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FlipsGTX
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Hallo liebe MB-gemeinde,
als ein langer mitlesender Gast in diesem wunderbaren Forum ist es mir eine besondere Ehre meinen ersten richtigen Thread aus gegebenem Anlass zu eröffnen.
Es gibt eines was ich noch lieber mache als Gitarre spielen und das ist mich aufregen und/oder mich über sachen lustig zu machen.
Das werde ich nun hier tun, mit einem Objektiv geführtem Review einer 50 Euro gitarre aus ebay. Zu den Gründen gleich mehr, aber ich denke da ich hier keine "Billig-Gitarren" Reviews gefunden habe ist es für anfänger bestimmt hilfreich so einen test auch mal zu lesen. Für den ein oder anderen Profi wird es bestimmt auch interessant sein
1. Hintergrund
Bevor jetzt die ersten stimmen laut werden "ja warum kaufst du auch so einen scheiss" oder "maaah das weiss ich auch ohne dein review", dieses Review ist Just for Fun und wenn ich solche dinge tue find ich sie am lustigsten wenn man sie aber dennoch objektiv und konsequent aufbaut. Gekauft hab ich sie natürlich nicht für mich, sondern mein bassist hat geburtstag und hat schon eine schöne Wand völler Bässe. Nun will ich ihm eben eine Gitarre schenken mit den unterschriften seiner Kumpelz drauf, also quasi nur zu deko. Zu diesem Zweck habe ich diese Gitarre hier geschossen
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=330435520421
Als sie nun hier angekommen ist, dachte ich mir "Mh mach doch einfach mal ein review" das mache ich jetzt. Viel spass beim lesen, Kritik ist immer willkommen und wer Rechtschreibfehler findet darf sie sich einpacken und daheim einfrieren für später.
2. Erster Eindruck
Holy shit. Erst dachte ich meine Freundin hat wieder QVC-Bettwäsche bestellt. Aber nein, in dieser mickrigen Verpackung ist tatsächlich ein Gitarre. 3mm starke Pappe, hautdünne Folie um die Gitarre, fertig? OMG das für 9,50€ Versand? Naja gut. Zumindest ist sie heil angekommen. Ich öffne die Verpackung.
ICH BIN SCHOCKIERT. Widererwarten sieht die Gitarre sehr gut aus, vorallem von der angepriesen "GOLDFLAKE-YEHA-MOTHERFUCKIN-ROCKNROLL"-Lackierung hatte ich weniger erwartet. Das Griffbrett macht auf den ersten Blick auch einen schönen Eindruck sehr schlichtes aber sauberes Holz. Das Schlagbrett auch ohne mangel. Oh, die Potis sehen selbst von weitem Billig aus nun gut war zu erwarten. Overall gesehen tatsächlich in Ordnung (was mir sehr entgegenkommt, soll ja an der wand gut wirken)
Ich nehme die Gitarre in die Hand. Wie woll die meisten unter euch greif ich sie direkt am Halsansatz des Korpus und da die ersten Alarmglocken, sie ist extrem leicht und der Hals fühlt sich sehr ungewöhnlich an. Skeptisch beginne ich näher hinzuschauen.
3. Verarbeitung
Zuerst das positive. Tatsächlich ist die Lackierung des Korpus alleine 50€ wert. Der Goldflake-Lack ist sauber/fehlerfrei aufgetragen und und die Oberfläche hochglänzend poliert. Doch nach 3 Jahren in der Autolackierei erkenne ich sofort das nur höchstens 2 sehr dünne Schichten Klarlack aufgetragen wurden, die Tiefe fehlt einfach die man bei hochwertigen Lackierungen insbesondere bei Flake/Pearl-Effektlacken sehr gut sieht. Nun denn. Somit fangen wir gleich die Mängelliste an. Denn obwohl die Lackierung natürlich optisch in Ordnung ist, wird man damit nicht sehr lange Freude haben da der Klarlack sehr dünn und empfindlich ist. Bei einem Test auf der Rückseite konnte ich schon mit meinem Ring ohne großen Kraftaufwand einen Kratzer machen der sofort bis zur Goldschicht durchging. Ein normaler Lack hätte dem wiederstanden, also sagt uns das auch das hier eine Rucki-Zucki Rein-Lackieren-1minuteBacken-Raus methode benutzt wurde um die Kosten gering zu halten.
