MAXWIN by Pearl STUDIO 505 Drum Set von 1978

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Hallo,

der ein oder andere wundert sich vielleicht, mich in der Drummer-Ecke anzutreffen. Meine Musikerlaufbahn begann ich aber 1978 als Drummer. Als ich jetzt bei www.drumarchive.com auf einen alten MAXWIN by Pearl Katalog stieß, genau den Katalog, den ich vor 32 Jahren immer und immer wieder verschlungen hatte, entschloss ich mich eine "Retrospektive" über mein damaliges Drum Set zu schreiben.

studio50511.gif


Vorgeschichte
Vor 30 und mehr Jahren waren Musikinstrumente ungleich teurer als heutzutage. Es gab kein Internet, keine Foren oder Online-Händler. In einer kleinen Stadt am Linken Niederrhein blieb als Informationsquelle für Neueinsteiger nur das ebenso kleine Musikgeschäft.
Dort drückte man mir 1977 auf Anfrage besagten MAXWIN by Pearl Schlagzeugkatalog in die Hand. Immer und immer wieder rechnete ich durch, was ich mir vielleicht leisten könnte, verglich die wenigen verfügbaren Daten.
Nach der Konfirmation hatte ich stolze 1000 DM zusammengespart (was einer heutigen Kaufkraft von ca. 1000 bis 1500 Euro entspricht!), wofür ich so eben das MAXWIN 505 Set mit HiHat und einem Ride Becken bekam.

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Das Set
Geliefert wurde das Set - wie heutzutage auch - in einem großen Karton. Das 505 bestand aus einer 14“x5,5" Metall-Snare, einer 20" Bass Drum, zwei 12"x8" und 13"x9" Hängetoms, sowie einem 16"x16" Standtom. Neben Snare-Ständer, Tomhaltern, HiHat- und Fußmaschine komplettierte ein Beckenständer das Set.
Während Snare und Standtom 8 Stimmschrauben besaßen, wiesen die Hängetoms und die Bass Drum nur 6 Stimmschrauben auf. Die gleichen Stimmblöcke findet man übrigens immer noch auf den Thomann Millenium Sets!

Die Kessel
Aus wie viel Lagen die vier Holzkessel gefertigt waren, weiß ich nicht mehr. Ich erinnere mich aber, dass die Innenseiten der Toms und Bass Drum extrem rau waren. Die Trommeln sahen aus wie das, was sie waren: Einfaches Sperrholz ...
Bespannt waren die Kesselaußenflächen mit Naugahyde, einer Art Kunstleder. Das 505er Set gab es in den Farben Schwarz, Blau und Rot, wobei ich mich (wie abgebildet) für Schwarz entschied.
Die Spannreifen der Toms waren aus relativ leichtem Stahl geformt. Gleiches galt für die gesamte Snare. Den Spannmechanismus für den Snare Teppich kann man wohl am treffendsten mit "spartanisch" beschreiben.
Die Snare und Toms hatten einen Filzdämpfer, der über einen Federstahlmechanismus angepresst werden konnte. Eine völlig sinnlose Konstruktion, da der Federstahl nach kurzer Zeit ermüdete und die Schrauben sich immer von selbst lösten.

Becken
Die Becken waren einfach nur grotten schlecht! Sie klangen nicht nur miserabel, sondern waren auch noch leicht und dünn - geboren zum verbiegen. Als ich endlich neue HiHat Becken bekam, stellte sich die nächste böse Überraschung ein.

