SickSoul
HCA - Gitarren
Servus!
Es wird häufig die die Frage gestellt, wie man die Saiten richtig auf seine Gitarre aufzieht. Beim "richtig" fängt's dann schon: Es gibt mehrere Methoden, die alle irgendwie funktionieren. Ich möchte hier kurz "meine" Methode vorstellen, die sehr schnell geht und bei der man eine hohe Stimmstabilität erreicht, ähnlich wie bei Locking-Mechaniken. Schwerpunkt dieses Workshops ist, wie man die Saiten an der Kopfplatte fixiert und es wird ein (sehr) kurzer Überblick über die verschiedenen Brücken/Stege gegeben, mit denen diese Variante funktioniert. Ausgenommen sind klassische (Nylonsaiten-) Gitarren, sowie Gitarren mit Double-Locking-Vibratos (wie Floyd Rose etc.).
1. Als erstes werden natürlich die alten Saiten entfernt und die Gitarre bzw. insbesondere das Griffbrett gereinigt und geölt (sofern das nötig ist). Wie man das macht, soll aber nicht Thema dieses Workshops sein und dazu findet man auch schon reichlich Anleitungen, Tipps und Tricks hier im Board. Ist die Gitarre soweit "entsaitet" werden die Mechanikenlöcher alle in längsrichtung gestellt.
Nun fädelt man korpusseitig die erste Saite durch ihre Halterung. Wie das gemacht wird, hängt vom jeweiligen Steg ab:
Tune-o-Matic + Stoptailpiece: Diese Brücke findet man auf den meisten Les Paul artigen Gitarren und vielen anderen. Sie besteht aus einem Saitenhalter (Stoptailpiece) und der ToM (Tune-o-Matic) Brücke mit einzelnen Saitenreitern für jede Saite. Die Saite wird von hinten durch das Stoptailpiece gefädelt und läuft von dort über die ToM richtung Kopfplatte.
Wrap-around: Diese Brücke findet man auf vielen PRS-Gitarren sowie einigen alten SGs. Sie besteht aus einem Teil. Die Saiten werden von der Kopfplattenseite durch meist untenliegende Löcher gefädelt und dann quasi einmal um die Brücke "gewickelt" (daher Wrap-around) und dann über einzelne Saitenreiter oder - wie man es auch häufig sieht - eine kompensierte Auflagefläche richtung Kopfplatte geführt.
String-Thrue-Body: Diese Art der Saitenbefestigung sieht man im Zusammenhang mit vielen verschiedenen Brücken. Am bekanntesten ist wohl der Zusammenhang mit ToMs oder Telestyle-Brücken. Wie der Name sagt, werden die Saiten (von hinten) durch den Korpus gefädelt und dort von Einschlaghülsen fixiert. Auf der Oberseite treten die Saiten dann entweder aus Metallhülsen aus oder in dafür vorgesehenen Löchern in der Brücke. Von dort laufen die Saiten dann über ihre Reiter und zur Kopfplatte.
Stratstyle-Vibrato: Wie der Name sagt, findet man diese Brücke auf vielen Stratocastern bzw. deren Nachbauten. Im Grunde funktioniert die Saitenaufhängung genau wie beim STB (String-Thrue-Body) Prinzip. Der unterschied ist nur, dass man hier keine Einschlaghülsen hat, durch die die Saiten geführt werden sondern einen Metallblock mit Löchern. Ansonsten ist alles gleich.
Westerngitarren: Auch hier verrät der Name recht einduetig, wo man diesen Steg finden kann. Der Steg einer Westerngitarre hat 6 Löcher. In diese Löcher werden die Saiten zusammen mit den Pins gesteckt und dadurch arretiert. Von dort laufen die Saiten über eine (meist) kompensierte Stegeinlage zur Kopfplatte.
Bei Kopfplatten, auf denen die Mechaniken in einer Reihe liegen, ist es ratsam mit der Saite anzufangen, deren Mechanik am nähesten zum Sattel ist. Bei einer normalen Fender-Kopfplatte ist das also die tiefe E-Saite, bei "Reversed"-Kopfplatten ist es die hohe E-Saite. Bei Kopfplatten, deren Mechaniken in einer 3:3 (oder selten 4:2) Formation angeordnet sind, empfiehlt es sich jeweils außen anzufangen und alle Saiten auf dieser Saite nach innen gehend nacheinander aufzuziehen.
