[Effekt] Auf der Suche nach "meinem" Surf Reverb Pedal

Staudi
Staudi
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
12.09.19
Registriert
13.10.08
Beiträge
656
Kekse
2.734
Ort
upper Austria
Aloha!

Ich habe die Surf Musik für mich entdeckt und da spielt natürlich Reverb eine sehr entscheidende Rolle! Was wären Dick Dale, die Surfaries, die Ventures usw... ohne Reverb und Drip? Nicht auszudenken!

Und was braucht man laut Surfgitarristen für den ultimativen Surf Sound?
Genau einen ´63 Fender Reverb Tank. Notfalls auch als Reissue.

Puh was soll man sagen, sicher klingt der Tank extrem gut, schaut toll aus und ist so richtig vintage und lässig und DER REAL DEAL, jedoch steht die Sperrigkeit, die Haptik und vor allem der Preis dagegen (dabei geht’s gar nicht so sehr ums „leisten können“, vielmehr darum, dass es einfach nicht passt einen Amp für 400€ zu spielen und einen Reverb für ~700€ zu kaufen.).
Der Hauptgrund ist jedoch dass die graubraune Farbe des Tube Reverbs nicht zu dem weiss von meinem VOX passt :D


Mir ist der nasse Reverb Sound, dieser Drip eigentlich sehr wichtig weil ich diesen Effekt einfach liebe. Palm Muten und Drippen, ein Hammer! (Was ist dieser Drip? Hört euch mal das Lied „Baja“ von den Astronauts an).

Ich habe mich halt dann mal auf die Suche nach Alternativen gemacht und bin auf diesen Thread gestossen, wo ein User 5 Pedale auf Surftauglichkeit getestet hat:

https://www.musiker-board.de/effektgeraete-bodentreter-e-git/279118-effekte-vergleichstest-5-reverb-pedale-fuer-surf-sound-unter-200-a.html

Ich habe auch google befragt und selbst 4 Reverb Pedale ausgesucht (unter anderem auch 2 von dem Review von oben).

Also, flux bei Thomann bestellt und nachdem die nette Firma DHL es geschafft hat eine ganze Woche zu brauchen (wobei das Paket 5 Tage in der Packstation zur Bearbeitung gelegen hat; faule Säcke!), hatte ich diese Pedale gestern zu Hause.

Digitech Digiverb
Digitech Hardwire RV-7
Danelectro SpringKing
Boss FRV-1

Vor allem das Boss FRV hat mich interessiert, weil es ja eine authentische Emulation des legendären Tube Reverbs sein sollte und tw. hochgelobt wurde, weil ja Fender offizielle Pedale mit dem Fenderschriftzug nur freigibt, wenn diese wirklich authentisch sind, bla bla bla.... Wenn man es noch nicht gehört hat, ist man dann schon ziemlich gespannt drauf weil es ja das Nonplusultra sein sollte Doch dazu später mehr...

Die Digitechs haben mehrere Reverb Effekte, die mich eigentlich derzeit wenig interessieren, weils mir wirklich rein um den Spring Reverb geht! Spielereien wie Reverse Hall usw.. sind sowieso nix für mich, das ist mir einfach zu spacig und übertrieben, da bin ich konservativ.
Vergleichbar mit einer Tele mit EMGs, brauch ich auch nicht... :D

So, genug geschwafelt jetzt geht’s los.

Den Anfang macht das optisch zweitbeste Pedal, der Spring King von Danelectro.

Drei Knöpfe:

Volume à Lautstärke des Halls
Tone à na Tone für den Hall halt
Reverb à Wieviel/Lange es hallt
Kick Pad à drauftreten und es scheppern hören

Wie gesagt Optisch ein Wahnsinn, ich steh total auf die Danelectro Designs, aber auch ziemlich groß für ein Effektpedal. Grund für die Größe ist, dass echte Federn verbaut sind. Laut meinen Recherchen dienen diese aber eher für den „Thunder“ Effekt, weil das Pedal auch genauso gut ohne Federn funktioniert. Ich habs nicht ausprobiert, weil es mir eigentlich egal ist. Mich interessiert mehr der Klang. Ich bin auch mit relativ niedrigen Erwartungen rangegangen, wollte es einfach mitbestellen, weil ich das Kick Pad ausprobieren wollte.
Wenn man auf das Kickpad (oder aber auch irgendwo anders auf dem Pedal; bei den Chickenhead Potis ists nicht zu empfehlen sagt der Hausverstand) tritt, schwingen die Federn und es kracht, einfach dieser „Thunder Sound“. Ist ganz lustig, wobei das auch nach 2-3 mal an Spass verliert. Dennoch ein nettes Gimmick. Witzig ist auch, dass das Kick Pad eigentlich überall sein kann, weil es nur eine Gummimatte, die unter der Abdeckung nirgendwo verbunden ist.
Zum Sound kann ich sagen, dass mir der Hall selbst bei voll aufgerissenen Potis zu wenig ist.
Ausserdem drippt es nicht. (Für mich ein Auschlusskriterium). Für gemäßigte Hall Sachen sicher zu gebrauchen, aber für extreme Sounds einfach viel zu wenig (ich übertreibe es gerne ein wenig). Ausserdem gibt es ein kurzes Slapback Echo dazu, das sich nicht regeln oder ausschalten lässt.
Was mir auch sehr negativ auffiel ist der Fussschalter. Klein und aus Plastik....

