djaxup
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Music Man Bongo 4 HS Stealth
Der Bass:
Liebe auf den ersten Blick kann man da nur sagen. Vermutlich gibt es bei dem Teil auch nicht allzu viele Reaktionen zwischen Geil! und Igitt/Klodeckel, was ich soweit aber gut finde. Immerhin polarisiert der Bass und erregt so oder so die Gemüter.
Das ist er also, mein erster Bass. Ich habe eine Weile auf einem geliehenen Squier P-Bass gespielt. Die Entscheidung, weiter Bass zu spielen fiel sehr schnell, und ich bin auf Anraten meines Basslehrers, des Kumpels der mir den Squier geliehen hatte und nicht zuletzt auch wegen den Usern hier im Musiker-Board in den Laden gefahren und habe die unterschiedlichsten Modelle angespielt. Der richtige Bass würde sich schon von selbst zu erkennen geben, und das hat er dann auch getan. Also ein paar Monate von Himbeerbonbons und Wasser gelebt, und zugeschlagen.
Der Kauf ist nun zwei Monate her. Bitte also beim Überfliegen im Kopf behalten: Ich bin noch immer ziemlicher Anfänger, ich habe nicht so viele Vergleichsmöglichkeiten, Euphorie ist noch da wenn auch nicht mehr so blind wie zu Beginn
Features:
- 24 Jumbo Frets, 34 Mensur
- Rosewood Fretboard, Hals aus Maple
- Body aus Basswood / Linde
- MM Compensated Nut
- MM Humbucker am Steg, MM Singlecoil am Hals (Neodymium)
- Gewicht etwa 3,8kg
- 4 Saiten (.45, .65, .80, .100)
- MM Truss Rod
Übersicht & Verarbeitung:
Der Bass ist komplett in Mattschwarz. Die Bridge, die Mechaniken, selbst die Polepieces von den Pickups und die Gurtaufhängungen, alles in Mattschwarz. Sieht in echt sehr edel aus, das geben die Fotos nur bedingt wieder. Die Saiten sind erstmal nicht schwarz, das Griffbrett ist typisch Palisander dunkelbraun und der Schriftzug auf dem Headstock in weiß das sind die einzigen Farbtupfer. Es hat aber auch seinen Nachteil. Jeder, der ein schwarzes Auto hat, kennt das Problem. Das Teil sieht einfach sehr schnell schmutzig aus bzw staubig. Hat aber auch zum Vorteil das man ihn regelmässig pflegt, also ich jedendfalls.
Die Lackierung ist leider nicht unverwüstlich, aber auch nicht auffallend empfindlich. Was nicht wirklich hilft ist der eher weiche Linde Korpus. Mir selbst ist noch nichts passiert, aber man liest häufiger davon, das der recht leicht Stößen nachgibt.
Der Hals ist sportlich schlank und fühlt sich trotz der Lackierung sehr nach Holz an, ist schwer zu beschreiben. Fühlt sich jedenfalls deutlich mehr nach Holz an als der Squier Hals. Die Bünde sind super abgerichtet, alles absolut passgenau verarbeitet. Alles andere wäre bei solch einem Instrument aber auch nicht zu tolerieren. Bis in die hohen Lagen hinweg ist alles gut zu erreichen. Keine Spur von Kopflastigkeit, der Bass hängt an meinem glatten Ledergurt immer leicht nach oben geneigt, wenn ich ihn nicht zu hoch ziehe bleibt er eigentlich so hängen, wie man ihn los lässt.
Der Body ist sehr bequem für den Arm, da er sehr rundlich wirkt im Vergleich zu vielen anderen Bässen. Speziell der Stingray wirkt wie eine Holzplatte dagegen. Die kurze Nase unten könnte einigen zu knapp sein, der Bass neigt schon dazu vom Schoß zu rutschen wenn man nicht aufpasst. Passiert dann doch nicht, aber vom Gefühl her ist das einfach etwas wenig.
