kypdurron
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Pickups tauschen?
Irgendwie hatte ich wohl kürzlich das Gefühl, ich hab noch nicht genug Geld in letzter Zeit ausgegeben, und da der Dollarkurs zu einer deutlichen Senkung der Preise von Jazzmaster-Austausch-Pickups geführt hat, habe ich in einem nächtlichen Anfall meiner alten MIJ ein paar neue Innereien erworben. Das hatte ich schon länger vor, aber erst durch den Preisrutsch wurde es wirklich attraktiv für mich.
Erst sollten es Seymour Duncans Antiquitäten werden, aber das wär immer noch ziemlich X-pensive geworden, so um die 70 - 80 pro Stück. Auf die US-Fender-Abnehmer hatte ich nach diversen Samples keine Lust, die wirken immer etwas klirrig.
Dann entdeckte ich im ebay unter den internationalen Händlern eine kanadische Butze namens "thepickupwizard", die echt schicke graue Bobbins verwendet und Original 60er CBS - Specs verspricht - klingt nach dem fetten Surf, den ich will. Das ganze zu einem durch den $-Kurs unschlagbaren Kurs. Noch ne Nacht drüber geschlafen, ist ja immerhin keine renommierte Marke - andererseits, so ein Ding kann Dir jeder Gitarrenbauer bauen und Magnete anrosten wie Mr. Duncan muss ja nicht unbedingt sein. Also zugeschlagen, ca. 80 incl. allem für das Set überwiesen und heute schon verbaut. 5 Tage vom Bestellen bis zum ersten Saitenanschlag, die kanadische Post hats scheinbar drauf.
Katalogtext
Peter Leonard, der Hersteller und Inhaber der Butze irgendwo in Kanada, schrieb mir, er habe bisher ca. 15 Stck davon verkauft und alle seien zufrieden gewesen - "so far everybody liked or even loved them". Klingt recht bescheiden, aber z udem Preis kriegt man ja hier allenfalls mal gebrauchte Fließbandware. Also schaun wir mal.
Immer der Kabelsalat
Als Leo F. die Jazzmaster schuf, dachte er definitiv nicht an die Hobbybastler. So viele Kabel, die kreuz und quer durch Todesstern-artige Gräben unter dem Pickup verlaufen ... naja, ich kenn das ja schon. Irgendwie hab ichs geschafft.
Und wie klingts nu?
Das ist ja immer die Frage: Lohnt sich ein Tausch? Die japanischen JM-PUs haben nicht den allerbesten Ruf, sind halt als etwas blechern verschrien und auch nicht vintage-korrekt aufgebaut, die Spule ist zu schmal und zu hoch im Vergleich zu wie es mal gedacht war. Man wollte halt etwas stratiger sein im Fujigen Gakki Werk.
Ich wollte es aber genau wissen und habe die Gitarre vorher und nacher aufgenommen. Einfach aus dem Vox Amplug AC 30 clean in den PC. Da ich dachte, das interessiert vielleicht auch andere, habe ich es für jede PU-Schaltposition einmal hintereinandergeschnitten, so hat man den direkten Vorher-Nachher-Vergleich. Es handelt also sich um dieselbe Gitarre, den selben "Gitarristen", die selben alten Saiten, die Einstellungen am Amplug sind auch identisch - mehr Vergleich geht eigentlich nicht.
Natürlich hätte man unter Echtbedingungen den EQ des Amps etwas an den veränderten Sound der Gitarre angepasst, so dass es besser klingt - hab ich absichtlich nicht gemacht. Man hört also ungeschminkt etwa folgendes:
Japan-Stock-PUs: Mehr Output. Deutlich mehr Höhen. Untenrum etwas blass. Insgesamt etwas kalt im Vergleich. Gut ausgewogen, aber in allen Schaltungspositionen relativ ähnlich.
The Pickup Wizard Jazzmaster Style Single Coil Pickup Set: Etwas leiser und dezenter. Im Vergleich höhenarm. Kräftiger Hintern. Sehr warm und ausgewogen. Deutliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Schaltungen.
Aber bildet Euch ein eigenes Urteil ...
Vergleich Bridge
Vergleich Mittelschaltung
Vergleich neck
Vergleich rythm circuit
Was ich erstaunlich finde: Der Unterschied ist enorm. Es klingt hier nicht unbedingt extrem ästhetisch, aber ich finde man ahnt, dass in diesen Pickups deutlich mehr Potenzial liegt als in den alten Originalen von anno '93. Also: Es muss nicht immer Herr Duncan sein. Kleinere Firmen bieten auch gute Sachen an.
Irgendwie hatte ich wohl kürzlich das Gefühl, ich hab noch nicht genug Geld in letzter Zeit ausgegeben, und da der Dollarkurs zu einer deutlichen Senkung der Preise von Jazzmaster-Austausch-Pickups geführt hat, habe ich in einem nächtlichen Anfall meiner alten MIJ ein paar neue Innereien erworben. Das hatte ich schon länger vor, aber erst durch den Preisrutsch wurde es wirklich attraktiv für mich.
Erst sollten es Seymour Duncans Antiquitäten werden, aber das wär immer noch ziemlich X-pensive geworden, so um die 70 - 80 pro Stück. Auf die US-Fender-Abnehmer hatte ich nach diversen Samples keine Lust, die wirken immer etwas klirrig.
Dann entdeckte ich im ebay unter den internationalen Händlern eine kanadische Butze namens "thepickupwizard", die echt schicke graue Bobbins verwendet und Original 60er CBS - Specs verspricht - klingt nach dem fetten Surf, den ich will. Das ganze zu einem durch den $-Kurs unschlagbaren Kurs. Noch ne Nacht drüber geschlafen, ist ja immerhin keine renommierte Marke - andererseits, so ein Ding kann Dir jeder Gitarrenbauer bauen und Magnete anrosten wie Mr. Duncan muss ja nicht unbedingt sein. Also zugeschlagen, ca. 80 incl. allem für das Set überwiesen und heute schon verbaut. 5 Tage vom Bestellen bis zum ersten Saitenanschlag, die kanadische Post hats scheinbar drauf.
Katalogtext
This particular offering is from our Vintage Classic series and has been carefully handcrafted to mid -1960s CBS specs.
The pickups feature:
- Hand Beveled Flush Pole AlNiCo 5 Magnets
- Handcrafted All Grey Lacquer Dipped Bobbins with Standard 2-1/6 Pole Spacing
- 60s Style Single Plain Enamel #42 Magnet Wire
- Hand Wound to Vintage Specs with a Medium-light Scatter
- The Bridge Pickup has been slightly over wound to 8.6 K Ohms (+/- 3% @ 68 Degrees F)
- The Neck Pickup has been wound to 8.3 K Ohms (+/- 3% @ 68 Degrees F) is RWRP for Hum Cancelling when used in combination with the Bridge Pickup
- Lightly Potted in Wax
- Aged Cloth Leads
Pickup Covers, Mounting Screws & Height Spacers are not included
Peter Leonard, der Hersteller und Inhaber der Butze irgendwo in Kanada, schrieb mir, er habe bisher ca. 15 Stck davon verkauft und alle seien zufrieden gewesen - "so far everybody liked or even loved them". Klingt recht bescheiden, aber z udem Preis kriegt man ja hier allenfalls mal gebrauchte Fließbandware. Also schaun wir mal.
Immer der Kabelsalat
Als Leo F. die Jazzmaster schuf, dachte er definitiv nicht an die Hobbybastler. So viele Kabel, die kreuz und quer durch Todesstern-artige Gräben unter dem Pickup verlaufen ... naja, ich kenn das ja schon. Irgendwie hab ichs geschafft.
Und wie klingts nu?
Das ist ja immer die Frage: Lohnt sich ein Tausch? Die japanischen JM-PUs haben nicht den allerbesten Ruf, sind halt als etwas blechern verschrien und auch nicht vintage-korrekt aufgebaut, die Spule ist zu schmal und zu hoch im Vergleich zu wie es mal gedacht war. Man wollte halt etwas stratiger sein im Fujigen Gakki Werk.
Ich wollte es aber genau wissen und habe die Gitarre vorher und nacher aufgenommen. Einfach aus dem Vox Amplug AC 30 clean in den PC. Da ich dachte, das interessiert vielleicht auch andere, habe ich es für jede PU-Schaltposition einmal hintereinandergeschnitten, so hat man den direkten Vorher-Nachher-Vergleich. Es handelt also sich um dieselbe Gitarre, den selben "Gitarristen", die selben alten Saiten, die Einstellungen am Amplug sind auch identisch - mehr Vergleich geht eigentlich nicht.
Natürlich hätte man unter Echtbedingungen den EQ des Amps etwas an den veränderten Sound der Gitarre angepasst, so dass es besser klingt - hab ich absichtlich nicht gemacht. Man hört also ungeschminkt etwa folgendes:
Japan-Stock-PUs: Mehr Output. Deutlich mehr Höhen. Untenrum etwas blass. Insgesamt etwas kalt im Vergleich. Gut ausgewogen, aber in allen Schaltungspositionen relativ ähnlich.
The Pickup Wizard Jazzmaster Style Single Coil Pickup Set: Etwas leiser und dezenter. Im Vergleich höhenarm. Kräftiger Hintern. Sehr warm und ausgewogen. Deutliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Schaltungen.
Aber bildet Euch ein eigenes Urteil ...
Vergleich Bridge
Vergleich Mittelschaltung
Vergleich neck
Vergleich rythm circuit
Was ich erstaunlich finde: Der Unterschied ist enorm. Es klingt hier nicht unbedingt extrem ästhetisch, aber ich finde man ahnt, dass in diesen Pickups deutlich mehr Potenzial liegt als in den alten Originalen von anno '93. Also: Es muss nicht immer Herr Duncan sein. Kleinere Firmen bieten auch gute Sachen an.
- Eigenschaft
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