Sabian Quiet Tone

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Ich weiß, Mark hat weiter unten schonmal ein Review über das Pro Orca Pad geschrieben und ich will mich heute am Sabian Quiet Tone versuchen.

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Kostenfaktor: Zwischen 79€ und 86€ (wobei ich meine, meines damals für 69€ gekauft zu haben)

Aufbau und Verarbeitung
Wie von Sabian gewohnt, ist das Quiet Tone sehr gut verarbeitet, es ähnelt schon fast einer richtigen Snare, da es mit 14" auch deren Standardgröße hat, was sich natürlich auch als Nachteil herauskristallisieren kann, denn es ist dadurch sehr klobig und nimmt in einem Urlaubskoffer sehr viel Platz weg, in einem Rucksack ist es so gut wie gar nicht zu transportieren.
Wie eine normale Snare hat dieses Pad einen authentischen Hoop, außen 6 Schrauben, die Hoop und die unteren Befestigungsstreben (an denen 4 kleine Metalfüße mit Gummiummantelung angebracht sind) zusammenhalten und ist mit einem normalen coated Fell (no name) bespannt. Unter dem Fell befindet sich eine Art 1cm dicker Karton, der zudem auf einer Schicht festem Schaumstoff sitzt. Unter dem verlaufen dann die Befestigungsstreben.
So wie es aussieht kann man auf diesem Pad also auch ein anderes Fell, je nach Geschmack aufspannen, was jedoch wenig Sinn macht, da direkt unter dem Fell eh Karton ist, wodurch das Spielgefühl bei jedem Fell dasselbe sein dürfte und anders klingen wird es dadurch auch nicht. Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass ein normales 14" Fell gar nicht draufziehbar ist, weil es etwas zu groß scheint. Ich konnte zumindest den Hoop nicht mehr draufsetzen. Vielleicht war es ein Materialfehler bei meinem Modell, ich weiß es nicht, ist eigentlich auch nicht so schlimm, da das Fell ja auch nicht reißen wird.
Trotzdem bleibt da halt dann doch ein fader Beigeschmack, auch da das Umbauen und wieder Zusammensetzen ein ziemliches Gefrickel ist.

Spielgefühl
Da gibts nicht viel zu sagen. Spielgefühl ähnelt in keinster Weise einer richtigen Trommel, aber das tun ja eh die wenigstsen Übungspads. Durch den Karton direkt unter dem Fell ist der Rebound sehr stark und lässt sich auch durch die Schrauben außen (und das Design, das ja zumindest eine richtige Snare vortäuscht) nicht ändern. Man spielt also eigentlich wie auf jedem anderen Pad auch.

Lautstärke
Geräusche sind dadurch auch nicht zu vermeiden, andere Pads geben eher ein hohes Klackern von sich, das Quiet Tone gibt eher einen etwas niedrigeren lauten Schlag mit einem dumpfen Schub im Anschluss von sich. Insbesondere, wenn man Wirbel übt, kommt einem das Pad sehr laut vor.

Fazit
Für den besagten Preis ist es in meinen Augen um ein Vielfaches zu teuer, andere Top-Pads, die weitaus leiser sind und ein ebenso "schlechtes" Spielgefühl haben, kommen mit (weniger als) der Hälfte des Preises aus. Der Name Sabian und das (zugegeben) sehr realistische Snare-ähnliche Design treiben den Preis unverhältnismäßig in die Höhe. Zudem ist es zum Zwischendrin oder vor dem Fernseher Spielen schlecht geeignet, da es sehr schwer und durch die an der Unterseite angebrachten Metallfüße schwer auf dem Schoß oder den Knien zu platzieren ist (die sich dann fieß in die Beine bohren).
Wer das Geld hat, bekommt sicher ein solides Übungspad, das seine Schuldigkeit tut, für nichtmal das Doppelte bekommt man aber zum Beispiel schon ein komplettes DW Practice Kit.

Vorschlag an dieser Stelle noch an die MODs:
Vielleicht könnte man aus unseren beiden Threads (Marks und meinem) ja einen Sammelthread für Übungspads machen, da man nicht für jedes Übungspad einen neuen braucht?
 
Eigenschaft
 
Gabs hier nicht auch mal ein Ahead Review, ich finds nicht mehr :(
 
Da das Teil immer noch auf dem Markt erhältlich ist und ich es selbst schon lange nutze, sind vielleicht ein paar Ergänzungen auch nach 15 Jahren noch passend.

Das Alleinstellungsmerkmal des Sabians, wie eine normale Snare aufgebaut zu sein, bringt durchaus Vorteile gegenüber jedem anderen Übungspad. Und zwar ermöglicht es das Üben von Besenspiel, Rim Shots oder Rim Clicks, ohne die Nachbarschaft zu strapazieren.

Ob dieser Mehrwert einem den Preis letztendlich wert ist, steht auf einem anderen Blatt. Glücklicherweise findet man regelmäßig gebrauchte Modelle in gutem Zustand in den Kleinanzeigen. Meines habe ich seinerzeit für 30 bis 40 Euro erworben.

Und auch wenn der Fellwechsel tatsächlich wie vom Rezensenten beschrieben etwas mühsam gerät, fand ich die Option hilfreich, als irgendwann das Coating meines Pads durch war. Ich hatte noch ein neues Aquarian Texture Coated rumliegen, dessen Fellkragen tiefer als der des Originalfells ist. Als Folge ließ sich das Fell mit den kurzen Schäubchen nicht genug anziehen, um ausreichend Spannung zu erhalten. Statt alle möglichen Fellhersteller darauf hin durchzutesten, besorgte ich mir eine runde Sperrholzplatte mit 35 cm Durchmesser und ~3 mm Stärke, die ich unter die Matte des Pads einsetzte. Funktioniert einwandfrei. Das Spielgefühl ist immer noch anders als auf ner echten Snare, scheint durch den Eingriff allerdings bei mir etwas weicher geworden zu sein, vermutlich weil die "Isolationsschicht" dicker ist als vorher.
 

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