MoCo
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Review: Mad Professor Sky Blue Overdrive
Ahoi,
wer glaubt, dass die Finnen außer Blockhäusern, Seen, Wald und Saunen nicht viel zu bieten haben, der irrt gewaltig. Sie wissen es nämlich auch, erstklassige Boutique-Pedale herzustellen. Hier also ein kleines aber feines Review zum Mad Professor Sky Blue Overdrive!
Ersteindruck, Optik und Verarbeitung:
Hier gibt es nichts auszusetzen: Kompaktes Gehäuse, solide Verarbeitung und wie ich finde ein durchaus cooles Retro-Design.
Bei dem stattlichen Preis kann man das allerdings auch so erwarten.
Technische Daten und Features:
Das SBOD hat einen True Bypass und bietet 4 Regler zur Einstellung der Soundeigenschaften.
Neben den obligatorischen Volume- und Drive-Reglern bietet das Pedal einen Z-Regler und einen Texture-Regler.
Man kann das Pedal mit Spannungen im Bereich von 7.5 bis 18V betrieben.
Sound und Klangverhalten:
Das SBOD hat deutlich mehr Gainreserven, als z.B. ein klassischer Tubescreamer, zerrt allerdings auch schon auf der niedrigsten Einstellung des Drives-Reglers. Die Verwendung als Clean-Booster bietet sich somit nicht unbedingt an.
Am interessantesten ist natürlich die eigentliche Soundqualität. Hier bringt das SBOD das Kunststück fertig, einen fetten bzw. kräftigen und gleichzeitig sehr differenzierten und klaren Sound abzuliefern. So soll es sein. Mir gefällt der Sound jedenfalls sehr, sehr gut. Sowohl auf der offiziellen Herstellerseite als auch Youtube findet man übrigens einige Demos und Soundsamples.
Die besondere Stärke dieses Pedals liegt neben den exzellenten Klangeigenschaften vor allen in seiner besonderen Dynamik bzw. den Möglichkeiten, diese einzustellen und zu justieren. An dieser Stelle kommen die Z- und Texture-Regler ins Spiel.
Der Z-Regler verstärkt im Prinzip das Eingangssignal der Gitarre und dabei insbesondere den höheren Resonanzpegel. Die Einstellung dieses Reglers hat in dieser Hinsicht eine erhebliche Auswirkung darauf, wie der Sound durch das Volume-Poti der Gitarre beeinflusst werden kann. Es ist bei entsprechender Einstellung ohne Probleme möglich, allein durch die Arbeit am Volume-Poti von clean auf verzerrt zu wechseln. Schaltet man einen Buffer bzw. Line Driver vor das SBOD, so überlagert dieser zum Teil die Wirkung des Z-Reglers und kann zu Verlusten im Dynamikverhalten führen. Ich muss aber sagen, dass mir das Pedal auch hinter einem Buffer extrem gut gefällt.
Der Texture-Regler ist eine Art Mischung aus einem allgemeinen EQ, einer Justierung des Verzerrungscharakters sowie einer Kontrolle zur Einstellung der Kompression. Dieser Regler dient also nicht nur der Feineinstellung der Soundeigenschaften, sondern wirkt sich durch die Kompressionsregulierung auch wieder auf die Dynamik aus. Dreht man ihn weit nach rechts, wirkt er ähnlich wie ein Treble-Boost.
Es gilt zu bedenken, dass der Z- und der Texture-Regler eine gewisse Zeit beanspruchen dürften, bis man diese wirklich in allen Nuancen beherrscht. Wenn etwas Zeit vergangen ist, werde ich also wahrscheinlich noch ein paar Informationen nachreichen, wie sich das Pedal dann im längeren und realen Praxiseinsatz macht.
Man sollte außerdem nicht außer Acht lassen, dass das SBOD keinen vollständigen EQ mit seperaten Bass-, Mitten- oder Höhenreglern bietet. Zwar beinhaltet der Texture-Regler einen nicht zu unterschätzenden EQ, aber der Grundsound, der durch Gitarre und Amp zu Stande kommt, sollte auf jeden Fall stimmen, um eine gute Basis zu liefern.
Der Betrieb auf 18V vergrößert den Headroom ein wenig und ändert das Zerrverhalten geringfügig, aber die Unterschiede fallen hier nicht so gravierend aus, wie bei manch anderen Pedalen. Hier ist also selber testen angesagt, um herauszufinden, was einem besser gefällt.
Das SBOD ist laut Herstellerangaben auch sehr gut für den Einsatz vor bereits zerrenden Amps geeignet, um diese z.B. in weitere Zerrstufen zu treiben. Diesen Punkt habe ich bisher allerdings noch nicht getestet. Ich gehe allerdings stark davon aus, dass das Pedal auch hier eine sehr gute Figur machen dürfte.
Fazit:
Klar, das SBOD ist alles andere als billig, aber das gilt zum Glück auch für seine Klangqualität. Es ist eine Freude, vor einem guten Amp darüber zu spielen und es bietet Regelmöglichkeiten für das Dynamikverhalten, wie ich sie in dieser Form noch bei keinem anderen Zerrpedal gesehen habe. Und die Soundqualität spricht für sich. In Verbindung mit meinem AC30 geht hier die Sonne auf. Der Sound ist sehr klar definiert und verfügt gleichzeitig über den nötigen Punch. Gerade wenn man einen guten Einkanäler verwendet, der es in puncto Grundsound auch wert ist, mit einem ordentlichen Pedal angefeuert zu werden, ist das SBOD einen Blick wert. Und für die Leute, die ihren Sound verstärkt mit dem Volume-Poti der Gitarre formen (da gehöre ich selbst übrigens nicht dazu), könnte das Pedal ein echter Geheimtipp sein.
Nichtsdestotrotz hat jeder andere und individuelle Soundvorstellungen. Die wichtigste Devise lautet daher wie immer: Der beste Weg ist, selbst und mit dem eigenen Equipment zu testen.
Bei mir wandert das SBOD jedenfalls direkt aufs Board und hat gute Aussichten, meine neue persönliche Referenz im Bereich der Low bis Mid-Gain Pedale zu werden.
Zum Abschluss noch ein paar Links:
http://www.youtube.com/watch?v=d57ZvcJAn_0 (PGS-Demo)
http://www.mpamp.com/ (offizielle Mad Professor Seite)
So far.
Ich hoffe, das Review ist für den ein oder anderen hilfreich!
Danke fürs Lesen und beste Grüße
MoCo
Ahoi,
wer glaubt, dass die Finnen außer Blockhäusern, Seen, Wald und Saunen nicht viel zu bieten haben, der irrt gewaltig. Sie wissen es nämlich auch, erstklassige Boutique-Pedale herzustellen. Hier also ein kleines aber feines Review zum Mad Professor Sky Blue Overdrive!
Ersteindruck, Optik und Verarbeitung:
Hier gibt es nichts auszusetzen: Kompaktes Gehäuse, solide Verarbeitung und wie ich finde ein durchaus cooles Retro-Design.
Bei dem stattlichen Preis kann man das allerdings auch so erwarten.
Technische Daten und Features:
Das SBOD hat einen True Bypass und bietet 4 Regler zur Einstellung der Soundeigenschaften.
Neben den obligatorischen Volume- und Drive-Reglern bietet das Pedal einen Z-Regler und einen Texture-Regler.
Man kann das Pedal mit Spannungen im Bereich von 7.5 bis 18V betrieben.
Sound und Klangverhalten:
Das SBOD hat deutlich mehr Gainreserven, als z.B. ein klassischer Tubescreamer, zerrt allerdings auch schon auf der niedrigsten Einstellung des Drives-Reglers. Die Verwendung als Clean-Booster bietet sich somit nicht unbedingt an.
Am interessantesten ist natürlich die eigentliche Soundqualität. Hier bringt das SBOD das Kunststück fertig, einen fetten bzw. kräftigen und gleichzeitig sehr differenzierten und klaren Sound abzuliefern. So soll es sein. Mir gefällt der Sound jedenfalls sehr, sehr gut. Sowohl auf der offiziellen Herstellerseite als auch Youtube findet man übrigens einige Demos und Soundsamples.
Die besondere Stärke dieses Pedals liegt neben den exzellenten Klangeigenschaften vor allen in seiner besonderen Dynamik bzw. den Möglichkeiten, diese einzustellen und zu justieren. An dieser Stelle kommen die Z- und Texture-Regler ins Spiel.