Weiter geht das Drama am Hals. Hier ist es wesentlich schlimmer. Die oberfläche wurde nur einmal (möglicherweise auch zweimal) direkt nach dem Holzschliff lackiert. Jeder der schon mal Holz lackiert hat weiss, dass die Oberfläche sehr rau und grob wird wenn mann nach der Grundierung nicht noch einmal die Fasern, die sich durch das aufsaugen aufstellen, abschleift. Das ist hier auf jeden Fall nicht geschehen und für einen etwas geübteren Gitarristen ein Schlag ins Gesicht, da die Gitarre sich einfach "unangenehm" anfühlt. Und vorallem wird diese Schicht nicht lange halten so das man wohl schon nach wenigen monaten auf dem blanken Holz spielt Achja und die Halsfräsung im Korpus, sie ist nicht mit der Kettensäge gemacht, aber mein 1mm Plek passt links in die Fuge hinhein und das sollte selbst mit einfachsten maschinen besser hinzubekommen sein.
Die Mechaniken, tja was soll ich sagen. Der Tremoloblock und die Saitenreiter sind ebenfalls extrem billiges fabrikat, man kann durch das Chrom immer noch die Schleifrichtung erkennen und einige sind noch nicht mal richtig im rechten winkel gefertigt. Nun die Schrauben sind fest und die Saiten bleiben da wo sie sein sollen, mehr darf ich wohl nicht erwarten. Die Potis sind selbstverständlich Billigste China-Press-Ware und werden wohl mit mühe und Not ihren Dienst erfüllen. Die Verarbeitung ist so schlecht das man die 5 auf den Potis nicht als solche identifizieren kann, außer mit dem wissen das nach 4 die 5 kommt (sieht so wie auf den Fotos jedenfalls nicht aus ) Die Tunermechaniken, ja die Tuner..... mh.... hab mir mal für meine aller erste Fenderkopie (noname ca. 150 €) ersatztmechaniken gekauft. Diese haben 16€ gekostet und die waren um Längen besser als diese "Konstrukte" hier. Ich meine das es keine Gotohs sind, ok. Aber diese Tuner haben eine Übesetzung von.... nun ja 1 zu 1 oder so? Mir ist es fast nicht möglich diese Gitarre richtig zu stimmen, einfach weil die Tuner so wenig feinfühligkeit bieten. Superdupervorsichtig gedreht ZACK von E auf F#...leicht zurückgedreht ZACK von F# auf D#.... Ok wenn ich sie erst gestimmt hab bleibt es auch erst mal so, aber dennoch eine unterirdisch schlechte Verarbeitung.
Eigentlich denkt man über sowas eigentlich bei einer neuen Gitarre nicht nach, aber die Saiten OMG
Ich weiss nicht woher sie die beziehen, aber ich brauch 40-50 Spielstunden bis bei meinen Saiten an der Kontaktstelle zum Bund die beschichtung langsam abgeht. Hier habe ich die Gitarre nicht mal eingestöpselt und nur nach 10 minuten Trockentest schon schwarze Finger und Oberflächenabnutzung auf den Saiten, JA NE IS KLAR
4. Werkseinstellung
WerkseinsteähääääWAT? Die Saitenlage beträgt am 22 Bund cirka 7mm, sie ist Exorbitant verstimmt und der Hals ist krumm wie ein Flitzebogen. Nunja. Kann ja auch alles im Postauto passiert sein. Aber wenn ich diese Gitarre ernsthaft gekauft hätte dann wäre das ein umtausch geworden, den selbst das Schrauben am Halsstab hat nichts gebracht. Ein paar mm hab ich den Hals zurückbekommen, aber wenn ich mich mit den Füssen am Tisch abdrücken muss um den Halsstab auch nur noch um ein Stück anzuziehen, dann ist da definitiv etwas falsch gelaufen. Auch die Bundreinheit lässt zu wünschen übrig, besonders bei den unteren 3 saiten.
Gut unterm Strich, mit niedrigerer Saitenlage merkt ein Anfänger das nicht. Die Akkorde werden erst ab dem 9 Bund erst wirklich hässlich.
