Uli
Mod Emeritus
Dieses Review ist als Ergänzung zu Cadfaels Review des gleichen Bassmodells in der bundlosen Version zu sehen. Vieles ist hier zwangsläufig gleich, weshalb ich nicht nochmal alles erwähnen muß was Andreas schon so gut beschrieben hat.
Die Vorgeschichte bei meiner bundierten Version ist allerdings etwas anders...
Es begann damit, daß ich mich bei einem der Musik-Versandhäuser in den newsletter eingetragen habe, mehr nicht! Kurze Zeit später bekam ich eine email, in der es (auszugsweise) hieß:
Da ich eher der Typ 'Pech im Spiel - Glück in der Liebe' bin, hab ich mich erstmal ganz einfach gefreut, auch mal was gewonnen zu haben. Zwar hatte ich eigentlich vor, mir als nächstes mal einen 5-Saiter zu holen, aber einem geschenkten Bass schaut man nicht ins Elektronikfach....
Ich allerdings schon. Hier:
Die Verpackung war vorbildlich, als Beipack fielen irgendwo im Karton zwei Tütchen rum mit den passenden Inbusschlüsseln und den Lockschlössern, letzteres halte ich schon für einen eher ungewöhnlichen Komfort in diesem Preissegment.
Auf den ersten Blick hatte ich zwar gehofft, meine normalen Security-Locks würden da auch drauf passen, was sich aber leider nicht bewahrheitete, da der Kragen der Warwick-Pins dafür etwas zu hoch ist. Einerseits hat das zwar den Nachteil, daß ich einen neuen (zusätzlichen) Gurt brauche, andererseits sind die Warwick-Schlösser für mein Empfinden durchdachter, da sie nicht in einer ganz bestimmten Position hängen müssen. Insofern ist es auch völlig egal, ob sie sich verdrehen, da sie ja einfach rund sind, bei den herkömmlichen Security-Locks mußte ich die Schlösser immer mit einem Tropfen Pattex fixieren, damit da nichts passieren kann.
Wie Cadfaels Bass war auch dieser perfekt eingestellt, lediglich die Saiten hatten sich etwas gedehnt. Ein Prüfprotokoll bescheinigt, daß Choi H.J. die 'action' genau nach den Vorgaben eingestellt hat, was Chung S.Y. bestätigt hat.
Die Möglichkeit, mit dem kleineren der beiden beigefügten Inbusschlüssel nicht nur die Reiter der Brücke, sondern auch den Sattel einzustellen, macht zwar möglicherweise die Herstellung bei Fertigungstoleranzen einfacher, beinhaltet aber auch eine gewisse Gefahr für den experimentierfreudigen 'Verbesserer' zu Hause. Der justierbare Sattel ist aber ohne Zweifel schon ein gewisser Komfort für den, der damit umzugehen weiß, wenngleich das Plastikmaterial auch etwas billig wirkt.
Alles in allem wirkt der Bass auf mich zwar durchaus gut verarbeitet, allerdings nicht so, als wären außer Choi und Chung sehr viele Menschen damit in Berührung gekommen. Nicht nur die Saitenlage und Oktavreinheit scheint maschinell mit Plek oder ähnlicher Technik eingestellt zu sein, auch die Abrichtung der Bünde wirkt so, als sei der roh bundierte Hals durch eine Fräse gejagt worden, die in Sekundenschnelle alles egalisiert hat. Zum Polieren blieb anschließend offenbar keine Zeit mehr. Bei einem Bass mag das nicht so dramatisch sein, bei Gitarren stören nicht polierte Bundstäbchen schon erheblich bei Bendings. Die Enden sind aber zumindest sauber abgeschliffen, nichts stört da beim Darüberfahren oder beim Spielen.
In der Makro-Aufnahme kann man deutlich sehen, daß die Bundstäbe unterschiedlich stark abgerichtet wurden und daß diese Stellen recht rauh verblieben sind.
Die Bridge scheint von bekannten Standardmodellen inspiriert und trägt ebenso wie die Tuner den Warwick-Schriftzug, was ja nichts über die geografische Herkunft aussagt. Auch hier paßt der kleinere der Inbusschlüssel und das Teil macht einen soliden Einduck in Richtung 'einfach aber funktional'.
Das Gewicht ist für mich angenehm, da ich sehr leichte Bässe gewohnt bin, auch wenn ich beim Gig schonmal mit einem >5kg-Teil spiele. Der Rockbass bringt etwa 3,75kg auf die Waage, damit kann er sich als Vollholz-Bass durchaus sehen lassen. Sicher ist das Leichtgewicht nicht nur durch das verwendete Holz, sondern auch durch die sehr schlanke Form begünstigt. Da diese aber die Balance nicht negativ beeinflußt, ist das im Ergebnis ja ziemlich egal, außer, daß man eben diese relativ kleinen bodies mögen muß.
