Deltafox
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Hey.. nach einer Spontanbestellung letzter Woche bin ich seit Gestern (! bitte beachten*) im Besitz einer Rox of Bock von Weehbo (also dem Nachbau der Box of Rock von z.Vex) in der klassischen 1:1-Replika-Ausführung für 69 Euro.
*) Dennoch meine ich, ein differenziertes Fazit ziehen zu können. Spätere Ergänzungen aber nicht ausgeschlossen.
[Vorgeschichte]
Eigentlich war ich auf der Suche nach einem Zerrer, der gutklingend meinen Laney Cub10 um einen zweiten Kanal erweitert. Den hab ich mir für meine Studentenwohnung zugelegt, nachdem die Anschaffung eines Vollröhrenamps für "daheim" (sprich: Band!) mich mit der direkten Ansprache, dem Feeling eines Röhrenamps verwöhnt hatte und ich plötzlich immer mehr vom Vox Modelling-Amp enttäuscht war, obwohl ich den vorher immer hoch gepriesen hatte
Anyway.. Der kleine Amp kann nur clean, aber das war mir auch recht, ich hatte sowieso noch einen gemoddeten Warp Factor und ein Little Big Muff rumliegen, sowie einen Tubescreamer-Klon (Bad Monkey) daheim auf dem FX-Board.. da dachte ich, probier ich doch einfach mal damit rum
Um das ganze weiter abzukürzen: WarpFactor ist jetzt aussortiert, das hat mir überhaupt nicht getaugt und BigMuff mit minimalem Zerrgrad wurde als "cool" befunden, aber der Sound passt eben nicht immer. Tubescreamer war mir deutlich zu zahm bzw. "glatt".
Obwohl ich jetzt für ein halbes Jahr wieder bei Mami wohne ( ) und da einen voll zufriedenstellenden Amp habe, musste ich die Chance neulich ergreifen, da dieses Modell gerade ausläuft und ich befürchtete, so schnell keinen hochwertigen Zerrer für wenig Geld mehr zu bekommen.
[Erster Eindruck]
Die Packung ist schlicht, ich weiß garnicht ob eine Anleitung beilag, hab ich nicht so genau danach geschaut, was will man bei einem Zerrer schon groß falschmachen. Es sind kleine, schwarze, runde .. ich nenn's mal Schnöppel in einer kleinen Tüte mitgeliefert worden. Ich VERMUTE, die kann man irgendwie unter die Potis klemmen, um die Position zu fixieren.. war mir aber auch erst mal egal, ich wollte den Sound hören!
Netzteil grade keines zur Hand, also ne Batterie rein.. dazu werden die 4 Schrauben abgeschraubt und die Unterseite abgenommen, wie bei vielen "teureren" (Stichwort Boutique)-Effekten. Hier wurde ich auch direkt mal enttäuscht. Nach dem Einsetzen der Batterie (die übrigens völlig frei und unfixiert im Gehäuse schlenkert) ging das Gehäuse nämlich nicht mehr zu. Boden draufgesetzt, eine Schraube eingedreht, gegenüberliegende Schraube angesetzt... klemmt. Mehr Gewalt.. ne, da stimmt was nicht.. wieder auf. Alles abgepustet, Boden wieder in Position gebracht, drauf geachtet dass kein Kabel drunter klemmt, mal mit ner anderen Schraube angefangen... rein, gegenüberliegende Schraube angesetzt... dreht, dreht, dreht.. klemmt. Verdammte Kacke.
Naja... so ging das noch ein, zwei mal, bis ich mal jede Schraube ohne Boden eingedreht hab, dann wieder mit Boden.. dann ging's auch endlich... Kein guter Einstieg. Aber weiter...
[Sound]
Vorneweg muss ich sagen mit meiner Les Paul über den Cub ist der Sound trotz aufgedrehtem Tone-Regler eher bassig, etwas wummerig, nicht ganz mein Geschmack.. ich hatte die Hoffnung, das mit einem Zerrer mit Toneregler kompensieren zu können... das konnte ich leider nicht, was den Eindruck etwas trübt und weshalb ich nicht direkt in Begeisterung ausgebrochen bin, aber später mehr.
Mir war schon bekannt, dass die Box (äh.. die Rox? Der Bock?) kein extremes Brett liefert sondern eher den stärkeren Crunch bis ca. AC/DC abdeckt, also mehr Overdrive als Distortion ist - das klang zwar, als ob ich damit klar komme, aber das musste ausprobiert sein.
