buesing_de
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Moin zusammen!
Wie versprochen, gibt es nun ein kleines Review zum brandneuen Randall T2C.
Einführung
Beim Randall T2C handelt es sich um einen Hybridamp-Combo. Wer nun allerdings an ein billigen Standard-Hybridamp denkt, liegt ganz sicher falsch - der T2C basiert auf dem großen 400 Watt-starken Randall T2, nur hier eben runtergebuchst auf übersichtlichte Combogröße mit 1x12"-Bestückung.
Genau wie beim T2 werden hier alle Kanäle über die integrierte Röhrenvorstufe (3xECC83) geschickt, lediglich die Endstufe ist Solid State, wobei Randall hier das bekannte Valve Dynamic-Schaltkreis integriert hat.
Erschaffen wurde der ursprüngliche T2 übrigens von Amguru Bruce Egnater, der heute unter eigenem Namen seine Amps an den Mann bringt. Wer Vollröhre vermisst, sei noch eine Kernaussage von Egnater mit auf den Weg gegeben: "Der Sound wird in der Vorstufe gemacht, die Endstufe sollte nur linear verstärken!"
Ausstattung & Aufbau
Die Verarbeitung des kleinen Amps ist trotz Fabrikation in China sehr hochwertig, lediglich ein gewisser Geruch von Klebstoff (?) macht sich in den ersten Stunden breit. Alles macht einen wertigen Eindruck, selbst der Tragegriff ist aus dicken, sehr angenehm griffigen Leder mit weißen Steppnähten. Als optisches Highlight leuchtet ein jetzt blau beleuchteten "T2" auf der rechten Seite des Amps. Ergänzend sei jedoch noch erwähnt, dass der gesamte Tolex irgendwie fleckig wirkt - als ob es im Regen stand und dann getrocknet ist. Fällt jedoch nur im direkten Licht auf und wird sicherlich ein Einzelfall sein.
Während die zweikanalige Vorstufe mit drei ECC83S-Röhren ausgestattet ist, fungiert als Endstufe ein Mosfetaggregat, dass mit einer zusätzlichen 12AT7- Röhre im Rahmen des von Randall entwickelten "ValveDynamics"-Schaltkreises befeuert wird. So erreicht Randall eine röhrentypische Dynamik, ohne dass die typischen Nachteile von Vollröhrenamps (Empfindlichkeit, Wartungsintensität) zu Buche schlagen.
Der T2C ist mit nominal 75 Watt angegeben, bei Anschluss eines externen Cabinets erhöht sich die Leistung auf 100 Watt. Verbaut ist in dem 1x12-Combo ein 12"-Speaker von Celestion mit dem schönen Namen "Hot 100", schön verpackt in einem geschlossenen Gehäuse. Nur auf der oberen Vorderseite gibt es einen Sehschlitz, wo man mit soliden Metallkappen geschützten Röhren bei der Arbeit zusehen kann. Insgesamt bringt der T2C stattliche 24kg auf die Waage.
Für einen kleinen Combo recht ungewöhnlich ist die Ausstattung: Neben einem regelbaren Einschleifweg bietet der Randall T2C einen MIDI-programmierbaren Footswitch und sogar einen symmetrischen XLR-DI-Ausgang inkl. Mic Eliminator, einer von Randall entwickelten Cabinetsimulation. Mangels XLR-Kabel konnte ich den jedoch noch nicht antesten...
Sound
Seinen Haupteinsatzzweck hat der T2C - wie die meisten Randalls - sicherlich im härteren Musikbereich, vorzugsweise im Metal sämtlicher Stilrichtungen.
Der Amp bietet grundsätzlich die üblichen 2 Kanäle ("Classic Tube Clean" und "Classic Tube Overdrive"). Auch wenn ich Clean persönlich kaum nutze, so muss man dem T2 wirklich attestieren, dass er einen sehr brauchbaren, neutralen und kristallklaren Cleansound bietet.
Im Overdrivekanal geht's dann mit dem typischen Randall-Sound los: hart, aber sehr definiert wird schon hier eine Menge Gain geboten. Für Rock- und Hardrock dürfte hier schon alles geboten werden, was das Herz begehrt. Für mich kommt nun aber der eigentlich wichtigste Kanal: Overdrive + Boost ("Modern Tube Boost"). Hier wird nun endgültig das volle Brett geliefert und klar aufgezeigt, warum Randall sich einen so guten Namen erspielt hat und mit Endorsern wie Michael Amott (Arch Enemy), Ian Scott (Anthrax), Dan Donegan (Disturbed) oder auch Christian Olde Wolbers (Fear Factory) glänzen kann.