5. Am Amp
Eingestöpselt, gestimmt. Alles voll aufdrehen Stegpickup. In der Tat kommt ein Ton. Nach den ersten mollakkordvariationen bin ich tatsächlich verwundert. Diese Gitarre klingt gut? Mh...... wohl eher ein Lob für meinen Amp, Zoom Fire 30 Übungsamp. Digital verwurstet selbst die größte scheisse zu einem guten Ton. In der Tat ist die Gitarre in allen Pickuppositionen sehr schön spielbar und klingt vor dem 9 Bund auch richtig sauber und schön nach Singlecoils. Tatsächlich greifen die Tone und der Volumepoti widererwarten auch sehr gut ins geschehen ein und lassen sich gut dosieren Beim Verzerrten Spiel spürt man doch etwas den Kraftmangel, die noten halten sich nicht gut und alles jenseits eines Powerchords zermatscht sehr schnell. Sustain ist eher schlecht, die noten werden sehr schnell abgewürgt, man spürt deutlich das schlechte Tonholz im Korpus.
Neuer Versuch! Ab in den Proberaum, Marshall JVM410H... nun wie erwartet zeigt die Gitarre hier ihr wahres gesicht. Die Akkorden klingen auf einmal nicht mehr so schön, mann hört sehr viele unschöne Nuancen besonders bei vollen Akkorden. Sie ist sehr schwach auf der Brust, die Noten enwickeln sich kaum, sondern springen einem Kraftlos entgegen und sind genauso schnell wieder weg. Einzig der Halspickup sticht da ein bischen heraus, er profitiert vom dem besserern schwingen der Saiten, aber auch nicht das es lohnt es als "gut" zu bezeichnen. Verzerrt ist es ein einziges Trauerspiel. Selbst der normale E-Powerchord klingt schon irgendwie unnatürlich und unsauber. Rocklicks ala ACDC werden selbst bei leichtem Chrunch durch die schlechte Bundreinheit völlig unspielbar. Gut wer sich solch eine Gitarre kauft wird auch nicht gleich einen Vollröhren-Amp spielen.
In der Tat bin ich sehr schockiert wie groß der unterschied doch von einem zum anderen Amps ist. Der Digitalamp bügelt einfach viele unschönheiten heraus.
6. Fazit
Hui hui hui was ein Teil. Jetzt bin ich natürlich hin und her gerissen. Ich würde das alles so zusammenfassen.
Für Anfänger: Kommt ganz auf den Willen und den Geldbeutel an. Das Preisleistungsverhältniss ist eigentlich ok. Aber dennoch würde ich jedem der ernsthaft beginnen möchte zu einer Preisklasse höher. Denn wenn man gefallen am spielen findet, dann wird einem nach 4 wochen klar das diese Gitarre eigentlich scheisse ist und deshalb mehr Geld investieren aber dafür auch länger spass mit dem Instrument haben. Es sei denn mann hat ZUVIEL GELD und möchte erstmal ausprobiern wie sich eine gitarre anfühlt und was das für ein gefühl ist sie zu spielen um dann zu entscheiden sich eine richtige zu kaufen....
Für Fortgeschrittene und Profis: Das Teil ist wie erwartet Schrott. ABER...... wer schon immer mal eine Gitarre zerstören wollte bei einem Auftritt.... dann ist sie euer Gerät. Bei einer zweiten Gitarre und einem lauten Bassisten merkt keiner wie scheisse sie klingt und wer wollte nicht schon immer mal ein Gitarre zertrümmern beim Abschluss-Solo? Ich hab auf jeden Fall für unseren nächsten auftritt eine weiter für diesmal 41€ bestellt ein bischen freu ich mich ja schon drauf und vorallem kann ich dann mal updaten wie das Klangholz wirklich unter dem Lack aussieht
Puh. Nun bin ich fertig.. Hoffe ihr hattet spass beim Lesen, Kritik und Meckerei ist immer willkommen ich liebe euch ja auch.
/Update
PS: Wie erwartet hat sich mein Bassist tierisch gefreut und mit den ganzen Unterschrift an der Wand aufgehängt sieht sie sogar richtig teuer aus ;D
als ein langer mitlesender Gast in diesem wunderbaren Forum ist es mir eine besondere Ehre meinen ersten richtigen Thread aus gegebenem Anlass zu eröffnen.
Es gibt eines was ich noch lieber mache als Gitarre spielen und das ist mich aufregen und/oder mich über sachen lustig zu machen.
Das werde ich nun hier tun, mit einem Objektiv geführtem Review einer 50 Euro gitarre aus ebay. Zu den Gründen gleich mehr, aber ich denke da ich hier keine "Billig-Gitarren" Reviews gefunden habe ist es für anfänger bestimmt hilfreich so einen test auch mal zu lesen. Für den ein oder anderen Profi wird es bestimmt auch interessant sein
1. Hintergrund
Bevor jetzt die ersten stimmen laut werden "ja warum kaufst du auch so einen scheiss" oder "maaah das weiss ich auch ohne dein review", dieses Review ist Just for Fun und wenn ich solche dinge tue find ich sie am lustigsten wenn man sie aber dennoch objektiv und konsequent aufbaut. Gekauft hab ich sie natürlich nicht für mich, sondern mein bassist hat geburtstag und hat schon eine schöne Wand völler Bässe. Nun will ich ihm eben eine Gitarre schenken mit den unterschriften seiner Kumpelz drauf, also quasi nur zu deko. Zu diesem Zweck habe ich diese Gitarre hier geschossen
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=330435520421
Als sie nun hier angekommen ist, dachte ich mir "Mh mach doch einfach mal ein review" das mache ich jetzt. Viel spass beim lesen, Kritik ist immer willkommen und wer Rechtschreibfehler findet darf sie sich einpacken und daheim einfrieren für später.
2. Erster Eindruck
Holy shit. Erst dachte ich meine Freundin hat wieder QVC-Bettwäsche bestellt. Aber nein, in dieser mickrigen Verpackung ist tatsächlich ein Gitarre. 3mm starke Pappe, hautdünne Folie um die Gitarre, fertig? OMG das für 9,50€ Versand? Naja gut. Zumindest ist sie heil angekommen. Ich öffne die Verpackung.
ICH BIN SCHOCKIERT. Widererwarten sieht die Gitarre sehr gut aus, vorallem von der angepriesen "GOLDFLAKE-YEHA-MOTHERFUCKIN-ROCKNROLL"-Lackierung hatte ich weniger erwartet. Das Griffbrett macht auf den ersten Blick auch einen schönen Eindruck sehr schlichtes aber sauberes Holz. Das Schlagbrett auch ohne mangel. Oh, die Potis sehen selbst von weitem Billig aus nun gut war zu erwarten. Overall gesehen tatsächlich in Ordnung (was mir sehr entgegenkommt, soll ja an der wand gut wirken)
Ich nehme die Gitarre in die Hand. Wie woll die meisten unter euch greif ich sie direkt am Halsansatz des Korpus und da die ersten Alarmglocken, sie ist extrem leicht und der Hals fühlt sich sehr ungewöhnlich an. Skeptisch beginne ich näher hinzuschauen.
3. Verarbeitung
Zuerst das positive. Tatsächlich ist die Lackierung des Korpus alleine 50€ wert. Der Goldflake-Lack ist sauber/fehlerfrei aufgetragen und und die Oberfläche hochglänzend poliert. Doch nach 3 Jahren in der Autolackierei erkenne ich sofort das nur höchstens 2 sehr dünne Schichten Klarlack aufgetragen wurden, die Tiefe fehlt einfach die man bei hochwertigen Lackierungen insbesondere bei Flake/Pearl-Effektlacken sehr gut sieht. Nun denn. Somit fangen wir gleich die Mängelliste an. Denn obwohl die Lackierung natürlich optisch in Ordnung ist, wird man damit nicht sehr lange Freude haben da der Klarlack sehr dünn und empfindlich ist. Bei einem Test auf der Rückseite konnte ich schon mit meinem Ring ohne großen Kraftaufwand einen Kratzer machen der sofort bis zur Goldschicht durchging. Ein normaler Lack hätte dem wiederstanden, also sagt uns das auch das hier eine Rucki-Zucki Rein-Lackieren-1minuteBacken-Raus methode benutzt wurde um die Kosten gering zu halten.