Also angesteckt, alle Regler mal langsam hochgefahren und tatsächlich, eher Crunch.. jetzt mal den Gain auf Anschlag.. na das taugt doch schon sehr was. Mein erster Gedanke: Na gut, das wird der erste Zerrer bei dem ich den Gain voll aufgerissen lasse.
Die Zerre ist meines Erachtens ausreichend für jede Art von nicht-extremem Rock oder klassischem Punkrock. Ich hab mich am Intro von Incubus' Wish you were here ausgetobt, den Übergang von Clean zu Brett ... doch, das passt!
Natürlich nicht so fett wie mit gedoppelten Gitarren und fettem Bass auf der Aufnahme, aber sehr anders klingt das im Proberaum auch nicht und da geht das mächtig ab
Wie viel AC/DC da jetzt drinsteckt, kann ich so leider garnicht beurteilen, da mir AC/DC schon seit jeher ... eher so egal waren. Aber die Zerre rockt. Guns n Roses ist drin, Metallica überhaupt nicht. Um mal zwei bekannte Vergleiche zu nennen.
Da ich ja die Muddyness meines Amps korrigieren wollte, war der Tone jetzt auch erst mal voll aufgerissen. Das war ... schon etwas kratzig. Aber then again, die Kiste will einen Marshall (JTM cranked) imitieren und Marshall ist nunmal nicht smooth.
Mit dem Tone kann man aber sehr gut die gewünschte "Kratzigkeit" einstellen.. auf 12 Uhr hatte mir der Sound zu wenige Höhen, aber so um 3 Uhr scheint mein persönlicher Sweet Spot zu liegen. Nicht ganz so "in your face"-aggressiv aber doch noch sehr sehr präsent.
[Das Spielgefühl]
Jetzt kommen wir zu dem Punkt, weshalb ich überhaupt das Review geschrieben habe.. Während ich bisher wohl eher ein "naja.. nicht der Bringer"-Gefühl hatte (und sicherlich auch vermittle), kam jetzt der Moment der Überraschung:
Ich hab erst mal den Gain auf 12 Uhr zurückgedreht, um zu schauen, wie denn der niedrigere Gainbereich so rüberkommt und hier kam die große Überraschung! Nicht nur, dass das Teil mit Gain auf 12 immernoch ganz schön rotzt - Gain auf 13 Uhr hat mir letztendlich völlig gereicht - nein, jetzt hab ich erstmals das großartige Spielgefühl bemerkt, das ich sonst nur von Röhrenamps kenne.
Die Kiste ist richtig, richtig, richtig schön dynamisch. Und ich spreche hier nicht von Volumepoti runterdrehen, sondern von Steuern der Zerrstärke über den Anschlag bei Volume (an der Gitarre) voll auf. Das liebe ich an Röhrenamps. Das macht den Sound für mich lebendig. Das kenn ich absolut nicht von Bodentretern, erst recht nicht im zweistelligen Preisbereich!
Aber das ist ja noch garnicht alles...
[Der Booster]
... ganz genau, es gibt da ja noch einen zweiten Fußschalter. Dieser betätigt den Clean-/Volume-Boost, welcher in der Signalkette hinter dem Zerrer sitzt. Und der verleiht dem Ding (zumindest durch den nachgeschalteten primitiven Röhrenamp) eine zusätzliche Flexibilität. Ganz auf Null hat man hier einen minimalen Negativboost, aber ziemlich direkt darüber beginnt der Sound lauter zu werden.
Das klingt! Ich muss zugeben, ich hab bisher noch nie mit Cleanboosts gearbeitet. Aber damit kann ich jetzt bei ausgeschalteter Zerrstufe den gerade-noch-so cleanen Röhrenamp in die Sättigung kicken für entweder a) mehr Dreck bei Akkorden oder aber b) "dickerem" Sound beim Umstieg von Akkorden auf Singlenotegeschichten. Das reizt die Röhreneigenschaften wunderbar aus und bringt mir ein orgasmisches Gefühl beim Spielen der simpelsten Dinge
Und zusätzlich kann ich den verzerrten Sound noch etwas mehr kicken um damit gleichzeitig den Amp noch etwas anzublasen und DAS macht den Sound unglaublich .......... jetzt die Wörter, die keinem etwas sagen: dick und sahnig.