Der Lack ist bei meinem Modell nicht mehr so transparent wie bei Cadfaels Fretless, er ist jetzt zwar immernoch hochglänzend (was jeden Fingerabdruck sichtbar macht) aber ziemlich deckend. Vielleicht ist die Holzqualität schlechter geworden, so daß man was zu verbergen hat, ich glaube aber eher nicht, dafür gibts zu viele deckend lackierte Bässe...
Der Sound und insbesondere dessen Variationsmöglichkeiten sind nach meiner ersten Bewertung deutlich verbesserungswürdig. Ich habe an meinem Roland Bass Cube mit diversen Einstellungen getestet und komme zu dem Schluß, daß die Umschaltung zwischen seriellem und parallelem Betrieb der beiden Pickupspulen keinen revolutionären Unterschied macht. Nahezu völlig ohne Wirkung ist bei mir das Tone-Poti, eine erste Begutachtung im E-Fach ergab allerdings, daß es offenbar richtig angelötet ist. Die Lötstellen sehen zwar so aus, als sei das verwendete Lötgerät nicht heiß genug gewesen, mein Meister hätte angesichts der rauhen Oberfläche gesagt: 'das ist geklebt und nicht gelötet!'
Da es daher eh überflüssig ist, überlege ich, ob ich an gleicher Stelle einen Drehschalter für einen C-switch anbringe, mit dem ich schon in einem anderen Bass ganz gute Erfahrungen gemacht habe. Letzter Ausweg wäre der Einbau einer Aktiv-Elektronik, die ich auf jeden Fall näher in Betracht ziehen würde, wenn ich den Bass slappen wollte. Grundsätzlich scheint das damit ganz gut zu gehen (ich kann das nicht sehr gut beurteilen, da ich kein begnadeter Slapper bin) aber der geringe Output der Pickups und eine gewisse Mikrofonie bei höherem Gain machen die Einstellung schwierig. Für meine momentane Musik ist das irrelevant, da wird nicht geslappt, da sind eher Tiefen angesagt...
Grundsätzlich für den momentanen Kurs (177,-) aus meiner Sicht kein Fehlkauf und geschenkt eh nicht!
Ein paar Samples werde ich versuchen, wenn ich Zeit habe und die Flatwounds da sind, die ich auf fast allen Bässen habe.
Die Vorgeschichte bei meiner bundierten Version ist allerdings etwas anders...
Es begann damit, daß ich mich bei einem der Musik-Versandhäuser in den newsletter eingetragen habe, mehr nicht! Kurze Zeit später bekam ich eine email, in der es (auszugsweise) hieß:
Herzlichen Glückwunsch!
Sie haben im Rahmen unseres Newsletter-Gewinnspiels folgenden Artikel gewonnen:
Rockbass Streamer Standard 4 Black (Art.Nr. BAS0001294-003)
Sie haben im Rahmen unseres Newsletter-Gewinnspiels folgenden Artikel gewonnen:
Rockbass Streamer Standard 4 Black (Art.Nr. BAS0001294-003)
Da ich eher der Typ 'Pech im Spiel - Glück in der Liebe' bin, hab ich mich erstmal ganz einfach gefreut, auch mal was gewonnen zu haben. Zwar hatte ich eigentlich vor, mir als nächstes mal einen 5-Saiter zu holen, aber einem geschenkten Bass schaut man nicht ins Elektronikfach....
Ich allerdings schon. Hier:
Die Verpackung war vorbildlich, als Beipack fielen irgendwo im Karton zwei Tütchen rum mit den passenden Inbusschlüsseln und den Lockschlössern, letzteres halte ich schon für einen eher ungewöhnlichen Komfort in diesem Preissegment.
Auf den ersten Blick hatte ich zwar gehofft, meine normalen Security-Locks würden da auch drauf passen, was sich aber leider nicht bewahrheitete, da der Kragen der Warwick-Pins dafür etwas zu hoch ist. Einerseits hat das zwar den Nachteil, daß ich einen neuen (zusätzlichen) Gurt brauche, andererseits sind die Warwick-Schlösser für mein Empfinden durchdachter, da sie nicht in einer ganz bestimmten Position hängen müssen. Insofern ist es auch völlig egal, ob sie sich verdrehen, da sie ja einfach rund sind, bei den herkömmlichen Security-Locks mußte ich die Schlösser immer mit einem Tropfen Pattex fixieren, damit da nichts passieren kann.
Wie Cadfaels Bass war auch dieser perfekt eingestellt, lediglich die Saiten hatten sich etwas gedehnt. Ein Prüfprotokoll bescheinigt, daß Choi H.J. die 'action' genau nach den Vorgaben eingestellt hat, was Chung S.Y. bestätigt hat.
