Overdub
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Vielleicht interessiert das ja den Einen oder Anderen:
Ich spiele seit Juli 2009 einen Big Al, der mich sofort schwer begeistert hat. Da ich die Optik, insbesondere die Form des 25th aber noch einen Tick besser finde, habe ich mich vor ca. 4 Wochen dazu durchgerungen, noch einen 25th als HSS zu bestellen, in der Hoffnung, dass die beiden Bässe aufgrund der ähnlichen Pickup-Konfiguration auch einen ähnlichen Sound haben. Zeit also, mal einen kleinen Vergleich der beiden Bässe zu verfassen.w
Elektronik
Die Elektronik der beiden Bässe ist identisch, weshalb ich sie auch als erstes beschreiben möchte:
Sie besteht aus 4 Potis, von denen zwei als Doppelstock ausgelegt sind: Volume, passive (jawohl, PASSIV!)Tonblende, Low-Mids/High-Mids, Bass/Treble. Der 4-Band-EQ erinnert an den EQ des Bongo. Er ist sehr ausgewogen und es ist eigentlich unmöglich, mit ihm schlechte Sounds einzuregeln.
Zusätzlich verfügt der Bass über 4 Druck-Schalter. Der hinterste schaltet den Bass Aktiv/Passiv. Die anderen 3 schalten je einen der Pickups An/Aus (parallel). Werden alle Pickup-Schalter auf Aus geschaltet, arbeiten die hinteren beiden Pickup-Spulen im seriellen Modus (Big Al: hinter + mittlerer PU; 25th: Humbucker). Das Schaltungs-Konzept ist dabei so eingängig, dass man sich schon nach kürzester Zeit auf dem Bass zurechtfindet. Durch die einzelnen Schalter stehen schon im passiven Modus insgesamt 8 Sounds zur Verfügung, die sich durch die passive Tonblende noch weiter verändern lassen. Im aktiven Modus ist dann noch entsprechend mehr möglich.
Big Al
Der Big Al wurde ursprünglich als Einzelstück gefertigt und vom Music Man Team an seinen Chef Big Poppa zum Geburtstag geschenkt. Er ist der Albert Lee Gitarre nachempfunden. Der Bass war aber so gelungen, dass Music Man sich entschied, ihn 2009 als Serienmodell zu fertigen. Auf der NAMM 2009 wurde er dann auch erstmalig vorgestellt.
Der Body des Big Al wird aus Erle gefertigt und trägt 3 Neodymium Single-Coils, deren Anordnung an eine Strat erinnert. Der Body wirkt auf den ersten Blick sehr kantig, liegt aber durch sein rückseitiges Shaping sehr angenehm am Körper. Auch die vordere Korpuskante ist angenehm abgeschrägt und bietet so eine bequeme Auflagefläche für den Arm der Schlaghand. Ein Finish aus High Gloss Polyester, das übrigens haptisch sehr angenehm ist, selbst mit verschwitzten Armen und Händen, kleidet den Big Al Body perfekt.
Pickups und Elektronik werden durch ein großflächiges Pickguard abgedeckt.
Der 5-fach geschraubte Hals entspricht von den Abmessungen dem des Music Man Sterling. Er wird, wie es bei Music Man üblich ist, mit einem Finish aus Gunstock Oil und Wax behandelt. Der Hals lässt sich dadurch sehr leicht und auch schnell (Flitzefinger) bespielen. Die Kanten des Palisander-Griffbretts sind abgerundet, was noch mehr zu einem angenehmen Spielgefühl beiträgt.
Insgesamt macht der Big Al einen sehr guten Eindruck. Die Verarbeitung ist hochwertig und der Bass hängt angenehm und ausgeglichen am Körper.
Klanglich hat mich beim Big Al schon der trocken angespielte Ton begeistert. Am Amp hat mich dann der passive Ton des Big Al umgehauen. Der Bass knurrt fantastisch, insbesondere mit frischen EB Slinkys. Nach diesem Ton habe ich immer gesucht, ohne dass ich es wusste. Der Steg Pickup bringt tolle Höhen. Der Mittelpickup ist ein P-Bass Killer und mit dem Hals-Pickup kriegt man noch mehr Schub, wenn das gewünscht ist. Dabei begeistert auch die passive Höhenblende, die, anders als bei Fender Bässen, einen sehr großen Regelweg hat und somit sehr feine Dosierungen zulässt.