Also nicht nur "mehr Lautstärke" sondern eben "das verzerrte Signal in den davon leicht übersteuernden Röhrenamp". Das hat mich vom Fleck weg überzeugt.
[Aufbau]
Zum Abschluss noch kurz zum Aufbau: Das Ding ist "tiefer" als die typischen z.Vex-Pedale, was ich auch gut finde. Dennoch habe ich Angst, beim großzügigen und unbedachten "drauflatschen" die Regler zu verstellen. Aber dafür gibt's ja dann die mitgelieferten Einsätze - nehme ich an!
Positiv ist, dass zumindest mit meinen breiten Füßen es möglich ist, beide Knöpfe gleichzeitig zu schalten, allerdings keine Gefahr besteht, das versehentlich zu tun. Man muss das schon bewusst tun. Dann aber kann ich von "angedicktem Clean-Singlenotespiel" mit aktivem Boost auf "verzerrte Akkorde" umschalten und hab hier wieder den Boost als Reserve.
[Fazit]
Ich hab jetzt bewusst am Anfang die über-euphorischen Jubelschreie weggelassen. Einerseits weil ich tatsächlich erst etwas enttäuscht war, aber andererseits auch, weil mir das beim Lesen von Review immer einen gewissen faden Beigeschmack von möglicher Undifferenziertheit des Schreibers erzeugt.
Deshalb will ich abschließend noch etwas gegen den negativen Eindruck tun:
Ich bin tatsächlich sehr überrascht und überzeugt von der Kiste. Hier steckt das Feeling eines echten Amps drin und das für knapp 75 Euro mit Versand. Der Sound ist rotzig und dreckig und rockt sehr. In meinem Fall hat der Grundsound des Amps das ganze etwas runtergezogen. Ich werde hier mal nochmal an meinem "richtigen" Amp vergleichen müssen, aber ich hatte auch an der kleinen Kiste ziemlich Spaß gestern Abend.
Der Charakter ist auf jeden Fall deutlich "echter" bzw. näher an einem wirklichen Amp als die meisten kleinen Zerrkisten, die ich kenne. So stelle ich mir das vor, wenn ich meinen Amp um einen "zweiten Kanal" ergänzen möchte. Top!
Das Pedal wird jedoch NICHTS sein für Leute, die einen glatten, mid-scoop veranlagten Brettsound suchen. Bei outputschwachen Gitarren wäre ich auch mal vorsichtig.
Bei weiteren Fragen: Einfach drauflos!
*) Dennoch meine ich, ein differenziertes Fazit ziehen zu können. Spätere Ergänzungen aber nicht ausgeschlossen.
[Vorgeschichte]
Eigentlich war ich auf der Suche nach einem Zerrer, der gutklingend meinen Laney Cub10 um einen zweiten Kanal erweitert. Den hab ich mir für meine Studentenwohnung zugelegt, nachdem die Anschaffung eines Vollröhrenamps für "daheim" (sprich: Band!) mich mit der direkten Ansprache, dem Feeling eines Röhrenamps verwöhnt hatte und ich plötzlich immer mehr vom Vox Modelling-Amp enttäuscht war, obwohl ich den vorher immer hoch gepriesen hatte
Anyway.. Der kleine Amp kann nur clean, aber das war mir auch recht, ich hatte sowieso noch einen gemoddeten Warp Factor und ein Little Big Muff rumliegen, sowie einen Tubescreamer-Klon (Bad Monkey) daheim auf dem FX-Board.. da dachte ich, probier ich doch einfach mal damit rum
Um das ganze weiter abzukürzen: WarpFactor ist jetzt aussortiert, das hat mir überhaupt nicht getaugt und BigMuff mit minimalem Zerrgrad wurde als "cool" befunden, aber der Sound passt eben nicht immer. Tubescreamer war mir deutlich zu zahm bzw. "glatt".
Obwohl ich jetzt für ein halbes Jahr wieder bei Mami wohne ( ) und da einen voll zufriedenstellenden Amp habe, musste ich die Chance neulich ergreifen, da dieses Modell gerade ausläuft und ich befürchtete, so schnell keinen hochwertigen Zerrer für wenig Geld mehr zu bekommen.
[Erster Eindruck]
Die Packung ist schlicht, ich weiß garnicht ob eine Anleitung beilag, hab ich nicht so genau danach geschaut, was will man bei einem Zerrer schon groß falschmachen. Es sind kleine, schwarze, runde .. ich nenn's mal Schnöppel in einer kleinen Tüte mitgeliefert worden. Ich VERMUTE, die kann man irgendwie unter die Potis klemmen, um die Position zu fixieren.. war mir aber auch erst mal egal, ich wollte den Sound hören!
Netzteil grade keines zur Hand, also ne Batterie rein.. dazu werden die 4 Schrauben abgeschraubt und die Unterseite abgenommen, wie bei vielen "teureren" (Stichwort Boutique)-Effekten. Hier wurde ich auch direkt mal enttäuscht. Nach dem Einsetzen der Batterie (die übrigens völlig frei und unfixiert im Gehäuse schlenkert) ging das Gehäuse nämlich nicht mehr zu. Boden draufgesetzt, eine Schraube eingedreht, gegenüberliegende Schraube angesetzt... klemmt. Mehr Gewalt.. ne, da stimmt was nicht.. wieder auf. Alles abgepustet, Boden wieder in Position gebracht, drauf geachtet dass kein Kabel drunter klemmt, mal mit ner anderen Schraube angefangen... rein, gegenüberliegende Schraube angesetzt... dreht, dreht, dreht.. klemmt. Verdammte Kacke.
Naja... so ging das noch ein, zwei mal, bis ich mal jede Schraube ohne Boden eingedreht hab, dann wieder mit Boden.. dann ging's auch endlich... Kein guter Einstieg. Aber weiter...
[Sound]
Vorneweg muss ich sagen mit meiner Les Paul über den Cub ist der Sound trotz aufgedrehtem Tone-Regler eher bassig, etwas wummerig, nicht ganz mein Geschmack.. ich hatte die Hoffnung, das mit einem Zerrer mit Toneregler kompensieren zu können... das konnte ich leider nicht, was den Eindruck etwas trübt und weshalb ich nicht direkt in Begeisterung ausgebrochen bin, aber später mehr.
Mir war schon bekannt, dass die Box (äh.. die Rox? Der Bock?) kein extremes Brett liefert sondern eher den stärkeren Crunch bis ca. AC/DC abdeckt, also mehr Overdrive als Distortion ist - das klang zwar, als ob ich damit klar komme, aber das musste ausprobiert sein.
Also angesteckt, alle Regler mal langsam hochgefahren und tatsächlich, eher Crunch.. jetzt mal den Gain auf Anschlag.. na das taugt doch schon sehr was. Mein erster Gedanke: Na gut, das wird der erste Zerrer bei dem ich den Gain voll aufgerissen lasse.
Die Zerre ist meines Erachtens ausreichend für jede Art von nicht-extremem Rock oder klassischem Punkrock. Ich hab mich am Intro von Incubus' Wish you were here ausgetobt, den Übergang von Clean zu Brett ... doch, das passt!
Natürlich nicht so fett wie mit gedoppelten Gitarren und fettem Bass auf der Aufnahme, aber sehr anders klingt das im Proberaum auch nicht und da geht das mächtig ab
Wie viel AC/DC da jetzt drinsteckt, kann ich so leider garnicht beurteilen, da mir AC/DC schon seit jeher ... eher so egal waren. Aber die Zerre rockt. Guns n Roses ist drin, Metallica überhaupt nicht. Um mal zwei bekannte Vergleiche zu nennen.
Da ich ja die Muddyness meines Amps korrigieren wollte, war der Tone jetzt auch erst mal voll aufgerissen. Das war ... schon etwas kratzig. Aber then again, die Kiste will einen Marshall (JTM cranked) imitieren und Marshall ist nunmal nicht smooth.
Mit dem Tone kann man aber sehr gut die gewünschte "Kratzigkeit" einstellen.. auf 12 Uhr hatte mir der Sound zu wenige Höhen, aber so um 3 Uhr scheint mein persönlicher Sweet Spot zu liegen. Nicht ganz so "in your face"-aggressiv aber doch noch sehr sehr präsent.
[Das Spielgefühl]
Jetzt kommen wir zu dem Punkt, weshalb ich überhaupt das Review geschrieben habe.. Während ich bisher wohl eher ein "naja.. nicht der Bringer"-Gefühl hatte (und sicherlich auch vermittle), kam jetzt der Moment der Überraschung:
Ich hab erst mal den Gain auf 12 Uhr zurückgedreht, um zu schauen, wie denn der niedrigere Gainbereich so rüberkommt und hier kam die große Überraschung! Nicht nur, dass das Teil mit Gain auf 12 immernoch ganz schön rotzt - Gain auf 13 Uhr hat mir letztendlich völlig gereicht - nein, jetzt hab ich erstmals das großartige Spielgefühl bemerkt, das ich sonst nur von Röhrenamps kenne.
