Turgon
Registrierter Benutzer
Nach langer Zeit habe ich mich endlich mal dazu aufgerafft, ein Review zu schreiben. Das Testobjekt ist die Ibanez APEX2 7-string Gitarre meines Bandkollegen, der sie mir für ne Woche ausgeliehen hat.
Viel Spaß beim Lesen, für Fragen/konstruktive Kritik/Geldspenden bin ich immer offen!
Daten:
Korpus: Mahagoni
Hals: 5-tlg. Ahorn/Wenge (lt. Thomann, lt. Ibanez Ahorn/Walnuss)
Mensur: 648mm / 25,5"
Radius: 305mmR
Breite am Sattel: 48mm
Breite am letzten Bund: 68mm
Dicke am 1. Bund: 19mm
Dicke am 12. Bund: 21mm
Griffbrett: Palisander, 24 Jumbo Bünde
Hardware: Tone Pros 7 mit String Through Body, 1 Vol.-poti und 3-way-switch
Hardware Color: Powdered Cosmo Black
Tonabnehmer: 2x DiMarzio PAF7 Humbucker
Farbe: Green Shadow Flat
Verarbeitung:
Dann fangen wir mal an mit dem Prosa-Teil des Reviews. Die Apex2 wurde in Indonesien gebaut, und die dortigen Fabrikmitarbeiter haben wirklich alles richtig gemacht. Ich finde auch nach sehr kritischer Prüfung nichts zu bemängeln, alle Lackierarbeiten wurden hervorragend ausgeführt, seien es Korpus, Kopfplatte, Halsbinding oder Halsrückseite, alles zeugt von absoluter Professionalität. Die Bünde wurden ebenfalls perfekt eingesetzt (ebenso das Inlay) und abgerichtet, ich konnte keine scharfen Kanten entdecken. Der Hals hat kein Spiel und ist bombenfest verschraubt, alle Fräsungen sind sauber und auch die sonstige Hardware wurde erstklassig verbaut. In dieser Kategorie kann ich, auch wenn ich es wollte, keinen Punktabzug geben!
Praxis:
Allgemein:
Bevor wir mit dem Spielen beginnen, wird erstmal gestimmt. Hoppla, wo ist denn die Input-Buchse? Ach da... coole Idee! Die Apex hat eine Angeled-Up-Jack, die es mir persönlich sofort angetan hat. Man muss bei Gigs und Proben das Kabel nicht mehr komisch verbiegen, um es mit dem Gurt zu sichern. Sehr cool, das sollte Standard bei Gitarren werden. Doch Moment mal, bisschen eng ist das Loch schon, das könnte ein Problem werden. (wer Zweideutigkeiten findet, darf sie behalten) Diese erste Vermutung bestätigt sich leider, denn mein Planet Waves Circuit Breaker Kabel passt nicht in die Buchse rein, damit kann ich die Klampfe also nicht elektrifizieren. Obacht also, falls man so ein Kabel oder Kabel ähnlichen Ausmaßes besitzt. Glücklicherweise habe ich noch andere Kabel und so kann ich munter mit dem Stimmen anfangen. Die Mechaniken lassen sich angenehm schwer bewegen, man muss schon etwas Kraft aufwenden. Dafür kann man aber auch um so genauer stimmen. Alles im grünen Rahmen soweit.
Auf der anderen Seite der Gitarre - auf dem Korpus - findet sich ebenfalls Licht und Schatten. Die Tonabnehmer sind direkt ohne Rahmen ins Holz geschraubt, und lassen sich dementsprechend schwer in der Höhe justieren. Auch die Tone Pros7 Bridge ist ins Holz eingelassen, kann aber mit einem Schlitzschraubenzieher angehoben und abgesenkt werden. Der 3-way-switch funktioniert genau richtig und lässt sich sehr gut während des Spielens bedienen (um z.B. vom Rhythmus (Steg) zum Solo (Hals) zu wechseln). Der einsame Mastervolumen-poti ist für meinen Geschmack etwas zu schwergängig, funktioniert aber ansonsten auch super (allerdings moniert der Besitzer, dass der Poti sich gerne vom Holz löst. Ob das ein Verarbeitungsfehler ist oder der Vorbesitzer damit Schindluder getrieben hat, kann ich nicht sagen.) Ein Ton-poti braucht eh kein Mensch Insgesamt macht die Hardware einen sehr wertigen Eindruck, sieht aber wegen des Powdered Cosmo Black ziemlich billig aus... Muss man selbst entscheiden, ob einem das gefällt. Mir gefällt es nicht, aber zum Glück stehen Optik und Qualität nicht in Relation zueinander!
Der Lack ist auch so eine zwiespältige Sache. Dieses matte Finish sieht sehr sehr gut aus, allerdings (Mein Bandmitglied spielt die Gitarre schon ein paar Tage) werden oft beanspruchte Stellen sehr schnell glänzend (durch Pullis usw.) Zwar kann man das wieder wegpolieren (wurde mir gesagt), aber mir wäre das zu stressig. Und diese "Glänzeflecken" sehen in meinen Augen alles andere als gut aus, aber das ist leider der Nachteil eines matten Finish.
Bespielbarkeit:
"Endlich kommt er zu dem subjektiven Kram, wo wir ihn schön kritisieren und fertigmachen können!"
Tjaja, recht hat der, der solches denkt. die Bespielbarkeit ist IMMER subjektiv, ich probiere aber trotzdem, so objektiv und sachlich wie möglich darüber zu schreiben.
Die erste Sache ist einfach und kann deswegen ganz schnell abgefrühstückt werden. Kopflastigkeit = Nein. Die Ibanez hängt am rutschigsten Gurt, den ich je besaß (jetzt besitzt ihn besagter Bandkollege ) absolut ausgewogen. Egal wie man sie (sinnvoll) positioniert, sie bleibt genau so hängen, selbst wenn ich beide Hände vom Instrument nehme. Besser geht es nicht!
Der Hals liegt trotz seiner für mich als Schecter und ESP-spieler ungewohnten Maße (recht dünn, nicht so rund, sondern ziemlich abgeflacht) erstaunlich gut in meiner Hand. Am Lack bleibe ich zwar ein ganz klein wenig hängen (mit schwitzigen Fingern wohlgemerkt), bin in dieser Beziehung aber auch ein echtes Sensibelchen und stehe einfach total auf gewachste Hälse. Die Ibanez lässt sich über das gesamte Griffbrett hinweg äußerst angenehm bespielen, hier ist kein Stück Holz im weg. Bis zum 24. Bund hin kann man alles super und ohne irgendeine Behinderung (All Access Neck sei Dank) erreichen. Dem Shredden steht somit nichts im Wege (außer der Lack des Halses ). Die Bünde sind, wie bereits gesagt, perfekt abgerichtet und geben auch keinen Grund zur Klage.
Wer auf Violining oder ähnliche Effekte steht, braucht entweder große Hände oder muss sich auf die oberen Saiten beschränken. Für meinen Geschmack ist das Volumen-Poti zu weit weg von den Saiten, es ist aber trotzdem möglich. Wenn schon nicht Violining, was denn dann? Da das Poti einen super Regelweg hat, kann man damit sehr gut den Verzerrungsgrad regeln. So kann man ohne Stepptanz nur mir dem kleinen Finger wirklich von angecruncht auf High-Gain wechseln. Wenns doch nurn Zentimeter näher an den Saiten wäre...
Sound:
Hier werde ich ganz bewusst keine Worte benutzen, sondern lieber ein paar Soundfiles sprechen lassen, damit ihr euch selbst ein Urteil bilden könnt!
Amp: Engl Invader 100 (Einstellungen gibts auf Anfrage )
Box: Engl V30
Mic: SM57 (rechts) & E906 (links)
Tuning: Bb Eb Ab Db Gb Bb Eb
keinerlei Bearbeitung/Effekte/Zauberei oder sonstiges.
Clean (Hals-PU - Kombi - Steg-PU) - 3 Door Down - Here Without You Refrain
Crunch (Hals-PU - Kombi - Steg-PU) - Tiefes Lila - Slow Motion Walter Intro
Rhythm (Hals-PU - Kombi - Steg-PU) - Nevermore - My Acid Words 1. Riff
Lead (Hals-PU - Kombi - Steg-PU) - Opeth - a fair Judgement 1. Solo
und für die, die wirklich die pure Gitarre hören wollen, nochmal das reine Line-Signal von der Rhythmus-Spur:
Line (Hals-PU - Kombi - Steg-PU)
Alle Spielfehler sind natürlich gewollt und gehören so!
Fazit:
Sowohl Verarbeitung als auch Bespielbarkeit der Apex2 sind super und lassen bei mir kaum Wünsche offen. Ob die kleinen Defizite ausschlaggebend sind, sie nicht zu kaufen, muss jeder für sich selbst entscheiden. Mit anderen Tonabnehmern (Ohje, jetzt hat er sich doch subjektiv zum Sound geäußert, wenn auch nur indirekt) und ner anderen Lackierung würde sie aber ohne Zweifel auch für mich in die sehr enge Auswahl der nächsten 7-Saiter kommen.
Ich hoffe, mein Review war soweit lesenswert und einige haben es bis zum Ende ausgehalten Über Kekse freue ich mich immer, genauso wie Fragen uswusf. Anbei noch ein paar Bilderchen...
Viel Spaß beim Lesen, für Fragen/konstruktive Kritik/Geldspenden bin ich immer offen!
Daten:
Korpus: Mahagoni
Hals: 5-tlg. Ahorn/Wenge (lt. Thomann, lt. Ibanez Ahorn/Walnuss)
Mensur: 648mm / 25,5"
Radius: 305mmR
Breite am Sattel: 48mm
Breite am letzten Bund: 68mm
Dicke am 1. Bund: 19mm
Dicke am 12. Bund: 21mm
Griffbrett: Palisander, 24 Jumbo Bünde
Hardware: Tone Pros 7 mit String Through Body, 1 Vol.-poti und 3-way-switch
Hardware Color: Powdered Cosmo Black
Tonabnehmer: 2x DiMarzio PAF7 Humbucker
Farbe: Green Shadow Flat
Verarbeitung:
Dann fangen wir mal an mit dem Prosa-Teil des Reviews. Die Apex2 wurde in Indonesien gebaut, und die dortigen Fabrikmitarbeiter haben wirklich alles richtig gemacht. Ich finde auch nach sehr kritischer Prüfung nichts zu bemängeln, alle Lackierarbeiten wurden hervorragend ausgeführt, seien es Korpus, Kopfplatte, Halsbinding oder Halsrückseite, alles zeugt von absoluter Professionalität. Die Bünde wurden ebenfalls perfekt eingesetzt (ebenso das Inlay) und abgerichtet, ich konnte keine scharfen Kanten entdecken. Der Hals hat kein Spiel und ist bombenfest verschraubt, alle Fräsungen sind sauber und auch die sonstige Hardware wurde erstklassig verbaut. In dieser Kategorie kann ich, auch wenn ich es wollte, keinen Punktabzug geben!
Praxis:
Allgemein:
Bevor wir mit dem Spielen beginnen, wird erstmal gestimmt. Hoppla, wo ist denn die Input-Buchse? Ach da... coole Idee! Die Apex hat eine Angeled-Up-Jack, die es mir persönlich sofort angetan hat. Man muss bei Gigs und Proben das Kabel nicht mehr komisch verbiegen, um es mit dem Gurt zu sichern. Sehr cool, das sollte Standard bei Gitarren werden. Doch Moment mal, bisschen eng ist das Loch schon, das könnte ein Problem werden. (wer Zweideutigkeiten findet, darf sie behalten) Diese erste Vermutung bestätigt sich leider, denn mein Planet Waves Circuit Breaker Kabel passt nicht in die Buchse rein, damit kann ich die Klampfe also nicht elektrifizieren. Obacht also, falls man so ein Kabel oder Kabel ähnlichen Ausmaßes besitzt. Glücklicherweise habe ich noch andere Kabel und so kann ich munter mit dem Stimmen anfangen. Die Mechaniken lassen sich angenehm schwer bewegen, man muss schon etwas Kraft aufwenden. Dafür kann man aber auch um so genauer stimmen. Alles im grünen Rahmen soweit.
Auf der anderen Seite der Gitarre - auf dem Korpus - findet sich ebenfalls Licht und Schatten. Die Tonabnehmer sind direkt ohne Rahmen ins Holz geschraubt, und lassen sich dementsprechend schwer in der Höhe justieren. Auch die Tone Pros7 Bridge ist ins Holz eingelassen, kann aber mit einem Schlitzschraubenzieher angehoben und abgesenkt werden. Der 3-way-switch funktioniert genau richtig und lässt sich sehr gut während des Spielens bedienen (um z.B. vom Rhythmus (Steg) zum Solo (Hals) zu wechseln). Der einsame Mastervolumen-poti ist für meinen Geschmack etwas zu schwergängig, funktioniert aber ansonsten auch super (allerdings moniert der Besitzer, dass der Poti sich gerne vom Holz löst. Ob das ein Verarbeitungsfehler ist oder der Vorbesitzer damit Schindluder getrieben hat, kann ich nicht sagen.) Ein Ton-poti braucht eh kein Mensch Insgesamt macht die Hardware einen sehr wertigen Eindruck, sieht aber wegen des Powdered Cosmo Black ziemlich billig aus... Muss man selbst entscheiden, ob einem das gefällt. Mir gefällt es nicht, aber zum Glück stehen Optik und Qualität nicht in Relation zueinander!
Der Lack ist auch so eine zwiespältige Sache. Dieses matte Finish sieht sehr sehr gut aus, allerdings (Mein Bandmitglied spielt die Gitarre schon ein paar Tage) werden oft beanspruchte Stellen sehr schnell glänzend (durch Pullis usw.) Zwar kann man das wieder wegpolieren (wurde mir gesagt), aber mir wäre das zu stressig. Und diese "Glänzeflecken" sehen in meinen Augen alles andere als gut aus, aber das ist leider der Nachteil eines matten Finish.
Bespielbarkeit:
"Endlich kommt er zu dem subjektiven Kram, wo wir ihn schön kritisieren und fertigmachen können!"
Tjaja, recht hat der, der solches denkt. die Bespielbarkeit ist IMMER subjektiv, ich probiere aber trotzdem, so objektiv und sachlich wie möglich darüber zu schreiben.
Die erste Sache ist einfach und kann deswegen ganz schnell abgefrühstückt werden. Kopflastigkeit = Nein. Die Ibanez hängt am rutschigsten Gurt, den ich je besaß (jetzt besitzt ihn besagter Bandkollege ) absolut ausgewogen. Egal wie man sie (sinnvoll) positioniert, sie bleibt genau so hängen, selbst wenn ich beide Hände vom Instrument nehme. Besser geht es nicht!
Der Hals liegt trotz seiner für mich als Schecter und ESP-spieler ungewohnten Maße (recht dünn, nicht so rund, sondern ziemlich abgeflacht) erstaunlich gut in meiner Hand. Am Lack bleibe ich zwar ein ganz klein wenig hängen (mit schwitzigen Fingern wohlgemerkt), bin in dieser Beziehung aber auch ein echtes Sensibelchen und stehe einfach total auf gewachste Hälse. Die Ibanez lässt sich über das gesamte Griffbrett hinweg äußerst angenehm bespielen, hier ist kein Stück Holz im weg. Bis zum 24. Bund hin kann man alles super und ohne irgendeine Behinderung (All Access Neck sei Dank) erreichen. Dem Shredden steht somit nichts im Wege (außer der Lack des Halses ). Die Bünde sind, wie bereits gesagt, perfekt abgerichtet und geben auch keinen Grund zur Klage.
Wer auf Violining oder ähnliche Effekte steht, braucht entweder große Hände oder muss sich auf die oberen Saiten beschränken. Für meinen Geschmack ist das Volumen-Poti zu weit weg von den Saiten, es ist aber trotzdem möglich. Wenn schon nicht Violining, was denn dann? Da das Poti einen super Regelweg hat, kann man damit sehr gut den Verzerrungsgrad regeln. So kann man ohne Stepptanz nur mir dem kleinen Finger wirklich von angecruncht auf High-Gain wechseln. Wenns doch nurn Zentimeter näher an den Saiten wäre...
Sound:
Hier werde ich ganz bewusst keine Worte benutzen, sondern lieber ein paar Soundfiles sprechen lassen, damit ihr euch selbst ein Urteil bilden könnt!
Amp: Engl Invader 100 (Einstellungen gibts auf Anfrage )
Box: Engl V30
Mic: SM57 (rechts) & E906 (links)
Tuning: Bb Eb Ab Db Gb Bb Eb
keinerlei Bearbeitung/Effekte/Zauberei oder sonstiges.
Clean (Hals-PU - Kombi - Steg-PU) - 3 Door Down - Here Without You Refrain
Crunch (Hals-PU - Kombi - Steg-PU) - Tiefes Lila - Slow Motion Walter Intro
Rhythm (Hals-PU - Kombi - Steg-PU) - Nevermore - My Acid Words 1. Riff
Lead (Hals-PU - Kombi - Steg-PU) - Opeth - a fair Judgement 1. Solo
und für die, die wirklich die pure Gitarre hören wollen, nochmal das reine Line-Signal von der Rhythmus-Spur:
Line (Hals-PU - Kombi - Steg-PU)
Alle Spielfehler sind natürlich gewollt und gehören so!
Fazit:
Sowohl Verarbeitung als auch Bespielbarkeit der Apex2 sind super und lassen bei mir kaum Wünsche offen. Ob die kleinen Defizite ausschlaggebend sind, sie nicht zu kaufen, muss jeder für sich selbst entscheiden. Mit anderen Tonabnehmern (Ohje, jetzt hat er sich doch subjektiv zum Sound geäußert, wenn auch nur indirekt) und ner anderen Lackierung würde sie aber ohne Zweifel auch für mich in die sehr enge Auswahl der nächsten 7-Saiter kommen.
Ich hoffe, mein Review war soweit lesenswert und einige haben es bis zum Ende ausgehalten Über Kekse freue ich mich immer, genauso wie Fragen uswusf. Anbei noch ein paar Bilderchen...
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