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MikeChapman
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Die letzten Wochen war ich auf der Suche nach einer neuen Gitarre mit doppelter Humbuckerbestückung. Mein Fokus lag lange auf der Ibanez J Custom. Ich war schon kurz davor mir eine zu besorgen, ehrlich gesagt weiß ich gar nicht mehr warum ich überhaupt noch zögerte...
Als ich mir die Fender-Seite ansah, stieß ich auf die Marke Charvel. Irgendwie erinnerten mich die Gitarren an die Jackson San Dimas des Iron Maiden Gitarristen Adrian Smith, aber auch an die Superstrats aus den 80ern. Eigentlich wollte ich die So-Cal und die San Dimas aus purer Neugierde lediglich mal kurz antesten und mich meiner Stammmarke widmen… doch ein von Hand beschliffenes Stück Ahorn änderte in kürzester Zeit meine Einstellung.
Auf jedes kleine Detail werde an dieser Stelle aber nicht eingehen, da Shrotty unter
https://www.musiker-board.de/vb/reviews/343710-gitarre-charvel-so-cal-style-1-a.html
bereits ein sehr gutes Review schrieb und sich die Unterschiede zwischen der So-Cal und der San Dimas in Grenzen halten. Also seht Euch bitte ergänzend auch sein Review an.
.: San Dimas vs. So-Cal
Kommen wir erstmal zum Unterschied zwischen der So-Cal und der San Dimas. Rein optisch sind beide Modelle - abgesehen vom fehlenden Schlagbrett - identisch. Auch bei den Hölzern gibt es keinerlei Unterschiede. Die San Dimas ist auch als Tele erhältlich und es gibt noch andere Lackierungen dafür. Ich habe mich für die Strat in schwarz entschieden, da mir die Tele-Form nicht liegt. Ansonsten ist sie relativ schlicht gehalten, keine Ahorn Decken, keine Bindings und einfache Dot-Einlagen am Griffbrett.
Der helle Ahornhals gibt einen schönen Kontrast zum schwarzen Korpus, allgemein sieht sie sehr schick aus.
Die San Dimas ist mit Seymour Duncan Jeff Beck Tonabnehmern am Steg und 59ern an der Brücke ausgestattet und nicht mit DiMarzios wie die So-Cal.
Mir persönlich gefielen die Seymour Duncan Pickups besser, da ich den Sound ein wenig kräftiger und klarer fand.
Das Gequatsche mit Glocken, Anzerrverhalten, Blumen usw. spar ich mir an dieser Stelle. Hört einfach selbst rein - die San Dimas Strat ist im letzten Drittel des Videos zu hören. Ich war zwar kurz am überlegen selbst einige Samples einzuspielen, doch besser wäre es bei mir auch nicht geworden.
http://www.youtube.com/watch?v=5Q2aVHfDa7k
.: Bespielbarkeit
Egal welches Review man liest - immer wird der Hals gelobt. Dieser wird per Hand bearbeitet, was zu einer optimalen Bespielbarkeit führen soll. Ich war dem gegenüber sehr skeptisch. Bisher war ich hauptsächlich Ibz Wizzard Hälse gewohnt, aber so fremd fühlte sich der einteilige, mit 22 Jumbobünden bestückte Ahornhals nicht an. Ganz im Gegenteil, ich hatte bereits bei den ersten Noten das Gefühl mir das Instrument schon perfekt eingespielt zu haben. Die Kantenrundung ist genauso genial wie die Tatsache, dass das Griffbrett zum Halsende immer flacher wird. Der Hals ist somit superkomfortabel und schnell zu bespielen - für mich der beste den ich je in der Hand hatte.
Das Griffbrett ist glücklicherweise nicht lackiert sondern lediglich eingeölt. Das verhindert nerviges "klebenbleiben" und sorgt für noch mehr Komfort.
Von der Bauweise entspricht die Charvel der Fender Strat, d.h. kein flacher Übergang vom Hals zum Korpus, sondern plötzlich die große Kante an der der Korpus beginnt. Unter Umständen nicht die optimale Lösung, wenn man viel in den höchsten Lagen spielt, aber für die meisten wohl weniger störend.
.: Ausstattung
Am Steg ist ein reguläres Floyd Rose Tremolo zu finden. Es ist stimmstabil und funktioniert einwandfrei. Ein Tonepoti ist leider nicht vorhanden, lediglich ein Volumepoti ist zu finden. Das ist aber relativ schwergängig und elegantes einfaden ist somit nicht wirklich leicht.
Der Schalter zur Wahl des Pick Ups hat drei Positionen und zwar Steg, Steg & Brücke und nur Brücke. Die Humbucker lassen sich somit nicht splitten, was man durchaus beachten sollte wenn man eine möglichst flexible Gitarre sucht. Ich wollte eine kompromisslose Rock- und Metalgitarre und habe nicht viel übrig habe für gesplittete Single Coil Sounds. Doch wer die eierlegende Wollmilchsau sucht, wird nicht wirklich zufriedengestellt.
Einen Koffer erwartet man trotz des Preises vergebens. Dafür kriegt man einen Gigbag der allerdings nicht sonderlich hochwertig wirkt.
.: Verarbeitung
Der glänzende Lack wurde großteils sauber aufgetragen. Unebenheiten oder raue Stellen waren nicht zu finden. Nur die Kanten beim Floyd Rose-Fach sehen nicht so klasse aus. Ich dachte anfangs es handele sich um einen Lackplatzer, doch es ist einfach nicht wirklich sauber verarbeitet. Allerdings ist es an der Stelle noch zu verschmerzen. Sonst gibt es nichts zu beanstanden.
.: Fazit
Über tausend Euro für eine nicht sonderlich vielseitige Gitarre ohne Koffer, Tonepoti und verhältnismäßig simplen Design? Zugegeben, andere bieten da auf den ersten Blick mehr. Es ist eine einfache Rock-Strat, aber dafür eine absolute Spezialistin auf ihrem Gebiet. Die Bespielbarkeit, das Sustain und der Sound sind hervorragend. Man merkt einfach dass der Preis in Sound, Funktion und Bespielbarkeit floss, und nicht in irgendwelche optischen Spielereien und Zugaben. Sie ist also absolut ihr Geld wert und für die Qualität eher noch tendenziell günstig. Ob der ein oder andere Kritikpunkt störend ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Wer aber eine reinrassiges Rock- und Metallbrett sucht und das klassische Stratocaster-Design mag, sollte sie sich unbedingt mal ansehen. Mich hat sie trotz (ehemaliger) Markenfixierheit sehr überzeugt, und ich hoffe dass Charvel uns auch in Zukunft weiter mit interessanten und hochwertigen Gitarren versorgt.
Als ich mir die Fender-Seite ansah, stieß ich auf die Marke Charvel. Irgendwie erinnerten mich die Gitarren an die Jackson San Dimas des Iron Maiden Gitarristen Adrian Smith, aber auch an die Superstrats aus den 80ern. Eigentlich wollte ich die So-Cal und die San Dimas aus purer Neugierde lediglich mal kurz antesten und mich meiner Stammmarke widmen… doch ein von Hand beschliffenes Stück Ahorn änderte in kürzester Zeit meine Einstellung.
Auf jedes kleine Detail werde an dieser Stelle aber nicht eingehen, da Shrotty unter
https://www.musiker-board.de/vb/reviews/343710-gitarre-charvel-so-cal-style-1-a.html
bereits ein sehr gutes Review schrieb und sich die Unterschiede zwischen der So-Cal und der San Dimas in Grenzen halten. Also seht Euch bitte ergänzend auch sein Review an.
.: San Dimas vs. So-Cal
Kommen wir erstmal zum Unterschied zwischen der So-Cal und der San Dimas. Rein optisch sind beide Modelle - abgesehen vom fehlenden Schlagbrett - identisch. Auch bei den Hölzern gibt es keinerlei Unterschiede. Die San Dimas ist auch als Tele erhältlich und es gibt noch andere Lackierungen dafür. Ich habe mich für die Strat in schwarz entschieden, da mir die Tele-Form nicht liegt. Ansonsten ist sie relativ schlicht gehalten, keine Ahorn Decken, keine Bindings und einfache Dot-Einlagen am Griffbrett.
Der helle Ahornhals gibt einen schönen Kontrast zum schwarzen Korpus, allgemein sieht sie sehr schick aus.
Die San Dimas ist mit Seymour Duncan Jeff Beck Tonabnehmern am Steg und 59ern an der Brücke ausgestattet und nicht mit DiMarzios wie die So-Cal.
Mir persönlich gefielen die Seymour Duncan Pickups besser, da ich den Sound ein wenig kräftiger und klarer fand.