Die Kiste ist richtig, richtig, richtig schön dynamisch. Und ich spreche hier nicht von Volumepoti runterdrehen, sondern von Steuern der Zerrstärke über den Anschlag bei Volume (an der Gitarre) voll auf. Das liebe ich an Röhrenamps. Das macht den Sound für mich lebendig. Das kenn ich absolut nicht von Bodentretern, erst recht nicht im zweistelligen Preisbereich!
Aber das ist ja noch garnicht alles...
[Der Booster]
... ganz genau, es gibt da ja noch einen zweiten Fußschalter. Dieser betätigt den Clean-/Volume-Boost, welcher in der Signalkette hinter dem Zerrer sitzt. Und der verleiht dem Ding (zumindest durch den nachgeschalteten primitiven Röhrenamp) eine zusätzliche Flexibilität. Ganz auf Null hat man hier einen minimalen Negativboost, aber ziemlich direkt darüber beginnt der Sound lauter zu werden.
Das klingt! Ich muss zugeben, ich hab bisher noch nie mit Cleanboosts gearbeitet. Aber damit kann ich jetzt bei ausgeschalteter Zerrstufe den gerade-noch-so cleanen Röhrenamp in die Sättigung kicken für entweder a) mehr Dreck bei Akkorden oder aber b) "dickerem" Sound beim Umstieg von Akkorden auf Singlenotegeschichten. Das reizt die Röhreneigenschaften wunderbar aus und bringt mir ein orgasmisches Gefühl beim Spielen der simpelsten Dinge
Und zusätzlich kann ich den verzerrten Sound noch etwas mehr kicken um damit gleichzeitig den Amp noch etwas anzublasen und DAS macht den Sound unglaublich .......... jetzt die Wörter, die keinem etwas sagen: dick und sahnig.
Also nicht nur "mehr Lautstärke" sondern eben "das verzerrte Signal in den davon leicht übersteuernden Röhrenamp". Das hat mich vom Fleck weg überzeugt.
[Aufbau]
Zum Abschluss noch kurz zum Aufbau: Das Ding ist "tiefer" als die typischen z.Vex-Pedale, was ich auch gut finde. Dennoch habe ich Angst, beim großzügigen und unbedachten "drauflatschen" die Regler zu verstellen. Aber dafür gibt's ja dann die mitgelieferten Einsätze - nehme ich an!
Positiv ist, dass zumindest mit meinen breiten Füßen es möglich ist, beide Knöpfe gleichzeitig zu schalten, allerdings keine Gefahr besteht, das versehentlich zu tun. Man muss das schon bewusst tun. Dann aber kann ich von "angedicktem Clean-Singlenotespiel" mit aktivem Boost auf "verzerrte Akkorde" umschalten und hab hier wieder den Boost als Reserve.
[Fazit]
Ich hab jetzt bewusst am Anfang die über-euphorischen Jubelschreie weggelassen. Einerseits weil ich tatsächlich erst etwas enttäuscht war, aber andererseits auch, weil mir das beim Lesen von Review immer einen gewissen faden Beigeschmack von möglicher Undifferenziertheit des Schreibers erzeugt.
Deshalb will ich abschließend noch etwas gegen den negativen Eindruck tun:
Ich bin tatsächlich sehr überrascht und überzeugt von der Kiste. Hier steckt das Feeling eines echten Amps drin und das für knapp 75 Euro mit Versand. Der Sound ist rotzig und dreckig und rockt sehr. In meinem Fall hat der Grundsound des Amps das ganze etwas runtergezogen. Ich werde hier mal nochmal an meinem "richtigen" Amp vergleichen müssen, aber ich hatte auch an der kleinen Kiste ziemlich Spaß gestern Abend.
Der Charakter ist auf jeden Fall deutlich "echter" bzw. näher an einem wirklichen Amp als die meisten kleinen Zerrkisten, die ich kenne. So stelle ich mir das vor, wenn ich meinen Amp um einen "zweiten Kanal" ergänzen möchte. Top!
Das Pedal wird jedoch NICHTS sein für Leute, die einen glatten, mid-scoop veranlagten Brettsound suchen. Bei outputschwachen Gitarren wäre ich auch mal vorsichtig.
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