Ich beschreibe das Vorgehen am Beispiel der tiefen E-Saite meiner Westerngitarre:
2. Die Saite wird durch das Loch ihrer Mechanik straf (ohne große Kraft) gezogen. Nun packt man die Saite ca. 1cm hinter der Mechanik und schiebt sie durch ihr Loch zurück, sodass sie nicht mehr straff liegt: (Dieser Schritt ist nur für die umwickelten Saiten nötig. Bei blanken Saiten kann sofort mit dem nächsten Schritt fortgefahren werden.)
3. Nun wird die Saite nach innen geknickt ein halbes mal um die Mechanik geführt und unter sich selbst hindurch geführt.
4. Nun wird sie ein wenig straf gezogen (aufpassen, dass der Knick immernoch direkt am Loch der Mechanik ist) und nach oben und wieder zurück um sich selbst geführt:
5. Wenn die Saite nun gestimmt wird, blockiert sie sich selbst und kann nicht mehr verrutschen:
Wenn ale Saiten so aufgezogen sind, lassen sich die Enden natürlich noch abknipsen. Normalerweise braucht man nur 1/2 - 1 Drehung bis die Saite gestimmt ist. Während dessen sollte man die Saite am besten ein wenig vom Griffbrett und Korpus weg ziehen, damit sie sofort gedehnt wird und nicht noch lange nachgestimmt werden muss. Ich ziehe mittlerweile an all meinen Gitarren die Saiten auf diese Weise auf und habe kaum Probleme mit Stimmungsschwankungen.
Ich hoffe, ihr könnt mit der Anleitung etwas anfangen und bei euch funktioniert diese Methode ebensogut, wie bei mir.
Falls dieser Thread zu den Workshops verschoben/kopiert wird, dann ist hier der Link zum Ursprungsthread, in dem diskutiert und gefragt werden kann, wenn etwas unklar bleiben sollte.
MfG
Es wird häufig die die Frage gestellt, wie man die Saiten richtig auf seine Gitarre aufzieht. Beim "richtig" fängt's dann schon: Es gibt mehrere Methoden, die alle irgendwie funktionieren. Ich möchte hier kurz "meine" Methode vorstellen, die sehr schnell geht und bei der man eine hohe Stimmstabilität erreicht, ähnlich wie bei Locking-Mechaniken. Schwerpunkt dieses Workshops ist, wie man die Saiten an der Kopfplatte fixiert und es wird ein (sehr) kurzer Überblick über die verschiedenen Brücken/Stege gegeben, mit denen diese Variante funktioniert. Ausgenommen sind klassische (Nylonsaiten-) Gitarren, sowie Gitarren mit Double-Locking-Vibratos (wie Floyd Rose etc.).
1. Als erstes werden natürlich die alten Saiten entfernt und die Gitarre bzw. insbesondere das Griffbrett gereinigt und geölt (sofern das nötig ist). Wie man das macht, soll aber nicht Thema dieses Workshops sein und dazu findet man auch schon reichlich Anleitungen, Tipps und Tricks hier im Board. Ist die Gitarre soweit "entsaitet" werden die Mechanikenlöcher alle in längsrichtung gestellt.
Nun fädelt man korpusseitig die erste Saite durch ihre Halterung. Wie das gemacht wird, hängt vom jeweiligen Steg ab:
Tune-o-Matic + Stoptailpiece: Diese Brücke findet man auf den meisten Les Paul artigen Gitarren und vielen anderen. Sie besteht aus einem Saitenhalter (Stoptailpiece) und der ToM (Tune-o-Matic) Brücke mit einzelnen Saitenreitern für jede Saite. Die Saite wird von hinten durch das Stoptailpiece gefädelt und läuft von dort über die ToM richtung Kopfplatte.
Wrap-around: Diese Brücke findet man auf vielen PRS-Gitarren sowie einigen alten SGs. Sie besteht aus einem Teil. Die Saiten werden von der Kopfplattenseite durch meist untenliegende Löcher gefädelt und dann quasi einmal um die Brücke "gewickelt" (daher Wrap-around) und dann über einzelne Saitenreiter oder - wie man es auch häufig sieht - eine kompensierte Auflagefläche richtung Kopfplatte geführt.
