Rubbl
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Review Spector Performer 5 Bubinga Satin
Einleitung - warum dieser Bass?
Ich hab den Bass Anfang September bei Musik-Schmidt auf der Homepage gesehen und ziemlich zügig bestellt. Ich suchte einen "Zweitbass" zu meinem Ibanez BTB, der folgende Vorraussetztungen mitbringen sollte:
5 Saiter, 35" Mensur, 2 Soapbar Humbucker, passive Elektronik, Hals unlackiert und Body am besten ebenfalls unlackiert, Bubinga war das Holz erster Wahl.
Wie man sieht passt der Spector genau. Ich hatte im Vorfeld schon nen Legend MK5 Custom in den Händen und hatte eigentlich schon den im Auge (dazu später mehr).
Erster Eindruck:
Der Bass kommt mir ungewöhnlich leicht vor. Zumal man vom Bodyholz ein höheres Gewicht erwartet. Aber fangen wir mal "Oben" an.
Im Headstock befinden sich 5 sahnig laufende Mechaniken. Ich kann an dieser Stelle bereits vorwegnehmen, dass sich der Bass als überaus stimmstabil erwiesen hat.
Die Kopfplatte wurde ca. am 2. Bund angesetzt und ist vorderseitig schwarz lackiert. Diese Arbeiten wurden tadellos ausgeführt und gehen in dieser Preisklasse völlig in Ordnung.
Ein Furnier passend zum Body finde ich zwar schöner, dies wäre mit dem Bodyholz allerdings nicht so einfach... vielleicht würde es in Ahorn besser aussehen, aber ich will mich nicht in Details verrennen.
Der Hals fühlt sich nicht nur gut an, sondern lässt sich angenehm schnell bespielen. Die Bünde sind gut abgerichtet, ich konnte keine Deadspots oder der Gleichen finden.
Wer bereits eine 35" Mensur gewöhnt ist, sollte sich hier schnell wohlfühlen.
Der Body ist hauptsächlich Satin. Wie der Name eben schon sagt. Daneben ist er aus einem Stück, das Holz ist schön gemasert, die Farbe dunkel. Das Ganze wirkt ein wenig, als hätte man den Bass in einer dünnen Schickt Harz oder ähnliches "eingekapselt".
Auffällig ist das geringe Gewicht. Ein Blick ins E-Fach klärt das Rätsel auf. Der Body ist aus einem echt miserablen Brett gefertigt, das das Wort Tonholz kaum verdient.
Ich kann mir nur Vorstellen, dass man hier Brett aus den äussersten Bereichen eines Stammes verwendet hat um Kosten zu sparen. Das Holz ist so weich, dass man mit nem unscharfen Schraubenzieher im E-Fach eine bleibende Kerbe eindrücken kann.
Das hat zur Folge, dass man auch Aussen leicht Schrammen verursacht. Das passiert ganz schnell, wenn man mit dem Kabel nicht in die Buchse trifft (!) oder mit ner Gürtelschnalle am oberen Bodyrand draufdrückt (siehe Foto).
Die Brücke stört mich etwas, da ich kein Fan klassicher Blechwinkel bin. Ich werde diese wohl bei Gelegenheit in etwas Moderneres austauschen.
Über die passive Elektronik gibt es nicht viel zu sagen, dafür umso mehr über die Soapbars.
Die beiden Humbucker sind von Optik und Abmessung identisch mit entsprechenden EMGs, heissen allerdings SSD (was für Stuard Spector Design steht). Auch wenn man im Internet immer wieder liest, sie seien von EMG gefertigt, steht im Bass Professor Test (3/2009), dass der Hersteller Tesla Pickups diese in Kora fertigen lässt.
Ich hab keinen direkten Vergleich zu nem 40HZ machen können, kenne den aber ganz gut und kann Klanglich beim Klon keine Nachteile raushören.
Spector schweigt sich auf deren Homepage zum Thema Performer Serie sowieso komplett aus.
Dann mal hören:
Der Bass klingt nach Rock. Ich hatte tendenziell eher etwas mehr in Richtung Warwick erwartet und finde einen Einschlag in Richtung Thunderbird.
Dies sollte man nicht zu wörtlich nehmen, der Bass hat durchaus seinen eigenen Charakter, der auch zu gefallen weiss.
Breite Bässe, saubere Höhen und durchsetztungsfähige Mitten machen einen brauchbaren Gesamtmix. Insgesamt eventuell ein wenig dumpf, aber nicht undefiniert.
Es lassen sich schöne Tiefmitten für ein gutes Durchsetztungsvermögen im Bandkontext erzeugen.
Positiv bemerkbar macht sich die Ausgewogenheit der Tonumfangs. Alle Saiten klingen harmonisch in Dynamik und Sustain zu einander.
Die werksseitigen Saiten habe ich schnell durch meine perönlich bevorzugten GHS Bass Boomers ersetzt, was diese Eigenschaft nur unterstreicht.
Ich spiele normalerweise immer beide Abnehemer auf "voll", dafür sind sie schliesslich da. Zum Unterschied lässt nix neues erzählen. Die Eigenschaften
basieren auf der Position. Hier wurde bei diesem Bass kaum etwas Neues erfunden.
