Diril Raw Hihat 13"

Haensi
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Wie versprochen, ein Review zu den Dirils.

Welch anderen Namen sollten diese Hihats haben als "Raw"? Sie sehen aus wie frisch aus dem Schmiedeofen. Die Kuppe ist völlig unbehandelt und auf dem Bogen ist nur ein Schutzlack und das Logo drauf.
Trotz des rauhen Charakters sind bei genauem Hinsehen sehr feine Abdrehmuster, sowohl oben als auch unten - sowohl bei Top- als auch beim Bottomcymbal - auszumachen.
Dass sie handgehämmert sind erkennt man sofort. Sowohl Top als auch Bottom sind mit hunderten von linsengrossen unregelmässigen Hammerschlägen übersät.

Ich hab sie extra mit 1060g fürs Top und 1200g fürs Bottom schwerer gewählt um auch bei kräftiger Spielweise im Punk und Hardrockbereich gutes Durchsetzungsvermögen zu haben.

Der Grundcharakter ist typisch für diese Art Becken sehr dunkel. Aber aufgrund des hohen Gewichts und der daraus resultierenen Materialstärke ist immer auch ein heller Obertonanteil mit dabei, der je nach Anpressdruck mal mehr oder weniger wird.
Durchsetzungsproblem gibt es da selbst bei deftiger Musik wohl kaum.
Die Glocke hat fast was gongiges, passt aber gut zum Gesamtkonzept.

Geschlossen klingt die Hihat sehr kompakt und je nach Öffnungsgrad extrem kurz. Öffnet man mehr bekommt man einen schlurfigen, trashigen Wash, der besonders bei langsamen Viertel einen schönen Klangteppich zaubert.
Der Chick kommt trocken, kurz und präzise ohne Nachhall.

Aufzieher kommen wuchtig und voll, aber natürlich auch eher tief und dunkel.

Einsatzmässig dürfte diese Hihat in verschiedenen Stilen zuhause sein. Vielleicht nicht unbedingt im Funk und im Pop, da da wohl die Spritzigkeit fehlt. Im "Old-school"-Rock, Bluesrock, Folkrock aber auch im Punkrock dürfte sie ihre Heimat finden.
Für Breakbeat, Jungle oder auch Reggae könnte sie sogar ein richtige Geheimwaffe werden.

Die Verarbeitung ist ganz ordentlich, wenn auch das Loch des Top-Beckens nicht ganz akkurat mittig gebohrt ist. Das fällt aber nur auf, wenn man gaaaanz genau hinsieht. Scharfe Kanten gibt es aber nicht und die Becken sind plan und passen exakt aufeinander.
Mag sein dass bei den Meinl Extra Dry (die wohl fast baugleich sein dürften) das alles etwas genauer gearbeitet wird, die kosten allerdings auch fast das Doppelte.

Anfangs war der Sound schon ungewohnt (vor allem verglichen mit den Paiste Alphas), aber ich wollte ja eben einen ganz anderen Sound.
Ist sicher nicht jedermanns Sache.

Die 159 € sind sicher mehr als ein fairer Preis.

Hab leider im Moment keine Möglichkeit aufzunehmen, da ich mein Tascam ausgeliehen habe.

Soundmässig klingt das ungefähr so (tendienziell natürlich etwas höher) http://www.youtube.com/watch?v=mBtRFFM8fLQ
 
Eigenschaft
 
Sehr schönes Review. 159€ sind ein sehr fairer Preis. Die Hats sind doch in der höheren Klasse zuzuordnen oder ? Ich wohn auch in der nähe von Bottrop deswegen werde ich die mal anspielen gehen ;).
 
Trotz des Preises kann man die Becken von Diril zur Oberklasse zählen. Namhafte andere Hersteller kosten da schon mal das Doppelte.

Es kann zwar kleine optische Unzulänglichkeiten und zu vernächlässigende Fertigungstoleranzen geben, das hat aber keinen Einfluss auf Qualität und Sound. Da mag es bei anderen Firmen noch genauere Endkontrollen geben.

Im Vergleich zu gleichpreisigen Becken der Tophersteller liegen die Dirils klar vorne. Da spielen die in einer ganz anderen Liga als die Einsteigerbecken, die man sonst für diesen Tarif bekommt.

Ein Hörtest ist da sicher empfehlenswert, wenn man da in der Nähe wohnt. Durch die "Customzing-Option" kann man sich die Becken nach seinen Wünschen machen lassen. Wo gibt es das schon?
Da sollte eigentlich für jeden Geschmack was dabei sein.
 
Irgendwie scheinen die an ihrer Seite rumzudoktern. Über dirilcymbals.de funktioniert die Seite nicht. Da müsste man sich wohl direkt an folgende Adresse wenden:
RB distribution
Steinmetzstraße 10
46236 Bottrop
Tel: 02041/764366
 

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