Das Gequatsche mit Glocken, Anzerrverhalten, Blumen usw. spar ich mir an dieser Stelle. Hört einfach selbst rein - die San Dimas Strat ist im letzten Drittel des Videos zu hören. Ich war zwar kurz am überlegen selbst einige Samples einzuspielen, doch besser wäre es bei mir auch nicht geworden.
http://www.youtube.com/watch?v=5Q2aVHfDa7k
.: Bespielbarkeit
Egal welches Review man liest - immer wird der Hals gelobt. Dieser wird per Hand bearbeitet, was zu einer optimalen Bespielbarkeit führen soll. Ich war dem gegenüber sehr skeptisch. Bisher war ich hauptsächlich Ibz Wizzard Hälse gewohnt, aber so fremd fühlte sich der einteilige, mit 22 Jumbobünden bestückte Ahornhals nicht an. Ganz im Gegenteil, ich hatte bereits bei den ersten Noten das Gefühl mir das Instrument schon perfekt eingespielt zu haben. Die Kantenrundung ist genauso genial wie die Tatsache, dass das Griffbrett zum Halsende immer flacher wird. Der Hals ist somit superkomfortabel und schnell zu bespielen - für mich der beste den ich je in der Hand hatte.
Das Griffbrett ist glücklicherweise nicht lackiert sondern lediglich eingeölt. Das verhindert nerviges "klebenbleiben" und sorgt für noch mehr Komfort.
Von der Bauweise entspricht die Charvel der Fender Strat, d.h. kein flacher Übergang vom Hals zum Korpus, sondern plötzlich die große Kante an der der Korpus beginnt. Unter Umständen nicht die optimale Lösung, wenn man viel in den höchsten Lagen spielt, aber für die meisten wohl weniger störend.
.: Ausstattung
Am Steg ist ein reguläres Floyd Rose Tremolo zu finden. Es ist stimmstabil und funktioniert einwandfrei. Ein Tonepoti ist leider nicht vorhanden, lediglich ein Volumepoti ist zu finden. Das ist aber relativ schwergängig und elegantes einfaden ist somit nicht wirklich leicht.
Der Schalter zur Wahl des Pick Ups hat drei Positionen und zwar Steg, Steg & Brücke und nur Brücke. Die Humbucker lassen sich somit nicht splitten, was man durchaus beachten sollte wenn man eine möglichst flexible Gitarre sucht. Ich wollte eine kompromisslose Rock- und Metalgitarre und habe nicht viel übrig habe für gesplittete Single Coil Sounds. Doch wer die eierlegende Wollmilchsau sucht, wird nicht wirklich zufriedengestellt.
Einen Koffer erwartet man trotz des Preises vergebens. Dafür kriegt man einen Gigbag der allerdings nicht sonderlich hochwertig wirkt.
.: Verarbeitung
Der glänzende Lack wurde großteils sauber aufgetragen. Unebenheiten oder raue Stellen waren nicht zu finden. Nur die Kanten beim Floyd Rose-Fach sehen nicht so klasse aus. Ich dachte anfangs es handele sich um einen Lackplatzer, doch es ist einfach nicht wirklich sauber verarbeitet. Allerdings ist es an der Stelle noch zu verschmerzen. Sonst gibt es nichts zu beanstanden.
.: Fazit
Über tausend Euro für eine nicht sonderlich vielseitige Gitarre ohne Koffer, Tonepoti und verhältnismäßig simplen Design? Zugegeben, andere bieten da auf den ersten Blick mehr. Es ist eine einfache Rock-Strat, aber dafür eine absolute Spezialistin auf ihrem Gebiet. Die Bespielbarkeit, das Sustain und der Sound sind hervorragend. Man merkt einfach dass der Preis in Sound, Funktion und Bespielbarkeit floss, und nicht in irgendwelche optischen Spielereien und Zugaben. Sie ist also absolut ihr Geld wert und für die Qualität eher noch tendenziell günstig. Ob der ein oder andere Kritikpunkt störend ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Wer aber eine reinrassiges Rock- und Metallbrett sucht und das klassische Stratocaster-Design mag, sollte sie sich unbedingt mal ansehen. Mich hat sie trotz (ehemaliger) Markenfixierheit sehr überzeugt, und ich hoffe dass Charvel uns auch in Zukunft weiter mit interessanten und hochwertigen Gitarren versorgt.
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