Vergleich zum Legend MK5:
Der MK5 ist in Sachen Abmessung und Ausstattung nahezu gleich. Es gibt jedoch entscheidende Details. Erstens wiegt der Bass mehr, was auf hochwertigere Hölzer schliessen lässt.
Ausserdem sind hier wirklich EMG Tonabnehmer eingebaut. Klanglich hatte ich keinen 1:1 verglich, der Schwaze klingt aber deutlich straffer und moderner. Durch den matten Lack lässt sich auch dieser Bass schnell bespielen.
In dem kurzen Moment des Testens im Laden kam mir der Bass sehr hochwertig, makellos verarbeitet und klanglich sehr überzeugend vor. Er kostet auch ne Stange mehr als ein Performer, was durchaus gerechtfertigt ist.
Versuch eines Fazits:
Ich spielen den Bass jetzt schon seit September. Natürlich nicht immer, aber zumindest schon in verschiedenen Bands, auch live und auf verschiedenen Amps.
Dabei gibt es Vor- und Nachteile zu entdecken. Das Holz der Korpus ist ein echtes No-Go. Im E-Fach ist es derart ausgefranzt, was ich so nur von nem billigen Harley Benton kenne. Dafür gibt es keine Entschuldigung. Der einzige Vorteil daran ist, dass der Bass so sehr leicht ist und bei längeren Sessions luftig am Gurt hängt.
Viele werden fragen, warum ich den Bass nicht zurückgegeben habe. Nun, klanglich und spieltechnisch gibt es nix zu meckern, ich mag den Sound und die Bespielbarkeit.
Ich kann auf den empfindlichend Body aufpassen, auch wenn ich mit dem Bass kaum auf ne harte Tour gehen würde.
Der passive Bruder aus der Legend Liga wird bei mir leider zukünfig noch etwas GAS verursachen. Auch damit kann ich leben.
Wer nen günstigen 5 Saiter mit gutem Klang und 35" Mensur sucht, ist bei den Spector Performern schon richtig. Wer DEN Bass für jede Gelegenheit und ohne Kompromisse sucht, sollte lieber mal nen Legend anspielen.
Daten:
5 Saiter
Ahorn Hals
Palisander Grifbrett
35" Mensur
24 Bünde
Bubinga Body
2 passive SSD Humbucker
passive Elektronik (v,v,t,t)
Crome Hardware
Made in Indonesia
UVP: 535 Euro
Internetpreis: 489 Euro
Achso, sorry für die etwas schlechten Fotos.
Einleitung - warum dieser Bass?
Ich hab den Bass Anfang September bei Musik-Schmidt auf der Homepage gesehen und ziemlich zügig bestellt. Ich suchte einen "Zweitbass" zu meinem Ibanez BTB, der folgende Vorraussetztungen mitbringen sollte:
5 Saiter, 35" Mensur, 2 Soapbar Humbucker, passive Elektronik, Hals unlackiert und Body am besten ebenfalls unlackiert, Bubinga war das Holz erster Wahl.
Wie man sieht passt der Spector genau. Ich hatte im Vorfeld schon nen Legend MK5 Custom in den Händen und hatte eigentlich schon den im Auge (dazu später mehr).
Erster Eindruck:
Der Bass kommt mir ungewöhnlich leicht vor. Zumal man vom Bodyholz ein höheres Gewicht erwartet. Aber fangen wir mal "Oben" an.
Im Headstock befinden sich 5 sahnig laufende Mechaniken. Ich kann an dieser Stelle bereits vorwegnehmen, dass sich der Bass als überaus stimmstabil erwiesen hat.
Die Kopfplatte wurde ca. am 2. Bund angesetzt und ist vorderseitig schwarz lackiert. Diese Arbeiten wurden tadellos ausgeführt und gehen in dieser Preisklasse völlig in Ordnung.
Ein Furnier passend zum Body finde ich zwar schöner, dies wäre mit dem Bodyholz allerdings nicht so einfach... vielleicht würde es in Ahorn besser aussehen, aber ich will mich nicht in Details verrennen.
Der Hals fühlt sich nicht nur gut an, sondern lässt sich angenehm schnell bespielen. Die Bünde sind gut abgerichtet, ich konnte keine Deadspots oder der Gleichen finden.
Wer bereits eine 35" Mensur gewöhnt ist, sollte sich hier schnell wohlfühlen.
Der Body ist hauptsächlich Satin. Wie der Name eben schon sagt. Daneben ist er aus einem Stück, das Holz ist schön gemasert, die Farbe dunkel. Das Ganze wirkt ein wenig, als hätte man den Bass in einer dünnen Schickt Harz oder ähnliches "eingekapselt".
Auffällig ist das geringe Gewicht. Ein Blick ins E-Fach klärt das Rätsel auf. Der Body ist aus einem echt miserablen Brett gefertigt, das das Wort Tonholz kaum verdient.
