Retrosounds
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Ich grüße den werten Leser zu meinem Review zum Crate Palomino V 50 mit zwei Zwölfzollern von Celestion. Ich möchte darauf hinweisen, das dieses Review nur meine subjektive Meinung spiegelt und auch so zu verstehen ist. Über einige Kommentare zu diesem Amp würde ich mich sehr freuen
Nun aber los...
"Anschaffungsgrund" oder "Wie ich den Blonden lieben lernte..."
Nachdem ich Ewig und drei Tage damit verbracht habe einen aussergewöhnlichen Verstärker im Combo Format zu finden, der eher die britische Ecke abdecken soll, viel Headroom hat und möglichst zwei Speaker. Schwer das alles einfach so unter einen Hut zu bekommen, ohne auf Marken wie Vox zu stoßen. Die Voxe waren mir leider zu teuer, wenn schon dann wollte ich die mit den Bulldogs. ich ging zum Musik Schmidt und liess mich berieseln, landete bei Orange, Marshall, Vox, Blackstar, Blackheart...teils waren ansprechende Amps dabei. Leider waren viele davon nur Topteile. Ich hatte ungefähr zur selben Zeit eine 2x10" Box auf Vordermann gebracht, das Combokriterium kam erst später eingeflossen.
Ich habe mir lange den Kopf zerbrochen bis ich hier im Forum etwas über die Palominos gelesen hatte. Fender/Vox Clean und eine Verzerrung zwischen Marshall/Vox? O.k. Ich hab mir neues Wissen angelesen und nach einer Woche Händleranfragen kam nur zurück, es wären keine V33 2x12" mehr verfügbar, Produktion eingestellt, rare Teile...wasauchimmer. In der Bucht entdeckte ich dann einen Österreichischen Händler der die "meisten" Modelle lieferbar hatte. Hurra! Der V50 erschien mir knallhart als Preis/Leistungssieger. Toll Verarbeitung, schickes Aussehen, 2x12" Celestion seventy/80´s, 50 Watt, getrennte Reverb Regelung pro Kanal...wuuut?
Nach einer zählangen Lieferung brach eine Woche später ein DHL-Mitarbeiter vor meiner Tür zusammen. Der ältere Herr lieferte anscheinend ein Gerät in der Größe eines Fahrrads, die Umverpackung war riesig! Ich hatte schon Angst keinen Raum für einen Amp dieser Größe zu haben, zunächst hatte ich aber Angst vor dem Gewicht des Amps...also hievten der DHL-Mensch und ich das Teil zu zweit in meine Bude und ich bedankte mich rasch für die Heldentat (wenn ich mich auf gewisse Pakete freue, lass ich die Postboten gerne an meiner Freude teilhaben) und warf die Tür in die Angeln. Fuck! Wie soll ich den alleine heben? Ich gab mir mühe und schafte es tatsächlich den Amp aus der Verpackung zu holen. Die Verpackung wog alleine etwa 6 Kg, der Amp war gar nicht so schwer, vergleichbar mit meinem früheren Proberaumamp Fender HRD...aber unhandlich! Nur ein Griff für diese Masse? Das macht Vox besser. In einer Beilegetüte aus Pappe fand ich noch 4 Bürostuhlräder die ich flux unterm Amp montierte, freute mich wie sau, dass ich den Amp nun nicht ins "Spielzimmer" tragen musste und schob ihn rüber.
Angeschlossen. Angemacht. Ernüchterung. Enttäuschung.
Er klang sehr bedeckt, ein hohes Pfeifen kam aus den Speakern. Geistesgegenwärtig machte ich den Amp aus, zog den Stecker, schraubte das Chassis auf und schaute nach den Vorstufenröhren. V1 war tatsächlich hochgradigst mikrofonisch und anscheinend kaputt. Ich zog die Tube, wechselte durch eine neuere Sovtek und baute alles wieder zusammen. Die Werksröhren sind übrigens alle EHX/Sovtek. Mir ist dabei aufgefallen, dass die Speaker nur durch Klemmverbindungen mit dem Verstärker verbunden sind. Bisher halten diese prächtig, vor dem nächsten Konzert löte ich diese aber fest! Dann habe ich ihn mit meiner Bastard-Strat angespielt...nach dem ersten Hass kam sofort die Liebe...
Hier nochmal die Daten:
Leistung: 50 Watt
Vorstufenröhren: 4 x 12AX7
Endstufenröhren: 2 x EL 34
Kanäle: 2
Klangregelung: Bass/Middle/Treble für jeden Kanal
Hall-Regelung pro Kanal
Presence Regler
Lautsprecherbestückung: 2 x 12" Celestion Seventy 80
inklusive 4 Räder
inklusive 2-fach-Fußschalter (Kanalumschaltung / Reverb schaltbar)
Preis: 379,- plus Versand nach Deutschland
Verarbeitung
Ich habe, um es knapp zu sagen, in dem Preisbereich noch nichts gesehen was vorbildlicher Verarbeitet war. Das Tolex (sehr schön) sauber verklebt und ohne sichtbare "Klebkanten", Chassis sehr säuberlich gemacht, Potis alle mittelschwergängig ohne Knacksen, Speaker bombenfest in der Schallwand verschraubt, Frontbespannung gerade aufgezogen ohne, dass das Muster irgendwo schief ist, nichts wackelt, nichts rüttelt, Verpackung war sehr ordentlich, nur diese verdammte Röhre...seis drum, das ist ein Fehler der schnell behoben wird.
Sound
Zum ersten muss ich sagen, wunderbar wie feinfühlig die Potis auf Änderungen reagieren! Auf jeden kleinsten Dreher bekommt man eine Änderung des Sounds, kann also so sehr präzise tweaken! Die Speaker bringen ordentlich Druck und stehen dem Amp sehr gut (nebenbei, sie sind auf 16 Ohm verdrahtet).
Cleankanal: Ein Ding zwischen Vox und Fender, ganz klar. Man kann hier janglen, twangen und funken was das Zeug hält. Der Cleanchannel EQ gefällt mir übrigens besser als der vom Channel 2. Hier perlt es, hier bekommt man kurzum einen geilen Cleansound ohne nennenswerte Nebengeräusche. An dieser Stelle nochmal der Hinweis, hier sind immernoch Sovtek/EHX Röhren drin! Dynamisch kann man auch hier schon spielen, ich gebe aber zu, ich habe den Cleankanal noch nicht aufgerissen um zu schauen wann dieser seinen Breakup hat. Diesen Kanal spiele ich übrigens zu 95 Prozent, er verträgt sich nämlich wahnsinnig gut mit Pedalen. Selbst mit dem billigsten Schrottpedal kommt der Ampsound noch immer wunderbar daher, das hab ich bisher erst bei Amps ab 1.000 Euro aufwärts erlebt!
OD-Kanal: Eindeutig eine Mischung aus Marshall und Vox. Der Gaingrad ist in etwa so, als würde man eine Box of Rock ganz aufdrehen. Da matscht es übrigens nicht. Wunderbar durch Pickingstärke oder Gitarrenvolumen zu regeln, zack ist man auf Soloniveau. Auch hier funktionieren Pedale sehr gut, im Cleanchannel aber ein größeren Ticken besser. Ich bin sehr begeistert wie gut dieser Channel klingt, wenn man den Gain nicht allzuhoch fährt, absolut geiler Blues Breakup. Hierfür wurde der Amp anscheinend gemacht.
Reverb: Der Hall lässt sich in beiden Kanälen sehr gut regeln und klingt entgegen so manchen billigeren Fendern nie zu hart. Wenn man aber hart in die Saiten haut gibt es auch hier das typische Ploppgeräusch, somit könnte man also den Amp auch für Surfmusik gut nutzen. Der Hall klingt warm und irgendwie ist nie zuviel davon. Besonders gut gefällt es mir aber, dass der Hall Fußschaltbar ist!
Presence-Regler: Dieser Regler regelt laut Manual den Punch den der Verstärker abgibt. Das kann ich bestätigen. Ist der Presence auf volle Kanne hat man Punch als würde man ein Stack spielen, dreht man diesen ein wenig zurück ist man auf Open-Back-Kombo-Niveau.
Fazit
Für meine Zwecke ein richtig geiler Amp. Für den Neupreis von 379,- kann ich ihn jederzeit empfehlen. Ich hoffe der Verstärker hält lange lange Zeit mit mir durch und ich freue mich auf den ersten Gig mit ihm, der bleibt sicher nicht das Proberaummauerblümchen! Danke für euer Interesse und fürs Lesen! Bilder werde ich heute Mittag nachreichen.
Nun aber los...
"Anschaffungsgrund" oder "Wie ich den Blonden lieben lernte..."
Nachdem ich Ewig und drei Tage damit verbracht habe einen aussergewöhnlichen Verstärker im Combo Format zu finden, der eher die britische Ecke abdecken soll, viel Headroom hat und möglichst zwei Speaker. Schwer das alles einfach so unter einen Hut zu bekommen, ohne auf Marken wie Vox zu stoßen. Die Voxe waren mir leider zu teuer, wenn schon dann wollte ich die mit den Bulldogs. ich ging zum Musik Schmidt und liess mich berieseln, landete bei Orange, Marshall, Vox, Blackstar, Blackheart...teils waren ansprechende Amps dabei. Leider waren viele davon nur Topteile. Ich hatte ungefähr zur selben Zeit eine 2x10" Box auf Vordermann gebracht, das Combokriterium kam erst später eingeflossen.
Ich habe mir lange den Kopf zerbrochen bis ich hier im Forum etwas über die Palominos gelesen hatte. Fender/Vox Clean und eine Verzerrung zwischen Marshall/Vox? O.k. Ich hab mir neues Wissen angelesen und nach einer Woche Händleranfragen kam nur zurück, es wären keine V33 2x12" mehr verfügbar, Produktion eingestellt, rare Teile...wasauchimmer. In der Bucht entdeckte ich dann einen Österreichischen Händler der die "meisten" Modelle lieferbar hatte. Hurra! Der V50 erschien mir knallhart als Preis/Leistungssieger. Toll Verarbeitung, schickes Aussehen, 2x12" Celestion seventy/80´s, 50 Watt, getrennte Reverb Regelung pro Kanal...wuuut?
Nach einer zählangen Lieferung brach eine Woche später ein DHL-Mitarbeiter vor meiner Tür zusammen. Der ältere Herr lieferte anscheinend ein Gerät in der Größe eines Fahrrads, die Umverpackung war riesig! Ich hatte schon Angst keinen Raum für einen Amp dieser Größe zu haben, zunächst hatte ich aber Angst vor dem Gewicht des Amps...also hievten der DHL-Mensch und ich das Teil zu zweit in meine Bude und ich bedankte mich rasch für die Heldentat (wenn ich mich auf gewisse Pakete freue, lass ich die Postboten gerne an meiner Freude teilhaben) und warf die Tür in die Angeln. Fuck! Wie soll ich den alleine heben? Ich gab mir mühe und schafte es tatsächlich den Amp aus der Verpackung zu holen. Die Verpackung wog alleine etwa 6 Kg, der Amp war gar nicht so schwer, vergleichbar mit meinem früheren Proberaumamp Fender HRD...aber unhandlich! Nur ein Griff für diese Masse? Das macht Vox besser. In einer Beilegetüte aus Pappe fand ich noch 4 Bürostuhlräder die ich flux unterm Amp montierte, freute mich wie sau, dass ich den Amp nun nicht ins "Spielzimmer" tragen musste und schob ihn rüber.
Angeschlossen. Angemacht. Ernüchterung. Enttäuschung.
Er klang sehr bedeckt, ein hohes Pfeifen kam aus den Speakern. Geistesgegenwärtig machte ich den Amp aus, zog den Stecker, schraubte das Chassis auf und schaute nach den Vorstufenröhren. V1 war tatsächlich hochgradigst mikrofonisch und anscheinend kaputt. Ich zog die Tube, wechselte durch eine neuere Sovtek und baute alles wieder zusammen. Die Werksröhren sind übrigens alle EHX/Sovtek. Mir ist dabei aufgefallen, dass die Speaker nur durch Klemmverbindungen mit dem Verstärker verbunden sind. Bisher halten diese prächtig, vor dem nächsten Konzert löte ich diese aber fest! Dann habe ich ihn mit meiner Bastard-Strat angespielt...nach dem ersten Hass kam sofort die Liebe...