Sehr gut finde ich die Kopfplatte, die sieht meiner Meinung nach einfach klasse aus. Kenne keinen Bass mit solch einer schicken. Music Man typisch sind die Mechaniken asymetrisch angebracht, drei oben, eine unten. Und die Form des Basses ist quasi beim Headstock weiter fort geführt worden. Zum Design kann man eher wenig schreiben finde ich, das sieht man dann auf den Fotos. Entweder man mag es, oder eben nicht. Ist aber eben mit viel Liebe zum Detail gemacht worden. Selbst die Markierungen auf dem Griffbrett sind mit dem Bongo-typischen Halbkreis gemacht.
Ein weiteres Highlight ist der Truss Rod des Bongo, der wird so mittlerweile in allen Music Man Instrumenten verbaut. Man kann ihn mit jedem Werkzeug bedienen, das in die kleinen Löcher passt. Im Grunde dreht man also nicht eine Imbusschraube, sondern ein kleines Rädchen mit Löchern drin. Sehr praktisch wie ich finde.
Man kann, so lange man nicht die Saitenstärke wechselt, jedwege Saitenlagen Anpassung über dieses Rädchen machen. Das funktioniert bestens. Ich kenne sonst immer nur den Weg über die Sattel, und der ist deutlich frickeliger.
Die sogenannte Compensated Nut ist eine Nut aus Metall, die ein wenig eingefräst ist und es wirklich deutlich leichter macht, die Oktavreinheit einzustellen. Man wird es auf dem Foto am besten sehen können schätze ich. Keine große Sache, aber mit großem Effekt.
Die Mechaniken sind teilweise etwas schwergängig, lassen sich aber sehr exakt justieren und halten die Stimmung unglaublich gut. Einziger Vergleich ist hier mal wieder beim Squier, der Unterschied ist enorm. Den stimme ich locker drei mal so oft nach.
Elektronik:
Kommen wir zum Prunktstück des Bongo. MM baut im Grunde nur noch rein aktive Bässe, mal ein paar Spezialmodell ausgenommen. Der Bass hat einen 4-Band EQ, die Pickups lassen sich natürlich per Balance Regler einstellen. Insgesamt hat der Bongo vier Potis, zwei davon stacked. Einmal Volume, dann Balance für die zwei Pickups, einen für low/high Mids und einen für Treble und Bass. Die funktionieren ganz hervorragend, man kann butterweich Lautstärke/Ton damit regeln. Bei einigen anderen Bässen hatte ich immer ein wenig das Gefühl, das die Endbereiche sehr stark verändert haben, der Bereich von 9-15 Uhr dagegen in winzigen Schritten, was es nicht unbedingt leicht gemacht hat, Intuitiv ohne viel zu drehen die richtige Einstellung zu finden. Die Potis beim Bongo regeln sehr gleichmäßig.
Über die legendären Music Man Pickups muss man glaube ich nicht viele Worte verlieren. Beim Bongo sitzt der MM Humbucker an ziemlich der gleichen Stelle wie ihn der Stingray auch hat. Meiner Meinung nach klingen die beiden Instrumente aber schon deutlich anders. Aber naja, wer Stingray Sound sucht, kauft dann wohl besser einen Stingray. Der Humbucker hat enormen Druck und kann sehr metallisch klingen, speziell wenn man auch noch kurz vorm Steg anschlägt.
Der Single Coil am Hals brummt wie alle SCs wenn er mit Interferenzen zu tun hat. Vom Klang her deutlich wärmer als der Humbucker, was maßgeblich an der Position liegt. Hier fehlen mir nun ganz klar die Vergleiche, am besten reinhören und selbst ein Bild machen.
Auf jeden Fall braucht man sich bei einem MM Bass keine Gedanken über das Aufrüsten von Pickups zu machen, denke viel besser geht es nicht. Mal den Fall ausgenommen das man einen gänzlich anderen Sound sucht.
Man liest oft, das man den Amp immer neutral stellen sollte und alle nötigen Änderungen am Bongo selbst durchführen sollte (Ed Friedland zb), da der Preamp tatsächlich so gut und Vielseitig ist. Das würde ich auch als hauptsächlichen Vorteil sehen beim Bongo, seine Vielseitigkeit. Die Höhen kann man leider nicht so extrem heraus drehen wie zb beim Jazz Bass, wenn da die Tonblende zu ist hat man spontan das Gefühl man hat auf Flatwound Saiten gewechselt. So stark kann der Bongo das nicht, allerdings gehen hier auch nicht alle Brillianzen und Konturen flöten.
Bass und vor allem die Tiefmitten lassen sich sehr nett boosten mit dem Amp, so sollte das auch sein bei einem aktiven Instrument. Ich werde versuchen in den Soundfiles ein wenig herumzudrehen eventuell kommt ja ein bischen was an als Eindruck. Leider fürchte ich macht mein fieser Bluecab Amp mir da einen Strich durch die Rechnung.
Befeuert wird der Preamp des Basses durch zwei 9V Blöcke. Die Fächer dafür erinnern an Schnellademagazine für eine Pistole, sehr nett gemacht. Auch keine Probleme mit irgendwelchen Steckern oder so. Einfach aufmachen, 9V rausfallen lassen, neuen reinstecken, zuklappen. Sehr gut.
Sound & Bespielbarkeit:
Ich verzichte hier einfach mal auf seltsame Begriffe wie Knurr, glockig oder sonstwas. Den Sound eines Bass kann man meiner Meinung nach mit Worten schlecht beschreiben, ich finde selbst Soundfiles sind ein sehr schlechtes Mittel um sich ein Bild davon zu machen. Es klingt halt doch alles anders als in Natura, und Amp/Cab haben ja auch einen sehr großen Einfluß auf das Endprodukt Sound.
Eine Sache ist definitv erwähnenswert. Der Bass ist sehr offen? Schwer zu beschreiben. Man hat das Gefühl jede Berührung kommt ungefiltert aus den Boxen. Das Phänomen gibt es im Grunde bei jedem aktiven Bass, aber der Bongo ist da wie ich finde noch eine Spur extremer. Das kommt mir als Anfänger erstmal nicht wirklich entgegen, allerdings merke ich da die vielen Fehler die ich mache noch extremer, vielleicht kommt mir das mal zu Gute. Derzeit schranzt es schon gerne mal extrem wenn man mal mit den Fingern abrutscht, oder beim Sliden. Dafür reagiert das Teil auch sehr schön darauf, wie man denn anschlägt. Man kann den Ton sehr schön variieren. Für mich derzeit noch eher Nachteil als Vorteil auf dem Squier konnte ich einfacher sorglos drauflos zupfen.
Das führt auch dazu, das es relativ deutliche Fretnoise gibt beim Spielen, aber das scheint auch eine typische Eigenart der Music Mans zu sein.
Der Bass hat sehr schöne Obertöne. Nicht nur beim Stimmen hilfreich mag auch eher an den Saiten liegen, keine Ahnung.
Die Bespielbarkeit ist sehr gut. Der Hals gehört eher zur Jazz bzw Soundgear Klasse als zur Stringray/Preci Fraktion, ist also schlank und die Hände gleiten sehr schön über den Hals. Ich habe auf dem Bass deutlich weniger Probleme mit Knarzen (wenn ich den Fret nicht fest genug greife oder so), die Töne lassen sich einfach bequemer greifen. Der verzeiht es auch eher wenn man nicht so unmittelbar hinter dem Bundstäbchen greift, da kann man auch recht unproblematisch mittig greifen, ohne viel Kraft einsetzen zu müssen. Trotz ähnlicher Saitenlage ist der Unterschied zum Squier erheblich. Wenn ich die beiden direkt nacheinander spiele ist es sehr deutlich.
Und: der Bass ist leicht, wirkt sehr handlich.
An den beiden Pickups kann man hervorragend den Daumen ankern, denn die sind echt klobig. Durch die großen Beulen an den Verschraubungen kann man blind immer leicht wieder an die gleiche Stelle finden. Der Sound vor oder hinter einer solchen Verschraubung angeschlagen ändernt sich schon sehr spürbar.
