B
Basskapp
Registrierter Benutzer
Hallo,
nachdem ich bei der Suche nach einer neuen Verstärkung sehr von den Beiträgen des Forums profitiert habe möchte ich hier auch meine Erfahrungen posten.
Ausgangslage
Wir spielen eine ganz andere Musikrichtung als hier meistens vertreten ist: v.a. akustische Instrumente, diverse Flöten, mal ein einzelnes Sax, Percussion, Gesang, ePiano. Feinfühliger Klang ist deutlich wichtiger als Lautstärke und Durchsetzungsfähigkeit. Bei Auftritten spiele ich über die PA, es geht also nur um den Proberaum bzw. die Bühne und auch um Spaß beim Üben at home. Obwohl ich lautstärkemäßig mit meinem 30W Übungscombo hingekommen bin, fehlte mir die raumfüllende Präsenz des Basses. 500 war ich bereit auszugeben.
Vergleichsmaterial
Im Musikhaus meines Vertrauens (session in Walldorf) kann ich Probe spielen:
* Warwick Sweet 15.3
* Hartke 2500 mit VX410 und / oder VX115
* Roland Cube 100 Bass
Erster Eindruck: Warwick ist ok, kaufbar. Bei Hartke gefällt mit die VX115 (15"-LS + Horn) besser als die VX410 (4x10" + Horn), da sie das tiefe Bassfundament deutlich spürbarer rüberbringt. Der Roland besticht durch die Präsenz und das geringe Gewicht.
Zwei davon kann ich zu Hause ausführlich austesten: Hartke + Roland.
Technische Ausstattung Hartke Halfstack
Der Hartke 2500 hat praktisch alle Features des viel gerühmten Hartke 3500, nur eben 250 W statt 350 W:
* zwei beliebig mixbare Preamps
* einstellbarer Kompressor
* Low- und High-Regler ("Contour")
* 10-Band-Equalizer
* und selbstverständlich Effektschleifweg, Ground Lift und sehr angenehm: XLR-Ausgang zum Anschluss an die PA
* Kostet um die 260
* Ausgezeichnetes wirklich hilfreiches Handbuch, auch in Deutsch.
Die Box VX115 ist bestückt mit einem 15" und einem Horn. Wiegt 29 kg und kostet knapp 280 .
Weitere Details findet ihr leicht beim googeln.
Klang
Erst mal: klasse. Da ist richtig Power da, und die Töne ab der leeren A-Saite abwärts klingen mit 4 und mit 5 Saiten noch richtig gut, sie stehen im Raum - auch bei Zimmerlautstärke. Beim detaillierteren Test kommen viele Haken an die Checkliste: die Einstellungen am Bass werden getreu wiedergegeben, Veränderungen des Anschlagpunkts der Finger sind klar zu hören, auch die Einstellungen am Amp beeinflussen den Sound deutlich: Röhrenampsimulation / Transistorampsim, Kompressor (den sollte man mE nur sehr gemäßigt einsetzen), der Low Pass wirkt auch bereits mit geringen Pegeländerungen, und der Equalizer lässt sich mit Knopfdruck an- und abschalten, dh. man kann ihn für einen Teil eines Stückes vorher einstellen und dann zB. zum Solo zuschalten und nachher wieder wegnehmen, ohne an 10 Schiebern zu regeln.
Die Box ist v.a. im tiefen Keller ein wahrer Genuss. Die Bässe kommen weich und satt (wenn man sie so spielt), die Box wirkt insgesamt offen, klar, nicht behäbig.
Vergleich mit dem Roland Cube 100[
Im direkten Vergleich sind die beiden ein sehr unterschiedliches Paar. Der Roland ist deutlich präsenter, direkter, bissiger. Hinzu kommt die Vielseitigkeit (siehe Roland-Thread) und die handliche Größe bei 17 kg. Und die Lautstärke ist für 100 W sehr beachtlich. Ich hatte den Eindruck, dass die 100 W Roland nicht allzu weit entfernt sind von 250 W Hartke. ALLERDINGS loost der Roland ab der leeren A-Saite abwärts gg. dem Hartke völlig ab. Da kommen die Töne eben aus der kleinen Kiste da hinten. Beim Hartke sind sie einfach da, überall. Der e-Bass schwingt mit, der Tisch, der Fußboden. Das schafft der Roland definitiv nicht in vergleichbarer Form. Andererseits kommt eine Schwäche des Hartke zum Vorschein: in den mittleren Lagen erscheint er im Vergleich wie abgedämpft, nicht richtig da.
Zwischenfazit
Der Roland schied aus. Ich möchte den Tiefbass spüren, nicht nur hören. Der Hartke war insgesamt sympatisch, aber die etwas dumpfen Mitten machen mich unsicher, und v.a. das Gewicht: 29 kg die ich jede Woche zur Probe in den Keller schleppen soll? Bei einer Bauweise, die ergonomisches Heben nicht zulässt (65 cm breit!)? Da müsste es doch andere Lösungen geben:
* Einen Combo, den man noch tragen kann
* Oder eine deutlich leichtere Box ohne merkliche Klangeinbußen
* Lieber noch ein paar Euro drauflegen als eine Lösung zu kaufen, die mich nicht ganz überzeugt.
Weitere Alternativen
* Warwick Sweet 25.2: die tiefen Bässe können nicht mit der Hartke mithalten, und das Teil wiegt auch 29 kg
* Hughes & Kettner BK 200: wirkt dumpf und nicht raumfüllend
* Ampeg BA115T: nicht genug Dampf
* Warwick CCL ND4: klingt toll, aber deutlich über 500 und immer noch 27 kg (allderings mit Trolley-Transportgriff; außerdem Contour (Limiter) nicht regelbar ... . Neuere Modell bieten da mehr)
* Gallien Krueger MB150 (Combo mit 12", 11 kg!) hätte ich gern getestet, war aber nicht da.
* Gallien Krueger NEO115-III (18 kg-Box) auch nicht.
* Ich wollte schon unverrichteter Dinge wieder gehen und evtl. eine Box bei FMC anfertigen lassen und wenn die irgendwann mal fertig ist den Hartke 2500 kaufen, als ist SIE sah: eine Nemesis Eden Box 15" mit Horn für weniger als 400 . Mal angefasst: ein 18kg-Leichtgewicht!
Ihr ahnt es schon: im Probespiel am Hartke 2500 konnte die Nemesis Eden NSP115(E) mit der Hartke VX115 gut mithalten. In den Mitten deutlich präsenter und klarer, und unten rum sicher besser als die getesteten Combos (Warwick CCL ND 4 vielleicht mal ausgenommen) und nur um Nuancen schwächer als die Hartke: Heureka [ich habs gefunden]. :romeo: Das ist die 100 Aufpreis zum geplanten Budget wert.
Fazit
... aus der Sicht "need feel deep basses": Der Roland Cube 100 kann zwar mit vielem aufwarten, aber nicht mit satten Tiefbässen. Der Hartke 2500 überzeugt mich restlos, die VX115 zu 80%: unten rum echt ein Genuss, aber sie hathat Schächen in den Mitten. Müsste ich nicht so oft schleppen hätte ich sie gekauft.
Obligatorisch das Kleingedruckte: das ist selbstverständlich meine subjektive Einschätzung und die Entscheidung für mein Ohr und meine Musik.
nachdem ich bei der Suche nach einer neuen Verstärkung sehr von den Beiträgen des Forums profitiert habe möchte ich hier auch meine Erfahrungen posten.
Ausgangslage
Wir spielen eine ganz andere Musikrichtung als hier meistens vertreten ist: v.a. akustische Instrumente, diverse Flöten, mal ein einzelnes Sax, Percussion, Gesang, ePiano. Feinfühliger Klang ist deutlich wichtiger als Lautstärke und Durchsetzungsfähigkeit. Bei Auftritten spiele ich über die PA, es geht also nur um den Proberaum bzw. die Bühne und auch um Spaß beim Üben at home. Obwohl ich lautstärkemäßig mit meinem 30W Übungscombo hingekommen bin, fehlte mir die raumfüllende Präsenz des Basses. 500 war ich bereit auszugeben.
Vergleichsmaterial
Im Musikhaus meines Vertrauens (session in Walldorf) kann ich Probe spielen:
* Warwick Sweet 15.3
* Hartke 2500 mit VX410 und / oder VX115
* Roland Cube 100 Bass
Erster Eindruck: Warwick ist ok, kaufbar. Bei Hartke gefällt mit die VX115 (15"-LS + Horn) besser als die VX410 (4x10" + Horn), da sie das tiefe Bassfundament deutlich spürbarer rüberbringt. Der Roland besticht durch die Präsenz und das geringe Gewicht.
Zwei davon kann ich zu Hause ausführlich austesten: Hartke + Roland.
Technische Ausstattung Hartke Halfstack
Der Hartke 2500 hat praktisch alle Features des viel gerühmten Hartke 3500, nur eben 250 W statt 350 W:
* zwei beliebig mixbare Preamps
* einstellbarer Kompressor
* Low- und High-Regler ("Contour")
* 10-Band-Equalizer
* und selbstverständlich Effektschleifweg, Ground Lift und sehr angenehm: XLR-Ausgang zum Anschluss an die PA
* Kostet um die 260
* Ausgezeichnetes wirklich hilfreiches Handbuch, auch in Deutsch.
Die Box VX115 ist bestückt mit einem 15" und einem Horn. Wiegt 29 kg und kostet knapp 280 .
Weitere Details findet ihr leicht beim googeln.
