicht haben werde.

In diesem Sinne, frohes Spielen.

P.S.: Zu dem Thema finde ich diese Seiten immer ganz schön:
http://www.paiste.com/e/support_usag...php?menuid=318
 
Zuletzt bearbeitet:
//derMArk: gelöscht, da Ausgangspost fehlt

Sicher treiben manche Hersteller unschöne Spielchen mit ihren Markennamen, was leider immer öfter der Fall ist, aber ich habs nunmal grundsätzlich gemeint. Natürlich habe ich nirgendwo eine Studie angelegt, aber das waren bisher eben meine subjektiven Erfahrungen. Diese Signature-Becken stehen bei mir eh unter dem Eindruck das es oft eher eine Verkaufsmasche als eine ernstzunehmende Empfehlung ist, aber vielleicht habt ihr da ja schon andere Erfahrungen gesammelt.

Unter besserem Material verstehe ich "besser geignetes Material". Auch hier habe ich keine Versuche angestellt, aber ich unterstelle mal schlicht den Firmen der Beckenindustrie das sie es genauso handhaben wie die normale; sprich nach den günstigsten Materialien schauen und damit möglichst nahe an das gewünschte Ergebnis heranzukommen. Wenn sie ein Becken aus Material A fertigen und eins aus dem günstigeren Material B das ähnlich klingt, aber z.B. durchschnittlich 30% weniger Lebenszeit hat, dann werden sie garantiert das zweite nehmen und ersteres eventuell in eine höherwertige Serie packen und wesentlich mehr dafür verlangen. Die Frage ob das gerechtfertigt ist oder ob sich das besser anhören muss ist ne ganz andere. Hab auch schon "high class" Becken angespielt und mir haben die "billigen" besser gefallen. Alles geschmackssache, aber sicher auch ab und an eine Herstellungsfrage. Die Preis/Leistung geht bei Luxusartikeln meistens eh immer weiter in den Keller, da man immer mehr für den Namen zahlt.

Ja es mag ein optimales Schwingunsverhalten für das Becken geben, aber den "optimalen Klang" gibt es nunmal nicht. Das ist schlicht Geschmackssache. Deswegen wirds immer welche geben die auf ein Becken draufhauen was das Zeug hält, während andere das gleiche Becken wiederum nur antippen brauchen, um den Klang zu erzeugen den sie sich wünschen.

Deine Theorie zu der Beckendicke klingt logisch, wobei ich auch denke das die Legierungen da eine wichtige Rolle spielen und man das wohl nicht pauschal behaupten kann. Ich nehme an das aus manchen Materialien die Becken mehr aushalten wenn sie dünner - und bei manchen wenn sie dicker sind.

Nein bei der dicke der Becken ging es mir natürlich nicht nur um Rides sondern um alle, da ich ja zumindest die Erfahrung bisher gemacht habe das meine stärkeren Becken mehr ausgehalten haben. Ein Ride ist einfach für diese Art Verschleiß viel zu überdimensioniert, eben weil sie eben "so" angespielt werden. Wenn man da mit nem dicken Knüppel auf die Kante haut gehts sicher auch irgendwann kaputt.

Ja was die Wischtechnik angeht will ja auch garnicht die Daseinsberechtigung bestreiten, da sich sicher was am Sound ändert, aber dann sollen das die Leute doch deswegen lernen und nicht nur weil sie glauben dadurch ihren Becken was gutes zu tun, oder?

Als ich schrieb "was ich noch empfehlenen kann" meinte ich im Sinne von "zusätzlich", nicht "anstatt". Natürlich nehme ich auch immer meine normalen Sticks mit, aber eben auch so ein Filzteil.

Der Link funktioniert leider nicht^^.
 
Zuletzt bearbeitet:

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben