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RaumKlang
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Am Samstag hatte ich die Möglichkeit, ein Seeburg Acoustic Line System unter live-Bedingungen mit meiner Band "Craggy Island" (siehe Signatur) testen zu können.
Zum Einsatz kamen je zwei Seeburg TSM 10 und A8 Sub.
Systembeschreibung
Die TSM 10 ist eine Multifunktionsbox mit Monitorschräge, bestückt mit 10" Mittel-/Tieftöner und einem 1" Treiber an 90x60° Horn (drehbar).
Durch die Neodym-Bestückung ist die Box angenehm leicht (14,5kg), so dass der einsame Griff an der Oberseite vollkommen ausreicht, um die Box gut handeln zu können.
Unten befinden sich drei Gummifüße sowie der Stativflansch, auf der Seitenfläche sind für den Monitorbetrieb nochmal vier Gummifüße angebracht.
An den Seiten befindet sich je eine Gewindebuchse M10 zur Montage des separat erhältlichen Schwenkneigers, hinzu kommen insgesamt sechs Gewindebuchsen M8 zur Montage von Safeties bzw. Flugösen.
Die Box verträgt laut Datenblatt 400W AES (1200W peak) - was angesichts der kleinen Kiste erstmal sehr erstaunlich wirkt - und liefert einen Maximalpegel von 126dB, was für einen 10"er ebenfalls ziemlich viel ist.
Datenblatt
Der A8 Sub ist eine 15" Basserweiterung, ebenfalls mit einem Neodym-Chassis (100mm Schwingspule) bestückt, wiegt 24kg und liefert bei einem AES-Rating von 600W (1800W peak) maximal 128dB spl.
Neben zwei seitlichen Griffen und einem M20 Flansch auf der Oberseite verfügt die Box über ein Anschlußfeld auf der Rückseite: Hier kann eine interne passive Weiche zugeschaltet werden (über deren Trennfrequenz sich Seeburg allerdings ausschweigt).
Ist die Weiche aktiviert, werden Sub und Top passiv getrennt und über die Speakon-Kontakte 1+/1- versorgt. Schaltet man die Weiche aus, erhält man eine sinnvolle Systemverkabelung mit dem Top auf 1+/1- und dem Bass auf 2+/2-.
Datenblatt
Trockentest
Bereits am Freitag habe ich das System im Proberaum aufgebaut, weil ich ungern meinen Kopf riskiere (der Gig am Samstag war produktiv, sprich bezahlt).
Ein erster Test erfolgte im passiv getrennten Modus. So weit alles in Ordnung, im oberen Bassbereich aber doch etwas mulmig, so das ich mich entschied, dann doch den aktiven 2-Wege Modus zu benutzen.
Angefahren wurde das System mittels Behringer DCX2496 und je einer Peavey CS-3000 (TSM 10) und CS-4080HZ (A8 Subs). Das Amprack wird normalerweise für TRS115 mit RCF ESW1018 benutzt.
Preset kopiert, alle EQs aus, Limiter auf 400W (Top) bzw. 600W (Bass) peak, Trennfrequenz auf 110Hz, Low-Cut auf 38Hz und Feuer frei:
So klingt das System um Klassen besser, ohne die unschöne Mulmerei im oberen Bass.
Im akustisch schon sehr brauchbaren 45m² Proberaum sind mit Konservenmusik Pegel möglich, welche das Tragen von Gehörschutz dringend erforderlich machen - dabei sprechen die recht konservativ eingestellten Limiter noch nicht an und das System klingt auch sehr laut noch anständig.
Persönlich fehlt mir untenrum ein wenig Schub, während um 100Hz noch ein bischen viel kommt (was sich mit dem Datenblatt des Subs deckt).
Eine leichte Anhebung bei 40Hz sowie -3dB bei 100Hz machen das deutlich runder. Im Hochtonbereich stört mich anfangs noch etwas, was später mittels -2,5dB bei ca. 7kHz behoben wird.
Genereller Höreindruck: Klingt nicht so, wie ich einen 10"er erwartet hätte, sondern deutlich runder und eher nach 12", abgesehen von einer kleinen Unterbelichtung in den tiefen Mitten um 250Hz, was den meisten Live-Setups aber eher entgegenkommen sollte.
Wie sich bereits im Datenblatt erkennen lässt, stellt sich ab ca. 1kHz eine gute Richtwirkung ein.
Auf Achse klingt das Top im Hochton sehr direkt aber nicht unangenehm, um ab ca. 10° off-axis etwas weicher zu werden. Bei ca. 40-50° nimmt der Mittel-/Hochtonbereich deutlich hörbar ab.