studio50513.jpg


Hardware
Die leichte einstrebige HitHat-Maschine hatte nie den stabilsten Eindruck gemacht; ihr Hobby war es, sich vom Drumset zu entfernen. Mit "normal schweren" Becken konnte die Feder im Inneren der Maschine dem Druck des oberen Beckens nicht standhalten. Die Feder war selbst im Ruhezustand immer leicht eingedrückt. Zudem löste sich die Halterung für das Fußpedal langsam auf.
Die Fußmaschine - deren Rückholfedern genauso schlecht waren wie die Feder der HiHat-Maschine - hatte ein weiteres Manko. Das Gerippe aus Druckguss war aus so schlechtem Material, dass die Fußmaschine irgendwann einfach mitten durchbrach. Über die hakeligen Kugellager schweigen wir besser.
Für ein Crash Becken wäre der mitgelieferte einstrebige Beckenständer völlig unbrauchbar gewesen. Er tanzte bereits bei Ride Becken und ein Schlag auf's Crash hätte ihn umgeschmissen.
Dummerweise waren die Arme des Snare Ständers nicht um 90° gedreht. So kam es, dass das Material sich im Laufe der Zeit wie ein warmer Schokoriegel verbog. Am Anfang konnte man zwar noch nachbiegen, mit jeder Korrektur wurden die Arme aber weicher.
Die Tom-Halter waren aus Sechskantstahl. Das untere Teil hatte einen Kugelkopf, der vom Ausleger umschlossen wurde. Die mangelnde Qualität führte auch hier zum langsamen Neigen der Toms. Die Anpressschrauben gaben ebenfalls nach einiger Zeit ihren Geist auf.
Die Maxwin Stimmschrauben hatten einen Vierkant. Nachdem der Stimmschlüssel aus Druckguss sich zerlegt hatte fand ich zum Glück heraus, dass man auch Heizungsschlüssel zum Stimmen benutzen kann. Auch den Justier-Flügelschrauben an Standtomfüßen und Hardware war nur ein begrenztes Leben geschenkt - wenn sie nicht die dünnen Stahlrohre zerdrückten. Die Nieten an den Gelenken trugen ihren Namen zu Recht.

Veränderungen
Lese ich heutzutage die Ideen und Wünsche junger Musiker, erinnert mich das immer wieder an meine eigene Jugend. Statt ein vernünftiges kleines Set zu haben, kauft man dieses und jenes Teil dazu. Das Set wird an den dringendsten Stellen geflickt und ausgebaut, die Basis bleibt aber gleich schlecht.

Zuerst gaben die billigen Felle den Geist auf. Am Anfang konnte ich mich (als armer Schüler) noch damit behelfen ohne Resonanzfelle zu spielen. Man darf nicht vergessen, dass zu jener Zeit das Spielen ohne Resonanzfell sogar populär war. Es gab "Funk-Sets", die ab Werk keine Resonanzfelle hatten.
Die Schlagfelle der Toms stattete ich - sobald ich genug Geld hatte - mit den damals äußerst populären REMO PinStripe Fellen aus. Das gab einen relativ vollen und runden Klang. Um die unteren Spannreifen trotzdem montieren zu können, klemmte ich Lego-Bausteine zwischen Böcke und Spannreifen. Fehlendes Geld muss man durch Ideen ersetzen. Auf die Snare kam ein Evans Fell - was den Klang aber nur sehr bedingt verbesserte.
Da sowohl Spannreifen, Spannblöcke wie auch Spannschrauben von schlechter Qualität waren, war andauerndes Nachstimmen Pflicht.

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Die unrunden Holzkessel machten das Aufziehen von Fellen nicht einfach, das Kunstleder verschlimmerte die Situation noch. So entschied ich mich das Kunstleder zu entfernen und stattdessen einfach DeCeFix aufzukleben. Lackierte Holzkessel waren groß in Mode (Sonor Palisander oder Steward Copelands TAMA Set). Das verbesserte zwar nicht den Klang, aber das Aussehen. Glanzstück war dann irgendwann die Pearl Snare mit Parallelabhebung!

HiHat- und Fußmaschine wurden durch stabile Modelle von Pearl ersetzt, die Tomhalterung durch eine (viel zu schwere und teure) Sonor Halterung, was die Formstabilität der Bass Drum nicht erhöhte. Hinzu kamen TAMA Beckenständer, die ich preiswert ergattern konnte.
Da ein bezahlbares 10" Tom auf dem flachen Land einfach nicht zu kriegen war, folgte irgendwann noch ein zweites 12" Tom, das in der Tiefe auf 6,5" reduziert wurde.

Dieses Set spielte ich dann bis 1984. Anfang der 1980er hatte ich bereits angefangen nebenbei Gitarre zu spielen. Als es ans Studium im fernen Münster ging beschloss ich, meine Karriere als Drummer an den Nagel zu hängen und auf die für Studentenbuden besser geeignete Gitarre umzusteigen.