Im Internet gibt es nette Mods, bei denen das Delay geregelt werden kann und auch andere kleine Spielereien, jedoch fehlt mir einfach die Zeit und auch die Lust an dem Pedal herum zu werkeln!


BOSS FRV-1

Der 63´ Fender Reverb Tank in einem Pedal laut Hersteller. Klingt vielversprechend. Offenbar gibt Fender nur „Modelling“ Pedale frei die extakt sogut wie das Original klingen.
Solche Aussagen findet man zuhauf im Internet auch von offizieller Seite.

Also hier haben wir wieder 3 Knöppe:

à Mixer - Mischung DRY und Wet
à Dwell - Reverblevel
à Tone – Tone für den Hall


Also, hab ich das Pedal in freudiger Erwartung angesteckt und probiert. Und ja, der Reverb klingt nicht schlecht und es kann auch drippen. Es ist ein One-Trick Pony was mir aber wie gesagt eigentlich egal wäre.
Klingt eigentlich wirklich ganz oldSchool , aber irgendwas hat mich gestört. Ich kann es schlecht beschreiben, aber irendwas am Klang des Reverbs klingt komisch!


DIGITECH Hardwire RV7

Dieses Pedal ist echt ein Hammer, es lässt die anderen Pedale weit im Schatten stehen.

Es verfügt über mehrere Reverb Modi:

Spring
Hall
Plated
Room
Gated
Reverse
Modulated


Soweit ich beurteilen kann klingen so ziemlich alle Modi ziemlich gut. Sicher sind auch „sinnlose“ Spielerein wie Reverse Hall dabei (der Hall fängt leise an und wird lauter) aber wenn man sie nicht braucht nimmt man sie halt nicht.
Da ich aber wie gesagt nur rein den Spring Reverb brauche, verwende ich die anderen so gut wie nicht.

Den Spring Reverb bringt das Pedal aber echt verdammt gut rüber, es klingt voluminös, angenehm. Bei wilderen Einstellungen drippt es auch sehr authentisch.

Die Reverbs sind in Zusammenarbeit mit Lexicon gemacht, und ich kann echt nicht wirklich was negatives über das Pedal sagen. hmmmmm.... doch der Preis eventuell. 140€ find ich schon heftig, jedoch auch nicht übertrieben, wenn man das Pedal viel nutzt.

Zum Lieferumfang gehören neben dem pedal auch eine Hülle die über die Potis gestülpt wird, dass man beim draufsteigen nicht die Knöpfe verstellt. Weiters noch ein fluoriszierender Aufkleber den man auch den Fusschalter kleben kann und eine Kletverschlussunterlage fürs Pedalboard!

Ein Hammer, echt!


Zu guter Letzt noch der „Vorgänger“ des RV-7
Das Digitech Digiverb

Das Digiverb hat ebenfalls mehrere Reverbtypen zum Einstellen:

Room
Plate
Hall
Church
Gated
Reverse
Spring

Auch diese klingen eigentlich super. Noch nicht so ausgereift und vllt. teilweise ein bisschen ein Lautstärkenunterschied, jedoch nicht wirklich grossartig.
Ich höre auch kein Brummen und keine Störgeräusche. Der, von mir verlangte Drip ist reichlich vorhanden, es klingt wirklich richtig feucht! Alas ich mich ein wenig mit dem Gerät beschäftigt habe, kam ich dem Sound im Kopf schon verdammt nahe. Dadurch, dass es vergleichsweise günstig ist und nicht wirklich viel schlechter als das RV-7 ist, ist meine Wahl auf das Digiverb gefallen. Ich bin total damit zufrieden und es reicht mir.
Klar wäre ein Tank die bessere Wahl, doch zahlt sich dieser wie oben erwähnt einfach nicht aus!

Damit hat sich das Thema Reverb Pedal für mich erledigt, ich habe gefunden was ich gesucht habe und bin wirklich günstig weggekommen.