Hier nochmal die Daten:
Leistung: 50 Watt
Vorstufenröhren: 4 x 12AX7
Endstufenröhren: 2 x EL 34
Kanäle: 2
Klangregelung: Bass/Middle/Treble für jeden Kanal
Hall-Regelung pro Kanal
Presence Regler
Lautsprecherbestückung: 2 x 12" Celestion Seventy 80
inklusive 4 Räder
inklusive 2-fach-Fußschalter (Kanalumschaltung / Reverb schaltbar)
Preis: 379,- plus Versand nach Deutschland
Verarbeitung
Ich habe, um es knapp zu sagen, in dem Preisbereich noch nichts gesehen was vorbildlicher Verarbeitet war. Das Tolex (sehr schön) sauber verklebt und ohne sichtbare "Klebkanten", Chassis sehr säuberlich gemacht, Potis alle mittelschwergängig ohne Knacksen, Speaker bombenfest in der Schallwand verschraubt, Frontbespannung gerade aufgezogen ohne, dass das Muster irgendwo schief ist, nichts wackelt, nichts rüttelt, Verpackung war sehr ordentlich, nur diese verdammte Röhre...seis drum, das ist ein Fehler der schnell behoben wird.
Sound
Zum ersten muss ich sagen, wunderbar wie feinfühlig die Potis auf Änderungen reagieren! Auf jeden kleinsten Dreher bekommt man eine Änderung des Sounds, kann also so sehr präzise tweaken! Die Speaker bringen ordentlich Druck und stehen dem Amp sehr gut (nebenbei, sie sind auf 16 Ohm verdrahtet).
Cleankanal: Ein Ding zwischen Vox und Fender, ganz klar. Man kann hier janglen, twangen und funken was das Zeug hält. Der Cleanchannel EQ gefällt mir übrigens besser als der vom Channel 2. Hier perlt es, hier bekommt man kurzum einen geilen Cleansound ohne nennenswerte Nebengeräusche. An dieser Stelle nochmal der Hinweis, hier sind immernoch Sovtek/EHX Röhren drin! Dynamisch kann man auch hier schon spielen, ich gebe aber zu, ich habe den Cleankanal noch nicht aufgerissen um zu schauen wann dieser seinen Breakup hat. Diesen Kanal spiele ich übrigens zu 95 Prozent, er verträgt sich nämlich wahnsinnig gut mit Pedalen. Selbst mit dem billigsten Schrottpedal kommt der Ampsound noch immer wunderbar daher, das hab ich bisher erst bei Amps ab 1.000 Euro aufwärts erlebt!
OD-Kanal: Eindeutig eine Mischung aus Marshall und Vox. Der Gaingrad ist in etwa so, als würde man eine Box of Rock ganz aufdrehen. Da matscht es übrigens nicht. Wunderbar durch Pickingstärke oder Gitarrenvolumen zu regeln, zack ist man auf Soloniveau. Auch hier funktionieren Pedale sehr gut, im Cleanchannel aber ein größeren Ticken besser. Ich bin sehr begeistert wie gut dieser Channel klingt, wenn man den Gain nicht allzuhoch fährt, absolut geiler Blues Breakup. Hierfür wurde der Amp anscheinend gemacht.
Reverb: Der Hall lässt sich in beiden Kanälen sehr gut regeln und klingt entgegen so manchen billigeren Fendern nie zu hart. Wenn man aber hart in die Saiten haut gibt es auch hier das typische Ploppgeräusch, somit könnte man also den Amp auch für Surfmusik gut nutzen. Der Hall klingt warm und irgendwie ist nie zuviel davon. Besonders gut gefällt es mir aber, dass der Hall Fußschaltbar ist!
Presence-Regler: Dieser Regler regelt laut Manual den Punch den der Verstärker abgibt. Das kann ich bestätigen. Ist der Presence auf volle Kanne hat man Punch als würde man ein Stack spielen, dreht man diesen ein wenig zurück ist man auf Open-Back-Kombo-Niveau.
Fazit
Für meine Zwecke ein richtig geiler Amp. Für den Neupreis von 379,- kann ich ihn jederzeit empfehlen. Ich hoffe der Verstärker hält lange lange Zeit mit mir durch und ich freue mich auf den ersten Gig mit ihm, der bleibt sicher nicht das Proberaummauerblümchen! Danke für euer Interesse und fürs Lesen! Bilder werde ich heute Mittag nachreichen.
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