Ärger mit Veranstaltern - eure Geschichten

  • Ersteller Gast 2738
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Na, das ist doch immer die gleiche Leier... letztendlich ist der "Wert" einer Band und was eine Band wert ist nur schwer zu bemessen. Für den Veranstaler ist es relativ klar, er will etwas daran verdienen, es geht ja schließlich nicht darum Geld nur von A nach B zu transportieren. Und er verdient am Publikum, am Eintritt und vor allem an der Gastro. So, als Band sieht man die Sache manchmal aber auch etwas anders. Da muss man ebenso wie der Veranstalter durchkalkulieren, was man sich leisten kann und was nicht. D.h. kann man seine 2-3k im Jahr für Sprit ausgeben (und damit unter Promotion verbuchen), dann kann man das machen, ist das Geld nicht vorhanden geht es einfach nicht. Und es ist ja auch klar, dass jeder Veranstalter weiß, dass Musik machen Geld kostet. Hier prallen einfach zwei Welten aufeinander die kalkulieren müssen... Ich persönlich bin der Meinung, dass man nicht jeden Mist und jede Abzocke mitmachen muss, aber das ist eben auch persönliche Entscheidung.

So und zum eigentlichen Thema: Leider steht man wirklich ohne Gastspielvertrag und nur mit mündlichen Absprachen immer schlecht da. Ich mach das auch nicht mehr nachdem ich da selber schon tierisch mit auf die Schnauze gefallen bin. Wir sollten vor Jahren zum Beispiel mal Local Support für ne tourende Band (waren damals recht bekannt) spielen. Haben natürlich keinen Gastspielvertrag gemacht weil es über Vitamin B lief. Einzige Bedingung war, wir hängen Plakate auf und übernehmen ein wenig die lokale Werbung. Einen Tag vor dem Gig wurden wir dann rausgekickt unsere Fans hatten natürlich Schwierigkeiten ihre gekauften Karten zurückzugeben und letztendlich waren wir in mehr als nur einer Hinsicht die Dummen. Wie sich später herausstellte hat diese Band (und vor allem ihr Management) die gleiche Geschichte in 75% aller Städte abgezogen. Lehrgeld bezahlt und draus gelernt. Ja, man kann sich total übers Ohr hauen lassen, aber mit der Zeit lässt man sich das eben auch einfach nicht mehr gefallen. Danach tritt man dann sachlich und prof. auf, macht einen simplen, kleinen Gastspielvertrag, regelt die wichtigsten Dinge und dann passiert sowas natürlich auch kaum noch, weil die Veranstalter auch einfach anders mit einem umgehen. Und es ist leider jedes Mal wieder eine Einzelfallentscheidung was man macht, ob man es macht und zu welchen Bedingungen. Bei manchen Sachen muss man auch einfach mal Nein sagen, auch wenn es vielleicht schwer fällt. Wenn es einfach keinen Sinn macht, macht es auch oft keinen Spaß. :)

Und man kann natürlich auch aus dem "gagenlosen" Spielen wieder rauskommen. Seien wir doch mal ehrlich... ja natürlich reden lokale Veranstalter miteinander aber über 100km um die eigene Stadt interessiert das doch keinen. Und wenn man schon bei so großen Veranstaltern im Gespräch ist, die weit überregional anbieten, dann klappts auch wieder mit den Gagen. :) Mal ganz davon abgesehen ist der letzte Satz eines Gastpielvertrages, dass über Inhalte des Vertrags und insbesondere Gagen nichts an Dritte weitergegeben werden darf. Da halten sich natürlich nicht alle dran, trotzdem kann man jemanden der das ausplaudert schon ganz schön an den Karren fahren.

Weit mehr gehen mir die Anfragen an Technikfirmen für "Benefiz" - Veranstaltungen auf den Senkel... Zitat: "aber wir verdienen doch auch nichts dran, warum willst du denn dann Geld dafür haben, dass du uns Material und Personal hinstellst?"... jeder glaubt sich mit dem Wort "Benefiz" alles rausnehmen zu dürfen. Aber das ist ein anderer Punkt. :)
 
Wir hatten ein paar mal das Problem, dass die Location von uns (natürlich mit mehreren Bands) gemietet wurde. Der Eintritt ging an uns, dafür hatten die Besitzer das Vorrecht auf die Bar, was die Miete günstiger hielt. Allerdings mussten wir mitunter den einen oder anderen Euro an den Besitzer nachzahlen, da der nicht auf seine Personalkosten kam, weil zuwenig getrunken wurde. Wir mussten natürlich zahlen, wollten ja wieder mal dort spieln. Zum Glück sind pro Band noch 20 € abgefallen, aber scheiße wars trotzdem. Aber da geh ich auf jeden Fall mit, wenn du als Band unbekannt bist musst du nehmen was kommt, sonst bleibst du unbekannt. Wär auch viel zu anmaßend noch Forderungen zu stellen, hauptsache du wirst gesehen/gehört und kommst bei +/- 0 raus, jedenfalls für den Anfang.
 
Aber da geh ich auf jeden Fall mit, wenn du als Band unbekannt bist musst du nehmen was kommt, sonst bleibst du unbekannt.
Dann bleibe ich lieber unbekannt. Ich würde sofort aus einer Band aussteigen, sobald sie für die reine Erlaubnis, auftreten zu dürfen, Geld bezahlt. Draufzahlen im Hinblick auf Fahrtkosten etc. lassen sich diskutieren. Aber Sachen wie einige Bandcontests, wo man erstmal 50€ Teilnahmegebühr blecht, sind tabu.

Ich nehme viele Sachen. Die letzten Hinterhöfe. Aber ich bezahle nicht dafür, irgendwo Musik machen zu dürfen. Und wenn die Strokes meine Band für 50€ mit auf Tour nehmen würden - keine Chance.
 
@Lich:dem ist mal wieder nix hinzuzufügen.
 
nee tut mir leid, da muss man eine ganz normale betriebswirtschaftliche Rechnung aufmachen. Wenn ich für 50 Euro die Gelegenheit bekomme, 10 Konzerte vor 3.000 Leuten zu spielen, von denen jeder 100ste eine CD kauft und jeder 500ste ein T-Shirt, was soll daran schlimm sein? Das setzt natürlich voraus, dass man auch Merch zum Verkaufen hat.
 
Und selbst wenn nicht: wenn ich für 50 Euro die Chance bekomme, mir den Traum wahr zu machen, vor 3000 Leuten zu spielen, warum sollte es mir (als Privatperson) das nicht wert sein?
 
Ich glaube nicht, dass wir jetzt denn x-ten Thread mit dem Thema "Pay to Play?" oder "Wieviel Gage muss sein" hier brauchen. Das wurde alles schon ausgiebig diskutiert inklusive aller Gründe wann oder ob es Sinn machen kann, dass man ohne Gage oder sogar bezahlt um zu spielen.

Zum Thema Veranstalter:

Vielen Veranstaltern ist einfach überhaupt nicht bewusst was es eigentlich heißt eine Live-Band zu engagieren. Viele Veranstalter schaffen es auch oft nicht richtig einzuschätzen welche Art von Programm überhaupt zu ihrer Veranstaltung passt. Oft treffen dann 2 Welten aufeinander und man muss sich miteinander arrangieren. Meist hilft dann auch kein Vertrag mehr auf den man pochen könnte.
Manchmal (sehr selten) erwischt man halt auch mal jemand der einen über den Tisch ziehen will.

Aber ich muss jetzt auch mal ne Lanze brechen. Die allermeisten Veranstalter mit denen wir Kontakt haben geben sich sehr viel Mühe und versuchen eine tolle Veranstaltung zu organisieren.
 
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In den "Pay For Play" Geschichten würde ich immer äbwagen. Bandcontests alá bezahl 50€, nehm noch 25 Tickets ab und die Band mit den meisten Leuten gewinnt, würde ich generell meiden. Schlimmsten Beispiel: Emergenza, das hat für mich nicht's mit Musikcontest zu tun, sondern einzig mit "Wer-Bringt-Die-Meisten-Leute-Mit".

Wenn ich allerdings die Möglichkeit hätte mit, nehmen wir Rise Against als Beispiel (die hör ich grad:D), 1-2 Wochen zu touren, wo auf jedem Konzert 4-5000 mögliche Hörer/Fans dabei sind, nehme ich in Kauf auch mal 50-100 zu zahlen.
Als unbekannte Band bleibt "leider" nur die Möglichkeit an CD Verkauf und Merchandise zu verdienen. Und wenn ich ehrlich bin, spiel ich Lieber einen Gig für Lau und verkauf 10 CDs (jeweils 5 Euro) als einen Gig mit 50,- Festgage wo ich keine CD / Merch verkaufe.

Mir ist als erstes Mal wichtig das die Leute die vor der Bühne stehen, auch wenn's nur 10 sind, meine Musik gefällt. Deshalb nehm ich auch mal in Kauf für einen Gig 50-100km zu fahren (Ohne Spritgeld). Wobei man hier auch wieder abwägen sollte, ich würde nicht für einen Gig >300km fahren wenn's keine Spritkohle geben würde.

Als unbekannte Band bleiben einem halt nicht viele Möglichkeiten. Entweder man spielt viel und investiertr gleichzeitig viel, in der Hoffnung das die Musik gut ankommt und in Zukunft auch mal Gigs kommen wo man bisschen dran verdient. Oder man hofft halt nur auf Gigs bei denen Spritgeld/Gage bei rum kommt. Dann spielt mal halt nur 2-3 im Jahr.

Just my 2 Cents,
Daniel
 
Diese ganze Leier hier macht wohl glaube ich wirklich jeder Musiker mit ders auf die Bühne schafft ...
Wir bzw. ich hatte auch schon die Haarsträubendsten (wenn ich noch welche hätte :D) Stories erlebt, von dreisten Anfragen, über die übelsten Pannen bis hin zu Stromabstellerei bei Live Gigs ...

Bei uns ist das so geregelt das wir hin und wieder natürlich mal Gigs spielen bei denen wir den ein oder anderen € draufzahlen, allerdings machen wir solche Dinge nur mit befreundeten Bands die uns einladen um nen Gig zu spielen und Party zu machen. Das ist da kein Thema, die machen das ja auch für uns ...
Ansonsten sobald Anfragen von Veranstaltern kommen müssen diese zahlen. Je nachdem mit welchen Bands man da zusammenspielen kann (wenn es sehr bekannte intern. Metalbands sind) zocken wir auch nur so das man null auf null rauskommt, sprich die Spritkosten drin hat.

Im Prinzip ist es uns hauptsächlich wichtig das wir unseren Sprit bezahlt bekommen und event. noch der ein oder andere € für uns selbst übrig bleibt. Wobei wir natürlich keine horrenden Preise verlangen, das würde ja niemand mitmachen, weil man als "kleinere" Band ja doch hier und da noch auf die Veranstalter angewiesen ist.

Dieses "Pay to Play" Spielchen bekommt man auch dauernd angeboten ... ich finde wer sowas eingeht ist selbst schuld. Meistens bist du da in nem Line-Up mit 3 oder vier Bands + dem bekannten Headliner und bekommst gerade mal 20min. Spielzeit. Hast dann noch deine Anreisekosten und ggf. Weiterreisekosten, falls es über zwei, drei Tage geht, selbst zu tragen und bist für jeden der Dumme. Hab da schon die ein oder andere Geschichte mitbekommen ...

Das mit dem Gastspielvertrag ist ne gute Idee, darüber hatten wir ehrlich gesagt noch nie gesprochen. Bisher ist bei uns ja auch noch nie was passiert und im Großen und Ganzen immer alles so abgelaufen wie es geplant war. War halt Glück :)
Event. denke ich aber auch das einige Veranstalter dann aber vielleicht zurückschrecken wenn man denen mit nem Vertrag vor der Nase rumwedelt ... allerdings macht das die ganze Sache dann aber wiederum unseriös ...

Über dieses Thema hier kann man stundenlang diskutieren ...:)
 
Gastspielverträge sind im Musikbizz vollkommen normal. Wenn da jemand dann "zurückschreckt" wäre ich vorsichtig.
 
Ich glaube nicht, dass wir jetzt denn x-ten Thread mit dem Thema "Pay to Play?" oder "Wieviel Gage muss sein" hier brauchen. Das wurde alles schon ausgiebig diskutiert inklusive aller Gründe wann oder ob es Sinn machen kann, dass man ohne Gage oder sogar bezahlt um zu spielen.

Wahr, wahr (auch wenn ich selber dazu gepostet hatte). In diesem Sinne bitte ich jetzt alle Beteiligten, wieder zum eigentlichen Thema zurück zu kehren - ab jetzt keine Pay-To-Play-Diskussionen mehr (in diesem Thread).
 
wollt eigentlich nur noch anmerken:
Wann soll ich geschrieben haben, dass wir was bezahlen fürs spielen? ist halt nur manchmal bei +/- 0 rausgekommen.....
 
nee tut mir leid, da muss man eine ganz normale betriebswirtschaftliche Rechnung aufmachen. Wenn ich für 50 Euro die Gelegenheit bekomme, 10 Konzerte vor 3.000 Leuten zu spielen, von denen jeder 100ste eine CD kauft und jeder 500ste ein T-Shirt, was soll daran schlimm sein? Das setzt natürlich voraus, dass man auch Merch zum Verkaufen hat.

Wer sagt dir, dass du dann auch im Nachhinein diese 10 Konzerte bekommst?
Meiner Meinung nach mag das alles vllt. für Bands mit eigener Mucke gelten, aber nicht für Coverbands!
Geld mitbringen um zu spielen, würde ich auch nicht machen!

Sorry für die "Nichtbehandlung" des Themas. :D
 
Gastspielverträge sind im Musikbizz vollkommen normal. Wenn da jemand dann "zurückschreckt" wäre ich vorsichtig.
Diese Aussage gehört eigentlich angepinnt. Oder bei irgendjemandem, der hier oft postet, in die Sig, damit man sie oft sieht. Das ist ein nicht gerade seltener Irrglaube, daß man zunächst ohne Gastspielvertrag spielen sollte, weil man damit leichter an Gigs kommt, oder weil man sich noch nicht professionell genug oder "so weit" fühlt, mit Vertrag zu spielen. Tatsächlich würde ich aber für einen Veranstalter, der einen nur ohne Vertrag spielen läßt, auch ohne Vertrag nicht spielen, weil mir die Sache nicht geheuer wär.


Martman
 
Ich frage mich, wieso immer auf den Veranstaltern rumgehackt wird, weil im Grunde genommen könnte man jetzt ja auch sagen, dass die Bands einfach keine Leute ziehen, man ergo auch keine hohen Gagen zahlen kann oder ist es einfach nur das Volk, das Konzert-faul geworden ist?

Bin selber Hobby Veranstalter und schaff es so auf cirka 2-4 Konzerte und zwei zweitägige Festivals im Jahr und wenn ich mir meine Situation ansehe, geht es den meisten Bands doch noch recht gut.
Die Situation sieht bei mir normal so aus, dass ich ein 200 Mann Jugendzentrum habe, die Technik gestellt bekomme, einen Techniker auch, Lichttechniker bin ich selber und an der Theke Angestellte des Jugendzentrums stehen, bei dem bleiben dann aber auch die Getränkeeinnahmen.

Bei jedem Konzert hab ich bestimmt 50h Arbeit (und ich glaube, dass das noch ziemlich gutgläubig geschätzt ist). Das beginnt mit der Bandauswahl, Designen der Werbung, Verteilen der Werbung, Organisieren der Location, Einkauf, Aufbau, Abbau und natürlich dem Konzert selber und bis auf ein paar Bier hab ich selber noch nie einen Cent gesehen - und das freiwillig...
Und wenn ich dann Bands habe, die einen Anfahrtsweg von keinen 5km haben, mir mit Glück 10 Freunde ziehen und dann das erste Thema am Telefon eine dreistellige Festgage ist, denke ich mir auch, dass diese Band auf der Veranstaltung nicht spielen wird.

Die Umkosten sollten m.M.n. schon immer gedeckt sein, dazu ein gutes Catering und eine gute Organisation (inkl. guten Sound), aber mehr ist beim besten Willen bei unbekannten Bands einfach nicht drin.
Wer mehr haben will, muss halt mehr Leute ziehen. Ganz einfach.
 
Das ist der Grund warum wir sobald die mündliche Zusage da ist drauf bestehen, das der Veranstalter unseren "Gastspielvertrag" unterschreibt.

Eine müdliche zusage ist übrigens auch bindent. Bei einem Kaufvertrag ist das ja nciht anders. Allerdings sind dann die sanktionen nciht festgelegt, bzw. weiß ich nicht was rechtlich das minimum ist.

Musik ist Business und knappe 50% der Anfragen sind unseriös. Alles nach dem Motto: "Entweder gleich richtig oder sucht euch wen anders."
Klingt hart aber die einzige Möglichkeit sich abzusichern.

Wenn du die Erfahrung mit den Zahlen gemacht hast, inseriert ihr vielleicht etwas komisch. Was macht ihr denn hauptsaechlich? Also es gibt sicherlich mal trickreiche Anfragen, aber das gleich die Hälfte unseriös ist ?!
Ausserdem muss man hier ganz klar von der Art der Veranstaltung ausgehen. Konzert oder Straßenfest.
Letzteres wird oft von irgendwelchen leuten der Stadt organisiert, die da auch manchmal nciht al zu viel ahnung von haben.
Da wär' ich generell immer vorsichtig mit. Wer ein richtiges Konzert angeboten bekommt, sieht da schon besser aus.

Sprüche ala: "Wir sind ein Verein und machen damit keinen Gewinn" kannst du in 99% der fälle einfach vergessen.
Wer sich professionelle Mischer und Bühnentechnik leisten kann, MUSS die Band bezahlen können. Das sagen die meisten nur damit sie ein Argument haben euren Preis zu torpedieren.

Wo kommen denn die 99% her :D Klar ist das ne Eigenerfahrungszahl, aber die ist so wirklichklich falsch.
Hier muss man erstmal wissen was ein Verein ist, und wie er Geld macht, und wie er Geld ausgibt.
Einfach nur zu sagen: "Ihr habt das Geld sowas aufzubauen, also habt ihr es auch für uns" ist einfach falsch.
eV's haben z.B. Mitglieder die sowas beruflich machen und entsprechend günstig/kostenlos die PA und Co stellen.
Größere Anschaffungen wie der Kauf solcher wird via Träger/Vorstand entschieden, und wenn genemigt: super.
So ausgaben wie Bandgage sind da schon etwas schwieriger, denn dafür ist der Spielraum meist etwas eng.
Wenn man da eben über den Preisvorstellungen ist, dann kann man nicht gebucht werden. Das der Veranstalter da
dann nochmal nachfragt ob weniger geht, ist dann auch vollkommen ok.
Ich hab Konzerte erlebt, wo die Mitglieder des Vereins drauf-gezahlt haben, nur um eine Bestimmte Band zu bekommen,
die sie gerne dort hätten. Pauschal sind eV's also gerne mal etwas schwierige Veranstalter ;) aber mehr auch nicht.
Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel... Es gibt immer Assis die unter der Deckung eines Vereins agieren.

um das ganze hier etwas zu ergänzen: Veranstalter haben jeglichen Respekt vor Bands und Publikum verloren, es geht lediglich um die Abrechnung nach der VA, nichts anderes interessiert.

Ich glaube nicht, dass wir jetzt denn x-ten Thread mit dem Thema "Pay to Play?" oder "Wieviel Gage muss sein" hier brauchen. Das wurde alles schon ausgiebig diskutiert inklusive aller Gründe wann oder ob es Sinn machen kann, dass man ohne Gage oder sogar bezahlt um zu spielen.

Mal bewusst beides zusammen Zitiert. Denn eins ist hier recht wichtig und muss unterschieden werden:
Cover oder eigene Songs. Das sind nämlich zwei Dinge mit GANZ anderen Dimensionen.
Ich sag das so bewusst weil hier auch bestimmt einige nicht-cover-bands mitlesen und grad etwas abgeschreckt sind
("Guten Morgen, Lena" ist ja auch kein Cover). Genauso muss man eben - wie bereits gesagt - zwischen zweien unterscheiden: öffenltiche Gigs wie Straßenfest, Bierzelt, etc - Deren Besucher in erster Linie hingehen um da spaß zu haben und großteilig von der Band / den bands nichts gehört haben.
Und zwischen richtigen Konzerten, wo die Besucher bewusst hingehen um eine Bestimmte Band live zu sehen.
Hier sind die Organisationswege ganz anders :) Auch mit der Gage verhält sich das anders, als kleine Band eine Festgage zugesichert zu bekommen ist schwierig. Hier bekommt man eher eine Gewinnbeteiligung des Abends, also Eintrittsgelder etc.
Wer hauptsächlich in Jugenzentren und anderen kleinen Bühnen spielt, wird sich in dem Thread hier nicht unbedingt wiederfinden.
Das nur zur klarstellung das nicht hinter jedem Jugenzentrum das keine Gaage zahlen will die Mafia vermutet wird :p

Und wenn ich dann Bands habe, die einen Anfahrtsweg von keinen 5km haben, mir mit Glück 10 Freunde ziehen und dann das erste Thema am Telefon eine dreistellige Festgage ist, denke ich mir auch, dass diese Band auf der Veranstaltung nicht spielen wird.

:) Genau sowas meinte ich z.B. Das darf eben nicht os pauschal gesehen werden

Die Umkosten sollten m.M.n. schon immer gedeckt sein,

Psssst. "Unkosten" ist ein "Unwort" :p
Es gibt nur Kosten ;)
 
Mit 95% der VA hat man denk ich keine großen Probleme, wenn im Vorfeld alles abgesprochen und ein Vertrag da ist. Bei uns war es so, das wir beim 9. Gig untergebuttert wurden, ein 3-tägiges Stadtfest, auf dem wir spielten und mit einem Hungerlohn abgespeist wurden. Seitdem geht nichts mehr ohne schriftlichen Vertrag, ausser vielleicht ein Freundschaftsgig mit der Band von Nebenan.

Gagen... ist halt abhänging von der Veranstaltung. Wir spielen in einem Jugendclub für Eintritt oder kleine Festgage, weil das eine gewisse Art Jugendarbeit ist und JZen eh immer knapp bei Kasse sind.
Bucht uns ein Festival, "langen wir schon hin", schliesslich will der VA ja auch verdienen und macht das nicht aus Lust und Liebe, warum soll nur er verdienen? Wir haben dann auch Stress, vor allem wenn es weiter weg ist. Wobei ich da auch wieder abwäge: wenn ich auf einem Festival als Opener vor >4000 szeneangehörigen Leuten spielen kann, muss ich dann unbedingt auf eine Gage bestehen? Der Werbefaktor wiegt da schwerer, also machen wir das.
Buchungen für private Feiern sind dann meistens eh spätestens bei unseren "Preisvorstellungen" zu Ende. Aber meist wissen die Leute einfach nicht, dass da fünf Leute halt ganz schnell 24 Stunden unterwegs ist und selbst erstmal >1000€ Ausgaben für Mietbus, Unterkunft, Leih-PA etc. haben.

Lustig fand ich auch die Anfragen einiger Stadtverwaltungen, die das erste mal einen "Mittelaltermarkt" organisierten und natürlich auch entsprechende Musik haben wollten:
"Wir machen aber Rock, das wissen sie?"
"Ja, haben wir im Internet gehört, genau das was wir wollen... so 400-600 Besucher, können sie das?"
Wenn sie dann den Techrider hatten, fielen die aus allen Wolken, wenn sie lasen, dass wir gern eine überdachte Bühne und eine PA hätten. "Aber sie haben doch Verstärker dabei???", "Können sie nicht akustisch spielen?" Ja klar, vor 500 Leuten mit ner A-Gitarre... Von denen haben wir dann auch nie wieder gehört.

Ein befreundeter Drummer erzählte mir, dass er sich mit seiner Zweitband bei einer größeren Deutschlandtour eingekauft hat (ich glaub 2500€ für 10 Gigs, jedenfalls die Größenordnung). Es gab Vertrag und alles... Nach dem 6. oder 7. Gig sind sie dann abgesprungen, weil fast jeder Punkt des Vertrages von der anderen Seite gebrochen oder missachtet wurde. Minimumspielzeit (hätten sie mehrmals nicht spielen dürfen), maximal zwei Vorbands (irgendwann waren es dann mal drei), keine Merchpreisbindung (wollte der Manager ihnen jeden Abend vorschreiben), fünf Plätze im Tourbus (da waren dann nur vier, einer schlief am Sitz), Diebstähle im Tourbus...
Also: selbst mit Vertrag kann einiges schiefgehen...
 
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Die Zahlen die ich hier nenne sind einfach Erfahrungswerte von mir.
Wir sind eine junge, frische Band, die sich momentan noch in der "Werbephase" befindet. Da kommen einfach unglaublich viele Anfragen die versuchen unsere Situation auszunutzen. Klar müssen wir spielen um bekannter zu werden, jedoch wird für Gewöhnlich nicht drauf gezahlt, außer der Gig hat einen anderen anreiz. (Radio, Fernsehen, bessere Gigs, viel Publikum etc.)
Nur weil wir jung sind und es uns noch nicht so lange gibt, bedeutet das nicht das wir uns vor irgendjemandem verstecken müssen. Wir können problemlos mit allen konkurrierenden Bands im umkreis mithalten.
Es gibt so viele Anfragen wo einfach nichts bei rauskommt oder wo von vornherein klar ist, das hier nicht professionell gearbeitet werden will.
Auf Anrufe gibts keine Rückmeldung, man wartet ewig auf Antworten, man gibt sich mühe die Planung gescheit aufzuziehen, dafür das am Ende nichts passiert oder abgesagt wird, weil wir nicht für Konzerte draufzahlen oder der Veranstalter denkt er könnte hier für "umme" einen bespaßer mieten.

Und sicher gibt es Vereine, die wirklich kein Geld haben und nix verdienen. Jedoch sehe ich bei solchen Dingen immer wieder das dort z.b. Sponsoren geworben werden, die solche Kosten tragen. Man würde besser fahren, wenn man dann im Vorfeld der Veranstaltung eben solche sucht oder ähnliche Finanzierungen.
Eben weil: Warum ist die Finanzierung eines Events mein Problem als Band? Wenn jemand ein Event aufzieht muss er natürlich auch zusehen, das er mit den mitteln hinkommt die er hat, das geht jedem so im Täglichen Leben. Warum ist das hier auf einmal anders?
Fast alle Veranstalter die uns anfragen wissen, das wir eine gewisse Gage wollen. Dann immer noch auf Teufel komm raus zu feilschen führt zu nichts.
Wir haben uns am Anfang auf solche sachen eingelassen, um festzustellen, das alle Musiker quasi mitm Butterbrot nach hause gingen, bis auf den Mainact abends, für den natürlich das Geld da war. (Ich rede hier von Summen zwischen 5000-8000 € pro Abend.) Ich habe durch meinen Vater die kontakte zu vielen anderen Bands und kenne in etwa die Preise die verlangt werden. Ausserdem haben wir viele "Freunde" in den Organisationen, da sickert immer mal das eine oder andere durch.
Und wenn man dann wochenlang im Preis gedrückt wurde, "weil ja kein Geld da ist", man hinkommt für den bruchteil des normalen spielt und dann sieht, wohin das Geld denn geht, dann kommt man sich verarscht vor und weiss genau das erneute Anfragen von diesen kommen weil die denken "mit denen kann mans ja machen".

Kleines Beispiel:
Wir haben die letzen 3 Jahre z.b. ein Straßenfest bespielt, jedesmal für einen Freundschaftspreis.

Im ersten Jahr wars Just for Fun. (Kam glaube 150€ bei raus. Taschengeld für die Bandkasse)

Im zweiten wurde unsere Sängerin öffentlich von einem Veranstalter (Ein Verein in dem sie auch ist) im Training angemacht mit der aussage: "Wir wären doch nicht ganz dicht, so viel Geld zu verlangen (600 € für 2 Stunden mit 5 Mann und Technik)" Es wurden 400 €.
Über unseren Vertrag wurde in der Kneipe mit fremden Personen hergezogen und somit öffentlich Vertragsbruch begangen (Wir haben nicht reagiert, wir fühlten uns verbunden zu dem Ort, da wir dort unseren Proberaum haben)
Wir wurden noch den Abend nach dem Konzert angesprochen, ob wir nächstes Jahr nicht wieder dabei sein wollten, diesmal für etwa 1000€ abendfüllend.
Natürlich sagten wir zu. Mündlich.

Letzten endes spielen wir jetzt dieses Jahr für 400€ nachmittags am beginn des Straßenfests. Unsere Absprache wurde also nicht nur gebrochen, sondern auch preislich einfach so nach unten korrigiert mit der aussage: Wir haben kein Geld, wir machen das als Verein ohne etwas zu verdienen. (Schon oft von denen und anderen gehört)
Es wurde aber eine "Alteingesessene Band" für das vielfache unseres Preises stattdessen gebucht. (Die auch nicht mehr ziehen als wir, an Leuten)
Wir haben uns gesagt: "Für unsere Fans machen wir das jetzt noch genau ein mal".
Wenn nach dem Auftritt ein Verantwortlicher zu uns kommt und uns fragt ob wir nächstes Jahr wieder wollen, (Was 100% passiert, da wir quasi die Hausband des Ortes sind) werden wir ablehnen und demjenigen mal genau erzählen warum nicht mehr.
Und vertraut mir das wird dem wehtun. Wir ziehen alleine auf diesem Strassenfest 2000-2500 Mann.
Man muss einfach irgendwann aufhören sich alles gefallen zu lassen. Und unsere Bandmitglieder die in dem Ort wohnen, waren auch noch die ersten die sagten: Das machen wir nicht mehr mit.
Damit es so weit kommen kann, muss schon was passieren.


Klar, das Jugendzentrum XYZ hat sicher keine tollen Einnahmen und macht das größtenteils Ehrenamtlich. Eine Prima Plattform für Newcomerbands die sich ein Publikum machen wollen und ich habe einen Mordsrespekt vor diesen Leuten die das alles für umme machen.
Ich rede jedoch nicht von solchen Events sondern die Sorte wo es in den Semiprofessionellen Bereich geht. Die Sorte Gigs die unter 1000€ nicht ablaufen. Die Sorte wo man davon ausgeht, das die Anfrage ernst gemeint ist und auch wirklich was dahinter steckt.

Meine Grundaussage zu dem ganzen ist schlicht folgende: (Egal ob Cover, Eigene oder beides) Passt auf was man mit euch macht und lasst euch eben nicht alles gefallen.
Man muss sich ja nicht dran halten, aber gerade solche dinge wie "mündliche Absprachen".... beweis das mal, wenn du dann Unkosten hattest und vom Veranstalter Entschädigung forderst für die Anreise etc. aber man dir nicht abgesagt hat.

Passt auf, redet miteinander, lasst euch nicht verarschen.
 
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Es ist natürlich immer eine bessere Verhandlungsposition, wenn man die Macht hat, viele Besucher zu ziehen. Auf dieser Basis kann man auch mal Bedingungen stellen. Aber die meisten Newcomerbands haben, wenn es hochkommt, ihre 20 Schul-/Studienfreunde und Anhang, und das war's. Da kann man im Ernstfall nicht viel fordern, da kann man höchstens akzeptieren.
 
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Ich glaube es ist aktuell einfach eine sehr schwere Zeit, sowohl für Veranstalter als auch für Bands. Wenn ich mir meinen Freundes- und Bekanntenkreis anschaue, wird dort von vielen gar kein Wert auf handgemachte Musik gelegt, R'n'B, House, Electro, whatever stehen dort viel höher im Kurs, also rennt man lieber in irgendeinen Club in dem ein DJ ein paar MP3s abspielt und jubelt dem zu. Vor knapp drei Jahren, als wir mit unserer Band so richtig angefangen haben (also raus aus dem Proberaum, ab auf die Bühne, auch auf öffentlichen Veranstaltungen) war das irgendwie noch ganz anders: bevor man auf die Bühne gegangen ist standen schon einige Leute vor der Bühne und sind beim ersten Lied voll abgegangen, heute sind auf Konzerten (nicht nur bei uns, sondern allgemein) häufig gar nicht mehr so viele Leute.
Ich kann da also auch die Veranstalter verstehen, die sich durch geringe Gagen o.ä. auf der sicheren Seite wissen wollen, aber andererseits regt mich als Musiker gerade bei größeren Veranstaltungen die Pfennigfuchserei die da teils an den Tag gelegt wird auf. Für große Coverbands, die ihre beste Zeit schon lange hinter sich haben werden immer noch viele tausend Euro gezahlt und wenn man dann als jüngere (Vor)Band sagt "Wir hätten gerne 300€" wird man mit "das können wir uns nicht leisten" abgespeist und kriegt wenn man Glück hat die Hälfte.
 

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