Mittlerweile sind die anderen 3 Reverbs wieder auf dem Weg zum Musikhändler meines Vertrauens und das Digiverb hat seinen Platz auf meinem Pedalboard gefunden!

Ich hätte echt gerne Soundsamples gemacht, jedoch habe ich kein Mirkofon, wo ich meinen Verstärker aufnehmen kann. Vielleicht schaffe ich es bei Zeiten mal, vom Digiverb ein paar Samples zu machen, sorry dafür.

Ich hoffe das Review war nicht zu langatmig, war mein erstes, und ihr habt einen Eindruck von den Pedalen bekommen.

Drippige Grüße,
Staudi
 
Eigenschaft
 
Das gibt Punkte, denn Surf kann die Welt nicht genug haben :) Persönlich kenne ich von diesen Pedalen das Digiverb und den Spring King. Von letzterem hatte ich mir auch erheblich mehr erwartet, ist halt eine preiswerte Lösung für Gitarristen, denen das so reicht und zudem ja auch ganz kultig, das Ding. Hat einfach Trashfaktor, ist manchmal ja auch was wert :) Beim Digiverb hab ich auch nur die Federhall-Sim benutzt. Interessant war, dass sie doch sehr unterschiedlich auf Amps reagiert bzw mit diesen wirkt. An einem eher undifferenzierten Haudrauf wie meinem alten Blues Junior zB, der gerne etwas zum verwaschen und Färben neigt, klang er richtig. Geil. Je klinischer der Amp aber wurde, desto komischer klang das Ding und war eigentlich m.E. nur noch als Klangfarbe zu gebrauchen. Vor einem cleanen Engl (irgendwie mag ich diesen übersauberen, analytischen Sound, auch wenn ich mit dem Heavy-Krams nüscht anfangen kann) war das simulierte Federscheppern fast lauter als der Hall, an einem SF-Fender klang es einfach nur ... digital eben.

Aber wie gesagt, das variierte von Amp zu Amp. Haste Glück gehabt, bzw. hättest Du einen anderen Amp gehabt hätteste vielleicht ein anderes Pedal behalten :) Den besten Hall macht eh mein Twin Reverb mit per stärkerer Röhre aufgemotztem Halltreiber. Da kommt auch der Fender-Tank nicht ganz hinterher.
 
cooles review:great:

reverbtest steht bei mir in naher zukunft au mal auf m plan.
 
Danke für das massive Feedback! :D

Hier noch ein Bild vom Digiverb auf meinem Pedalboard:
33832851.jpg
 
Super Review!

Ich bin in letzter Zeit auch zum Digitech-Fan geworden, die Teile sind für den Preis einfach unschlagbar!
Magst du bei Gelegenheit vllt noch ein Review zu dem Nocturne Brian Setzer schreiben? :)

MfG
 
Wenn ich mal Zeit finde, könnte das durchaus passieren :D "Brain Seltzer" bitte, nicht Brian Setzer ;)
Muss mir mal überlegen wie ich am besten soundclips mache! Mal schauen, ob ich dass mit dem Digitech RP350 zufriedenstellend hinbekomme!
 
Wenn ich mal Zeit finde, könnte das durchaus passieren :D "Brain Seltzer" bitte, nicht Brian Setzer ;)

Sehr schön :) Ohje, wie konnte ich nur auf die Idee kommen, dass der Herr, der die Teile baut die auch nur irgendwie mit Brian Setzer in Verbindung bringt, das wäre ja ein rechtliches Desaster! Es ist natürlich SeLtzer und hat mit dem Rockabilly Gitarristen nichts zu tun! :D Wenn man doch seinen Ton erhält, wenn man mit dem Teil spielt, ist das reiner Zufall! :D

Aber eigentlich: wenn der Herr Vegas mit dem Herrn Setzer zusammen arbeiten würde und eine ''Signature'' Serie basteln würde, könnte man da eigentlich noch mehr Kohle rausholen :gruebel:

MfG
 
Naja, es ist schon so, dass sich Herr Setzer ein Classic Brain und ein Dyno Brain bestellt hat, bis dato hat Tavo aber noch keine Rückmeldung von ihm bekommen!
Auf ein Signaturne würde ich nicht spekulieren, jedoch gibt es derzeit mit Abstand die geilste Farbkombination als Halloween Special. Musst mal auf seine Seite schauen! Soda, weiter gehts dann im Review. Ich hoffe ja doch stark, dass du da mal reinschneien wirst wenns soweit ist!