Die Sprachverständlichkeit ist erwartungsgemäß sehr gut, die Bässe spielen auch bei relativ hohen Pegeln noch sehr dynamisch und klingen dabei nicht angestrengt.
Einsatz
Zu beschallen ist das Foyer eines Schulungsgebäudes. Ca. 60m² mit Glasfront, gegenüberliegender Betontreppe und oben anschließendem weiteren Raum.
Abgenommen werden Bassdrum (Beta 91), Snare (NT-5), E-Bass (ohne Amp per DI direkt ins Pult), 2 A-Gitarren (Pickup), Akkordeon (SM57) und zwei Gesänge (Beta 87 und SM86) mit dem 01V.
Bereits beim Soundcheck stellt sich heraus, dass die Anlage für die erwarteten ca. 100 Gäste locker ausreichen wird, die Bassdrum schiebt, die Snare (versuchsweise mal an den Limiter gefahren) kommt bereits ohne EQ schön knackig und direkt, der Bass ist fett und rund - dabei bleibt die Sprachverständlichkeit trotz der nahezu direkt beschallten Glasfront voll erhalten.
Natürlich kommen Bassdrum und Snare mit dem kleinen System nicht so fett wie mit einer Director, dennoch für die kleinen Böxchen erstaunlich knackig und bei Bedarf sehr laut.
Gleich vorweg: Während des Gigs bewegen wir uns laut VU-Meter ca. 6dB unterhalb der Limiter, mit ein paar kleinen Peaks bis -3dB.
Für mich angenehm, für den Bassisten nicht ganz: Die TSM 10 verfügen über eine recht hohe Rückwärtsdämpfung. Obwohl ich ca. 1m hinter und neben einer der TSM 10 stand, konnte ich von ihr oberhalb ca. 800Hz so gut wie nichts hören, so dass ich doch ganz froh war, noch einen Monitor mitgenommen zu haben.
Handling
Sehr angenehm!
Die Anlage passt zur Not sicherlich in einen PKW und ist auch alleine sehr angenehm aufzubauen. Zwei Tops trägt man ganz lässig und bequem an den Griffen, selbst zwei der Bässe lassen sich alleine noch angenehm tragen.
Auch ohne Kurbelstative lassen sich die Tops angenehm auf Stative bzw. auf die Bässe geschraubte Distanzstangen setzen - selbst unser beinkranker Bassist hatte keine Mühe die Anlage nach dem Gig alleine abzubauen, obwohl er es sonst eher vermeidet, schwarze Kisten in die Hand zu nehmen.
Die dick gepolsterten Schutzhüllen machen den Transport für die Lautsprecher deutlich sicherer und kratzerfrei.
Fazit
Zwei TSM 10 reichen in Kombination mit zwei A8 Subs locker flockig für ca. 100-150 PAX, wenn es nicht gerade Hardrock oder Punk sein soll. Ein ideales System für alle, die nicht viel schleppen wollen und hauptsächlich Locations bis ca. 150 Mann spielen.
Dabei bleibt das System zumindest im Bass skalierbar.
Nimmt man dazu noch zwei TSM 12, lassen sich (dann mit 4 Bässen) sicherlich 300 PAX beschallen, die TSM 10 können dann als Monitore oder Delay-Line dienen - in letzterem Fall würde ich davon ausgehen, dass damit ~400 Mann Cover-Rock/Pop möglich sind.
Die Reichweite der TSM 10 ist - dem 90° Horn und dem 10"er geschuldet - nicht so hoch wie die eines 12" oder 15" Tops mit 1,5" oder gar 2" Hochtöner und 60°, reicht aber für eine Tanzflächenbeschallung von 10x10m sicherlich aus.
Bei Verwendung der Schwenkneiger und höherer Positionierung dürfte das Ergebnis noch etwas besser und gleichmäßiger ausfallen.
Kosten
Mit 1100,- (TSM 10) bzw. 980,- (A8 Sub) Listenpreis sicherlich kein Sonderangebot, ist das Preisleistungsverhältnis auf Grund von Leistung, Klang und Handling dennoch sehr gut.
Damit ist die Anlage ungefähr gleich teuer wie eine HK Actor DX - klingt aber deutlich angenehmer, ist transportabler und muß sich rein pegelmäßig nicht dahinter verstecken.
Nimmt man noch günstigere Endstufen, wird das Gesamtsystem preislich noch attraktiver.
Zum Einsatz kamen je zwei Seeburg TSM 10 und A8 Sub.
Systembeschreibung
Die TSM 10 ist eine Multifunktionsbox mit Monitorschräge, bestückt mit 10" Mittel-/Tieftöner und einem 1" Treiber an 90x60° Horn (drehbar).
Durch die Neodym-Bestückung ist die Box angenehm leicht (14,5kg), so dass der einsame Griff an der Oberseite vollkommen ausreicht, um die Box gut handeln zu können.
Unten befinden sich drei Gummifüße sowie der Stativflansch, auf der Seitenfläche sind für den Monitorbetrieb nochmal vier Gummifüße angebracht.
An den Seiten befindet sich je eine Gewindebuchse M10 zur Montage des separat erhältlichen Schwenkneigers, hinzu kommen insgesamt sechs Gewindebuchsen M8 zur Montage von Safeties bzw. Flugösen.
Die Box verträgt laut Datenblatt 400W AES (1200W peak) - was angesichts der kleinen Kiste erstmal sehr erstaunlich wirkt - und liefert einen Maximalpegel von 126dB, was für einen 10"er ebenfalls ziemlich viel ist.
Datenblatt
Der A8 Sub ist eine 15" Basserweiterung, ebenfalls mit einem Neodym-Chassis (100mm Schwingspule) bestückt, wiegt 24kg und liefert bei einem AES-Rating von 600W (1800W peak) maximal 128dB spl.
Neben zwei seitlichen Griffen und einem M20 Flansch auf der Oberseite verfügt die Box über ein Anschlußfeld auf der Rückseite: Hier kann eine interne passive Weiche zugeschaltet werden (über deren Trennfrequenz sich Seeburg allerdings ausschweigt).
Ist die Weiche aktiviert, werden Sub und Top passiv getrennt und über die Speakon-Kontakte 1+/1- versorgt. Schaltet man die Weiche aus, erhält man eine sinnvolle Systemverkabelung mit dem Top auf 1+/1- und dem Bass auf 2+/2-.
Datenblatt
Trockentest
Bereits am Freitag habe ich das System im Proberaum aufgebaut, weil ich ungern meinen Kopf riskiere (der Gig am Samstag war produktiv, sprich bezahlt).
Ein erster Test erfolgte im passiv getrennten Modus. So weit alles in Ordnung, im oberen Bassbereich aber doch etwas mulmig, so das ich mich entschied, dann doch den aktiven 2-Wege Modus zu benutzen.
Angefahren wurde das System mittels Behringer DCX2496 und je einer Peavey CS-3000 (TSM 10) und CS-4080HZ (A8 Subs). Das Amprack wird normalerweise für TRS115 mit RCF ESW1018 benutzt.
Preset kopiert, alle EQs aus, Limiter auf 400W (Top) bzw. 600W (Bass) peak, Trennfrequenz auf 110Hz, Low-Cut auf 38Hz und Feuer frei:
So klingt das System um Klassen besser, ohne die unschöne Mulmerei im oberen Bass.
Im akustisch schon sehr brauchbaren 45m² Proberaum sind mit Konservenmusik Pegel möglich, welche das Tragen von Gehörschutz dringend erforderlich machen - dabei sprechen die recht konservativ eingestellten Limiter noch nicht an und das System klingt auch sehr laut noch anständig.
Persönlich fehlt mir untenrum ein wenig Schub, während um 100Hz noch ein bischen viel kommt (was sich mit dem Datenblatt des Subs deckt).
Eine leichte Anhebung bei 40Hz sowie -3dB bei 100Hz machen das deutlich runder. Im Hochtonbereich stört mich anfangs noch etwas, was später mittels -2,5dB bei ca. 7kHz behoben wird.
Genereller Höreindruck: Klingt nicht so, wie ich einen 10"er erwartet hätte, sondern deutlich runder und eher nach 12", abgesehen von einer kleinen Unterbelichtung in den tiefen Mitten um 250Hz, was den meisten Live-Setups aber eher entgegenkommen sollte.
Wie sich bereits im Datenblatt erkennen lässt, stellt sich ab ca. 1kHz eine gute Richtwirkung ein.
Auf Achse klingt das Top im Hochton sehr direkt aber nicht unangenehm, um ab ca. 10° off-axis etwas weicher zu werden. Bei ca. 40-50° nimmt der Mittel-/Hochtonbereich deutlich hörbar ab.
Die Sprachverständlichkeit ist erwartungsgemäß sehr gut, die Bässe spielen auch bei relativ hohen Pegeln noch sehr dynamisch und klingen dabei nicht angestrengt.
Einsatz
Zu beschallen ist das Foyer eines Schulungsgebäudes. Ca. 60m² mit Glasfront, gegenüberliegender Betontreppe und oben anschließendem weiteren Raum.
Abgenommen werden Bassdrum (Beta 91), Snare (NT-5), E-Bass (ohne Amp per DI direkt ins Pult), 2 A-Gitarren (Pickup), Akkordeon (SM57) und zwei Gesänge (Beta 87 und SM86) mit dem 01V.
Bereits beim Soundcheck stellt sich heraus, dass die Anlage für die erwarteten ca. 100 Gäste locker ausreichen wird, die Bassdrum schiebt, die Snare (versuchsweise mal an den Limiter gefahren) kommt bereits ohne EQ schön knackig und direkt, der Bass ist fett und rund - dabei bleibt die Sprachverständlichkeit trotz der nahezu direkt beschallten Glasfront voll erhalten.
Natürlich kommen Bassdrum und Snare mit dem kleinen System nicht so fett wie mit einer Director, dennoch für die kleinen Böxchen erstaunlich knackig und bei Bedarf sehr laut.
Gleich vorweg: Während des Gigs bewegen wir uns laut VU-Meter ca. 6dB unterhalb der Limiter, mit ein paar kleinen Peaks bis -3dB.
Für mich angenehm, für den Bassisten nicht ganz: Die TSM 10 verfügen über eine recht hohe Rückwärtsdämpfung. Obwohl ich ca. 1m hinter und neben einer der TSM 10 stand, konnte ich von ihr oberhalb ca. 800Hz so gut wie nichts hören, so dass ich doch ganz froh war, noch einen Monitor mitgenommen zu haben.
Handling
Sehr angenehm!
Die Anlage passt zur Not sicherlich in einen PKW und ist auch alleine sehr angenehm aufzubauen. Zwei Tops trägt man ganz lässig und bequem an den Griffen, selbst zwei der Bässe lassen sich alleine noch angenehm tragen.
Auch ohne Kurbelstative lassen sich die Tops angenehm auf Stative bzw. auf die Bässe geschraubte Distanzstangen setzen - selbst unser beinkranker Bassist hatte keine Mühe die Anlage nach dem Gig alleine abzubauen, obwohl er es sonst eher vermeidet, schwarze Kisten in die Hand zu nehmen.
Die dick gepolsterten Schutzhüllen machen den Transport für die Lautsprecher deutlich sicherer und kratzerfrei.
Fazit
Zwei TSM 10 reichen in Kombination mit zwei A8 Subs locker flockig für ca. 100-150 PAX, wenn es nicht gerade Hardrock oder Punk sein soll. Ein ideales System für alle, die nicht viel schleppen wollen und hauptsächlich Locations bis ca. 150 Mann spielen.
Dabei bleibt das System zumindest im Bass skalierbar.
Nimmt man dazu noch zwei TSM 12, lassen sich (dann mit 4 Bässen) sicherlich 300 PAX beschallen, die TSM 10 können dann als Monitore oder Delay-Line dienen - in letzterem Fall würde ich davon ausgehen, dass damit ~400 Mann Cover-Rock/Pop möglich sind.
Die Reichweite der TSM 10 ist - dem 90° Horn und dem 10"er geschuldet - nicht so hoch wie die eines 12" oder 15" Tops mit 1,5" oder gar 2" Hochtöner und 60°, reicht aber für eine Tanzflächenbeschallung von 10x10m sicherlich aus.
Bei Verwendung der Schwenkneiger und höherer Positionierung dürfte das Ergebnis noch etwas besser und gleichmäßiger ausfallen.
Kosten
Mit 1100,- (TSM 10) bzw. 980,- (A8 Sub) Listenpreis sicherlich kein Sonderangebot, ist das Preisleistungsverhältnis auf Grund von Leistung, Klang und Handling dennoch sehr gut.
Code:
2x TSM 10: 2200,-
2x A8 Sub: 1960,-
1x Peavey CS-2000: 599,-
1x Peavey CS-3000: 738,-
1x DCX2496: 269,-
Tutti: 5766,-
Damit ist die Anlage ungefähr gleich teuer wie eine HK Actor DX - klingt aber deutlich angenehmer, ist transportabler und muß sich rein pegelmäßig nicht dahinter verstecken.
Nimmt man noch günstigere Endstufen, wird das Gesamtsystem preislich noch attraktiver.
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