Auf diese Ergebnisse bin ich sehr gespannt - Bericht bitte nicht vergessen
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Na gut, dann will ich mal:
Also, gestern war ein kleines Festival mit 3 Bands zu beschallen. Pegelorgien waren nicht angesagt, wichtig war es aber, dem Publikum die Texte verständlich zu machen.
Da auf Grund der zu erwartenden Pegel sowohl in der Front als auch im Monitoring nicht mit großen Problemen in Sachen Feedbacks (verursacht durch komprimierte Einzelsignale auf den Monitoren) zu rechnen war, habe ich mich ausschließlich für Einzelkompression entschieden.
Den Anfang machte eine Band von (jungen) Jugendlichen, die ich seit ca 1,5 Jahren in Sachen Technik unter meine Fittiche genommen habe. Die bekommen von mir so eine Art Rundum-Sorglospaket, damit sie sich auf ihre Musik konzentrieren können. Musikalisch sind die Ergebnisse schon beachtlich, auf Grund mangelnder Routine habe die aber ihre Dynamik noch nicht sicher im Griff. Hier habe ich alle Stimmen und 2 akustische Gitarren mit den beiden verfügbaren Behringer MDX 4400 (unser Bassist hat sich auch noch einen zugelegt) bearbeitet. Bei moderater Einstellung von Threshold und Ratio war das Ergebnis wirklich OK., vorrausgesetzt, man achtet darauf, die Ratio nicht zu hoch zu wählen und die 10dB LED der Gain Reduction sollte möglichst aus bleiben. Aber in dem Bereich bis dahin kann man sich "frei" bewegen, ohne das der Kompressor auffällige Verfärbungen hörbar werden lässt.
Nicht zufrieden war ich mit dem Gerät an der Bassdrum. Auch wenn jetzt einige zucken und sagen, die Bassdrum komprimiert man auch nicht, bei dieser Band war das zwingend notwendig (sieh weiter oben). Der MDX 4400 arbeitet immer im Automatikmodus und das lieferte dann für meine Ohren unbefriedigende Ergebnisse. Die Bassdrum klang relativ schlapp weil der Attak fehlte. Das war dann der Moment, wo mein Composer MDX 2000 seine Vorteile ausspielen konnte. Es gibt einfach Signale, da muss man Attack und Release von Hand einstellen können.
Dann kamen die "erwachsenen" Bands. Erst eine 3-Mann-Band mit sehr vielschichtigen Arrangements. Die drei wissen genau, was sie tun und welche Signale sie an mich abliefern. Die Arrangements sind so sauber, dass ich hier nur etwas die Stimmen und eine akustische Gitarre komprimieren musste. Auch hier war der MDX 4400 voll und ganz OK.
Bei der letzten Band gab es dann zusätzlich noch einen E-Bass zu komprimieren. (Die Erfahrungen zu Gesang und akustische Gitarre von weiter oben brauche ich wohl nicht nochmal zu wiederholen) Da dieser Bass aber nicht nur das Fundament legt sondern auch immer mal wieder solistisch in den Vordergrung rückt, habe ich mich schon im Soundcheck nach kurzen, wenig befriedigenden Versuchen mit dem MDX 4400 dafür entschieden, auch hier den Composer MDX 2000 einzusätzen. Ein wenig mit Attack und Release "gespielt" und schon waren auch höhere Kompressionsraten möglich, ohne dass der Bass stumpf klang.
Mein Fazit: MDX 4400 ist gut einsetzbar, wenn es darum geht, einzelne Stimmen / Signale ein wenig in ihrer Dynamik zu bearbeiten. Wenn es aber um stärkere Kompression geht, und man großen Wert auf den Attack des Signals legt, dann sollte man einen Kompressor einsetzen, an dem man Attack und Release einstellen kann. Das Gerät ist aber auf jeden Fall besser, als das weit verbreitete (Vor-)Urteil über Behringer-Geräte vermuten lässt.