Die Möglichkeit, mit dem kleineren der beiden beigefügten Inbusschlüssel nicht nur die Reiter der Brücke, sondern auch den Sattel einzustellen, macht zwar möglicherweise die Herstellung bei Fertigungstoleranzen einfacher, beinhaltet aber auch eine gewisse Gefahr für den experimentierfreudigen 'Verbesserer' zu Hause. Der justierbare Sattel ist aber ohne Zweifel schon ein gewisser Komfort für den, der damit umzugehen weiß, wenngleich das Plastikmaterial auch etwas billig wirkt.
Alles in allem wirkt der Bass auf mich zwar durchaus gut verarbeitet, allerdings nicht so, als wären außer Choi und Chung sehr viele Menschen damit in Berührung gekommen. Nicht nur die Saitenlage und Oktavreinheit scheint maschinell mit Plek oder ähnlicher Technik eingestellt zu sein, auch die Abrichtung der Bünde wirkt so, als sei der roh bundierte Hals durch eine Fräse gejagt worden, die in Sekundenschnelle alles egalisiert hat. Zum Polieren blieb anschließend offenbar keine Zeit mehr. Bei einem Bass mag das nicht so dramatisch sein, bei Gitarren stören nicht polierte Bundstäbchen schon erheblich bei Bendings. Die Enden sind aber zumindest sauber abgeschliffen, nichts stört da beim Darüberfahren oder beim Spielen.
In der Makro-Aufnahme kann man deutlich sehen, daß die Bundstäbe unterschiedlich stark abgerichtet wurden und daß diese Stellen recht rauh verblieben sind.
Die Bridge scheint von bekannten Standardmodellen inspiriert und trägt ebenso wie die Tuner den Warwick-Schriftzug, was ja nichts über die geografische Herkunft aussagt. Auch hier paßt der kleinere der Inbusschlüssel und das Teil macht einen soliden Einduck in Richtung 'einfach aber funktional'.
Das Gewicht ist für mich angenehm, da ich sehr leichte Bässe gewohnt bin, auch wenn ich beim Gig schonmal mit einem >5kg-Teil spiele. Der Rockbass bringt etwa 3,75kg auf die Waage, damit kann er sich als Vollholz-Bass durchaus sehen lassen. Sicher ist das Leichtgewicht nicht nur durch das verwendete Holz, sondern auch durch die sehr schlanke Form begünstigt. Da diese aber die Balance nicht negativ beeinflußt, ist das im Ergebnis ja ziemlich egal, außer, daß man eben diese relativ kleinen bodies mögen muß.
Der Lack ist bei meinem Modell nicht mehr so transparent wie bei Cadfaels Fretless, er ist jetzt zwar immernoch hochglänzend (was jeden Fingerabdruck sichtbar macht) aber ziemlich deckend. Vielleicht ist die Holzqualität schlechter geworden, so daß man was zu verbergen hat, ich glaube aber eher nicht, dafür gibts zu viele deckend lackierte Bässe...
Der Sound und insbesondere dessen Variationsmöglichkeiten sind nach meiner ersten Bewertung deutlich verbesserungswürdig. Ich habe an meinem Roland Bass Cube mit diversen Einstellungen getestet und komme zu dem Schluß, daß die Umschaltung zwischen seriellem und parallelem Betrieb der beiden Pickupspulen keinen revolutionären Unterschied macht. Nahezu völlig ohne Wirkung ist bei mir das Tone-Poti, eine erste Begutachtung im E-Fach ergab allerdings, daß es offenbar richtig angelötet ist. Die Lötstellen sehen zwar so aus, als sei das verwendete Lötgerät nicht heiß genug gewesen, mein Meister hätte angesichts der rauhen Oberfläche gesagt: 'das ist geklebt und nicht gelötet!'
Da es daher eh überflüssig ist, überlege ich, ob ich an gleicher Stelle einen Drehschalter für einen C-switch anbringe, mit dem ich schon in einem anderen Bass ganz gute Erfahrungen gemacht habe. Letzter Ausweg wäre der Einbau einer Aktiv-Elektronik, die ich auf jeden Fall näher in Betracht ziehen würde, wenn ich den Bass slappen wollte. Grundsätzlich scheint das damit ganz gut zu gehen (ich kann das nicht sehr gut beurteilen, da ich kein begnadeter Slapper bin) aber der geringe Output der Pickups und eine gewisse Mikrofonie bei höherem Gain machen die Einstellung schwierig. Für meine momentane Musik ist das irrelevant, da wird nicht geslappt, da sind eher Tiefen angesagt...
Grundsätzlich für den momentanen Kurs (177,-) aus meiner Sicht kein Fehlkauf und geschenkt eh nicht!
Ein paar Samples werde ich versuchen, wenn ich Zeit habe und die Flatwounds da sind, die ich auf fast allen Bässen habe.
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