Klang
Erst mal: klasse. Da ist richtig Power da, und die Töne ab der leeren A-Saite abwärts klingen mit 4 und mit 5 Saiten noch richtig gut, sie stehen im Raum - auch bei Zimmerlautstärke. Beim detaillierteren Test kommen viele Haken an die Checkliste: die Einstellungen am Bass werden getreu wiedergegeben, Veränderungen des Anschlagpunkts der Finger sind klar zu hören, auch die Einstellungen am Amp beeinflussen den Sound deutlich: Röhrenampsimulation / Transistorampsim, Kompressor (den sollte man mE nur sehr gemäßigt einsetzen), der Low Pass wirkt auch bereits mit geringen Pegeländerungen, und der Equalizer lässt sich mit Knopfdruck an- und abschalten, dh. man kann ihn für einen Teil eines Stückes vorher einstellen und dann zB. zum Solo zuschalten und nachher wieder wegnehmen, ohne an 10 Schiebern zu regeln.
Die Box ist v.a. im tiefen Keller ein wahrer Genuss. Die Bässe kommen weich und satt (wenn man sie so spielt), die Box wirkt insgesamt offen, klar, nicht behäbig.
Vergleich mit dem Roland Cube 100[
Im direkten Vergleich sind die beiden ein sehr unterschiedliches Paar. Der Roland ist deutlich präsenter, direkter, bissiger. Hinzu kommt die Vielseitigkeit (siehe Roland-Thread) und die handliche Größe bei 17 kg. Und die Lautstärke ist für 100 W sehr beachtlich. Ich hatte den Eindruck, dass die 100 W Roland nicht allzu weit entfernt sind von 250 W Hartke. ALLERDINGS loost der Roland ab der leeren A-Saite abwärts gg. dem Hartke völlig ab. Da kommen die Töne eben aus der kleinen Kiste da hinten. Beim Hartke sind sie einfach da, überall. Der e-Bass schwingt mit, der Tisch, der Fußboden. Das schafft der Roland definitiv nicht in vergleichbarer Form. Andererseits kommt eine Schwäche des Hartke zum Vorschein: in den mittleren Lagen erscheint er im Vergleich wie abgedämpft, nicht richtig da.
Zwischenfazit
Der Roland schied aus. Ich möchte den Tiefbass spüren, nicht nur hören. Der Hartke war insgesamt sympatisch, aber die etwas dumpfen Mitten machen mich unsicher, und v.a. das Gewicht: 29 kg die ich jede Woche zur Probe in den Keller schleppen soll? Bei einer Bauweise, die ergonomisches Heben nicht zulässt (65 cm breit!)? Da müsste es doch andere Lösungen geben:
* Einen Combo, den man noch tragen kann
* Oder eine deutlich leichtere Box ohne merkliche Klangeinbußen
* Lieber noch ein paar Euro drauflegen als eine Lösung zu kaufen, die mich nicht ganz überzeugt.
Weitere Alternativen
* Warwick Sweet 25.2: die tiefen Bässe können nicht mit der Hartke mithalten, und das Teil wiegt auch 29 kg
* Hughes & Kettner BK 200: wirkt dumpf und nicht raumfüllend
* Ampeg BA115T: nicht genug Dampf
* Warwick CCL ND4: klingt toll, aber deutlich über 500 und immer noch 27 kg (allderings mit Trolley-Transportgriff; außerdem Contour (Limiter) nicht regelbar ... . Neuere Modell bieten da mehr)
* Gallien Krueger MB150 (Combo mit 12", 11 kg!) hätte ich gern getestet, war aber nicht da.
* Gallien Krueger NEO115-III (18 kg-Box) auch nicht.
* Ich wollte schon unverrichteter Dinge wieder gehen und evtl. eine Box bei FMC anfertigen lassen und wenn die irgendwann mal fertig ist den Hartke 2500 kaufen, als ist SIE sah: eine Nemesis Eden Box 15" mit Horn für weniger als 400 . Mal angefasst: ein 18kg-Leichtgewicht!
Ihr ahnt es schon: im Probespiel am Hartke 2500 konnte die Nemesis Eden NSP115(E) mit der Hartke VX115 gut mithalten. In den Mitten deutlich präsenter und klarer, und unten rum sicher besser als die getesteten Combos (Warwick CCL ND 4 vielleicht mal ausgenommen) und nur um Nuancen schwächer als die Hartke: Heureka [ich habs gefunden]. :romeo: Das ist die 100 Aufpreis zum geplanten Budget wert.
Fazit
... aus der Sicht "need feel deep basses": Der Roland Cube 100 kann zwar mit vielem aufwarten, aber nicht mit satten Tiefbässen. Der Hartke 2500 überzeugt mich restlos, die VX115 zu 80%: unten rum echt ein Genuss, aber sie hathat Schächen in den Mitten. Müsste ich nicht so oft schleppen hätte ich sie gekauft.
Obligatorisch das Kleingedruckte: das ist selbstverständlich meine subjektive Einschätzung und die Entscheidung für mein Ohr und meine Musik.
- Eigenschaft