Weiter geht das Drama am Hals. Hier ist es wesentlich schlimmer. Die oberfläche wurde nur einmal (möglicherweise auch zweimal) direkt nach dem Holzschliff lackiert. Jeder der schon mal Holz lackiert hat weiss, dass die Oberfläche sehr rau und grob wird wenn mann nach der Grundierung nicht noch einmal die Fasern, die sich durch das aufsaugen aufstellen, abschleift. Das ist hier auf jeden Fall nicht geschehen und für einen etwas geübteren Gitarristen ein Schlag ins Gesicht, da die Gitarre sich einfach "unangenehm" anfühlt. Und vorallem wird diese Schicht nicht lange halten so das man wohl schon nach wenigen monaten auf dem blanken Holz spielt Achja und die Halsfräsung im Korpus, sie ist nicht mit der Kettensäge gemacht, aber mein 1mm Plek passt links in die Fuge hinhein und das sollte selbst mit einfachsten maschinen besser hinzubekommen sein.
Die Mechaniken, tja was soll ich sagen. Der Tremoloblock und die Saitenreiter sind ebenfalls extrem billiges fabrikat, man kann durch das Chrom immer noch die Schleifrichtung erkennen und einige sind noch nicht mal richtig im rechten winkel gefertigt. Nun die Schrauben sind fest und die Saiten bleiben da wo sie sein sollen, mehr darf ich wohl nicht erwarten. Die Potis sind selbstverständlich Billigste China-Press-Ware und werden wohl mit mühe und Not ihren Dienst erfüllen. Die Verarbeitung ist so schlecht das man die 5 auf den Potis nicht als solche identifizieren kann, außer mit dem wissen das nach 4 die 5 kommt (sieht so wie auf den Fotos jedenfalls nicht aus ) Die Tunermechaniken, ja die Tuner..... mh.... hab mir mal für meine aller erste Fenderkopie (noname ca. 150 €) ersatztmechaniken gekauft. Diese haben 16€ gekostet und die waren um Längen besser als diese "Konstrukte" hier. Ich meine das es keine Gotohs sind, ok. Aber diese Tuner haben eine Übesetzung von.... nun ja 1 zu 1 oder so? Mir ist es fast nicht möglich diese Gitarre richtig zu stimmen, einfach weil die Tuner so wenig feinfühligkeit bieten. Superdupervorsichtig gedreht ZACK von E auf F#...leicht zurückgedreht ZACK von F# auf D#.... Ok wenn ich sie erst gestimmt hab bleibt es auch erst mal so, aber dennoch eine unterirdisch schlechte Verarbeitung.
Eigentlich denkt man über sowas eigentlich bei einer neuen Gitarre nicht nach, aber die Saiten OMG
Ich weiss nicht woher sie die beziehen, aber ich brauch 40-50 Spielstunden bis bei meinen Saiten an der Kontaktstelle zum Bund die beschichtung langsam abgeht. Hier habe ich die Gitarre nicht mal eingestöpselt und nur nach 10 minuten Trockentest schon schwarze Finger und Oberflächenabnutzung auf den Saiten, JA NE IS KLAR
4. Werkseinstellung
WerkseinsteähääääWAT? Die Saitenlage beträgt am 22 Bund cirka 7mm, sie ist Exorbitant verstimmt und der Hals ist krumm wie ein Flitzebogen. Nunja. Kann ja auch alles im Postauto passiert sein. Aber wenn ich diese Gitarre ernsthaft gekauft hätte dann wäre das ein umtausch geworden, den selbst das Schrauben am Halsstab hat nichts gebracht. Ein paar mm hab ich den Hals zurückbekommen, aber wenn ich mich mit den Füssen am Tisch abdrücken muss um den Halsstab auch nur noch um ein Stück anzuziehen, dann ist da definitiv etwas falsch gelaufen. Auch die Bundreinheit lässt zu wünschen übrig, besonders bei den unteren 3 saiten.
Gut unterm Strich, mit niedrigerer Saitenlage merkt ein Anfänger das nicht. Die Akkorde werden erst ab dem 9 Bund erst wirklich hässlich.
5. Am Amp
Eingestöpselt, gestimmt. Alles voll aufdrehen Stegpickup. In der Tat kommt ein Ton. Nach den ersten mollakkordvariationen bin ich tatsächlich verwundert. Diese Gitarre klingt gut? Mh...... wohl eher ein Lob für meinen Amp, Zoom Fire 30 Übungsamp. Digital verwurstet selbst die größte scheisse zu einem guten Ton. In der Tat ist die Gitarre in allen Pickuppositionen sehr schön spielbar und klingt vor dem 9 Bund auch richtig sauber und schön nach Singlecoils. Tatsächlich greifen die Tone und der Volumepoti widererwarten auch sehr gut ins geschehen ein und lassen sich gut dosieren Beim Verzerrten Spiel spürt man doch etwas den Kraftmangel, die noten halten sich nicht gut und alles jenseits eines Powerchords zermatscht sehr schnell. Sustain ist eher schlecht, die noten werden sehr schnell abgewürgt, man spürt deutlich das schlechte Tonholz im Korpus.
Neuer Versuch! Ab in den Proberaum, Marshall JVM410H... nun wie erwartet zeigt die Gitarre hier ihr wahres gesicht. Die Akkorden klingen auf einmal nicht mehr so schön, mann hört sehr viele unschöne Nuancen besonders bei vollen Akkorden. Sie ist sehr schwach auf der Brust, die Noten enwickeln sich kaum, sondern springen einem Kraftlos entgegen und sind genauso schnell wieder weg. Einzig der Halspickup sticht da ein bischen heraus, er profitiert vom dem besserern schwingen der Saiten, aber auch nicht das es lohnt es als "gut" zu bezeichnen. Verzerrt ist es ein einziges Trauerspiel. Selbst der normale E-Powerchord klingt schon irgendwie unnatürlich und unsauber. Rocklicks ala ACDC werden selbst bei leichtem Chrunch durch die schlechte Bundreinheit völlig unspielbar. Gut wer sich solch eine Gitarre kauft wird auch nicht gleich einen Vollröhren-Amp spielen.
In der Tat bin ich sehr schockiert wie groß der unterschied doch von einem zum anderen Amps ist. Der Digitalamp bügelt einfach viele unschönheiten heraus.
6. Fazit
Hui hui hui was ein Teil. Jetzt bin ich natürlich hin und her gerissen. Ich würde das alles so zusammenfassen.
Für Anfänger: Kommt ganz auf den Willen und den Geldbeutel an. Das Preisleistungsverhältniss ist eigentlich ok. Aber dennoch würde ich jedem der ernsthaft beginnen möchte zu einer Preisklasse höher. Denn wenn man gefallen am spielen findet, dann wird einem nach 4 wochen klar das diese Gitarre eigentlich scheisse ist und deshalb mehr Geld investieren aber dafür auch länger spass mit dem Instrument haben. Es sei denn mann hat ZUVIEL GELD und möchte erstmal ausprobiern wie sich eine gitarre anfühlt und was das für ein gefühl ist sie zu spielen um dann zu entscheiden sich eine richtige zu kaufen....
Für Fortgeschrittene und Profis: Das Teil ist wie erwartet Schrott. ABER...... wer schon immer mal eine Gitarre zerstören wollte bei einem Auftritt.... dann ist sie euer Gerät. Bei einer zweiten Gitarre und einem lauten Bassisten merkt keiner wie scheisse sie klingt und wer wollte nicht schon immer mal ein Gitarre zertrümmern beim Abschluss-Solo? Ich hab auf jeden Fall für unseren nächsten auftritt eine weiter für diesmal 41€ bestellt ein bischen freu ich mich ja schon drauf und vorallem kann ich dann mal updaten wie das Klangholz wirklich unter dem Lack aussieht
Puh. Nun bin ich fertig.. Hoffe ihr hattet spass beim Lesen, Kritik und Meckerei ist immer willkommen ich liebe euch ja auch.
/Update
PS: Wie erwartet hat sich mein Bassist tierisch gefreut und mit den ganzen Unterschrift an der Wand aufgehängt sieht sie sogar richtig teuer aus ;D
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