Ich kann mir nur Vorstellen, dass man hier Brett aus den äussersten Bereichen eines Stammes verwendet hat um Kosten zu sparen. Das Holz ist so weich, dass man mit nem unscharfen Schraubenzieher im E-Fach eine bleibende Kerbe eindrücken kann.
Das hat zur Folge, dass man auch Aussen leicht Schrammen verursacht. Das passiert ganz schnell, wenn man mit dem Kabel nicht in die Buchse trifft (!) oder mit ner Gürtelschnalle am oberen Bodyrand draufdrückt (siehe Foto).
Die Brücke stört mich etwas, da ich kein Fan klassicher Blechwinkel bin. Ich werde diese wohl bei Gelegenheit in etwas Moderneres austauschen.
Über die passive Elektronik gibt es nicht viel zu sagen, dafür umso mehr über die Soapbars.
Die beiden Humbucker sind von Optik und Abmessung identisch mit entsprechenden EMGs, heissen allerdings SSD (was für Stuard Spector Design steht). Auch wenn man im Internet immer wieder liest, sie seien von EMG gefertigt, steht im Bass Professor Test (3/2009), dass der Hersteller Tesla Pickups diese in Kora fertigen lässt.
Ich hab keinen direkten Vergleich zu nem 40HZ machen können, kenne den aber ganz gut und kann Klanglich beim Klon keine Nachteile raushören.
Spector schweigt sich auf deren Homepage zum Thema Performer Serie sowieso komplett aus.
Dann mal hören:
Der Bass klingt nach Rock. Ich hatte tendenziell eher etwas mehr in Richtung Warwick erwartet und finde einen Einschlag in Richtung Thunderbird.
Dies sollte man nicht zu wörtlich nehmen, der Bass hat durchaus seinen eigenen Charakter, der auch zu gefallen weiss.
Breite Bässe, saubere Höhen und durchsetztungsfähige Mitten machen einen brauchbaren Gesamtmix. Insgesamt eventuell ein wenig dumpf, aber nicht undefiniert.
Es lassen sich schöne Tiefmitten für ein gutes Durchsetztungsvermögen im Bandkontext erzeugen.
Positiv bemerkbar macht sich die Ausgewogenheit der Tonumfangs. Alle Saiten klingen harmonisch in Dynamik und Sustain zu einander.
Die werksseitigen Saiten habe ich schnell durch meine perönlich bevorzugten GHS Bass Boomers ersetzt, was diese Eigenschaft nur unterstreicht.
Ich spiele normalerweise immer beide Abnehemer auf "voll", dafür sind sie schliesslich da. Zum Unterschied lässt nix neues erzählen. Die Eigenschaften
basieren auf der Position. Hier wurde bei diesem Bass kaum etwas Neues erfunden.
Vergleich zum Legend MK5:
Der MK5 ist in Sachen Abmessung und Ausstattung nahezu gleich. Es gibt jedoch entscheidende Details. Erstens wiegt der Bass mehr, was auf hochwertigere Hölzer schliessen lässt.
Ausserdem sind hier wirklich EMG Tonabnehmer eingebaut. Klanglich hatte ich keinen 1:1 verglich, der Schwaze klingt aber deutlich straffer und moderner. Durch den matten Lack lässt sich auch dieser Bass schnell bespielen.
In dem kurzen Moment des Testens im Laden kam mir der Bass sehr hochwertig, makellos verarbeitet und klanglich sehr überzeugend vor. Er kostet auch ne Stange mehr als ein Performer, was durchaus gerechtfertigt ist.
Versuch eines Fazits:
Ich spielen den Bass jetzt schon seit September. Natürlich nicht immer, aber zumindest schon in verschiedenen Bands, auch live und auf verschiedenen Amps.
Dabei gibt es Vor- und Nachteile zu entdecken. Das Holz der Korpus ist ein echtes No-Go. Im E-Fach ist es derart ausgefranzt, was ich so nur von nem billigen Harley Benton kenne. Dafür gibt es keine Entschuldigung. Der einzige Vorteil daran ist, dass der Bass so sehr leicht ist und bei längeren Sessions luftig am Gurt hängt.
Viele werden fragen, warum ich den Bass nicht zurückgegeben habe. Nun, klanglich und spieltechnisch gibt es nix zu meckern, ich mag den Sound und die Bespielbarkeit.
Ich kann auf den empfindlichend Body aufpassen, auch wenn ich mit dem Bass kaum auf ne harte Tour gehen würde.
Der passive Bruder aus der Legend Liga wird bei mir leider zukünfig noch etwas GAS verursachen. Auch damit kann ich leben.
Wer nen günstigen 5 Saiter mit gutem Klang und 35" Mensur sucht, ist bei den Spector Performern schon richtig. Wer DEN Bass für jede Gelegenheit und ohne Kompromisse sucht, sollte lieber mal nen Legend anspielen.
Daten:
5 Saiter
Ahorn Hals
Palisander Grifbrett
35" Mensur
24 Bünde
Bubinga Body
2 passive SSD Humbucker
passive Elektronik (v,v,t,t)
Crome Hardware
Made in Indonesia
UVP: 535 Euro
Internetpreis: 489 Euro
Achso, sorry für die etwas schlechten Fotos.
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