Dass es kaum noch MAXWIN Drum Sets gibt liegt wohl daran, dass sich 99% aller Sets im Laufe weniger Jahre verzogen und zerlegt haben dürften? Trotzdem denke ich freundlich an dieses Set zurück, denn es hat mich die ersten Jahre meines Musikerlebens begleitet.
Schuld an der positiven Retrospektive könnte auch dieses Foto sein, das "einen alten Mann" sowohl an sein Drum Set, als auch an die langjährige Freundin (die Beziehung hielt immerhin länger als das Drum Set!) erinnert:

studio50515.jpg


Nachwort
Zwischenzeitlich habe ich auf mehreren "modernen Billig-Sets", wie dem Magnum Economy Set, gespielt. Auch wenn es kaum zu begreifen ist - dieses 250 Euro Set liegt auf weit höherem Niveau als mein Drum Set von vor 30 Jahren!
Selbstverständlich steht es mir nicht zu im Drum-Bereich Ratschläge zu erteilen. Ich verstehe sehr wohl (aus eigener Erfahrung) die Rufe: "Kauf dir besser ein vernünftiges Set!" Blicke ich 30 Jahre zurück, komme ich jedoch zu dem Schluss: Ein schlechtes Drum Set ist besser als kein Drum Set.

Gruß
Andreas
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Heute würde ich drei Dinge anmerken wollen, nein, eigentlich vier:

1) Pinstripe Befellung und dann auch noch beklebt, schäm Dich! Lern´ stimmen!
2) Ich liebe dieses 70er Jahre Taunus Edelholz Finish, meine ganz alten Canton Boxen sahen auch so aus.
3) Du bist der heutigen Custom Welle schon Jahre voraus gewesen. How to bastel me another Tom?!
4) Du hattest damals einen erstaunlich "modernen" Aufbau, viele Toms, ja, aber dafür sehr flach montiert.

Andreas, selten hat die Lektüre einer Rezension so viel Spaß gemacht, herzlichen Dank dafür!
 
Hallo BumTac,

danke für deinen Kommentar! :)
Zu deinen Bemerkungen:

Sauber stimmen geht natürlich nur bei einem halbwegs vernünftigen Kesselrand - und der war bei diesen Sperrholztrommeln nur sehr bedingt gegeben. Ich gebe aber zu, dass ich nie ein großer Meister im Stimmen war!

Zudem muss man bedenken, welche Verstärker damals Gitarristen und Bassisten in Hobby Bands hatten! Nix mit 100 Watt Gitarre un 300 Watt Bass! Man musste also das Schlagzeug also auch dämpfen um nicht viel zu laut zu sein ...

Die Farbe des DeCeFix sollte so nah wie möglich an den damals populären Sonor Palisander Sets sein. Bei den Sonor Sets war die Maserung natürlich um 90° gekippt.

Ältere Drummer werden die Farben des T-Shirts das ich auf der Aufnahme trage sofort mit einem Drummer in Verbindung bringen! Steward Copeland ...
Und wenn Du Copelands Set mit meinem vergleichst wirst Du die schlechte Kopie feststellen. :D
Mein großes Idol war damals auch Frank Beard von ZZ Top - aber dessen Set war ja jenseits von Gut und Böse! Die Plastik Bongos mit Schlagzeugfellen (zum Glück kann man im Internet nur virtuell verprügelt werden :D ) gaben zumindest halbwegs den Sound von Octobans. :redface:
In den 80ern gab es sowas ja nicht preiswert von Magnum oder Millenium; es gab nur das schweine teure Original. Die flache Tom-Stellung kommt auch von Copeland ...

Gruß
Andreas
 
Hallo Andreas,
schönes Review und Du weckst die Erinnerung an mein erstes "richtiges" Drumset. Ein Maxwin in rot! Kaum stimmbar - da halfen auch die schönsten Felle nichts, da wurde noch mit Taschentüchern und Gaffa geklebt was das Zeug hielt. Ich habe mein Set Anfang 1990 als "dauerhafte Leihgabe" von meinem Bruder bekommen. Da keine Fußmaschine vorhanden war, habe ich eine aus Holz, Plastikat, Fischer-Technik und sonstigem Zeugs gebaut (anstatt einer Feder hatte ich einen Gummi verbaut - der ist nach jedem 3. Lied gerissen und musste erst aufwendig ersetzt werden). Die Hardware wurde im laufe der Jahre getauscht und ich habe meine ersten gescheiten Becken gekauft. Nach einigen Jahren habe ich das Set an den nächsten Drummer in der Family übergeben. So lebt das Maxwin heute noch... und ist immer noch nicht stimmbar!
 
... da wurde noch mit Taschentüchern und Gaffa geklebt was das Zeug hielt ...

Ja; allerdings hatten / kannten wir kein Gaffa Tape. Daher der rote Filz (zerfleddert nicht wie Taschentücher), der mit 19 mm TESA Gewebeband aufgeklebt war. :D

Freut mich, noch einen Maxwin User zu finden! :cool:
Andreas
 
Sehr schoenes Review!
Hatte auch mal die Ehre ne zeitlang auf nem Maxwin zu trommeln. War OK. :)
Aber rein aus Interesse gefragt: was haengen da fuer Becken?
 
Ein Maxwin Modell Funky (ohne resofelle) war vor über 30 Jahren mein erstes eigenes Drumset. Das hat sich dann innerhalb von wenigen Monaten zerlegt, vor allem Hihat und FuMa gingen echt schnell den Bach runter, von der lausigen Tomhalterung will ich gar nicht reden...:redface:

Genau so sah das aus.

funky405.jpg


...soweit ich mich entsinnen kann, war es das billigste Maxwin - preislich lag es bei 400 DM. Dazu kamen dann noch 2 melodic Toms. Nach einem halben Jahr war es fertig und ich habe es abgestossen, danach kam ein auf Raten gekauftes Ludwig USA set, das ich mir vom Mund abgespart habe und auch im Musikladen dafür nach der Schule gejobbt (2 Jahre lang) hab. Das hat ohne den Becken über 2000.-DM gekostet.

Vor ein paar Jahren hab ich ein set für 120€ ersteigert und es in München abgeholt, war ein schlechtes Foto, aber man konnte erkennen, dass da eine Pearl snare (Jupiter) bei war und ein Satz Paiste 5o5 HHs.
Das set hab ich aufwändig wieder aufgefrischt, neu befellt und weiterverkauft, die snare überholt und ebenfalls für mehr vertickt....
So sind die Fahrtkosten (Selbstabholung) rumgekommen, ich habe sogar noch einiges gut gemacht und die Becken hab ich heute noch :D ...und finde sie echt OK, prinzipiell wie 2oo2er.

Maxwin.... das war echt so das mieseste was man sich antun konnte :p

Kann mich noch erinnern, wie beim spielen die Toms weggeklappt sind, die Fußmaschine abgeflogen ist, man das Hihat durchtreten konnte, die Gewinde durchdrehten, die Ständer von alleine runtergefahren sind.... etc. :D
Im Prinzip kaum was dran, aber was dran war - war echt der blanke Horror!
Grauenhaft.
Da ist echt jedes miese Billigset heute um Welten besser......
Jugendsünde :D

...das einzig gute, war der Transport, das wog nix und man konnte es ineinanderstapeln.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo delayLLama,

ja; das deckt sich weitgehend mit meinen Erfahrungen. :( :)

Daher bin ich auch weitaus gnädiger mit der Beurteilung von Sets wie Millenium oder Magnum. Schön reden will ich diese Sets nicht, aber ich (wir) kenne(n) weitaus Schlimmeres! Gerade die Qualität der Magnum Billig-Sets hat mich als ehemaligen Maxwin Drummer sehr positiv überrascht (bitte diese Aussage relativ sehen!!!). Wer als junger Mensch kein Geld hat und auch nicht an ein gutes Gebrauchtset kommt, dem würde ich sagen: Besser so ein Set als keins - und ich habe lange auf Schlimmerem gespielt.
(will aber keine Diskussion mit verdienten Drummern dieses Forums auslösen! :redface: )

Sehr schoenes Review!
Hatte auch mal die Ehre ne zeitlang auf nem Maxwin zu trommeln. War OK. :)
Aber rein aus Interesse gefragt: was haengen da fuer Becken?

Hm ... ist jetzt über 25 Jahre her, dass ich das Set verkauft habe ... :gruebel:
Vielleicht komme ich wieder drauf, wenn ich die Namen von Billigmarken der 1970er/80er Jahre lese? Das 16er Crash dürfte von Zanki gewesen sein - und war recht gut. Auch die (zweiten Austausch-) HH Becken könnten Zanki gewesen sein.
Das 18er Crash Ride war das Maxwin Becken, wenn ich mich recht erinnere? Das war für diese Aufgabe als Zwischenstück zwischen 16er und 22er Ride auch relativ gut. Welche Marke das 22er war, weiß ich nicht mehr. Paiste oder gar Zildjian konnte ich mir nicht leisten (selbst die billigen nicht). Und es gab auch wesentlich weniger Möglichkeiten an Becken ran zu kommen.

