osborne
Registrierter Benutzer
Hi,
nach intensiven Testen und spielen hier mein Review zu meiner Gibson Les Paul Standard 2008.
Da diese Gitarre sicher hinlänglich bekannt ist und es dazu sicher auch schon viele Reviews gibt,
hab ich mal versucht mich der Sache anders anzunähern. Mehr als ein Vergleichstest, wie man
ihn bei Autos kennt. Das Vergleichsobjekt in meinem Fall ist eine 2010 Gibson LP 1958 Reissue
aus dem Customshop. Zum einen das einzige Vergleichsobjekt das ich in Sachen LP derzeit habe,
zum anderen aber sicher auch ein sehr geeignetes, da die Gitarren preislich mit knapp 700,--. Euro
nicht so weit auseinander liegen, als das nicht der ein oder andere vor der Frage steht, welche denn nun die geeignetere für ihn ist. Daneben sind es zwei völlig gegensätzliche Konzepte die Gibson
hier verfolgt. Zur Reissue gibt es hier schon ein ausführliches Review zu lesen, also komme ich
nun erstmal auf die Standard zu sprechen. Die Gegenüberstellung folgt dann im weiteren.
Erstmal die nackten Daten:
New Les Paul Standard
Mahagoni Korpus (chambered)
Mahagoni Hals
Palisander Griffbrett
Mensur: 629 mm
Sattelbreite: 43 mm
Trapezoid Inlays
22 Bünde
Set up by PLEK
Tonabnehmer: 1x Burstbucker Pro 2 Bridge und 1x Burstbucker Pro 1 am Neck
Locking ToneProsBrücke und Saitenhalter
Locking Grover Mechaniken
Neutrik Locking Klinkenbuchse
Farbe: Gold Top
inkl. USA Black Snakeskin Koffer
Listenpreis: üblicherweise um die 1.998,-- Euro
Das Paket das man hier bekommt enspricht dem was man von Gibson eigentlich erwartet.
Die Standard die ich jetzt habe ist qualitativ sehr gut verarbeitet und der Nitro Lack sauber gleichmässig lackiert. Da sieht nichts aus wie Orangenhaut. Eine Sache die
man denke ich bei den USA Gibson durchaus etwas kritischer beäugen darf, weil es
doch recht häufig vorkommt das dem nicht so ist. Umgehen lässt sich das Thema
problemlos, in dem man die Gitarre die man kauft vorher genau anschaut.
Also an der Stelle nicht schön wenn es so ist, aber vermeidbar.
Das Binding, die Übergänge vom einteiligen Hals zum zweiteiligen Body sind sauber
und ohne Kanten, am vorderen Horn des Cutaways ist ein kleiner Übergang zu spüren.
Aber Minimal. Tolerabel.. Der Rest ist sauber gemacht, kann man nicht anders sagen.
Mechaniken sitzen grade, Toggle und Potis fest, genau wie der Rest der Hardware.
Die Goldtoplackierung ist natürlich pure Geschmackssache, allerdings finde ich das "Atztec Gold" einfach nur klasse, ein sehr warmer, smoother und feinkörniger Metalliclack, der je nach Licht von fast gelb bis honigkaramellfarben schimmert. Ich habs so gut ich konnte versucht auf den Pics festzuhalten.
Aber in echt variiert es immer noch was mehr.
Der Rücken hat einen natürlichen Holzton, nicht so dunkel wie bei den Darkbacks, aber auch nicht im klassischen IKEA Holzlook. Das gefällt, man sieht schon die Maserung des
Holzes und ich finde es passt zum Goldton der Vorderseite. Der Hals ist eigentümlicherweise ein wenig heller. Da hätte ich es schöner gefunden es wäre der gleiche Ton wie der Rücken.
Soweit der äussere und ja auch durchaus wichtige Eindruck.
Zum Klang:
Die Standard klingt extrem smooth und sahnig, sehr mittenbetont, eigentlich etwas das man man von den BB pro, die ja doch recht outputstark sich gar nicht so vermutet. Auf dem Neck ist es kein Problem die cremigen Bluessound zu kitzeln die man der LP generell zu schreibt. Der Neck ist deutlich höhenbetonter und macht es was schärfer ,mit entsprechender Potistellung ein schönes Rockbrett. Überhaupt, die Potis, diese sind
Bei der Standard nicht wie gewohnt verkabelt, sondern stecken in der schon bekannten neuen Platine des E-Fachs. Gibson verspricht hier eine deutlich längere Lebensdauer und wartungsfreundlichkeit. Nun die Gitarre ist
noch jung, wir sprechen dann in 50 Jahren noch mal über die Lebensdauer. Da das Teil im E-Fach aber sauber ausschaut, denke ich mal das es schon lange zuverlässig seinen Dienst tun wird. Über die Vor-und nachteile dieser Platine wurde ja auch schon an anderer Stelle ausreichend diskutiert. Ich will das hier nicht weiter bewerten. Die Platine funktioniert und die Potis ebenfalls. Die Potis arbeiten linear über den gesamten Bereich, man kann recht weit unten Anfangen bei 3-4 und hat noch einen recht cleanen Sound den man dann mit steigender Potidrehung immer weiter zerren kann, ab 6-7 geht es eigentlich mit heftiger Zerre jenseits des Crunchs los. Hier merkt man dann schon das die BB pro Potenzial haben
Höhenverlust beim zurückdrehen der Potis ist kaum vorhanden, sodass das hier nicht verbaute
50 ies Wiring zumindest hierfür nicht vermisst wird an anderer Stelle ist es allerdings schon schade, dazu weiter unten im VG mehr. Was ich auch ein wenig störend finde ist die Leichtgängigkeit der Potis, ein wenig
mehr widerstand wäre schon, dann verstellt es nicht so leicht. Der ein oder andere mag es aber vielleicht auch so.
Generell ist der Ton der Standard aber als warm und luftig zu charakterisieren wenn man so möchte.
Und hier knüpfe ich dann mal den Bezug und Vergleich zur R8.
Die R8 ist definierter und vom Ton her nen Tacken aggressiver, holziger und wummsiger,
selbst ohne AMP ist die R8 akkustisch lauter als die gechamberte Standard. Der Ton der R8 ist höhenreicher,
weniger mittig, dafür halt deutlich definierter. Grad im Bandkontext ne Sache, die noch mal nen Quentchen macht. sie kommt noch besser durch, ohne das man gross was einstellen muss.
Die R8 knallt einfach noch mal ein Stückchen mehr raus, wenn gefordert. Man kann sie auch über die Potis auf das Niveau und den weicheren Klang der Standard absenken und ganz sanft machen, das geht mit den progressiven Potis und dem verbauten 50-ies Wiring ganz einfach. Der Regelbereich ist bei der R8 ein ganz anderer unter 6 auf den Potis ist clean, erst danach geht es über Cruch bis heftig zerrend auf 10. Das heisst im unteren Bereich der Potis spielt das 50-ies Wiring der R8 alle Stärken aus. Man kann den Clean bis leichten Crunch Sound sehr feinfühlig regeln, das geht mit dem Modern Wiring der Standard nicht so gut. Da kommt schnell auch mal was mehr Zerre dazu.
Da ist es dann auch nachteilig das die Standard auf die Platine baut, weil das nachzurüsten geht hier nicht ohne weiteres. Generell lässt sich sagen, man kann die R8 klingen lassen wie ne Standard, aber umgekehrt bringt man die Standard nicht dazu dazu ähnlich rotzig und holzig zu klingen wie die R8, selbst wenn die Standard noch so zerrt. Selbst das macht die Standarde weicher, allerdings mit auch mit einem sehr schönen Sound. Nur halt anders, nicht unbedingt in der Kategorie besser oder schlechter, sondern anders.
Die Standard hat ein wenig mehr von dem Guns and Roses Ton. Die R8 ist mehr Deep Purple oder Led Zeppelin. Das trifft es denke ich.
Was die Vielseitigkeit angeht hat allerdings die R8 die Nase vorn.
Konzeptionell stehen sich hier 50 Jahre Gitarrenbau gegenüber 1958 vs. 2008.
Die R8 ist traditionell aufgebaut, die Standard eher modern und State of Art. Ich stelle es einfach mal
ggü. Dann wird es deutlicher.
Body: R8 one piece solid, nichts gechambert nichts gelocht // 2008 two-piece, chambered, fast ne Hollowbody ohne F-Löcher.
Hals: R8 one piece, dickes C Shape // 2008 asymetrisch, 60-ies Shape, recht dünn und schön zu bespielen. Longtenon Halsansatz haben beide, die R8 klassisch und die Standard den grössten, längsten und verschnörkelsten Tenon der bisher auf ner LP verbaut war Wichtig allerdings beide Konstruktionen sind sicher, neben nem durchgehenden Hals die beste Verbindung zwischen Hals und Body.
Mechaniken: R8 Vintage Tulip funktionieren tadelos // 2008 Grover Locking Chromtulip, funktionieren bestens, sehr komfortabel beim Saitenwechsel, da man die Saite einklemmen muss und dann stimmen.
Elektrik: R8 klassische Verdrahtung im 50-ies Wiring mit progressiven 500 K Potis, Bumblebees // 2008 Platine mit Modernwiring und linearen Potis.
Daneben die optischen Unterschiede, die R8 versucht sich nah wie möglich an die Originale anzupassen mit
Etwas helleren und originalgetreueren Plastikparts wie dünneres Toggleplate, höheren PU Rahmen, anderer Brigde und Alutailpiece , dünneres Binding, anderer Shape des Tops, Marker an den Potis sowie klassischer Klinkenbuchse.
Die Standard sieht auf den ersten Blick genauso aus, hat aber im Detail als Klinkenbuchse ne Neutrikklinke mit Sicherung, Tonepros Bridge und Tailpiece (nicht Alu), Metallstuds als Aufnahme für die Brigde, hier geht die R8 z.B. ohne Studs direkt ins Holz. Soll auch die Tonübertragung fördern, kann es nicht bestätigen und auch nicht widerlegen, da sie ja def. anders klingt, nur das warum ist aus vielen Komponenten zusammengesetzt.
Daneben noch das Finish, einmal als V.O.S leicht geaged bei der R8, gegenüber dem Hochglanz der Standard.
Beides ist schick, beides ist gut gemacht. Rest ist Geschmackssache.
Wie man sieht viele Unterschiede im Details, allerdings keinen klaren Sieger wenn es ein Vergleichstest wäre.
Das Fazit: Beides sind auf Ihre Art sehr gute Gitarren, wirklich vergleichbar sind sie nicht, da sie eine ganz andere Philosophie verkörpern, die R8 traditionell, die Standard modern. Es sind Oma und Enkelin , die sich hier gegenüberstehen und man kann von der Würde des Alters sprechen oder auch von der Frische der Jugend. Beide haben Ihren Platz in der Musikszene und eignen sich bestens für die gute alte handgemachte Blues- und Rockmusik.
Wie ich für mich festgestellt habe, ergänzen sie sich wunderbar. Der Rest ist Geschmackssache und Frage der Philosophie mit der man an ein Instrument herantritt. Generell bin ich Tradtionalist und die
R 8 verkörpert dies so gut es heutzutage geht, auch bis in jede Holzfaser, aber in diesem Fall ist es für den Traditionalisten möglich der Jugend eine Chance zu geben, da die Standard ebenfalls ne rundum gelungene Gitarre ist, die keine Reissue sein will und muss.
Viele der Neuerungen, wie die Tuner, oder die Neutrikklinke sind einfach sehr praktisch im Gebrauch
und Sachen die wirklich Spass machen an der Gitarre. An ner Ri haben sie nichts zu suchen, aber
Wenn es nur um den Gebrauch geht, und hier ist die Standard sicherlich so was wie ein "Workhorse",
dann machen sie Sinn.
Ja, das war es an Eindrücken und meiner Meinung zu diesem Instrument. Wenn es dem ein oder
Anderen hilft bei seiner Entscheidung für die persönliche Paula für Leben, dann freut es mich.
Potenzial dies zu sein haben sie beide.
Viele Grüsse
Frank
nach intensiven Testen und spielen hier mein Review zu meiner Gibson Les Paul Standard 2008.
Da diese Gitarre sicher hinlänglich bekannt ist und es dazu sicher auch schon viele Reviews gibt,
hab ich mal versucht mich der Sache anders anzunähern. Mehr als ein Vergleichstest, wie man
ihn bei Autos kennt. Das Vergleichsobjekt in meinem Fall ist eine 2010 Gibson LP 1958 Reissue
aus dem Customshop. Zum einen das einzige Vergleichsobjekt das ich in Sachen LP derzeit habe,
zum anderen aber sicher auch ein sehr geeignetes, da die Gitarren preislich mit knapp 700,--. Euro
nicht so weit auseinander liegen, als das nicht der ein oder andere vor der Frage steht, welche denn nun die geeignetere für ihn ist. Daneben sind es zwei völlig gegensätzliche Konzepte die Gibson
hier verfolgt. Zur Reissue gibt es hier schon ein ausführliches Review zu lesen, also komme ich
nun erstmal auf die Standard zu sprechen. Die Gegenüberstellung folgt dann im weiteren.
Erstmal die nackten Daten:
New Les Paul Standard
Mahagoni Korpus (chambered)
Mahagoni Hals
Palisander Griffbrett
Mensur: 629 mm
Sattelbreite: 43 mm
Trapezoid Inlays
22 Bünde
Set up by PLEK
Tonabnehmer: 1x Burstbucker Pro 2 Bridge und 1x Burstbucker Pro 1 am Neck
Locking ToneProsBrücke und Saitenhalter
Locking Grover Mechaniken
Neutrik Locking Klinkenbuchse
Farbe: Gold Top
inkl. USA Black Snakeskin Koffer
Listenpreis: üblicherweise um die 1.998,-- Euro
Das Paket das man hier bekommt enspricht dem was man von Gibson eigentlich erwartet.
Die Standard die ich jetzt habe ist qualitativ sehr gut verarbeitet und der Nitro Lack sauber gleichmässig lackiert. Da sieht nichts aus wie Orangenhaut. Eine Sache die
man denke ich bei den USA Gibson durchaus etwas kritischer beäugen darf, weil es
doch recht häufig vorkommt das dem nicht so ist. Umgehen lässt sich das Thema
problemlos, in dem man die Gitarre die man kauft vorher genau anschaut.
Also an der Stelle nicht schön wenn es so ist, aber vermeidbar.
Das Binding, die Übergänge vom einteiligen Hals zum zweiteiligen Body sind sauber
und ohne Kanten, am vorderen Horn des Cutaways ist ein kleiner Übergang zu spüren.
Aber Minimal. Tolerabel.. Der Rest ist sauber gemacht, kann man nicht anders sagen.
Mechaniken sitzen grade, Toggle und Potis fest, genau wie der Rest der Hardware.
Die Goldtoplackierung ist natürlich pure Geschmackssache, allerdings finde ich das "Atztec Gold" einfach nur klasse, ein sehr warmer, smoother und feinkörniger Metalliclack, der je nach Licht von fast gelb bis honigkaramellfarben schimmert. Ich habs so gut ich konnte versucht auf den Pics festzuhalten.
Aber in echt variiert es immer noch was mehr.
Der Rücken hat einen natürlichen Holzton, nicht so dunkel wie bei den Darkbacks, aber auch nicht im klassischen IKEA Holzlook. Das gefällt, man sieht schon die Maserung des
Holzes und ich finde es passt zum Goldton der Vorderseite. Der Hals ist eigentümlicherweise ein wenig heller. Da hätte ich es schöner gefunden es wäre der gleiche Ton wie der Rücken.
Soweit der äussere und ja auch durchaus wichtige Eindruck.
Zum Klang:
Die Standard klingt extrem smooth und sahnig, sehr mittenbetont, eigentlich etwas das man man von den BB pro, die ja doch recht outputstark sich gar nicht so vermutet. Auf dem Neck ist es kein Problem die cremigen Bluessound zu kitzeln die man der LP generell zu schreibt. Der Neck ist deutlich höhenbetonter und macht es was schärfer ,mit entsprechender Potistellung ein schönes Rockbrett. Überhaupt, die Potis, diese sind
Bei der Standard nicht wie gewohnt verkabelt, sondern stecken in der schon bekannten neuen Platine des E-Fachs. Gibson verspricht hier eine deutlich längere Lebensdauer und wartungsfreundlichkeit. Nun die Gitarre ist
noch jung, wir sprechen dann in 50 Jahren noch mal über die Lebensdauer. Da das Teil im E-Fach aber sauber ausschaut, denke ich mal das es schon lange zuverlässig seinen Dienst tun wird. Über die Vor-und nachteile dieser Platine wurde ja auch schon an anderer Stelle ausreichend diskutiert. Ich will das hier nicht weiter bewerten. Die Platine funktioniert und die Potis ebenfalls. Die Potis arbeiten linear über den gesamten Bereich, man kann recht weit unten Anfangen bei 3-4 und hat noch einen recht cleanen Sound den man dann mit steigender Potidrehung immer weiter zerren kann, ab 6-7 geht es eigentlich mit heftiger Zerre jenseits des Crunchs los. Hier merkt man dann schon das die BB pro Potenzial haben
Höhenverlust beim zurückdrehen der Potis ist kaum vorhanden, sodass das hier nicht verbaute
50 ies Wiring zumindest hierfür nicht vermisst wird an anderer Stelle ist es allerdings schon schade, dazu weiter unten im VG mehr. Was ich auch ein wenig störend finde ist die Leichtgängigkeit der Potis, ein wenig
mehr widerstand wäre schon, dann verstellt es nicht so leicht. Der ein oder andere mag es aber vielleicht auch so.
Generell ist der Ton der Standard aber als warm und luftig zu charakterisieren wenn man so möchte.
Und hier knüpfe ich dann mal den Bezug und Vergleich zur R8.
Die R8 ist definierter und vom Ton her nen Tacken aggressiver, holziger und wummsiger,
selbst ohne AMP ist die R8 akkustisch lauter als die gechamberte Standard. Der Ton der R8 ist höhenreicher,
weniger mittig, dafür halt deutlich definierter. Grad im Bandkontext ne Sache, die noch mal nen Quentchen macht. sie kommt noch besser durch, ohne das man gross was einstellen muss.
Die R8 knallt einfach noch mal ein Stückchen mehr raus, wenn gefordert. Man kann sie auch über die Potis auf das Niveau und den weicheren Klang der Standard absenken und ganz sanft machen, das geht mit den progressiven Potis und dem verbauten 50-ies Wiring ganz einfach. Der Regelbereich ist bei der R8 ein ganz anderer unter 6 auf den Potis ist clean, erst danach geht es über Cruch bis heftig zerrend auf 10. Das heisst im unteren Bereich der Potis spielt das 50-ies Wiring der R8 alle Stärken aus. Man kann den Clean bis leichten Crunch Sound sehr feinfühlig regeln, das geht mit dem Modern Wiring der Standard nicht so gut. Da kommt schnell auch mal was mehr Zerre dazu.
Da ist es dann auch nachteilig das die Standard auf die Platine baut, weil das nachzurüsten geht hier nicht ohne weiteres. Generell lässt sich sagen, man kann die R8 klingen lassen wie ne Standard, aber umgekehrt bringt man die Standard nicht dazu dazu ähnlich rotzig und holzig zu klingen wie die R8, selbst wenn die Standard noch so zerrt. Selbst das macht die Standarde weicher, allerdings mit auch mit einem sehr schönen Sound. Nur halt anders, nicht unbedingt in der Kategorie besser oder schlechter, sondern anders.
Die Standard hat ein wenig mehr von dem Guns and Roses Ton. Die R8 ist mehr Deep Purple oder Led Zeppelin. Das trifft es denke ich.
Was die Vielseitigkeit angeht hat allerdings die R8 die Nase vorn.
Konzeptionell stehen sich hier 50 Jahre Gitarrenbau gegenüber 1958 vs. 2008.
Die R8 ist traditionell aufgebaut, die Standard eher modern und State of Art. Ich stelle es einfach mal
ggü. Dann wird es deutlicher.
Body: R8 one piece solid, nichts gechambert nichts gelocht // 2008 two-piece, chambered, fast ne Hollowbody ohne F-Löcher.
Hals: R8 one piece, dickes C Shape // 2008 asymetrisch, 60-ies Shape, recht dünn und schön zu bespielen. Longtenon Halsansatz haben beide, die R8 klassisch und die Standard den grössten, längsten und verschnörkelsten Tenon der bisher auf ner LP verbaut war Wichtig allerdings beide Konstruktionen sind sicher, neben nem durchgehenden Hals die beste Verbindung zwischen Hals und Body.
Mechaniken: R8 Vintage Tulip funktionieren tadelos // 2008 Grover Locking Chromtulip, funktionieren bestens, sehr komfortabel beim Saitenwechsel, da man die Saite einklemmen muss und dann stimmen.
Elektrik: R8 klassische Verdrahtung im 50-ies Wiring mit progressiven 500 K Potis, Bumblebees // 2008 Platine mit Modernwiring und linearen Potis.
Daneben die optischen Unterschiede, die R8 versucht sich nah wie möglich an die Originale anzupassen mit
Etwas helleren und originalgetreueren Plastikparts wie dünneres Toggleplate, höheren PU Rahmen, anderer Brigde und Alutailpiece , dünneres Binding, anderer Shape des Tops, Marker an den Potis sowie klassischer Klinkenbuchse.
Die Standard sieht auf den ersten Blick genauso aus, hat aber im Detail als Klinkenbuchse ne Neutrikklinke mit Sicherung, Tonepros Bridge und Tailpiece (nicht Alu), Metallstuds als Aufnahme für die Brigde, hier geht die R8 z.B. ohne Studs direkt ins Holz. Soll auch die Tonübertragung fördern, kann es nicht bestätigen und auch nicht widerlegen, da sie ja def. anders klingt, nur das warum ist aus vielen Komponenten zusammengesetzt.
Daneben noch das Finish, einmal als V.O.S leicht geaged bei der R8, gegenüber dem Hochglanz der Standard.
Beides ist schick, beides ist gut gemacht. Rest ist Geschmackssache.
Wie man sieht viele Unterschiede im Details, allerdings keinen klaren Sieger wenn es ein Vergleichstest wäre.
Das Fazit: Beides sind auf Ihre Art sehr gute Gitarren, wirklich vergleichbar sind sie nicht, da sie eine ganz andere Philosophie verkörpern, die R8 traditionell, die Standard modern. Es sind Oma und Enkelin , die sich hier gegenüberstehen und man kann von der Würde des Alters sprechen oder auch von der Frische der Jugend. Beide haben Ihren Platz in der Musikszene und eignen sich bestens für die gute alte handgemachte Blues- und Rockmusik.
Wie ich für mich festgestellt habe, ergänzen sie sich wunderbar. Der Rest ist Geschmackssache und Frage der Philosophie mit der man an ein Instrument herantritt. Generell bin ich Tradtionalist und die
R 8 verkörpert dies so gut es heutzutage geht, auch bis in jede Holzfaser, aber in diesem Fall ist es für den Traditionalisten möglich der Jugend eine Chance zu geben, da die Standard ebenfalls ne rundum gelungene Gitarre ist, die keine Reissue sein will und muss.
Viele der Neuerungen, wie die Tuner, oder die Neutrikklinke sind einfach sehr praktisch im Gebrauch
und Sachen die wirklich Spass machen an der Gitarre. An ner Ri haben sie nichts zu suchen, aber
Wenn es nur um den Gebrauch geht, und hier ist die Standard sicherlich so was wie ein "Workhorse",
dann machen sie Sinn.
Ja, das war es an Eindrücken und meiner Meinung zu diesem Instrument. Wenn es dem ein oder
Anderen hilft bei seiner Entscheidung für die persönliche Paula für Leben, dann freut es mich.
Potenzial dies zu sein haben sie beide.
Viele Grüsse
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