Kick Drum, Mikrofonierung, fetter Sound

Oh je, mit dem EQ wirst Du nicht so furchtbar weit kommen. Ich würde eher die tiefen Mitten rausnehmen. Das mit der Beschriftung finde ich nicht so wichtig. Lieber die Ohren benutzen.
 
hat den jemand von euch ne Aufnahme einer Bassdrum mit einem SM57 o.ä. parat? Würde das mal gern hören.
 
also bevor ich unsummen in mikros investiere und diese dann sinnlos durch die geografie schiebe um am ende trotzdem nur nem scheiss sound zu bekommen (oft genug miterlebt) würd ich mich als aller erstes mit der bassdrum selbst befassen. anständige felle, g'scheit stimmen, die altkleidersammlung raus nehmen und statt dessen sinnvoll und zweckorientiert abdämpfen.

das hat den vorteil dass es mir zu einem geissen grad egal sein kann ob das mikro das jetzt dran steht von shure oder von neumann ist, weils immer gut klingen wird.
als echter profi musst du natürlich mindestens 3 mikrofone für die bassdrum verwenden und dich möglichst genau an die anweisungen aus internet foren halten, die von leuten gepostet wurden die weder dein drumset noch deinen raum jemals in ihrem leben gehört haben... sonst könnt's ja jeder :rolleyes:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
hallo erstmal

da ich hier ganz frisch angemeldet bin möchte ich am anfang nicht gleich große töne spucken :D dennoch würde ich meine erfahrung als schlagzeuger und tontchniker (wenn auch kein vollprofi) an all die weitergeben die sich mit dieser materie noch nicht so doll befasst haben.
vielleicht einige worte zum instrument selbst und dann zu der technik bzw. mikrofonen und ihrer positionierung.

wie ihr wisst ist so etwas nicht mit 3 sätzen erklärt. sorry wegen dem langen text!
:D

apropo mikrofone. wer mal grundlegend alles über mikrofone nachschlagen möchte, dem kann ich das buch "mikrofonpraxis" von norbert pawera empfehlen.


als reiner musiker kann ich nur sagen, dass ein sauber gestimmtes drumset das mass aller dinge ist, um am ende einen wirklich guten bis sehr guten (ich meine nicht mit technik aufgeblasenen) sound zu erzielen.
wie mich aber meine erfahrung gelehrt hat, machen sich von 10 schlagzeugern höchstens 3 die mühe ihr set in schuß bzw. in stimmung zu halten. traurig, traurig, wo doch die gitarristen ständig an ihrem stimmgerät drehen ;)
nur ansatzweise gute felle kosten gleich mal 100-150€ der satz. bei täglicher abnützung ist der satz innerhalb weniger wochen hin. dieser punkt ist also nicht zu verachten.
wie ihr sicher auch wisst hängt die soundqualität auch vom kesselmaterial und der verwendeten hardware ab. nicht jedes schlagzeug klingt gleich. auch wenn es aus exakt dem gleichen material gefertigt wurde und die kessel gleich viel lagen holz aufweisen.
übrigens, abgespielte bzw. eingerissene drumsticks wirken sich auch auf die stimmung des drumsets aus!
um es wegen der stimmerei auf den punkt zu bringen:
grundlegend ist ein schlagzeug so stimmbar (ohne zuhilfenahme von dämpfungsringen, ausgenommen die bassdrum) das für die abnahme kein gate, kein compressor usw. nötig ist.
so viel erstmal zum thema drumtuning.


zum thema technik bzw. mikrofonie kann ich so viel sagen:
heute ist technisch so viel möglich, (wobei diese auch keine wunder vollbringen kann) dass selbst die abgespieltesten felle irgend einen "pfurtz" von sich geben und es aus der PA vorne herausbebt.
doch stellt sich mir als techniker die frage, welchen sound möchte ich denn machen?
wenn bestimmte frequenzen fehlen, (und das tun sie bei abgespielten fellen) dann kann auch ein mischpult um die 500000€ nichts dagegen ausrichten.
was man technisch machen kann ist die sache "auf zu blasen" wie es doch so schön gesagt wird. dann tut es am ende auch ein absolut runterraddiertes fell. doch klangwärme=0, transparenz=0, sustain=0
am ende bleibt nicht viel über was noch klingen kann. da läßt in der regel der tontechniker die katze aus dem sack. gate/kompressor und effektgerät sind hier an der absoluten tagesordnung, um der toten trommel einen hauch von leben zu verleihen.