Wie bei allen T2s ist auch beim der T2C der Zerrsound nicht auf einen Sound festgelegt. Neben den üblichen Potis (Bass, Treble, Mids) stehen zwei zusätzliche Regler ("Density" für Low-End und "Presence" für obere Höhen) zur Verfügung, die den Sound nach den eigenen Vorstellungen formen können. Das besondere am T2(C) ist darüber hinaus ein "Sweep"-Poti, dass mit dem Midregler verbunden ist - hiermit ist es möglich, quasi stufenlos zwischen eher Vintage-/Eightiesorientiertem Sound und modernem Sound hin- und her zu blenden.
Zusätzliches Bonbon: Die Kanäle des Randall T2C sind MIDI - programmierbar und lassen sich mit dem mitgelieferten Midicontroller umschalten.
Der Amp klingt dabei übrigens keineswegs Solid-State-mäßig, sondern vielmehr wie ein typischer Röhrenverstärker, dabei aber deutlich definierter und mehr "auf den Punkt" als es viele Vollröhren-High-Gain-Amps können. Hier hat Randall wirklich sehr gute Arbeit geleistet und vereint die Vorteile beider Welten (Solid-State und Vollröhre) in einem Amp.
Da ich in meiner Band den T2HH über ein 4x12er Randall-Cab (RS412XLT) spiele, habe ich mir bei der Bestellung des T2C erhofft, dass der T2C die Quadratur des Kreises schafft - nämlich den wirklich unnachahmlichen Sound des T2 auch zuhause zu ermöglichen und bei Bedarf auch mal richtig Feuer zu geben! Und - auch Ihr es glaubt oder nicht - das schafft er tatsächlich!! Der T2C ist vom Voicing her dem T2 sehr, sehr nahe, man hört sich es wirklich sofort, dass hier ein T2 am Werke ist. Das für mich Überraschendste dabei: das ganze funktioniert sogar bei sehr leisen (!) Lautstärken, das kann ein Vollröhrenamp definitiv nur mit Power-Soak. Ich hatte auch kurz den Engl Gigmaster 15 hier, der im direkten Vergleich zum T2C zumindest für meine Ohren keinerlei Chance hatte. Aber Engl klingt natürlich auch ganz anders als ein Randall...
Nach oben hin hat der T2C überraschend viel Reserven, Bass und allgemeiner Druck sind für einen 1x12er-Combo sehr gut. Ob der Amp nun auch im Proberaum überstehen kann, kann man wohl nur selbst ausprobieren und für sich beurteilen. Im Zweifel kann man ja auch noch ein anderes Cabinet anschließen.
Fazit
Der T2C ist genau wie sein großer Bruder T2 ein Geheimtipp - flexibel, von vintage-orientiertem bis hin zu ultrabösem Sound ist alles drin, und das bei einer wirklich beeindruckenden Ausstattung und Fertigungsqualität und auch die Nachteile, die Vollröhrenamps bauartbedingt nunmal so mitbringen. Während die Teile des großen T2 in China gebaut und in den USA zusammen gesetzt werden, setzt Randall hier voll auf die China-Produktion. Ist ja mittlerweile überall Usus, wenn der Preis auf dem Boden bleiben soll.
Der T2C kostet UVP 774,- €, der Strassenpreis liegt derzeit bei 649,- €. Auch wenn ich den T2C schon jetzt liebe, ein recht sportlicher Preis - immerhin kostet ein ähnlich konstruierter Peavey 6505+ 1x12-Combo weniger. Aber zuhause ist der konstruktionsbedingt auch nicht wirklich spielbar (LAUT!!!)...
Ich habe noch ein kleines Youtube-Video aufgenommen, allerdings habe ich mich auf zwei Sounds beschränkt - um einen kleinen Eindruck zu bekommen, kann es aber sicherlich schon dienlich sein. Sound ist jetzt nicht so dolle, da ich das Cab nicht mikrofoniert habe und mein Camcorder bei Lautstärkesprüngen unangenehm "poppt".
Im Anhang dieses Postings findet Ihr auch noch ein paar Bilder des Amps - die sagen ja bekanntlich immer mehr als 1000 Worte...
Wer Fragen hat, kann diese hier natürlich gerne stellen!