Der Z-Regler verstärkt im Prinzip das Eingangssignal der Gitarre und dabei insbesondere den höheren Resonanzpegel. Die Einstellung dieses Reglers hat in dieser Hinsicht eine erhebliche Auswirkung darauf, wie der Sound durch das Volume-Poti der Gitarre beeinflusst werden kann. Es ist bei entsprechender Einstellung ohne Probleme möglich, allein durch die Arbeit am Volume-Poti von clean auf verzerrt zu wechseln. Schaltet man einen Buffer bzw. Line Driver vor das SBOD, so überlagert dieser zum Teil die Wirkung des Z-Reglers und kann zu Verlusten im Dynamikverhalten führen. Ich muss aber sagen, dass mir das Pedal auch hinter einem Buffer extrem gut gefällt.
Der Texture-Regler ist eine Art Mischung aus einem allgemeinen EQ, einer Justierung des Verzerrungscharakters sowie einer Kontrolle zur Einstellung der Kompression. Dieser Regler dient also nicht nur der Feineinstellung der Soundeigenschaften, sondern wirkt sich durch die Kompressionsregulierung auch wieder auf die Dynamik aus. Dreht man ihn weit nach rechts, wirkt er ähnlich wie ein Treble-Boost.
Es gilt zu bedenken, dass der Z- und der Texture-Regler eine gewisse Zeit beanspruchen dürften, bis man diese wirklich in allen Nuancen beherrscht. Wenn etwas Zeit vergangen ist, werde ich also wahrscheinlich noch ein paar Informationen nachreichen, wie sich das Pedal dann im längeren und realen Praxiseinsatz macht.
Man sollte außerdem nicht außer Acht lassen, dass das SBOD keinen vollständigen EQ mit seperaten Bass-, Mitten- oder Höhenreglern bietet. Zwar beinhaltet der Texture-Regler einen nicht zu unterschätzenden EQ, aber der Grundsound, der durch Gitarre und Amp zu Stande kommt, sollte auf jeden Fall stimmen, um eine gute Basis zu liefern.
Der Betrieb auf 18V vergrößert den Headroom ein wenig und ändert das Zerrverhalten geringfügig, aber die Unterschiede fallen hier nicht so gravierend aus, wie bei manch anderen Pedalen. Hier ist also selber testen angesagt, um herauszufinden, was einem besser gefällt.
Das SBOD ist laut Herstellerangaben auch sehr gut für den Einsatz vor bereits zerrenden Amps geeignet, um diese z.B. in weitere Zerrstufen zu treiben. Diesen Punkt habe ich bisher allerdings noch nicht getestet. Ich gehe allerdings stark davon aus, dass das Pedal auch hier eine sehr gute Figur machen dürfte.
Fazit:
Klar, das SBOD ist alles andere als billig, aber das gilt zum Glück auch für seine Klangqualität. Es ist eine Freude, vor einem guten Amp darüber zu spielen und es bietet Regelmöglichkeiten für das Dynamikverhalten, wie ich sie in dieser Form noch bei keinem anderen Zerrpedal gesehen habe. Und die Soundqualität spricht für sich. In Verbindung mit meinem AC30 geht hier die Sonne auf. Der Sound ist sehr klar definiert und verfügt gleichzeitig über den nötigen Punch. Gerade wenn man einen guten Einkanäler verwendet, der es in puncto Grundsound auch wert ist, mit einem ordentlichen Pedal angefeuert zu werden, ist das SBOD einen Blick wert. Und für die Leute, die ihren Sound verstärkt mit dem Volume-Poti der Gitarre formen (da gehöre ich selbst übrigens nicht dazu), könnte das Pedal ein echter Geheimtipp sein.
Nichtsdestotrotz hat jeder andere und individuelle Soundvorstellungen. Die wichtigste Devise lautet daher wie immer: Der beste Weg ist, selbst und mit dem eigenen Equipment zu testen.
Bei mir wandert das SBOD jedenfalls direkt aufs Board und hat gute Aussichten, meine neue persönliche Referenz im Bereich der Low bis Mid-Gain Pedale zu werden.
Zum Abschluss noch ein paar Links:
http://www.youtube.com/watch?v=d57ZvcJAn_0 (PGS-Demo)
http://www.mpamp.com/ (offizielle Mad Professor Seite)
So far.
Ich hoffe, das Review ist für den ein oder anderen hilfreich!
Danke fürs Lesen und beste Grüße
MoCo
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