Gruß
Andreas
 
Mein Vater hat auch vor ca. 25 - 30 Jahren (das weiß keiner so genau) ein "Maxwin by Pearl" Drumset gebraucht(!) gekauft. Als ich klein war fand ich das immer toll :) - Irgendwann war bei meinem Dad schluss mit Musik (bzw. Schluss mit Schlagzeug spielen) und das Gerät wurde im Keller konserviert. Bis in mir mit 14 plötzlich die Begeisterung fürs Schlagzeug spielen aufkam.

Also wurde das alte Set wieder reaktiviert.
Mit 4 Toms 10, 12, 14, 16 zoll (?) und dieser grauenhaften Snare.
In meiner Situation besser als nix.

Mit den Becken hatte ich jedeoch einigermaßen Glück :)
Im Lieferumfang waren sozusagen ein 16er und ein 18er Crash, ein 18er Ride und eine HiHat ebenfalls aus der Paiste 505er Serie. (Die hab bis vor kurzem noch gespielt und wurden jetzt endlich durch nen Satz Sabian AA ersetzt :):):) )

Naja irgendwie wurde die Geschichte dann Instabil :rolleyes: und diese Tomhalterrung ... naja ^^
Die "Folie" (in schwarz) hatte sich an einigen Trommeln etwas gewellt weil das Set wohl mal einen Nachmittag in der Sonne im Auto verbracht hat und die Hardware insbesondere die Fußmaschiene war einfach der Wahnsinn. :D

Letztes Jahr kam dann das lang ersehnte neue Set (Mapex M-Birch) und das Maxwin wanderte wieder in den Keller.

Vor ein paar Wochen hat es allerdings einen neuen Besitzer gefunden - frei nach dem Motto "besser als nix"

Bis ich diesen Thread gelesen hatte hätte ich nicht gedacht das überhaupt noch welche von diesen Sets existieren.
hihi :)

Liebe Grüße
Ulm

.. vll. finde ich die Tage noch ein paar Fotos:rolleyes:
 
Da fällt mir gerade ein, ich habe Jahrelang im Musikverein Probe ein Maxwin gespielt weiß der Geier was für eine Serie, das Ding war damals schon 30 jahre alt.:D Aber so schlecht war der klang jetzt nicht :redface:, die Toms hörten sich mit Abassador auch nicht mal so schlecht an, aber naja das set gibts immernoch mal sehen wenn ich mal wieder die Probe besuchen werde, werde ich mal ein paar Bilder machen :D Das set dürfte noch existieren.
 
ein bisschen off-topic:redface:

aber ich hatte als erstes ein tromsa Set....Das Einheitsset aus der DDR fuers Volk =)

da wars auch so....des viel auch beim spielen auseinander....vor allem wars da so, dass wenn man die toms zu fest gespielt hat, dass dann die tomhalterung sich nach oben ins holz gezogen hat :p
das tolle war aber eigentlich dass sich durch das spielen irgendwann eine sound edge hihat entwickelt hat, weil die becken so grattlig und blechern warn, das sie sich total gewellt haben...
war das hier auch so Cadfael :D
 
@ Miranthil
Das war wohl eher ein Trowa-Set.
Die Sets waren (in den 70ern und 80ern) aus Pressholz und wirklich grottig. Das beste daran waren die manchmal ganz wilden Finishes (halt 70er-Design ;) )

Tromsa war die TROMmelfabrik SAttler OHG aus Königsstädten (bei Rüsselsheim). Die Firma baute vor allem Einsteigerschlagzeuge (u. a. auch für Sonor).
Die Firma bestand bis 1990. Aufgrund des harten Preiskampfes, hervorgerufen durch die Konkurrenz aus Fernost, konnte sich dieser Hersteller (wie so viele deutsche Hersteller, wie z. B. Deri, Korri, Rimmel, Trixon usw.) nicht mehr am Markt behaupten.

Die Kessel bestanden aus dünnen Buchensperrholz mit Verstärkungsringen und waren meist mit Perl- oder Glitzerfolien bezogen. Die Kesselgratung war eher rundlich und eher grobschlächtig bearbeitet.
Trotzdem klangen sie gar nicht so schlecht, wenngleich sie doch eher im unterem Preisbereich zu finden waren.

Ich hab noch ein Tromsa-Set, bestehend aus 20x12" Bassdrum und 12"x8 Tom zuhause (aus Ende der 50er/Anfang 60er). Das ist jetzt nicht das Klangwunder, zum üben reicht es aber allemal.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Haensi stimmt habs vermischt sorry :rolleyes:
 
Aus gegebenem Anlass, auch wenn der Thread schon uralt ist:

http://www.ebay.de/itm/Schlagzeug-S...39554?pt=Drums_Percussion&hash=item43ab915e02

Schon lustig, hier all das zu lesen, was man selber auch erlebt hat.....

Ich habe das Trommeln Ende der Siebziger auf alten Farbpötten, umgedrehten Mülleimern und einem Abdeckblech eines Heizkörpers, der beim Draufhauen in etwa das Geräusch einer halboffenen HiHat imitierte, "erlernt". Später dann hatte ein bekannter Ex-Jazzer Erbarmen mit mir und gab mir sein uraltes Sonor Kit als Dauerleihgabe- ich war stolz wie King Kacke!

Für so ein "Maxwin by Pearl" hätte ich meine Oma verkauft, gemordet oder was sonst nötig gewesen wäre. Alles war damals so UNBEZAHLBAR teuer, das können sich die Kids von heute gar nicht mehr vorstellen. Es gab ganz einfach kein "Made in China" oder sowas in der Art. Alles war aus hiesiger Fertigung (Sonor) und damit teuer, oder importiert aus USA und somit noch viel teurer. Ich habe einmal 3 Wochen in den Sommerferien gejobt, nur um mir einen Beckenständer, eine Cowbell samt Halter und 2 neue Felle kaufen zu können. Sticks wurden erst, nachdem sie mindestens dreimal geleimt wurden, ausgetauscht- ich hatte einfach kein Geld für neue! Meine Eltern hielten unsere Band für schwachsinnig und reine Zeitverschwendung.....

Stewart Copeland war damals auch mein Idol. Das er auch wirklich ein guter Drummer ist, war mir damals eigentlich gar nicht so richtig klar. Ich wollte nur so spielen wie er ( no way!) und vor allem sollte mein Set so klingen wie sein Tama (fuckin` impossible!)- dieser ultra-trockene, pure Attack hatte es mir schwerst angetan.

Irgendwie verlief sich dann nach der Volljährigkeit alles im Sande, die Kohle wanderte komplett in die erste Karre (Kadett C Coupé) und Mädels waren wichtiger. Vielleicht starb aber auch alles, weil es equipment-technisch wirklich so allerunterste Schublade war, denn selbst an sich gute Ideen konnte man ja nicht mal halbwegs anständig verwirklichen, immer fehlte es an allen Ecken und Kanten. Kurzum: 25 Jahre keinen Trommelstock mehr angefasst. In letzter Zeit mal wieder etwas versucht, weil das Zeugs ist doch eh so pfurzbillig, Drumsets gibt`s hinterhergeworfen an jeder Ecke usw.- aber leider sind die Chops weg. Und kommen wohl auch nicht wieder. Und wenn man mit anderen zusammenspielt, merkt man, das die Mucke nicht mehr alle persönlichen Gegensätze überbrücken kann, so, wie sie es damals immer tat....

So. Heulmodus wieder aus. Immerhin kann man sich heute mal ein vernünftiges Set leisten. Ich kann sogar Toms stimmen. Früher konnte ich das nicht- weil es mit dem Dreck, den wir hatten, auch gar nicht ging! Ist also doch nicht alles schlechter geworden. Nur der Rock`n Roll- der fehlt irgendwie.....:redface:

LG
 
Ich hab 2013 ne Maxwin Snare als hässliches Entlein aus der Bucht gefischt und einen glänzenden Schwan drausgemacht, leider gibts keine Fotos, geklungen hat sie aber fast wie ne Große, war echt überrascht. Leider musste sie wieder in die unendlichen Weiten der Bucht entweichen....

Gruß
Delbert
 

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