Wie versprochen, gibt es nun ein kleines Review zum brandneuen Randall T2C.
Einführung
Beim Randall T2C handelt es sich um einen Hybridamp-Combo. Wer nun allerdings an ein billigen Standard-Hybridamp denkt, liegt ganz sicher falsch - der T2C basiert auf dem großen 400 Watt-starken Randall T2, nur hier eben runtergebuchst auf übersichtlichte Combogröße mit 1x12"-Bestückung.
Genau wie beim T2 werden hier alle Kanäle über die integrierte Röhrenvorstufe (3xECC83) geschickt, lediglich die Endstufe ist Solid State, wobei Randall hier das bekannte Valve Dynamic-Schaltkreis integriert hat.
Erschaffen wurde der ursprüngliche T2 übrigens von Amguru Bruce Egnater, der heute unter eigenem Namen seine Amps an den Mann bringt. Wer Vollröhre vermisst, sei noch eine Kernaussage von Egnater mit auf den Weg gegeben: "Der Sound wird in der Vorstufe gemacht, die Endstufe sollte nur linear verstärken!"
Ausstattung & Aufbau
Die Verarbeitung des kleinen Amps ist trotz Fabrikation in China sehr hochwertig, lediglich ein gewisser Geruch von Klebstoff (?) macht sich in den ersten Stunden breit. Alles macht einen wertigen Eindruck, selbst der Tragegriff ist aus dicken, sehr angenehm griffigen Leder mit weißen Steppnähten. Als optisches Highlight leuchtet ein jetzt blau beleuchteten "T2" auf der rechten Seite des Amps. Ergänzend sei jedoch noch erwähnt, dass der gesamte Tolex irgendwie fleckig wirkt - als ob es im Regen stand und dann getrocknet ist. Fällt jedoch nur im direkten Licht auf und wird sicherlich ein Einzelfall sein.
Während die zweikanalige Vorstufe mit drei ECC83S-Röhren ausgestattet ist, fungiert als Endstufe ein Mosfetaggregat, dass mit einer zusätzlichen 12AT7- Röhre im Rahmen des von Randall entwickelten "ValveDynamics"-Schaltkreises befeuert wird. So erreicht Randall eine röhrentypische Dynamik, ohne dass die typischen Nachteile von Vollröhrenamps (Empfindlichkeit, Wartungsintensität) zu Buche schlagen.
Der T2C ist mit nominal 75 Watt angegeben, bei Anschluss eines externen Cabinets erhöht sich die Leistung auf 100 Watt. Verbaut ist in dem 1x12-Combo ein 12"-Speaker von Celestion mit dem schönen Namen "Hot 100", schön verpackt in einem geschlossenen Gehäuse. Nur auf der oberen Vorderseite gibt es einen Sehschlitz, wo man mit soliden Metallkappen geschützten Röhren bei der Arbeit zusehen kann. Insgesamt bringt der T2C stattliche 24kg auf die Waage.
Für einen kleinen Combo recht ungewöhnlich ist die Ausstattung: Neben einem regelbaren Einschleifweg bietet der Randall T2C einen MIDI-programmierbaren Footswitch und sogar einen symmetrischen XLR-DI-Ausgang inkl. Mic Eliminator, einer von Randall entwickelten Cabinetsimulation. Mangels XLR-Kabel konnte ich den jedoch noch nicht antesten...
Sound
Seinen Haupteinsatzzweck hat der T2C - wie die meisten Randalls - sicherlich im härteren Musikbereich, vorzugsweise im Metal sämtlicher Stilrichtungen.
Der Amp bietet grundsätzlich die üblichen 2 Kanäle ("Classic Tube Clean" und "Classic Tube Overdrive"). Auch wenn ich Clean persönlich kaum nutze, so muss man dem T2 wirklich attestieren, dass er einen sehr brauchbaren, neutralen und kristallklaren Cleansound bietet.
Im Overdrivekanal geht's dann mit dem typischen Randall-Sound los: hart, aber sehr definiert wird schon hier eine Menge Gain geboten. Für Rock- und Hardrock dürfte hier schon alles geboten werden, was das Herz begehrt. Für mich kommt nun aber der eigentlich wichtigste Kanal: Overdrive + Boost ("Modern Tube Boost"). Hier wird nun endgültig das volle Brett geliefert und klar aufgezeigt, warum Randall sich einen so guten Namen erspielt hat und mit Endorsern wie Michael Amott (Arch Enemy), Ian Scott (Anthrax), Dan Donegan (Disturbed) oder auch Christian Olde Wolbers (Fear Factory) glänzen kann.
Wie bei allen T2s ist auch beim der T2C der Zerrsound nicht auf einen Sound festgelegt. Neben den üblichen Potis (Bass, Treble, Mids) stehen zwei zusätzliche Regler ("Density" für Low-End und "Presence" für obere Höhen) zur Verfügung, die den Sound nach den eigenen Vorstellungen formen können. Das besondere am T2(C) ist darüber hinaus ein "Sweep"-Poti, dass mit dem Midregler verbunden ist - hiermit ist es möglich, quasi stufenlos zwischen eher Vintage-/Eightiesorientiertem Sound und modernem Sound hin- und her zu blenden.
Zusätzliches Bonbon: Die Kanäle des Randall T2C sind MIDI - programmierbar und lassen sich mit dem mitgelieferten Midicontroller umschalten.
Der Amp klingt dabei übrigens keineswegs Solid-State-mäßig, sondern vielmehr wie ein typischer Röhrenverstärker, dabei aber deutlich definierter und mehr "auf den Punkt" als es viele Vollröhren-High-Gain-Amps können. Hier hat Randall wirklich sehr gute Arbeit geleistet und vereint die Vorteile beider Welten (Solid-State und Vollröhre) in einem Amp.
Da ich in meiner Band den T2HH über ein 4x12er Randall-Cab (RS412XLT) spiele, habe ich mir bei der Bestellung des T2C erhofft, dass der T2C die Quadratur des Kreises schafft - nämlich den wirklich unnachahmlichen Sound des T2 auch zuhause zu ermöglichen und bei Bedarf auch mal richtig Feuer zu geben! Und - auch Ihr es glaubt oder nicht - das schafft er tatsächlich!! Der T2C ist vom Voicing her dem T2 sehr, sehr nahe, man hört sich es wirklich sofort, dass hier ein T2 am Werke ist. Das für mich Überraschendste dabei: das ganze funktioniert sogar bei sehr leisen (!) Lautstärken, das kann ein Vollröhrenamp definitiv nur mit Power-Soak. Ich hatte auch kurz den Engl Gigmaster 15 hier, der im direkten Vergleich zum T2C zumindest für meine Ohren keinerlei Chance hatte. Aber Engl klingt natürlich auch ganz anders als ein Randall...
Nach oben hin hat der T2C überraschend viel Reserven, Bass und allgemeiner Druck sind für einen 1x12er-Combo sehr gut. Ob der Amp nun auch im Proberaum überstehen kann, kann man wohl nur selbst ausprobieren und für sich beurteilen. Im Zweifel kann man ja auch noch ein anderes Cabinet anschließen.
Fazit
Der T2C ist genau wie sein großer Bruder T2 ein Geheimtipp - flexibel, von vintage-orientiertem bis hin zu ultrabösem Sound ist alles drin, und das bei einer wirklich beeindruckenden Ausstattung und Fertigungsqualität und auch die Nachteile, die Vollröhrenamps bauartbedingt nunmal so mitbringen. Während die Teile des großen T2 in China gebaut und in den USA zusammen gesetzt werden, setzt Randall hier voll auf die China-Produktion. Ist ja mittlerweile überall Usus, wenn der Preis auf dem Boden bleiben soll.
Der T2C kostet UVP 774,- €, der Strassenpreis liegt derzeit bei 649,- €. Auch wenn ich den T2C schon jetzt liebe, ein recht sportlicher Preis - immerhin kostet ein ähnlich konstruierter Peavey 6505+ 1x12-Combo weniger. Aber zuhause ist der konstruktionsbedingt auch nicht wirklich spielbar (LAUT!!!)...
Ich habe noch ein kleines Youtube-Video aufgenommen, allerdings habe ich mich auf zwei Sounds beschränkt - um einen kleinen Eindruck zu bekommen, kann es aber sicherlich schon dienlich sein. Sound ist jetzt nicht so dolle, da ich das Cab nicht mikrofoniert habe und mein Camcorder bei Lautstärkesprüngen unangenehm "poppt".
Im Anhang dieses Postings findet Ihr auch noch ein paar Bilder des Amps - die sagen ja bekanntlich immer mehr als 1000 Worte...
Wer Fragen hat, kann diese hier natürlich gerne stellen!
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