Pro/Contra:
- eigenwillige Optik
- scheint anfällig zu sein für Dings & Dongs
- Spielgeräusche werden ziemlich stark durchgereicht
- Seltsam unsicherer Halt auf dem Schoß. Mag auch an meinem Schoß liegen
- Gilt nur für Stealth Finish: Staubt furchtbar schnell ein.
- Single Coil brummt (wenn er denn aufgedreht ist)
+ eigenwillige Optik, konsequentes Design
+ Vielseitig im Klang
+ sehr leicht einzustellen, Oktavreinheit ist ein Selbstläufer
+ Mechaniken halten die Stimmung sehr gut
+ gute Bespielbarkeit
+ druckvolle Pickups
+ bequem für den rechten Arm, Pickups sind klasse Daumenstützen
+ sehr gute Technik für die 9V Batterien
+ schwärzer wird ein Bass nicht!
Fazit:
Ich bin absolut zufrieden. Das Teil ist ein echtes Original, es gibt auf jeden Fall Reaktionen darauf, sicher nicht immer positiv . Das Ding hat jedenfalls Charakter.
Die Verarbeitung und die grundsätzlichen Features sind über jeden Zweifel erhaben. Über den Sound lässt sich schwer streiten. Wie viele von den eher vielseitigen Bässen sagt man auch dem Bongo fehlenden Charakterklang nach. Ich denke das liegt eben auch daran, das der Bass halt nicht nur den einen Klang kann, siehe Stingray.
Und Mattschwarz ist einfach ein sehr geiles Finish, und man sieht es auch sehr sehr selten. Ich hätte zwar noch gerne ein mattschwarzes Griffbrett gehabt, aber das geht ja nicht so ohne weiteres. Ebenholz hätte ja noch einen sehr anderen Klang gehabt.
Soundbeispiele:
Es folgen gleich einige mehr oder weniger klägliche Versuche das Potential des Basses in Form von Soundfiles zu zeigen. Mit Plek spielen kann ich garnicht, ich hämmer also einfach mal ein wenig in die Saiten slappen oder sowas geht erst recht nicht. Hab den Bass schon gehört, und obwohl der Slapper meinte er hätte etwas wenig Platz zwischen Pickup und Griffbrett klang das doch sehr geil. Extrem fett. Ich reiche später noch Flatwound Soundfiles nach. Die hier sind mit den Slinkys gemacht, die im Auslieferungszustand drauf waren.
Ed Friedland zeigt in dem Link unten dann wie das Teil mit ordentlichem Rig und Skillz klingt.
Setup: Warwick Bluecab 15, per Kabel aus dem Kopfhörer Ausgang zur PC Soundkarte. Alle Regler am Cab auf 12 Uhr. Alle Tonregler am Bass auch neutral.
Ist das erste mal das ich was recorde, und ich bin schon ein wenig entsetzt. Ich werde das häufiger machen, so erkennt man schon deutlich besser seine eigenen Fehler.
Hinweis: Die Soundfiles klingen alle sehr mies von der Qualität her, ich hab keine Idee warum. Über dieses Creative Programm klang alles ok, im Media Player wirklich finster.
Ich versuche morgen bessere reinzustellen.
Die waren einfach zu mies von der Quali her. Ich reiche vernünftige hoffentlich schnell nach!
Dropped-D Plucking:
Dropped-D Plek:
Plucking:
Plek:
Was man mit den EQ so anstellen kann sieht man sich besser in dem Video unten an.
Hier sieht man mal jemanden mit dem Teil, der auch spielen kann. Ist zwar ein 6-String, aber sonst die gleiche Konfiguration. Der Ton ist dem von meinem sehr ähnlich wenn er über eine gute Anlage gespielt wird.
http://www.youtube.com/watch?v=lS0mQDmQzAs
Bilder:
Bongo:
Body:
Truss Rod Stellrad:
Headstock und Compensated Nut:
Batteriefach:
Potis:
Headstock von hinten:
Der Bass:
Liebe auf den ersten Blick kann man da nur sagen. Vermutlich gibt es bei dem Teil auch nicht allzu viele Reaktionen zwischen Geil! und Igitt/Klodeckel, was ich soweit aber gut finde. Immerhin polarisiert der Bass und erregt so oder so die Gemüter.
Das ist er also, mein erster Bass. Ich habe eine Weile auf einem geliehenen Squier P-Bass gespielt. Die Entscheidung, weiter Bass zu spielen fiel sehr schnell, und ich bin auf Anraten meines Basslehrers, des Kumpels der mir den Squier geliehen hatte und nicht zuletzt auch wegen den Usern hier im Musiker-Board in den Laden gefahren und habe die unterschiedlichsten Modelle angespielt. Der richtige Bass würde sich schon von selbst zu erkennen geben, und das hat er dann auch getan. Also ein paar Monate von Himbeerbonbons und Wasser gelebt, und zugeschlagen.
Der Kauf ist nun zwei Monate her. Bitte also beim Überfliegen im Kopf behalten: Ich bin noch immer ziemlicher Anfänger, ich habe nicht so viele Vergleichsmöglichkeiten, Euphorie ist noch da wenn auch nicht mehr so blind wie zu Beginn
Features:
- 24 Jumbo Frets, 34 Mensur
- Rosewood Fretboard, Hals aus Maple
- Body aus Basswood / Linde
- MM Compensated Nut
- MM Humbucker am Steg, MM Singlecoil am Hals (Neodymium)
- Gewicht etwa 3,8kg
- 4 Saiten (.45, .65, .80, .100)
- MM Truss Rod
Übersicht & Verarbeitung:
Der Bass ist komplett in Mattschwarz. Die Bridge, die Mechaniken, selbst die Polepieces von den Pickups und die Gurtaufhängungen, alles in Mattschwarz. Sieht in echt sehr edel aus, das geben die Fotos nur bedingt wieder. Die Saiten sind erstmal nicht schwarz, das Griffbrett ist typisch Palisander dunkelbraun und der Schriftzug auf dem Headstock in weiß das sind die einzigen Farbtupfer. Es hat aber auch seinen Nachteil. Jeder, der ein schwarzes Auto hat, kennt das Problem. Das Teil sieht einfach sehr schnell schmutzig aus bzw staubig. Hat aber auch zum Vorteil das man ihn regelmässig pflegt, also ich jedendfalls.
Die Lackierung ist leider nicht unverwüstlich, aber auch nicht auffallend empfindlich. Was nicht wirklich hilft ist der eher weiche Linde Korpus. Mir selbst ist noch nichts passiert, aber man liest häufiger davon, das der recht leicht Stößen nachgibt.
Der Hals ist sportlich schlank und fühlt sich trotz der Lackierung sehr nach Holz an, ist schwer zu beschreiben. Fühlt sich jedenfalls deutlich mehr nach Holz an als der Squier Hals. Die Bünde sind super abgerichtet, alles absolut passgenau verarbeitet. Alles andere wäre bei solch einem Instrument aber auch nicht zu tolerieren. Bis in die hohen Lagen hinweg ist alles gut zu erreichen. Keine Spur von Kopflastigkeit, der Bass hängt an meinem glatten Ledergurt immer leicht nach oben geneigt, wenn ich ihn nicht zu hoch ziehe bleibt er eigentlich so hängen, wie man ihn los lässt.
Der Body ist sehr bequem für den Arm, da er sehr rundlich wirkt im Vergleich zu vielen anderen Bässen. Speziell der Stingray wirkt wie eine Holzplatte dagegen. Die kurze Nase unten könnte einigen zu knapp sein, der Bass neigt schon dazu vom Schoß zu rutschen wenn man nicht aufpasst. Passiert dann doch nicht, aber vom Gefühl her ist das einfach etwas wenig.
Sehr gut finde ich die Kopfplatte, die sieht meiner Meinung nach einfach klasse aus. Kenne keinen Bass mit solch einer schicken. Music Man typisch sind die Mechaniken asymetrisch angebracht, drei oben, eine unten. Und die Form des Basses ist quasi beim Headstock weiter fort geführt worden. Zum Design kann man eher wenig schreiben finde ich, das sieht man dann auf den Fotos. Entweder man mag es, oder eben nicht. Ist aber eben mit viel Liebe zum Detail gemacht worden. Selbst die Markierungen auf dem Griffbrett sind mit dem Bongo-typischen Halbkreis gemacht.
Ein weiteres Highlight ist der Truss Rod des Bongo, der wird so mittlerweile in allen Music Man Instrumenten verbaut. Man kann ihn mit jedem Werkzeug bedienen, das in die kleinen Löcher passt. Im Grunde dreht man also nicht eine Imbusschraube, sondern ein kleines Rädchen mit Löchern drin. Sehr praktisch wie ich finde.
Man kann, so lange man nicht die Saitenstärke wechselt, jedwege Saitenlagen Anpassung über dieses Rädchen machen. Das funktioniert bestens. Ich kenne sonst immer nur den Weg über die Sattel, und der ist deutlich frickeliger.
Die sogenannte Compensated Nut ist eine Nut aus Metall, die ein wenig eingefräst ist und es wirklich deutlich leichter macht, die Oktavreinheit einzustellen. Man wird es auf dem Foto am besten sehen können schätze ich. Keine große Sache, aber mit großem Effekt.
Die Mechaniken sind teilweise etwas schwergängig, lassen sich aber sehr exakt justieren und halten die Stimmung unglaublich gut. Einziger Vergleich ist hier mal wieder beim Squier, der Unterschied ist enorm. Den stimme ich locker drei mal so oft nach.
Elektronik:
Kommen wir zum Prunktstück des Bongo. MM baut im Grunde nur noch rein aktive Bässe, mal ein paar Spezialmodell ausgenommen. Der Bass hat einen 4-Band EQ, die Pickups lassen sich natürlich per Balance Regler einstellen. Insgesamt hat der Bongo vier Potis, zwei davon stacked. Einmal Volume, dann Balance für die zwei Pickups, einen für low/high Mids und einen für Treble und Bass. Die funktionieren ganz hervorragend, man kann butterweich Lautstärke/Ton damit regeln. Bei einigen anderen Bässen hatte ich immer ein wenig das Gefühl, das die Endbereiche sehr stark verändert haben, der Bereich von 9-15 Uhr dagegen in winzigen Schritten, was es nicht unbedingt leicht gemacht hat, Intuitiv ohne viel zu drehen die richtige Einstellung zu finden. Die Potis beim Bongo regeln sehr gleichmäßig.
Über die legendären Music Man Pickups muss man glaube ich nicht viele Worte verlieren. Beim Bongo sitzt der MM Humbucker an ziemlich der gleichen Stelle wie ihn der Stingray auch hat. Meiner Meinung nach klingen die beiden Instrumente aber schon deutlich anders. Aber naja, wer Stingray Sound sucht, kauft dann wohl besser einen Stingray. Der Humbucker hat enormen Druck und kann sehr metallisch klingen, speziell wenn man auch noch kurz vorm Steg anschlägt.
Der Single Coil am Hals brummt wie alle SCs wenn er mit Interferenzen zu tun hat. Vom Klang her deutlich wärmer als der Humbucker, was maßgeblich an der Position liegt. Hier fehlen mir nun ganz klar die Vergleiche, am besten reinhören und selbst ein Bild machen.
Auf jeden Fall braucht man sich bei einem MM Bass keine Gedanken über das Aufrüsten von Pickups zu machen, denke viel besser geht es nicht. Mal den Fall ausgenommen das man einen gänzlich anderen Sound sucht.
Man liest oft, das man den Amp immer neutral stellen sollte und alle nötigen Änderungen am Bongo selbst durchführen sollte (Ed Friedland zb), da der Preamp tatsächlich so gut und Vielseitig ist. Das würde ich auch als hauptsächlichen Vorteil sehen beim Bongo, seine Vielseitigkeit. Die Höhen kann man leider nicht so extrem heraus drehen wie zb beim Jazz Bass, wenn da die Tonblende zu ist hat man spontan das Gefühl man hat auf Flatwound Saiten gewechselt. So stark kann der Bongo das nicht, allerdings gehen hier auch nicht alle Brillianzen und Konturen flöten.
Bass und vor allem die Tiefmitten lassen sich sehr nett boosten mit dem Amp, so sollte das auch sein bei einem aktiven Instrument. Ich werde versuchen in den Soundfiles ein wenig herumzudrehen eventuell kommt ja ein bischen was an als Eindruck. Leider fürchte ich macht mein fieser Bluecab Amp mir da einen Strich durch die Rechnung.
Befeuert wird der Preamp des Basses durch zwei 9V Blöcke. Die Fächer dafür erinnern an Schnellademagazine für eine Pistole, sehr nett gemacht. Auch keine Probleme mit irgendwelchen Steckern oder so. Einfach aufmachen, 9V rausfallen lassen, neuen reinstecken, zuklappen. Sehr gut.
Sound & Bespielbarkeit:
Ich verzichte hier einfach mal auf seltsame Begriffe wie Knurr, glockig oder sonstwas. Den Sound eines Bass kann man meiner Meinung nach mit Worten schlecht beschreiben, ich finde selbst Soundfiles sind ein sehr schlechtes Mittel um sich ein Bild davon zu machen. Es klingt halt doch alles anders als in Natura, und Amp/Cab haben ja auch einen sehr großen Einfluß auf das Endprodukt Sound.
Eine Sache ist definitv erwähnenswert. Der Bass ist sehr offen? Schwer zu beschreiben. Man hat das Gefühl jede Berührung kommt ungefiltert aus den Boxen. Das Phänomen gibt es im Grunde bei jedem aktiven Bass, aber der Bongo ist da wie ich finde noch eine Spur extremer. Das kommt mir als Anfänger erstmal nicht wirklich entgegen, allerdings merke ich da die vielen Fehler die ich mache noch extremer, vielleicht kommt mir das mal zu Gute. Derzeit schranzt es schon gerne mal extrem wenn man mal mit den Fingern abrutscht, oder beim Sliden. Dafür reagiert das Teil auch sehr schön darauf, wie man denn anschlägt. Man kann den Ton sehr schön variieren. Für mich derzeit noch eher Nachteil als Vorteil auf dem Squier konnte ich einfacher sorglos drauflos zupfen.
Das führt auch dazu, das es relativ deutliche Fretnoise gibt beim Spielen, aber das scheint auch eine typische Eigenart der Music Mans zu sein.
Der Bass hat sehr schöne Obertöne. Nicht nur beim Stimmen hilfreich mag auch eher an den Saiten liegen, keine Ahnung.
Die Bespielbarkeit ist sehr gut. Der Hals gehört eher zur Jazz bzw Soundgear Klasse als zur Stringray/Preci Fraktion, ist also schlank und die Hände gleiten sehr schön über den Hals. Ich habe auf dem Bass deutlich weniger Probleme mit Knarzen (wenn ich den Fret nicht fest genug greife oder so), die Töne lassen sich einfach bequemer greifen. Der verzeiht es auch eher wenn man nicht so unmittelbar hinter dem Bundstäbchen greift, da kann man auch recht unproblematisch mittig greifen, ohne viel Kraft einsetzen zu müssen. Trotz ähnlicher Saitenlage ist der Unterschied zum Squier erheblich. Wenn ich die beiden direkt nacheinander spiele ist es sehr deutlich.
Und: der Bass ist leicht, wirkt sehr handlich.
An den beiden Pickups kann man hervorragend den Daumen ankern, denn die sind echt klobig. Durch die großen Beulen an den Verschraubungen kann man blind immer leicht wieder an die gleiche Stelle finden. Der Sound vor oder hinter einer solchen Verschraubung angeschlagen ändernt sich schon sehr spürbar.