Aktiv habe ich den Bass nur ein paar Mal ausprobiert. Der Sound ist mir im Vergleich zum passiven Modus zu glatt. Bei einem Song meiner Band nutze ich ihn jedoch, um den leicht aggressiven Höhenreichen Sound des Steg-Pickup zu glätten und die Höhen klarer herauszustellen.
25th Anniversary HSS
Der 25th Anniversary wurde zur Feier der 25jährigen Firmengeschichte veröffentlicht. Es handelt sich um ein zeitlich limitiertes Instrument, das mit verschiedenen Pickup-Konfigurationen ausgeliefert wurde. Mein 25th ist ein HSS, hat also an der Brücke einen Humbucker (Ceramic Magnets), gefolgt von zwei Neodymium Single-Coils.
Die Form des Bodys ist an die Telecaster angelehnt und wird von Music Man bereits ähnlich in der Axis Gitarre aufgelegt. Für den Body wurde Esche verwendet. In der Mitte unter Pickups und Bridgebefindet sich ein Tonblock aus Mahagony. Die Decke besteht aus einem wunderschönem Flamed Ahorn Top, das in Venetian Burst lackiert ist und von einem cremefarbenen Binding eingefasst wird.
Der 5-fach geschraubte Hals ist etwas breiter, als der des Big Al, ist aber mit dem gleichen Finish versehen. Ds Griffbrett ist aus Ahorn mit sehr schönen, eingefassten Dots. Es ist an den Kanten nicht so stark abgerundet, wie beim Big Al, was dem Spielkomfort aber in keinster Weise abträglich ist. Die Kopfplatte ist ebenfalls in Ventian Burst lackiert und etwas kleiner, als von Music Man Bässen gewohnt. Dies soll wohl Gewicht einsparen, damit der Bass durch das fehlende obere Korpushorn nicht Kopflastig wird. Dies ist auch sehr gut gelungen, wobei die extra leichten und für Music Man ebenfalls untypischen Gotoh-Style-Tuner sicherlich auch Ihren Teil dazu beitragen.
Der Bass hängt ebenfalls sehr gut am Körper, pendelt sich aber eher in der Waagerechten ein.
Insgesamt wirkt der 25th noch einen Tick hochwertiger als der Big Al, was natürlich auch an der wunderschönen Decke und dem schicken Binding liegt. Die Form gefällt mir besser, als die des Big Al, zumal ich ein Liebhaber der Tele bin, was mich schon oft nach dem ASAT von G&L schielen ließ [;-)]
Klanglich klingt der 25th viel mehr nach Music Man, als der Big Al. Das wird vermutlich an den Pickups, insbesondere am Humbucker liegen, aber auch die Holzauswahl wird einen großen Teil dazu beitragen. Der Bass spricht sehr schnell an und hat einen tiefen, kräftigen Ton mit langem Sustain. Die Höhen sind sehr schön klar, noch klarer, als die des Big Al (der ist etwas aggressiver in den Höhen).
Bei diesem Bass gefallen mir der Mittel und Hals-Pickup sehr gut. Zwischen aktivem (in Neutralstellung) und passivem Modus höre ich, anders als beim Big Al, kaum einen Unterschied.
Der Humbucker klingt für meinen Geschmack zu sehr nach Stingray. Da gefällt mir der Single-Coil des Big Al an der Bridge deutlich besser. Für einen echten eingefleischten Music Man Fan wird es aber wohl genau umgekehrt sein.
