Plague Angel
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ESP Alexi Laiho STD
Nach etlichen Jahren des Wartens, war es endlich soweit. Ich habe mir meine erste ESP gekauft. Ich nehme dies also zum Anlass mal ein ordentliches Review zu verfassen. Mein erstes hier in dem Forum, ich hoffe also ihr erhaltet alles an Informationen was ihr benötigt.
Ursprünglich hatte ich mir eine etwas andere Version der Laiho ausgeguckt nämlich die USA STD, da ich aber dann ein paar unschöne Erlebnisse mit einem größeren Online Versandhaus hatte, hab ich mich dann umentschieden auf die Scythe und bereue es nicht.
Auch möchte ich erwähnen das der User Schmelim eine fast identische Version bereits Rezensiert hat. Nämlich hier --> https://www.musiker-board.de/reviews/223651-gitarre-esp-rv-350al-scythe-alexi-laiho-signature.html
1. Die Specs
- Erle Body
- Ahorn Hals
- Neck-thru-body
- Ebenholz Griffbrett
- Scythe Inlays
- 24 Bünde
- 25,5" Mensur
- 42 mm Sattelbreite
- Original Floyd Rose Tremolo
- EMG HZ F-H2 Humbucker
- MM-04 on-off boost switch
- black nickel Hardware
- Gotoh tuners
2. Konstruktion
Die ESP kommt in einem wunderschönem Formkoffer daher, welcher maximalen Schutz für das Instrument und Platz für viel Zubehör bietet, wie zb. Inbusschlüssel und Echtheits-Zertifikat. Ich hatte mich anfangs etwas erschrocken, da viele kleine schwarze "Risse" auf dem Lack der Gitarre waren, welche sich glücklicherweise nur als feine Härchen heraus stellten die vom Fellbesatz des Koffers kamen. Der Koffer "haart" also ein wenig, müsste in der Preisklasse eigentlich nicht sein, aber nichtsdestotrotz ein großartiger Koffer.
Die Gitarre selbst ist in absolut tadellosem Zustand. Keine Kratzer oder Macken im lack, wirklich absolut keine Mängel. Das griffbrett ist Werkseitig nahezu Spiegelblank poliert und macht dadurch einen wunderbaren Eindruck. Die Standard-Saiten kommen von irgendeiner No-Name Firma deswegen empfehle ich diese sowieso schnellstmöglich zu wechseln.
3. Bespielbarkeit
Beim ersten Anspielen fällt mir auf, das sie kleiner und leichter ist als ich immer dachte, bzw. als sie auf Bildern wirkt. Mag aber auch daran liegen dass Herr Laiho, welcher sie spielt auch nur son wandelnder Meter ist Jedenfalls macht sie sich sehr angenehm im Spielgefühl durch ihre Leichtigkeit. Man muss natürlich wissen das es etwas "kompliziert" ist eine V im sitzen zu spielen, mir persönlich macht das allerdings nichts aus. Der Hals hat ein wunderschön gerundetes "C" Profil, dass selbst bis in die höchsten lagen komfortables Spielen ermöglicht. Zumindest solange es der untere Cut erlaubt. Ein kleiner Negativpunkt den ich anbringen muss ist, dass das spielen bis zum 22. Bund problemlos von statten geht. Wer allerdings noch zur 23 und 24 will muss sozusagen im handegelenk nachjustieren. 2-3cm mehr aussparung hätte hier wesentlich mehr Sinn gemacht. Viele bemängeln ja die Eigenschaften lackierter Hälse, ich wiederum empfinde dies nicht als störend. Es fühlt sich in der Tat anders an, als störend kann ich es aber nicht bezeichnen. Ist wohl ebenfalls eine Sache des Empfindens. Die "Laiho" hängt gut ausbalanciert am Gurt, von Kopflast kaum eine Spur. Ein EMG-HZ verrichtet sein Werk passiv in Bridge Position, ein Schalter ermöglicht das zuschalten von Volume-Reserven, aber später dazu mehr. Am Kopf wurden Gotoh Mechaniken eingesetzt die präzises Stimmen ermöglichen.
Die ESP arbeitet mit Floyd Rose Tremolo System welches mein erstes ist. Man muss ich etwas in die ganze Materie einarbeiten, aber man mekrt schnell das hinter dem FR keine schwarze Magie sondern simple Federmechanismen stecken, die sofern richtig eingestellt ne Menge Spass machen können. Auf jeden Fall kann ich aber sagen das Divebombs perfekt umsetzbar sind, und zudem auch gut Spass machen.
4. Sound
Schon ohne Amp macht das sich Sustain bemerkbar das der Neck-Thru Konstruktion zuzuschreiben ist, und angenehm lang verharrt. Am Verstärker dann entfaltet der EMG dann sehr direkte Distortion Sounds mit ordentlich Säge-Potential. Die Gitarre spricht gut auf Anschläge an und entwickelt bei schnellem Picking in hohen Lagen ein angenehm perkussives Element. Clean braucht man natürlich nicht auf große Wärme zu hoffen obwohl man hier auch die Kirche im Dorf lassen sollte und nich alles madig reden muss. Unverzerrt gefällt er mir sehr gut und liefert ein recht ausgewogenes Klangspektrum. Der Volume Boost MM-04 ist bei mir prinzipiell immer an, möchte man im Clean Kanal mal einen recht gemäßigten ton, empfiehlt es sich jenen auszuschalten. Erstaunlicherweise macht sich der Schalter eher im unverzerrten als im High-Gain Modus bemerkbar. Gibt man im Clean Kanal genug Gain mit kann er mit aktiviertem Boost schon in einen leichten Crunch gehen, mit etwas Friemelarbeit am EQ kann man damit schön rockige Sounds fahren, wenn gewünscht. Im Overdrive-Kanal erreicht man durchs Zuschalten nur ein dezentes Plus an "Ton" und wenn dann auch eher nur im Obertonbereich, also wer ihn ohnehin nicht schon anhat, kann für Soli gerne noch das gewisse etwas rauskitzeln.
Ansonsten bei Fragen fragen, über Meinungen freu ich mich.
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