[Amp] - Behringer Ultrabass BXL3000

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Pik Bass
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Hallo,

Ich wollt euch mal meine Bass-Combo vorstellen. Nach nun über 1 1/2 Jahren in meinem Besitz, denke ich, dass sich die anfängliche Euphorie, die nach einer Neuanschaffung ja meist herrscht, gelegt hat und ich einigermaßen objektiv über den Amp urteilen kann.

Die Gründe, warum ich mich für diesen Amp entschieden habe, obwohl man ja so viel schlechte Kritik über Behringer ("China-Müll" usw.) hört sind einfach Folgende:

Ich brauchte unbedingt einen neuen Amp, denn vorher hatte ich nur so ne 15 Watt Übungs-Combo, und da es auf ein paar Gigs zuging und ich einfach nen gescheiten Sound wollte, musste etwas größeres her, aber:

- Da ich nur Schüler bin, habe ich notorisch kein Geld, deshalb so billig wie möglich,
- Ausserdem musste es viel Leistung haben, frei nach dem motto "Viel hilft Viel"

Und genau hier kam mir die Behringer-Produktpalette gerade gelegen: Vielversprechende Angebote zum fast schon "Dumping-Preisen". Über den Sound hab ich mir erstmal weniger Gedanken gemacht, auf jedefall besser klingen, als mein kleiner Übungsamp, der hoffnungslos überfordert war, würde er auf jeden Fall. Ausserdem kannte ich da noch nicht diese vernichtenden Kritiken über Behringer.
Also gleich mal die 300 Watt Version bestellt:


Technische Ausstattung

- 300 Watt
- ein 15" Bugera Speaker
- 2 Kanäle (Clean und Drive)
- 7-Band Graphic-EQ
- einstellbarer Kompressor
- Ultrabass (erzeugt einen Ton eine Oktave Tiefer, in der Intensität regelbar)
- Kopfhörerausgang
- FX-Insert Send/Return
- Line Out
- DI Out
- Fussschalter für Kanalumschaltung und Ultrabass
- Gewicht: ca. 27 kg

Produktseite des Herstellers:
http://www.behringer.com/EN/Products/BXL3000.aspx


Verarbeitung

Auf den ersten Blick kann man an der Verarbeitung nicht meckern. Der schwarze Filzbezug sitzt überall perfekt stramm auf dem Holz. Geschützt wird dieser durch starke Plastikschoner an den Ecken, jedoch leider nur an den vorderen 4 Ecken. Die hinteren bleiben sich selbst und der vorsicht des Bassisten überlassen. Andererseits kann ich das insofern nachvollziehen, dass der Amp ja hinten abgeschrägt ist, damit man ihn in einem ca. 45° Winkel kippen kann. Trotzdem, mit Schonern wäre besser gewesen, naja.
Der Speaker wird durch ein robustes Metallgitter geschützt. Obwohl dieses nur an den Seiten befestigt ist, lässt es sich trotzdem kaum nach innen drücken. Einwandfreier Schutz für den Speaker ist somit gewährleistet.
Am Boden und an der Schrägen hinteren Seite sind dicke Gummifüße angebracht, welche ein Umherrutschen verhindern; Perfekter Halt. Ausserdem sind die auf Teppich schonender als Plastik- oder Metallfüße, die drücken sich nämlich immer so rein und auf dauer hinterlässt das Spuren.
Ein Kleines Manko ist der Tragegriff, denn das ist einfach so ein normaler Griff auf der Oberseite. Dieser ist zum einen durch das Gewicht von fast 30 Kilo, zum anderen durch die etwas sperrige Form des Amps (mit einer Hand halt schlecht zu tragen) unpraktisch. Ausserdem löst sich die Kunststoffummantelung des Griffes mittlerweile an den Seiten ab. Ist zwar weniger essentiell, aber unschön anzusehen. Schalengriffe rechts und links hätten meiner Meinung nach mehr gebracht, aber na ja c'est la vie, man kann nicht alles haben...
Das Bedienfeld ist soweit auch ganz ok, das einzige, was man bemängeln könnte, sind zum einen die Potis, die kommen mir nämlich etwas wackelig vor, und zum anderen hat man in den Schlitzen des Graphic-EQ keinerlei Staubschutz, also keine gummi- oder Filzlippen, die vor eindringendem Staub und Schmutz schützen.


Bedienelemente

Das Bedienfeld ist aufgeräumt und die Anordnung der Potis macht Sinn:

Los gehts mit der Inputbuchse. Diese sitzt einwandfrei fest, das heißt, man hat keinerlei Gewackel oder sonstwas.

Als nächstes kommt der Gain-Regler für Kanal 1. Damit regelt man die Eingangsverstärkung für Kanal 1.

Weiter gehts mit dem Kanalumschalter und den drei Potis von Kanal 2 - Gain, Shape und Level. Jetzt wirds interessant. Ist Kanal 2 eingeschaltet, leuchtet der Schalter in kräftigem Rot, also wirklich deutlich erkennbar. Bei Kanal 2 regelt das Gain-Poti nicht etwa wie in Kanal 1 die Eingangsverstärkung, sondern den Verzerrungsgrad. Damit bekommt man echt wilde Verzerrung hin, wer drauf steht, nunja. Ich hätte den jetzt nicht auch Gain genannt, we in Kanal 1, sondern vllt. Drive oder so; ich mein nicht, dass man das nicht rausbekäme, aber erstens gibts da solche Leute wie mich, die das Ding einfach anstecken, und nach nem Vierteljahr merken, oha, im Kanal 2 hat man ja Verzerrung, bloß, weil ich damals zu faul war, mal in die Bedienugsanleitung zu schauen (ja pff wer is schon so blöd, und braucht für nen Bassamp ne Anleitung... ;)); und zweitens bin ich bei Bezeichnungen immer sehr akkurat, soll heißen was gleich heißt, sollte auch das Gleiche bewirken.

Der Shape-Regler ist laut Anleitung "ein spezielles Filter zur individuellen Klanggestaltung. Es bietet vielfältige Einflussmöglichkeiten auf den Bass-Sound". Klingt kompliziert, ist aber denk ich mal nur so ne art vorgefertiger EQ, aber so ganz bin ich da noch nicht dahinter gekommen, was der genau bewirkt. Vllt is das sowas wie der Voicing-Schalter beim Mesa Boogie M6 Carbine Head, aber genau weis ich das auch nicht.

Als letztes Poti in Kanal 2 gibt es da noch den Level-Regler; Damit stellt man die Lautstärke für Kanal 2 ein.

Danach kommt der 7-Band Graphic EQ mit dem FBQ-Knopf. Jeder von den 7 Fadern hat eine rote LED, die auch ziemlich kräftig leuchtet, d.h. auch bei extremer Dunkelheit findet man sich noch zurecht. Die Fader sind nicht zu leichtgängig, man muss also keine Angst haben, dass man bei jeder kleinsten Berürung seinen Sound verstellt, sondern haben für meinen Geschmack genau den richtigen Widerstand. Der EQ macht seine Arbeit gut, d. h. man muss nicht erst aus Vollanschlag gehen, um eine Veränderung zu bemerken, sondern schon kleine Veränderungen sind hörbar. Der FBQ-Knopf ist eigentlich ganz praktisch. Dieser schaltet die LEDs auf den Fadern aus, diese verändern dann beim Spielen ihre Leuchtintensität, je nach energiegehalt des jeweiligen Frequenzbandes.

Weiter gehts mit dem Kompressor. Dieser ist abschaltbar. Durch aufdrehen des Potis wird der Arbeitspunkt des Kompressors gesenkt, so wie die Intensität der Kompression erhöht.

Jetzt kommt die, hmm ich sag mal "Geheimwaffe" von dem Amp (nach der is der ja auch benannt). Das einzige Problem daran ist, das das weder eine Waffe, noch geheim ist. Ich glaub, man kann sich denken, um was es geht - klar den Ultrabass Subharmonikprozessor!
Das ist in meinen Augen die nutzloseste Funktion an dem Ding; - Ok, es mag leute geben, die das auch benutzen, ich gehör jedenfalls nicht dazu. Mit dieser Funktion erzeugt man unter dem Ton, den man spielt eine Oktave, was aber sehr eigen klingt. Naja, wenigstens abschaltbar per Fußschalter und in der Instensität regelbar.

Zu guter letzt kommen noch Master-Volume, Stereo-Kopfhörerbuchse und Power-Kippschalter; alles hoffentlich selbsterklärend.

Der Kanalumschalter und der Schalter für die Ultrabassfunktion sind per Fußschalter bedienbar. Diese stehen bei Einschalten des Amps, egal wie die Konfiguration vor dem letzten Ausschalten war, immer auf AUS. Die anderen bedien Knöpfe, also FBQ und Kompressor rasten in ihrer Stellung ein und sind somit nach dem Einschalten in der gleichen Konfiguration, wie vor dem Ausschalten.


Schauen wir noch einmal kurz auf die Rückseite:

Von rechts nach links haben wir zuerst eine Standart-Kaltgerätebuchse, dann den symmetrischen DI-Out und den Line-Out, welche beiede das Signal nach dem EQ abgreifen. Als nächstes kommt der serielle Effekteinschleifweg, dann zwei Chinch-Eingänge, um einen CD-Player etc. anzuschließen und noch die Buchse für den Fußschalter.


Der Klang

Das ist wohl der schwierigste Teil dieses Reviews, denn Klänge und Sounds beschreiben kann ich eigenlich überhaupt nicht. Naja egal, versuchen wirs...

Zunächst einmal muss ich sagen, das der Amp an sich sehr vielseitig ist, und man auch eine Menge guter Sounds einstellen kann, nicht zuletzt durch die 2 Kanäle. Der große "Störenfried" ist hier wohl der Speaker, aber das liegt wohl in der Behringer-Natur (Irgendwo muss der Preis ja herkommen). Der Speaker, hmm ich weis nicht wie man das beschreiben kann, aber "brüllen" triffts hier wohl sehr gut, und ausserdem matscht der ganz schön (Naja, wenn die Garantie abgelaufen ist, werd ich wohl den Amp uns der Combo ausbauen und is ein extra Gehäuse Packen und eine hochwertige Box Kaufen).

Ein großer Vorteil des Amps ist in meinen Augen die Lautstärke: Ich komm mit dem Ding in ner Band mit nem wirklich lauten Drummer und 2 relativ lauten Gitarren mit grade einmal halbem Gain und viertelster Master aus - drehste den Master 1mm zu weit, isses zu spät für den Rest der Band, weil man dann wirklich extrem viel Bass hört.

Aber an den Soundmöglichkeiten des Amps kann man auch nicht meckern:

In Kanal 1 kann man sich einen guten Cleansound einstellen.

Interessant wirds in Kanal 2.
Hier kann man sich, selbt wenn man die Verzerrung nicht mag, extrem unterschiedliche und vielseitige Sounds einstellen. Dreht man den Gain-Regler nur weit genug zurück (ca. <25%) merkt man von der Verzerrung ohnehin nichts mehr und man hat den Shape-Regler nun auch für sein Clean-Signal zur Verfügung. Die geringere Eingangslautstärke ist hier weniger schlimm, denn das lässt sich mit dem Level-Regler kompensieren.

Zusätzlich zu den 2 Kanälen, mit denen sich eine fülle von Sounds erzeugen lässt gibt es ja noch den 7-Band EQ. Die Fader sind folgendermaßen aufgeteilt:
63 - 160 - 315 - 630 - 1,6k - 2,5k - 5k


So ich hoffe, ich konnt euch einen kleinen Einblick in die Soundvielfalt dieses Amps geben, wie gesagt, ich habs nicht so mit Sounds beschreiben, sry.


Fazit

Pro:

- Preis
- Lautstärke
- Variabilität
- Robust
- Ausstattung (DI-Out, Effektweg, Fußschalter etc.)
- Kippbar


Kontra:

- Lautsprecher
- Tragegriff
- Behringer-Image



Abschließend würd ich sagen, dass der Amp Sound- und Lautstärketechnisch eine gute Basis bietet für Anfänger und Leute die Knapp bei Kasse sind (wie mich:D), dass der kein High-End Profigerät für Leute ist, die Ampegs und Markbass gewohnt sind, ist wohl klar, aber Bandtauglich ist er auf jeden Fall!



Ich hoffe mein Review wer (wenigstens ein bisschen) interessant und ihr hattet Spaß beim Lesen!

Gruß
Domi
 
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Kann ich so unterschreiben.
Ich hab den Behringer BXL 1800A. Hab ihn auch etwa aus dem selben Grund gekauft wie DU ^^

Der Amp ist - wie du sagst - sicher kein High-End Profigerät, aber für Hobbymusiker reicht er locker aus und ich finde er ist schon deutlich besser als sein Ruf.
 
Ich wollte ihn mir au erst kaufen..
Im örtlichen Musikladen weigern sie sich aber Behringer zu verkaufen.:D
Sie hätten wohl im vorigen Musikladen, in dem sie arbeiteten, ständig Stress wegen anfallenden Reperaturen gehabt, da wohl die Endstufe oft ihren Geist aufgeben würde.
 
... Im örtlichen Musikladen weigern sie sich aber Behringer zu verkaufen.:D...
tja. weiss man nicht. mehr als zurückschicken machen die ja auch nicht. und: wer verkauft schon zig gleiche amps um einen verläßlichen schluss auf das modell oder die firma zu ziehen? vielleicht ist die spanne auch einfach nur zu gering. ;)
 
Ich hab den Behringer BXL 1200 und hab es bis heute nicht bereut den gekauft zu haben, obwohl ich den nicht mehr spiele. Ich hab den damals für100 euro von einem Freund gekauft und hatte dadurch erstmal Zeit Geld für nen besseren Amp zu sparen und mir ein bisschen Know How zuzulegen. Das fand ich im Nachhinein echt gut. Hab dann nach mehreren Jahren was besseres gekauft. Ich überlege momentan, ob ich den was aufmotzen soll. Mich nervt es , dass ich zu jedem kleinen Kneipen-Gig mit meiner Unplugged-Band mein 500W Halfstack mitschleppen muss und dann nur minimal aufdrehen kann. Ich überlege, ob ich dem Behringer-Combo nen vernünftigen Speaker verpassen soll. Den Preamp von dem Ding benutze ich sowieso nicht, sondern einen gutet externen Preamp.
 
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