String-Thrue-Body: Diese Art der Saitenbefestigung sieht man im Zusammenhang mit vielen verschiedenen Brücken. Am bekanntesten ist wohl der Zusammenhang mit ToMs oder Telestyle-Brücken. Wie der Name sagt, werden die Saiten (von hinten) durch den Korpus gefädelt und dort von Einschlaghülsen fixiert. Auf der Oberseite treten die Saiten dann entweder aus Metallhülsen aus oder in dafür vorgesehenen Löchern in der Brücke. Von dort laufen die Saiten dann über ihre Reiter und zur Kopfplatte.
Stratstyle-Vibrato: Wie der Name sagt, findet man diese Brücke auf vielen Stratocastern bzw. deren Nachbauten. Im Grunde funktioniert die Saitenaufhängung genau wie beim STB (String-Thrue-Body) Prinzip. Der unterschied ist nur, dass man hier keine Einschlaghülsen hat, durch die die Saiten geführt werden sondern einen Metallblock mit Löchern. Ansonsten ist alles gleich.
Westerngitarren: Auch hier verrät der Name recht einduetig, wo man diesen Steg finden kann. Der Steg einer Westerngitarre hat 6 Löcher. In diese Löcher werden die Saiten zusammen mit den Pins gesteckt und dadurch arretiert. Von dort laufen die Saiten über eine (meist) kompensierte Stegeinlage zur Kopfplatte.
Bei Kopfplatten, auf denen die Mechaniken in einer Reihe liegen, ist es ratsam mit der Saite anzufangen, deren Mechanik am nähesten zum Sattel ist. Bei einer normalen Fender-Kopfplatte ist das also die tiefe E-Saite, bei "Reversed"-Kopfplatten ist es die hohe E-Saite. Bei Kopfplatten, deren Mechaniken in einer 3:3 (oder selten 4:2) Formation angeordnet sind, empfiehlt es sich jeweils außen anzufangen und alle Saiten auf dieser Saite nach innen gehend nacheinander aufzuziehen.
Ich beschreibe das Vorgehen am Beispiel der tiefen E-Saite meiner Westerngitarre:
2. Die Saite wird durch das Loch ihrer Mechanik straf (ohne große Kraft) gezogen. Nun packt man die Saite ca. 1cm hinter der Mechanik und schiebt sie durch ihr Loch zurück, sodass sie nicht mehr straff liegt: (Dieser Schritt ist nur für die umwickelten Saiten nötig. Bei blanken Saiten kann sofort mit dem nächsten Schritt fortgefahren werden.)
3. Nun wird die Saite nach innen geknickt ein halbes mal um die Mechanik geführt und unter sich selbst hindurch geführt.
4. Nun wird sie ein wenig straf gezogen (aufpassen, dass der Knick immernoch direkt am Loch der Mechanik ist) und nach oben und wieder zurück um sich selbst geführt:
5. Wenn die Saite nun gestimmt wird, blockiert sie sich selbst und kann nicht mehr verrutschen:
Wenn ale Saiten so aufgezogen sind, lassen sich die Enden natürlich noch abknipsen. Normalerweise braucht man nur 1/2 - 1 Drehung bis die Saite gestimmt ist. Während dessen sollte man die Saite am besten ein wenig vom Griffbrett und Korpus weg ziehen, damit sie sofort gedehnt wird und nicht noch lange nachgestimmt werden muss. Ich ziehe mittlerweile an all meinen Gitarren die Saiten auf diese Weise auf und habe kaum Probleme mit Stimmungsschwankungen.
Ich hoffe, ihr könnt mit der Anleitung etwas anfangen und bei euch funktioniert diese Methode ebensogut, wie bei mir.
Falls dieser Thread zu den Workshops verschoben/kopiert wird, dann ist hier der Link zum Ursprungsthread, in dem diskutiert und gefragt werden kann, wenn etwas unklar bleiben sollte.
MfG
- Eigenschaft
Grund: Bilder gefixt by C_Lenny
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