P.S.: Les ich da Rickenbacker in deiner Signatur?
homer_sabber.gif
Ich hab auf der Musikmesse vor kurzem eine gespielt. Der Hammer (leider auch der Preis), wahnsinns Instrument
 
P.S.: Les ich da Rickenbacker in deiner Signatur?
homer_sabber.gif
Ich hab auf der Musikmesse vor kurzem eine gespielt. Der Hammer (leider auch der Preis), wahnsinns Instrument

Rückmeldung - siehe anderes Review :)

Zur Rickenbacker: genau, da sollte auch ein Link hinführen in meiner Signatur. Habe eine Rick 340, die zzt in einer Rockabilly Band zum Einsatz kommt!

MfG
 
Ich hoffe, ich wecke keine Threadleiche. Falls doch: Man möge es mir verzeihen.

BOSS FRV-1
[...]
Klingt eigentlich wirklich ganz oldSchool , aber irgendwas hat mich gestört. Ich kann es schlecht beschreiben, aber irendwas am Klang des Reverbs klingt komisch!

Ich habe mich für das FRV-1 entschieden. (Vorläufig) Ich habe auch einige andere ausprobiert. Bin ich eigentlich der einzige, der die Effektabteilung in großen Musikgeschäften hasst? Zu viel Auswahl, und nach ein oder zwei Stunden testen habe ich das Gefühl, das alles gleich klingt... *seufz

Anyway: Ein paar Punkte waren für mich Kaufentscheidend:
Die Bedienung ist simpel, und das Pedal verhält sich so, wie ein echter Tank.
Der Klang passt gut zu meinem Verstärker. (Der Hall hat relativ viel Höhen, der Amp nicht so. Dazu ist ja schon einiges geschrieben worden. Das Orginal soll ausgewogener sein, aber Boss hat sich wohl am Reissue orientiert.)
Und ich rechne mit einem guten Wiederverkaufswert, wenn ich dann doch irgendwann einen ordentlichen Tank zusammen gelötet habe... (Schwanke noch zwischen Weber / G&B / oder der Originalschaltung - Aber das hat erst mal Zeit.)

Das gibt Punkte, denn Surf kann die Welt nicht genug haben :)

:great:

Den besten Hall macht eh mein Twin Reverb mit per stärkerer Röhre aufgemotztem Halltreiber. Da kommt auch der Fender-Tank nicht ganz hinterher.

Das klingt nach einem interessanten Mod. Was hast Du gemacht? Nur die Röhre getauscht, oder auch Spannungn (Bias/Heizung) angepasst?
 
Also eigentlich fing es damit an, dass ein Kabelbruch den originalen Halltank unbrauchbar machte. der nachgerüstete hats anfangs irgendwie nicht so recht draufgehabt. Als ich dann eh mal am röhrenstöpseln war, habe ich auch mal eine 12 AX7 statt der vorgeschriebenen 12AT7in den Halltreiber gestöpselt, und das war dann ein ziemlicher Ohrenöffner. hab ich dann einfach so gelassen. Beim letzten Checkup hat der Techniker sich zwar gewundert, aber ich meinte wenn er nicht muss soll er das so lassen. also eigentlich kein besonders wilder mod :)
 
Als ich dann eh mal am röhrenstöpseln war, habe ich auch mal eine 12 AX7 statt der vorgeschriebenen 12AT7in den Halltreiber gestöpselt, und das war dann ein ziemlicher Ohrenöffner. hab ich dann einfach so gelassen.

Ein minimal invasiver Mod. ;) Ich vermute, er drippt besser, mit dem stärkeren Halltreiber. Trotzdem: Ich werde wohl früher oder später einen echten Tank bauen.
 
Hi!

Bin auch auf der Suche nach DEM Reverb-Pedal für Surf-Sounds! Da mein Laney Cub 10 keinen Effektloop hat, weiss ich nicht ob das zwischen Gitarre und Verstärker gut funktioniert. :gruebel:

Hat vielleicht jemand Erfahrung mit bestimmten Reverb-Pedalen in Verbindung mit dem Laney Cub10?

Das Hardwire RV7 hört sich auf youtube sehr authentisch an. das frv-1 werd ich aber auch noch antesten..

Danke und Ciao!
 
Teste mal das Line6 Verbzilla an.

Ich besitze das Line6 M9 aber die Tonerzeugung bzw. der Sound sollten sich wohl nicht groß unterscheiden.
Der dort enthaltene 63er Springreverb ist m.M sehr gut, es splashed und knallt gewaltig, wenn man möchte.
Wie immer ist aber alles subjektiv...

Gruß, der chris
 
über das Verbzilla hab ich schon viel gutes gehört, werd ich testen!

danke!
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben