[Gitarre] - Ibanez RGD 2127 Z

7even
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2009 - Odysse im Gitarrenladen

Die Leser des "7-Saiter Userhtreads" wissen es ja bereits schon, nach langatmigen Phasen in denen ich zwischen den 3 Standard ESP Modellen, Viper 7, Horizon 7 und F 7 geschwankt habe sowie dann auch einen Blick auf die ältere Ibanez 7 Saiter gelegt hatte, kamen dann dieses Jahr die neuen Ibanez Modelle raus - welche sollte es nun werden? Ibanez hat mich dieses Jahr sehr positiv überrascht, und eigentilch kam fast alles in Frage was jetzt neu auf den Markt kam. Die RG 1527 endlich in einer gefallenden Farbe, oder die RGA 7, günstig, ausbaufähig und sehr schick, oder die RGA427 Z....zumindest so lange ich den Preis noch nicht kannte, oder die mysteriöse neue "RGD" Serie....
Die Odyssee endet wie ihr sehen könnt mit der RGD 2127 Z - völlig neue Kreation von Ibanez die mich persönlich an einer Fusion von RG und ESP Viper erinnert. So gesehen genau das Richtige für mich.
Nach langen Überlegungen entschied ich mich also die RGD blind zu bestellen und einfach mal zu gucken was auf mich zukommt....

....letzte Woche war es dann so weit:

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Technische Daten:

Korpus: Linde
Farbe: Invisible Shadow
Hardware Farbe: Cosmo Black
Hals: 5-tlg. Wizard-7 Prestige Ahorn/Wenge
Mensur: 26,5"
Griffbrett: Palisander
Einlagen: Pearl Dot
Bünde: 24, Jumbo
Steg: Edge-Zero 7 Tremolo mit ZPS3
Tonabnehmer Hals: V77 Custom (H)
Tonabnehmer Steg: V87 Custom (H)
Inklusive: Koffer und Ledergurt

Verarbeitung:

Zwei Wörter: Verdammt gut. Ich fang mal am Kopf an und höre am unteren Gurtpin auf.
Das Ibanezlogo ist genial, schimmert in allen Farben vor sich hin, echt ne Augenweide. Stimmmechaniken von Gotoh laufen einwandfrei, so wie es auch sein soll. Bei der RGD fehlt (mMn zum Glück) der Saitenniederhalter wie er früher bei der RG 1527 und anderen Modellen dran war. Ich finde ihn unnötig, und störend beim Saitenwechseln. Leider hat Ibanez bei der RGD vergessen die tolle neue verschiebbare Abdeckplatte für die Halseinstellung einzubauen. Der Hals selber ist Ibaneztypisch gut. Braucht man nicht viel dazu sagen. Ein guter Freund von mir, der schon einige Jahre die RG 1527 spielt, meint der Hals wäre nur länger, aber ansonsten fühle er sich genauso an. Bünde sind definitv überall sauber eingearbeitet, Inlays genaus. Das Palisander ist auch nicht vertrocknet oder grobporig sondern weist eine schöne Maserung auf. Ingesamt ein sehr gutes Bild für die erste Hälfte der Gitarre. Schade nur, dass es Dot Inlays sind.
Weiter gehts zum Korpus. Der ist trotz "Bevels" oder "Diamond Cut" wie es Ibanez nennt, ziemlich fett - RG typisch. Die Farbe hat einen "Matteffekt", richtig "matt" ist sie nämlich nicht, man kann sie pollieren wie ne Hochglanzfarbe und doch wirkt die Farbe matt, schwer zu erklären auf jeden Fall gefällts. Sieht robust aus und haltbar.
mir gefällt besonders der neue Poti, der eine umläufige gerippte Gummischicht hat. Sieht nicht nur gut aus, greift sich aus besser.
Das Edge Zero 7 Vibrato ist auch sehr gut verarbeitet, aber hier kenne ich mich nicht so gut aus.
Rückseitig das gleiche Bild, alle Ausfräsungen sind sauber, die Elektroinikfachabdeckungen sowie die des, jetzt sag ich es einfach "Tremolo"Fachs sind auch sauber.
Besonders gefällt die Buchsenposition - nie wieder auf kabel treten und raus ist es. Angeblich sollen dicke Kabel net reinpassen, aufgrund der kleinen Ausfräsung - das kann ich mir zwar vorstellen, aber nicht unterschreiben, mein Elixier Kabel, was schon ordentlich dick ist, passt problemlos rein.

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Bespielbarkeit:

Wie ich schon sagte, der Hals ist im Prinzip die längere Version von dem der RG 1527. So gesehen können sich die meisten eine Vorstellung davon machen, wie sie zu bespielen ist. Die längere Mensur ist für mich, der ohnehin 27" spielt kein Problem.
Für Leute die mit 27" nicht zurecht kommen, hat die RGD den Vorteil, dass sie statt einem 27" langen Hals, einen 26,5" Hals hat. Der Unterschied ist zwar nicht erheblich, aber dennoch ist es auch für mich leichter auf den ersten Bünden zu spielen.
Die meisten werden sich wohl für die etwas untypische Positionierung des Switches wundern - Ja, er ist viel leichter zu erreichen, auch während des Spielens, als einer in der klassischen zwischen-den-Potis Position.
Ich persönlich hatte ein wenig Angst, mich nicht an das Vibrato gewöhnen zu können, aber auch das ging ratz fatz. Man muss nur lernen, beim Abdämpfen die Hand ein wenig weiter vor zu halten.
Was das Vibrato selbst angeht, es ist nicht schwerfällig, also man muss keine übermenschlichen Kräfte aufwenden um damit auch üble Divebombs zu machen. Außerdem ist es extrem Stimmstabil.


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Sound:

Jetzt kommen wir in sehr subjektive Gebiete. Ich werd im folgenden die RGD mit drei weiteren Gitarren vergleichen, einmal die SC607B dann die Conkin GTG 7T mit SD Blackouts und die RG 1527. Bei Interesse kann ich auch was im Vergleich zur RGA 7 sagen. Getestet wurde am Peavey Tripple X und Line 6 Spider III 150.
Clean lasse ich mal größtenteils aus, mehr als "gut", "sauber" und für meine Verhältnisse völlig ausreichend, kann ich dazu eh nicht sagen. Wer es doch genauer wissen will, kann gerne gezielte Fragen stellen.
Zu aller Erst muss ich sagen, dass Ibanez das Versprechen eingehalten hat: Die V77 und V87 Custom sind eindeutig fetter als ihre Vorgänger und haben mehr "low-end".
Kommen wir also zum Vergleich: Die RGD ist definitv die Gitarre mit den mächtigsten Bässen. Die SC607B bilder dabei das Schlusslicht. Sie ist klar Bassbetont und wenn man ein Diagramm erstellen möchte wie es bei DiMarzio PUs typisch ist (von 1-10, wobei 1 wenig und 10 viel Bass/Höhen/Mitten bedeutet) würde ich die RGD so einschätzen: Bässe 10 Mitten 7 Höhen 6-7. Haut man die B Saite kräftig an und dämpft dann auch noch ab, wackeln die Wände - selbst in unserem Proberaum der sich in einem alten Luftschutzbunker befindet.
Wo die RGD jedoch im Vergleich zu den zwei Gitarren mit aktiven PUs schlechter abschneidet (kurz zur Info: Die SC607B besittz EMG 81-7, die Conklin habe ich mit Seymour Duncan Blackout Phase II bestückt) ist der "Biss". Abgedämpfte Powerchords kommen zwar knallhart rüber, und klingen einfach brachial, aber dieses höhenreiche Beißen kommt dabei leider ein wenig zu kurz. Für mich eigentlich ein sehr wichtiger Aspekt, aber da die Gitarre in anderen Bereichen wieder auftrumpft, beginne ich stark daran zu zweifeln, das hier ein PU Wechsel von nöten ist.
Störend empfinde ich jedoch die Störgeräusche die die PUs einfangen, da ich aktive PUs gewöhnt bin, stört mich jedes brummen wenn ich grade nicht spiele. Beim Line 6 ist das mit dem eingebauten Noisegate behoben, der Tripple X jedoch nervte mich dabei ein wenig. Zugegebener Maßen stand ich direkt davor...
Was sehr gut bei der RGD kommt sind Pinched Harmonics, bedonders schön auf der B Saite und dazu die obligatorische Vibratoorgie. Daran muss ich allerdings noch üben, noch hab ich nichts sinnvolles mit diesem Gerät zustande gebracht.
Wie ich schon sagte klingt die RGD sehr fett, da kommt in der Auswahl nur noch die Conklin mit den Blackouts ran, aber bei aller "fettigkeit" gerät man auch schnell ins matschen. In diesem Fall ist die SC607B klarer sieger, die RGD folgt, die Conklin muss erst mit viel weniger Gain gezügelt werden um sich der RGD anschließen zu können.
Mir fällt grade nicht mehr viel ein, wer noch genaueres wissen möchte soll einfach fragen!
Zusammengefasst kann ich für mich sagen, und ich denke damit werd ich auch für eine breite Masse reden, ist diese Gitarre so wie sie ist aus dem Koffer Soundtechnisch der Hammer. Das gewisse Etwas bringen sicherlich eneu PUs, aber auch mit den Hauseigenen ist man gut bedient, ich werde mir es auf jeden Fall noch gut überlegen da noch Geld reinzupumpen, was im Endeffekt vlt. unnötig ist. Besondere Schwächen im Sound sind mir bis auf das mit dem "Biss" nicht aufgefallen - aber auch das muss man in Relation zu den anderen Gitarren sehen. Ansgt vor Ibanez-Hauseigenen PUs ist also nicht gerechtfertigt.

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Extras:

- Wie bei all meinen Gitarren, ist auch die RGD mit Warwick Sec. Locks ausgestattet worden. Die original Gurtpins sind zwar ausreichend um die Gitarre relativ sicher um den Hals zu hängen, aber man weiß ja nie...Das Bohrloch war jedoch ein wenig zu groß, also musste ich es mit Zahnstocher und Holzleim erstmal anpassen.

- Auch hier wieder an alle Anfänger und für diejenigen, die sich vor langen Mensuren fürchten: 26,5" und 27" Hälse sind keine Mammutbäume. Man kann sich nicht nur an alles gewöhnen, sondern man kann auch auf ihnen sehr angenehm spielen, vor allem auf den hohen Bünden!

- Zum ersten mal in meiner Gitarrengeschichte ist auch ein koffer dabei, mich freut. Sieht gut aus, hat genug Staumraum und ist ne Tonne schwer. Der mitglieferte Koffer ist kein Prestigekoffer, einige dürften ihn allerdings kennen: Holz mit Kunstlederüberzug. Mal abgesehen von seinen schwächen in Sachen Sicherheit und dem Gewicht allerdings schön anzugucken und zur Lagerung ausreichend.

- Ibanez liefer das so genannte "Multitool" mit, ein Schweizer - Taschenmesser-artiges Werkzeug. Finde ich sehr praktisch! Nie wieder Tonnen an Werkzeug mitschleppen! Für Notfälle genau das richtige.

- Der Hals ist mit dem "KTS Titanium" System ausgestattet. Zwei Titanstäbe verstärken dabei den Hals. Ob´s was hilft? Weiß ich nicht. Aber ich wills nicht ausprobieren.

- Der mitgelieferte Ledergurt ist sehr gut und rutschfest - und hübsch genug mich von meinen Plänen meine Levys Sammlung zu ergänzen abzubringen.

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Fazit:

Der Kauf hat sich definitv gelohnt. Für das gleiche Geld bekommt man anderswo viel weniger geboten. Die Gitarre allein schein die knappen 1200€ wert zu sein, das ganze Zubehör was noch hinzukommt steigert den Wert noch mehr.
Empfehlenswert für jeden dem Schecter nicht liegt, dem ESP/LTD zu wenig bietet (augenmerk auf Koffer etc) oder der mal was anderes als Ibanez RG oder S haben will.

+ Verarbeitung

+ Bespielbarkeit

+ Zubehör

+ Hardware

+ Stimmstabilität

+ Klangentfaltung und Sustain

+ Optik

+ Sounds

+ Preis/Leistung

- Leider (?) kein Presitge Koffer

- Aufwendiger Saitenwechsel

- Kommt in Standard A


Und zum Schluss noch ein Foto:

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Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet:
Ach Mist, jetzt hab ich das net in die Review Ecke gepostet...kann das ein Moderator vlt. verschieben?
 
Hey,
nettes und umfangreiches Review.
aber warum hast du denn die Bilder in Sepia gemacht?
sonst hab ich nichts zu meckern.
:great:

ich werd sie wenns klappt im März mal anspielen.
 
Danke! Ganz einfach, ich finds atmosphärisch und es macht iwi lust auf mehr. Außerdem war mein letztes Review von der SC607B genauso aufgebaut. Man muss ja irgendwo einen Standard erschaffen :D
 
danke fürs Review, hab die Gitarre als eventuelle zukünfitge ins Auge gefasst, und dass die in Standard-A dherkommt is bei mir nur ein weiteres Plus, muss ich nicht viel umstellen. :D
 
Des einen Leid, des anderen Freud :D

A ist definitv ne coole Stimmung, aber wir spielen in der Band halt nur B und demnächst auch G# - war nurn Akt die richtig einzustellen.
 
nochmal wegen der sepiabilder, das mag ja atmosphärisch ganz nett sein, aber bei einem review will man ja auch bilder sehen wo man die gitarre richtig sieht und das ist so ja nicht gegeben, also ich würde normale bilder besser finden :gruebel:
 
Erstmal Danke für deinen Review. Ich überlege mir auch diese Gitarre zu kaufen.
Aber eins kann ich einfach nicht in Erfahrung bringen,
Hat die Gitarre etwa gar keinen Ton-Regler? Ich seh nur den einen Regler, der ja wohl der Volume Regler ist. Wie läuft das?
Wär toll wenn mich jemand aufklären könnte. :redface:
 
Nein hat sie nicht. Viele halten das Ding wohl für überflüssig. Ich finde das schade die Schaltung etwas spartanisch.
 
Erstmal Danke für deinen Review. Ich überlege mir auch diese Gitarre zu kaufen.
Aber eins kann ich einfach nicht in Erfahrung bringen,
Hat die Gitarre etwa gar keinen Ton-Regler? Ich seh nur den einen Regler, der ja wohl der Volume Regler ist. Wie läuft das?
Wär toll wenn mich jemand aufklären könnte. :redface:

Ich hab dir ja schon per PM geantwortet, allerdings fällt mir dazu jetzt noch was ein: Also wenn kein Toneregler da ist, dann hat das den selben Effekt als würde man es total aufreißen. Nur um mal zu erklären, wie sich das dann mit dem Sound verhällt.
 
Danke für eure schnellen Antworten und deine PM 7even. Ehrlich gesagt spiel ich an dem Toneregler meiner jetzigen Klampfe auch so gut wie nie rum, aber es beruhigt natürlich wenn man grundsätzlich die Möglichkeit hat es einzustellen. Mal sehen.
 
Super Review! Mit einer Prestige Ibanez kann man halt echt nichts falsch machen :) Hätt ich doch nur das nötige Kleingeld xD
 
Erstmal, hammer review! Ich stehe auch kurz davor mir das brett zuzulegen, allerdings bin ich noch am entscheiden zwischen der Schecter Jeff Loomis (+ extra koffer) oder der RGD.

Naja, ich habe allerdings noch eine frage: was meintest du als du den negativen punkt "saitenwächsel" erwähnt hattest? Liegt das am Edge Zero oder generell daran das es ein Floating Trem ist? Zweites wäre nicht schlimm da es ja diverse tricks gibt :D.

Scheint echt ne monster gitte zu sein und ich bin echt scharf drauf ;).

Mfg
Themethalmaster
 
Super, ein Review wie aus dem Lehrbuch! ;) Ich bin auch am überlegen mir diese Klampfe zuzulegen... bin aber noch unentschlossen. Ich habe mir vor kurzer Zeit eine umgebaute RG 7620 mit einem EMG 81-7 zugelegt (die Fräsung für den Neck-PU wurde geschlossen und die ganze gitarre neu lackiert) Ich muss sagen, die RG 7620 ist auch ein Mörderbrett... allerdings fehlt mir der Neck-PU in manchen Situationen...

Anfangs konnte ich nicht viel mit dem RGD-Design anfangen, aber mittlerweile gefällt es mir richtig gut! Auch die längere Mensur, die nicht gleich 27'' lang ist, klingt interessant... ich werde sie definitiv mal anspielen!

Einen kleinen Kritikpunkt habe ich noch zu deinem Review: Du hast aufwendigen Saitenwechsel und die tiefere Stimmung als Kritikpunkt aufgelistet, allerdings weiß man ja, worauf man sich einlässt, wenn man eine Floyd-Rose gitarre kauft, da geht der Saitenwechsel nie so schnell wie mit fixed bridge und demnach ist auch das umstimmen schwieriger.

Ansonsten wie gesagt, vorbildliches Review, das mir noch mehr Appetit auf diese Gitarre gemacht hat!
 

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