Fazit
Ich würde für meine derzeitige Band immer wieder zum Big Al greifen. Der Bass gefällt mir persönlich einfach besser. Vermutlich auch, weil er etwas völlig neues ist (sieht man mal von der Kopfplatte ab, die optisch leider gar nicht zum Body-Shaping passt). Der Bass ist aggressiv und knurrig, wie ich es immer gesucht habe! Der Passiv-Modus ist bei diesem Bass unglaublich stimmig und stellt den Charakter des Basses fantastisch heraus. Ich gebe zu, dass dies Jammern auf hohem Ni
Ich spiele seit Juli 2009 einen Big Al, der mich sofort schwer begeistert hat. Da ich die Optik, insbesondere die Form des 25th aber noch einen Tick besser finde, habe ich mich vor ca. 4 Wochen dazu durchgerungen, noch einen 25th als HSS zu bestellen, in der Hoffnung, dass die beiden Bässe aufgrund der ähnlichen Pickup-Konfiguration auch einen ähnlichen Sound haben. Zeit also, mal einen kleinen Vergleich der beiden Bässe zu verfassen.w
Elektronik
Die Elektronik der beiden Bässe ist identisch, weshalb ich sie auch als erstes beschreiben möchte:
Sie besteht aus 4 Potis, von denen zwei als Doppelstock ausgelegt sind: Volume, passive (jawohl, PASSIV!)Tonblende, Low-Mids/High-Mids, Bass/Treble. Der 4-Band-EQ erinnert an den EQ des Bongo. Er ist sehr ausgewogen und es ist eigentlich unmöglich, mit ihm schlechte Sounds einzuregeln.
Zusätzlich verfügt der Bass über 4 Druck-Schalter. Der hinterste schaltet den Bass Aktiv/Passiv. Die anderen 3 schalten je einen der Pickups An/Aus (parallel). Werden alle Pickup-Schalter auf Aus geschaltet, arbeiten die hinteren beiden Pickup-Spulen im seriellen Modus (Big Al: hinter + mittlerer PU; 25th: Humbucker). Das Schaltungs-Konzept ist dabei so eingängig, dass man sich schon nach kürzester Zeit auf dem Bass zurechtfindet. Durch die einzelnen Schalter stehen schon im passiven Modus insgesamt 8 Sounds zur Verfügung, die sich durch die passive Tonblende noch weiter verändern lassen. Im aktiven Modus ist dann noch entsprechend mehr möglich.
Big Al
Der Big Al wurde ursprünglich als Einzelstück gefertigt und vom Music Man Team an seinen Chef Big Poppa zum Geburtstag geschenkt. Er ist der Albert Lee Gitarre nachempfunden. Der Bass war aber so gelungen, dass Music Man sich entschied, ihn 2009 als Serienmodell zu fertigen. Auf der NAMM 2009 wurde er dann auch erstmalig vorgestellt.
Der Body des Big Al wird aus Erle gefertigt und trägt 3 Neodymium Single-Coils, deren Anordnung an eine Strat erinnert. Der Body wirkt auf den ersten Blick sehr kantig, liegt aber durch sein rückseitiges Shaping sehr angenehm am Körper. Auch die vordere Korpuskante ist angenehm abgeschrägt und bietet so eine bequeme Auflagefläche für den Arm der Schlaghand. Ein Finish aus High Gloss Polyester, das übrigens haptisch sehr angenehm ist, selbst mit verschwitzten Armen und Händen, kleidet den Big Al Body perfekt.
Pickups und Elektronik werden durch ein großflächiges Pickguard abgedeckt.
Der 5-fach geschraubte Hals entspricht von den Abmessungen dem des Music Man Sterling. Er wird, wie es bei Music Man üblich ist, mit einem Finish aus Gunstock Oil und Wax behandelt. Der Hals lässt sich dadurch sehr leicht und auch schnell (Flitzefinger) bespielen. Die Kanten des Palisander-Griffbretts sind abgerundet, was noch mehr zu einem angenehmen Spielgefühl beiträgt.
Insgesamt macht der Big Al einen sehr guten Eindruck. Die Verarbeitung ist hochwertig und der Bass hängt angenehm und ausgeglichen am Körper.
Klanglich hat mich beim Big Al schon der trocken angespielte Ton begeistert. Am Amp hat mich dann der passive Ton des Big Al umgehauen. Der Bass knurrt fantastisch, insbesondere mit frischen EB Slinkys. Nach diesem Ton habe ich immer gesucht, ohne dass ich es wusste. Der Steg Pickup bringt tolle Höhen. Der Mittelpickup ist ein P-Bass Killer und mit dem Hals-Pickup kriegt man noch mehr Schub, wenn das gewünscht ist. Dabei begeistert auch die passive Höhenblende, die, anders als bei Fender Bässen, einen sehr großen Regelweg hat und somit sehr feine Dosierungen zulässt.
Aktiv habe ich den Bass nur ein paar Mal ausprobiert. Der Sound ist mir im Vergleich zum passiven Modus zu glatt. Bei einem Song meiner Band nutze ich ihn jedoch, um den leicht aggressiven Höhenreichen Sound des Steg-Pickup zu glätten und die Höhen klarer herauszustellen.
25th Anniversary HSS
Der 25th Anniversary wurde zur Feier der 25jährigen Firmengeschichte veröffentlicht. Es handelt sich um ein zeitlich limitiertes Instrument, das mit verschiedenen Pickup-Konfigurationen ausgeliefert wurde. Mein 25th ist ein HSS, hat also an der Brücke einen Humbucker (Ceramic Magnets), gefolgt von zwei Neodymium Single-Coils.
Die Form des Bodys ist an die Telecaster angelehnt und wird von Music Man bereits ähnlich in der Axis Gitarre aufgelegt. Für den Body wurde Esche verwendet. In der Mitte unter Pickups und Bridgebefindet sich ein Tonblock aus Mahagony. Die Decke besteht aus einem wunderschönem Flamed Ahorn Top, das in Venetian Burst lackiert ist und von einem cremefarbenen Binding eingefasst wird.
Der 5-fach geschraubte Hals ist etwas breiter, als der des Big Al, ist aber mit dem gleichen Finish versehen. Ds Griffbrett ist aus Ahorn mit sehr schönen, eingefassten Dots. Es ist an den Kanten nicht so stark abgerundet, wie beim Big Al, was dem Spielkomfort aber in keinster Weise abträglich ist. Die Kopfplatte ist ebenfalls in Ventian Burst lackiert und etwas kleiner, als von Music Man Bässen gewohnt. Dies soll wohl Gewicht einsparen, damit der Bass durch das fehlende obere Korpushorn nicht Kopflastig wird. Dies ist auch sehr gut gelungen, wobei die extra leichten und für Music Man ebenfalls untypischen Gotoh-Style-Tuner sicherlich auch Ihren Teil dazu beitragen.
Der Bass hängt ebenfalls sehr gut am Körper, pendelt sich aber eher in der Waagerechten ein.
Insgesamt wirkt der 25th noch einen Tick hochwertiger als der Big Al, was natürlich auch an der wunderschönen Decke und dem schicken Binding liegt. Die Form gefällt mir besser, als die des Big Al, zumal ich ein Liebhaber der Tele bin, was mich schon oft nach dem ASAT von G&L schielen ließ [;-)]
Klanglich klingt der 25th viel mehr nach Music Man, als der Big Al. Das wird vermutlich an den Pickups, insbesondere am Humbucker liegen, aber auch die Holzauswahl wird einen großen Teil dazu beitragen. Der Bass spricht sehr schnell an und hat einen tiefen, kräftigen Ton mit langem Sustain. Die Höhen sind sehr schön klar, noch klarer, als die des Big Al (der ist etwas aggressiver in den Höhen).
Bei diesem Bass gefallen mir der Mittel und Hals-Pickup sehr gut. Zwischen aktivem (in Neutralstellung) und passivem Modus höre ich, anders als beim Big Al, kaum einen Unterschied.
Der Humbucker klingt für meinen Geschmack zu sehr nach Stingray. Da gefällt mir der Single-Coil des Big Al an der Bridge deutlich besser. Für einen echten eingefleischten Music Man Fan wird es aber wohl genau umgekehrt sein.
Fazit
Ich würde für meine derzeitige Band immer wieder zum Big Al greifen. Der Bass gefällt mir persönlich einfach besser. Vermutlich auch, weil er etwas völlig neues ist (sieht man mal von der Kopfplatte ab, die optisch leider gar nicht zum Body-Shaping passt). Der Bass ist aggressiv und knurrig, wie ich es immer gesucht habe! Der Passiv-Modus ist bei diesem Bass unglaublich stimmig und stellt den Charakter des Basses fantastisch heraus. Ich gebe zu, dass dies Jammern auf hohem Ni
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