Pro/Contra:
- eigenwillige Optik
- scheint anfällig zu sein für Dings & Dongs
- Spielgeräusche werden ziemlich stark durchgereicht
- Seltsam unsicherer Halt auf dem Schoß. Mag auch an meinem Schoß liegen
- Gilt nur für Stealth Finish: Staubt furchtbar schnell ein.
- Single Coil brummt (wenn er denn aufgedreht ist)
+ eigenwillige Optik, konsequentes Design
+ Vielseitig im Klang
+ sehr leicht einzustellen, Oktavreinheit ist ein Selbstläufer
+ Mechaniken halten die Stimmung sehr gut
+ gute Bespielbarkeit
+ druckvolle Pickups
+ bequem für den rechten Arm, Pickups sind klasse Daumenstützen
+ sehr gute Technik für die 9V Batterien
+ schwärzer wird ein Bass nicht!
Fazit:
Ich bin absolut zufrieden. Das Teil ist ein echtes Original, es gibt auf jeden Fall Reaktionen darauf, sicher nicht immer positiv . Das Ding hat jedenfalls Charakter.
Die Verarbeitung und die grundsätzlichen Features sind über jeden Zweifel erhaben. Über den Sound lässt sich schwer streiten. Wie viele von den eher vielseitigen Bässen sagt man auch dem Bongo fehlenden Charakterklang nach. Ich denke das liegt eben auch daran, das der Bass halt nicht nur den einen Klang kann, siehe Stingray.
Und Mattschwarz ist einfach ein sehr geiles Finish, und man sieht es auch sehr sehr selten. Ich hätte zwar noch gerne ein mattschwarzes Griffbrett gehabt, aber das geht ja nicht so ohne weiteres. Ebenholz hätte ja noch einen sehr anderen Klang gehabt.
Soundbeispiele:
Es folgen gleich einige mehr oder weniger klägliche Versuche das Potential des Basses in Form von Soundfiles zu zeigen. Mit Plek spielen kann ich garnicht, ich hämmer also einfach mal ein wenig in die Saiten slappen oder sowas geht erst recht nicht. Hab den Bass schon gehört, und obwohl der Slapper meinte er hätte etwas wenig Platz zwischen Pickup und Griffbrett klang das doch sehr geil. Extrem fett. Ich reiche später noch Flatwound Soundfiles nach. Die hier sind mit den Slinkys gemacht, die im Auslieferungszustand drauf waren.
Ed Friedland zeigt in dem Link unten dann wie das Teil mit ordentlichem Rig und Skillz klingt.
Setup: Warwick Bluecab 15, per Kabel aus dem Kopfhörer Ausgang zur PC Soundkarte. Alle Regler am Cab auf 12 Uhr. Alle Tonregler am Bass auch neutral.
Ist das erste mal das ich was recorde, und ich bin schon ein wenig entsetzt. Ich werde das häufiger machen, so erkennt man schon deutlich besser seine eigenen Fehler.
Hinweis: Die Soundfiles klingen alle sehr mies von der Qualität her, ich hab keine Idee warum. Über dieses Creative Programm klang alles ok, im Media Player wirklich finster.
Ich versuche morgen bessere reinzustellen.
Die waren einfach zu mies von der Quali her. Ich reiche vernünftige hoffentlich schnell nach!
Dropped-D Plucking:
Dropped-D Plek:
Plucking:
Plek:
Was man mit den EQ so anstellen kann sieht man sich besser in dem Video unten an.
Hier sieht man mal jemanden mit dem Teil, der auch spielen kann. Ist zwar ein 6-String, aber sonst die gleiche Konfiguration. Der Ton ist dem von meinem sehr ähnlich wenn er über eine gute Anlage gespielt wird.
http://www.youtube.com/watch?v=lS0mQDmQzAs
Bilder:
Bongo:
Body:
Truss Rod Stellrad:
Headstock und Compensated Nut:
Batteriefach:
Potis:
Headstock von hinten:
- Eigenschaft