bei den mikrofonen ist es jetzt nicht gar so schlimm wie bei den fellen. dennoch gibt es hier natürlich unterschiede.
ein drummikrofon um die 60-70€ z.b. für toms und snare tut es in der regel alle mal. daraus kann man anfangs schon eine menge daraus machen.
doch natürlich kann man ein produkt der unteren preisklasse mit einem mikrofon der mittleren oder gar der oberklasse sagen wir 250€ aufwärts nicht ganz vergleichen.
es stellt sich letzten endes immer die frage, was kann/möchte ich ausgeben UND welchen sound möchte/kann ich damit machen!?
die positionierung des mikrofons und vor allem in berücksichtigung seiner eigenschaften ist in jeder hinsicht wichtig!

um einfach einige mikrofone zu nennen mit denen ich persönlich seid jahren arbeite, wo irgend wo das preis-leistungsverhältnis stimmt und über die ich an dieser stelle nichts negatives berichten kann. es haben alle ihre vor und nachteile bezüglich der handhabung.
von richtig teueren großmembranmikrofonen habe ich an dieser stelle abstand gehalten, da diese meiner meinung nach für normalsterbliche nicht erschwinglich und für den alltäglichen liveeinsatz nicht unbedingt nötig sind.

bassdrum:
shure beta91, beta52
audix D4, D6
AKG D112
beyerdynamic opus 99

bei den bassdrum mikrofonen muß man unterscheiden zwischen kondensator (grenzfläche) und dynamisch.
während die grenzfläche "einfach" in den kessel gelegt wird erfordert die positionierung eines dynamischen mikrfons mehr aufmerksamkeit.
wobei an dieser stelle gesagt sein sollte, dass ein grenzflächenmikrofon nicht immer gleich klingt! es macht schon einen unterschied, ob man es richtung resonanz- bzw. schlagfell richtet. doch dieser effekt ist bei dynamichen mikrofonen weitaus größer!
grob gesagt:
je weiter man das dynamische mikrofon in das innere der bassdrum positioniert, desto weniger volumen erhält man. ich sage mal, "das runde und der bums fehlen etwas"
je weiter man es zur schlagfell mitte, sprich schlägel richtet, desto mehr klick oder schmatz erhält man.
je weiter man es an den rand des schlagfells richtet, deso mehr wärme erhält man.
natürlich sind diese ergebnise vom anderen rest der bassdrum anhängig. sprich kesselgröße, kesseldämmung, holzart, felleigenschaften, fellstimmung, die art des schlägels ist ebenfalls nicht zu unterschätzen.
oben drauf läßt sich zusätzlich über das mischpult einiges rein/rausdrehen um hier und da
ein noch besseres ergebnis zu erzielen, trotz vielleicht etwas ungünstiger mikofonposition.


snare:
sennheiser e606 und 906
shure sm57, beta57, beta98 d/s

bei der positionierung gibt wie bei der bassdrum mehrere varianten.
sehr viele techniker nehmen die snare von oben (top) ab.
einige ziehen die doppelabnahme von oben und unten (tom und bottom) vor.
dies läßt dem techniker mehr möglichkeiten zu, 1. die snare optimal ab zu nehmen und 2. dadruch einen noch besseren oder auch ich sage mal individuelleren sound zu machen.
das mikrofon wird in der regel zwischen hihat und der ersten tom in einem winkel von 25-45° positioniert.
die ausrichtung zur fellmitte bringt einen stärkeren tiefenanteil während die ausrichtung zum fellrand einen höhenbetonten sound liefert.
durch die zusätzliche abnahme von unten erreicht man einen chrisperen snaresound, da sich hier der snareteppich in den vordergrund schiebt.
das bekannteste und oft auftretendes problem bei der abnahme der snare ist das übersprechen der hihat.
dieses problem läßt sich meiner meinung nach nur durch gute positionierung des mikrofouns UND die verwendung von nieren bzw. hypernieren mikrofonen lösen.


toms:
sennheiser e604, e606, e904, e906
shure beta98 d/s, sm57
beyerdynamic opus 62 ,67, 87, 88

hier gilt die gleiche positionstechnik wie bei der snare, wobei man die toms "eigentlich nicht doppelt (top und bottom) abnimmt.
mit eigentlich meine ich nicht das es niemanden gibt der so etwas macht :D habe schon alles gesehen.


HH:
AKG C430, C1000, C391
beyerdynamic mce 530, opus 83
sennheiser e614
audix adx51

die hihat wird in der regel auch "nur" von oben abgenommen.
ein guter abnahmepunkt liegt irgend wo zwischen der beckenmitte und dem beckenrand. in einer höhe von 10-15cm über dem oberen becken.
bei wem z.b. die snare, die tom oder etwas anderes um die hihat herum auf das mikro überspricht, der kann/sollte das mikrofon etwas von der störquelle wegneigen.


overhead:
AKG C430, C1000, C391
beyerdynamic mce 530, opus 83
sennheiser e614
audix adx51

über die abnahme der becken könnte man ganze seiten füllen doch ich versuche mich mal aufs wesentliche zu beschränken.
die abnahme der becken ist so umstritten wie die wahl der mikrofone selbst.
ich persönlich habe jahrelang die becken stets von oben abgenommen, um nicht nur die becken sondern auch das allgemeine klangbild eines drumsets mit auf die PA zu bekommen. was letzten endes aber (meiner meinung nach) totaler blödsinn ist. es sei denn ich muß mich beim schlagzeug auf 2-3 mikrofone beschränken UND der schkagzeuger spielt einen derart großen bzw. ungünstig positionierten beckensatz, dass sich eine andere abnahmelösung nicht bewerkstelligen läßt!
die trommeln an sich sind ja in der regel eh immer einzeln abgenommen. wozu also über die overheadmikrofone nochmal das "ganze" set druberschicken?
zugegeben, die becken stehen was es die lautstärke angeht bei einer overheadabnahme klar im vordergrund, doch wozu nochmals den ganzen käse abnehmen, wenn ich ihn eh schon drauf habe. und zwar so drauf habe wie ich ihn tatsächlich brauche.
daher nehme ich persönlich seid einiger zeit immer wenn es der set- bzw. der beckenaufbau des schlagzeugers zuläßt die becken von unten ab.
der sound an sich ist exakt der gleiche. ich würde sogar einen schritt weiter gehen und sagen, dass er noch besser zu deffinieren ist, da auf den overheadmikrofonen nur die overheads drauf sind und nix anderes.
bei einer guten mikrofonpositionierung gibt es auch kein übersprechen von den toms oder der hihat usw.
diese art der abnahme ist ja nichts neues, doch praktiziert wird sie (leider) nur sehr selten.
einen angenehmen nebeneffekt bringt das cleane overhead-mikrofonbild des schlagzeugs.
keine mikrofone die dem drummer unangenehm im gesicht hängen....

wer trotzdem die becken von oben abnehmen möchte hier einige positionierungsempfehlungen:

je nach dem wie groß ein beckensatz ist bzw. wie er positioniert ist, wird er mit einem, meistens aber mit zwei oder gar drei mikrofonen abgenommen.
um sich bei üppigen beckensätzen bzw. einer sehr breiten beckenpositionierung das dritte mikrofon zu sparen, weichen viele techniker auf teuere großmembranmikrofone aus.
doch ich sehe an dieser stelle von einer solchen abnamhe ab, da nur die wenigsten tontechniker/musiker solch einen aufwand bezüglich der abnahme betreiben. ich meine so ein mikrofon will schließlich auch bezahlt werden!

bei der abnahme mit einem mikrofon ist darauf zu achten, dass das mikrofon möglichst die, ich sage mal ärmste beckenschallquelle abnimmt, die beim spiel untergeht.
mit nur einem mikrofon die kompletten overheads optimal ab zu nehmen ist nicht jeder mann sache. deswegen würde ich persönlich stets zu einer doppelabnahme raten. wobei die doppelaufnahme auch so ihre tücken mit sich bringt.
die größte gefahr der doppelabnahme (egal welches instrument) ist die sogenannte frequenzauslöschung.
aus diesem grund muß/sollte eines der signale am mischpult um 180° phasengedreht werden. sollte das verwendete mischpult dies nicht unterstützen (was bei den heutigen pulten eigentlich standard ist), dann kann die phase auch am mikrofonkabel selbst gedreht werden. doch von dieser lösung rate ich eher ab.
wer denkt beim abbau bzw. nächsten aufbau an das phasengedrehte kabel!?!
die mikrofone an sich können jeweils links und rechts auf das schlagzeug bzw. die becken zeigen. diese werden in einem abstand von 50-70cm über den becken positioniert.
der positionsabstand läßt sich nur schwer verallgemeinern, da jeder mikrofonhersteller andere angaben macht. doch sound ist ja schließlich geschmacksache!



Ride Becken:
AKG C430, C1000, C391
beyerdynamic mce 530, opus 83
sennheiser e614
audix adx51

da das ride becken im ganzen schlagzeug eine nicht unwesentliche rolle spielt, wird diesem ab und an besondere aufmerksamkeit bezüglich mikrofonierung geschenkt.
ob eine abnahme eines ride becken unbedingt nötig ist oder nicht liegt wohl im auge bzw. ihm ohr des betrachtes.
finanziell gesehen würde ich auf die liveabnahme eines ride becken verzichten. technisch gesehen schadet die zusätzliche abnahme nicht. ob man es dann braucht wird man beim sundcheck selbst feststellen....
ich persönlich bin bis heute ganz gut ohne die zusätzliche abnahme des ride becken ausgekommen. dies ist allerdings auch davon abhängig, wie der drummer seine becken bzw. sein set im allgemeinen spielt!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
ich persönlich habe jahrelang die becken stets von oben abgenommen, um nicht nur die becken sondern auch das allgemeine klangbild eines drumsets mit auf die PA zu bekommen. was letzten endes aber (meiner meinung nach) totaler blödsinn ist.


Du redest aber in Deinem ganze Beitrag eigentlich in erster Linie von Live und Beschallung, richtig?

Für Recording sieht die Welt an ein paar Stellen etwas anders aus.
Aber dass ein gutes Set, gut gestimmt und gut gespielt das Wichtigste sind ist natürlich universell richtig.
 
Hmm, leider habe ich keine Möglichkeit mit 2 Mikros aufzunehmen.

Und mit dem 3 Band EQ kann ich auch nicht tiefe und hohe Mitten regeln, sondern muss mich für eins von beiden entscheiden :redface:

Und dann noch dieser furchtbare Drehknopf... (siehe Bild im Anhang)
Bei den Mitten ist am linken Anschlag 150 Hz und am rechten 3,5 kHz. Soll man da raten, wo z.B. 2 kHz liegt? :confused: furchtbar...

Und was wäre wichtiger: Tiefe Mitten raus oder hohe Mitten rein?

Ich verzweifle hier echt...
Hört euch das hier doch mal an...
Die Bassdrum macht iwie nur "puff" :(


Wäre echt sehr dankbar für weitere Hilfe :)

Hi,

ein AKG D112 bringt keinen echten Tiefbass, den muss man schon ein wenig mit dem EQ aufpusten. Das Mikro war gut zu seiner Zeit (ich hatte es auch mal, und vor drei Wochen habe ich eine Band mit einem D112 an der BD abgemischt), aber der heutige Hörgeschmack hat sich geändert.

Ich würde Dir folgendes raten:
Du suchst einerseits Wumms im Tiefbassbereich, andererseits einen ordentlichen Anschlagsknack. Eins davon kannst Du Dir durch die Positionierung des Mikros betonen, das andere dann mit dem EQ am Pult.

Möglichkeit eins: Geht mit dem Mikro ganz nah ans Schlagfell (ca. 5 bis 10 cm Abstand) und ziele leicht am Auftreffpunkt des Schlegels vorbei. Das wird Dir ohne Ende Anschlagsknack geben (wenn's zuviel ist, etwas weiter zur Seite und weg vom Anschlagspunkt mit dem Mikro), aber die Bässe sind unterrepräsentiert. Die kannst Du dann am EQ zugeben (Bassregler nach und nach vorsichtig aufleiern). Die Tiefmitten (den Frequenzregler auf 150 oder leicht darüber stellen) eher deutlich absenken, und Höhen nach Belieben - Du verstärkst damit den Anschlagsknack weiter oder milderst ihn durch Runterdrehen der Höhen etwas ab.

Möglichkeit zwei: Du platzierst das Mikro in der Öffnung des Resonanzfells. Das gibt eine Menge Wumms, bei schwachem Anschlagsknack. Wieder tiefe Mitten (150 bis 250 Hz, einfach suchen) herzhaft absenken, das können locker 6 bis 12 dB sein. Mit dem Höhenregler formst du den Anschlagknack heraus - also wahrscheinlich ordentlich aufdrehen, aber obacht, es könnte rauschen. Mit dem Bässeregler regels Du den Wumms.

Ich persönlich würde mit Methode eins beginnen, da diese tendenziell weniger rauschgefährdet ist (keine so starke Höhenanhebung erforderlich) und etwas mit der Position des Mikros experimentieren, um Wumms und Knack weiter auszubalancieren.

Die Soundchecks zu den ersten Aufnahmen können endlos dauern, aber Du lernst viel dabei über Dein Set, die verwendeten Mikros und den Umgang mit dem EQ.

Viele Grüße
Jo
 
Du redest aber in Deinem ganze Beitrag eigentlich in erster Linie von Live und Beschallung, richtig?

Für Recording sieht die Welt an ein paar Stellen etwas anders aus.
Aber dass ein gutes Set, gut gestimmt und gut gespielt das Wichtigste sind ist natürlich universell richtig.


das ist richtig.
wobei im allgemeinen gesagt sein sollte, dass sich die positionierung der mikrofone am schlagzeug insb. an den trommeln selbst im live und recording einsatz in etwa gleichen.
ob man jetzt z.b. eine bassdrum mit einem oder gleich drei mikrofonen abnimmt ist eine andere geschichte.
allein die befestigungsmethode der mikrofonie ist im recordingbereich eine andere.
wieso und warum braucht man denke ich nicht extra erläutern.

in bezug auf die beckenabnahme ist im recordingbereich die obere abnahme natürlich pflicht!
 
um es wegen der stimmerei auf den punkt zu bringen:
grundlegend ist ein schlagzeug so stimmbar (ohne zuhilfenahme von dämpfungsringen, ausgenommen die bassdrum) das für die abnahme kein gate, kein compressor usw. nötig ist.



Also in dem Punkt würde ich dir jetzt mal wiedersprechen. Ob ich einen Kompressor brauche oder nicht hängt wohl in erster Linie von der Frage ab, was möchte ich mit meinem Kompressor erreichen? Nutze ich ihn weil der Drummer die Snare nicht mit jedem Schlag gleich laut spielt oder weil ich damit einen bestimmten Sound erreichen will?
Wenn mein Set jetzt gestimmt ist wie ne eins aber ich als Schlagzeuger trotzdem ne Null bin und es nicht auf die Reihe bekomme die Snare gleich laut zu spielen werde ich als Techniker wohl einen Kompressor drauf legen.

Und mit den Gates. Also ob mein Schlagzeug jetzt gut gestimmt ist oder nicht ich werde bei einem mikrofonierten Schlagzeug mit meinen 10 Kanälen immer Übersprechungen haben, egal ob das Drumset gestimmt ist oder nicht.

Ansonsten stimme ich dir schon zu, einem gut gestimmten Drumset mit gutem Drummer ist wesentlich einfacher ein guter Sound zu entlocken als andersrum. Trotzdem kann man trotzdem selbst aus einer Bassdrum die einfach so nur Puff macht mit entsprechend verbogenem EQ auch zu einem Bumm mit Schmatz verhelfen, das ist die Erfahrung die ich auf meinem Jobs (nicht als Tontechniker, so weit bin ich noch nicht, eher als Mikrofonierer und Patcher) gemacht habe.
Dazu muss ich aber auch sagen das ich mich aus einer großen Bandbreite an Mikrofonen entscheiden kann... Nehm ich heute Neumänner, C414 oder Schoepse als Overhead. Ok die Entscheidung liegt eh beim gebuchten Tontechniker.
 
Und mit den Gates. Also ob mein Schlagzeug jetzt gut gestimmt ist oder nicht ich werde bei einem mikrofonierten Schlagzeug mit meinen 10 Kanälen immer Übersprechungen haben, egal ob das Drumset gestimmt ist oder nicht.

Übersprechen ist _ein_ Grund, ein Gate zu benutzen.
Gängige Praxis ist es aber leider, die Hütte "irgendwie" zu stimmen (lies: "Felle drauf und vergessen") und dann vom Tonmenschen zu erwarten, dass er das schon mittels Gate und Kompressor irgendwie fett kriegen wird.
Gut, wenn man keine Zeit hat oder einfach kein brauchbares Set da ist, greife ich auch schon mal zum Gate - ansonsten erwarte ich ein gutes und gut gestimmtes Set, das bereits nur mikrofoniert so klingt, wie man es haben will.
Bei Rock heißt das: Keine 3 Jahre lang nachschwingenden Toms mit dickem "Wououououh" und ohne Attack.
Bekomme ich ein gut gestimmtes Set, klemme ich da je ein Beta 98 oder Pro35 an die Toms, mache den Kanal auf, nehme mittels EQ evtl. etwas Bauch weg und füge ein bischen Attack hinzu, pane das ganze und gut.
Fazit: Gutes Set, gute Mikros, gute Pa, leichte Summenkompression auf den Drums und alles wird gut, ohne dass ich ein einziges Gate brauchen würde.
 
Also in dem Punkt würde ich dir jetzt mal wiedersprechen. Ob ich einen Kompressor brauche oder nicht hängt wohl in erster Linie von der Frage ab, was möchte ich mit meinem Kompressor erreichen? Nutze ich ihn weil der Drummer die Snare nicht mit jedem Schlag gleich laut spielt oder weil ich damit einen bestimmten Sound erreichen will?
Wenn mein Set jetzt gestimmt ist wie ne eins aber ich als Schlagzeuger trotzdem ne Null bin und es nicht auf die Reihe bekomme die Snare gleich laut zu spielen werde ich als Techniker wohl einen Kompressor drauf legen.

Und mit den Gates. Also ob mein Schlagzeug jetzt gut gestimmt ist oder nicht ich werde bei einem mikrofonierten Schlagzeug mit meinen 10 Kanälen immer Übersprechungen haben, egal ob das Drumset gestimmt ist oder nicht.


in bezug auf kompressoren muß ich dir recht geben.
ich hatte "zum glück" immer das vergnügen drummer zu mischen die von ihrem handwerk etwas verstehen.
doch so gut sie im spiel selbst waren, solch große nieten waren sie im stimmen und in der pflege ihres instrumentes!


die sache mit den gates ist allerdings ein sehr delikates thema.
grob geschätzt würde ich mal sagen, dass von 100 drummern hächstens 15 in der lage sind ein drumset so zu stimmen wie es sich gehört.
und von 100 tontechnikern sind vielleicht 5 in der lage das input was sie vom schlagzeug bekommen wirklich ohne gate über die PA zu geben!
das größte problem beim schlagzeug in bezug auf die gates ist nicht ein mal das übersprechen. die produktpaletten der hersteller bieten doch wirklich mehr als genug unterschiedliche mikrofonie, damit dies kein großes problem meihr sein sollte! die richtige positionierung tut sein übriges.....
es ist eher das bassfeedback das den toms und ab und an mal der bassdrum zu schaffen macht.
doch ein schlauer FOH techniker macht sich schon vor dem aufbau der PA gedanken um solche probleme. (zumindest sollte er dies tun)
die spieldynamik des drummers wollen wir an dieser stelle auch nicht vergessen!

wie bereits einige beiträge zuvor geschrieben:
auch aus dem abgenudelstsn fell bringt ein halbwegs erfahrener FOH techniker irgend was brauchbares heraus.
nur dieses ergebnis kannst du mit einem "unbeschnittenen" schlagzeug in keinster weise vergeichen. wennst vor einer guten PA stehst und das schlagzeug nicht nur klingt sondern lebt, sowas vergisst nie wieder.
doch leider ist es halt oft so, dass manche ohne das zubehör gate/kompressor nicht herumkommen.
ich meine man hat auch nicht immer die möglichkeit große jobs zu beschallen bzw. zu spielen.
persönlich verabscheue ich gate/kompressor nicht, nur es ist durchaus möglich auch ohne beide komponenten zu mischen. das haben schließlich mehr als genug musiker und tontechniker bewiesen.
 
Eine gut gestimmte Trommel ist sicher sehr wichtig.
Mikrofon würde ich einfach ausprobieren. Viele Händler haben eine Geld zurück garantie.
Zum EQ: Ich ziehe die 400Hz komplett raus. Dadurch wird es sehr "luftig" und macht platz für andere Instrumente/Stimmen. Ca. 2kHz ein wenig boosten und zwischen 60 und 120 Hz suchen, wo der Satte Bass liegt und ganz nach Geschmack wummern lassen ;)
Noch ein Tipp: Falls Du die Möglichkeit hast einen Frequenzfilter zu setzen, dann bei 30 Hz für die Bassdrum und 50Hz für den E-Bass (falls vonhanden). Das hebt die beiden subjektiv unheimlich gut voneinander ab.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben