[Effekt] - Danelectro DSR-1 Spring King

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Vorgeschichte - Die Suche nach dem heiligen Gral

Wen nur der Test an sich interessiert, der kann diesen Teil überspringen, weil es hier nur darum geht, wie ich auf den Spring King als Effekt kam und meine persönliche Meinung, Erfahrung und Einstellung.

Bisher war ich von meinem Gitarrenverstärker mit einem eingebauten Federhall verwöhnt worden. Jetzt habe ich einen neuen Verstärker und der zählt keinen Halleffekt zu seinen Fähigkeiten. Da ich aber auf einen Hall nicht verzichten möchte, schaute ich mich nach einem separaten Effektgerät um. Gewohnheitsgemäß suchte ich bei Bodeneffektgeräten, dieses Rackding ist mir eher fremd, das gebe ich gerne zu. Diverse namhafte Hersteller bieten Hall/Reverb an. Die mag ich jetzt gar nicht alle aufzählen, weil die wohl bekannt sind und für mich eh nicht in Frage kamen. Boss zum Beispiel schied für mich direkt aus, weil es eben Boss ist. Ich weiß, viele schwören auf die Kisten, ich mag sie halt nicht.

Was mich an allen Kisten, die ich fand, störte, war, daß sie digital sind, denn am liebsten hätte ich einfach nur ein paar Federn in meine Effektschleife gehangen. Daß das nicht so einfach ist, weiß ich auch, ich habe Schaltpläne für Federhall gesehen und wieder weggelegt. Von Fender gab es wohl mal einen separaten Federhall (muß so ähnlich ausgesehen haben wie ein kleines Topteil), aber das gibt es nicht mehr. Also hatte ich mich schon mehr oder weniger damit abgefunden, den Holy Grail von Electro Harmonix mal anzuspielen. Mittlerweile weiß ich, daß es davon nicht den Holy Grail, sondern auch den Holier Grail und den Holiest Grail gibt. Von Electro Harmonix halte ich eine ganze Menge.

Hier im Forum stieß ich zufällig auf den Spring King von Danelectro. Es lebe die Suchfunktion. Menschen, die immer wieder darauf hinweisen, tun dies mit Recht :) An dem Spring King gefiel mir auf Anhieb, daß er analog funktioniert. Dazu las ich nie etwas Schlechtes über ihn. Testberichte in Musikfachzeitschriften waren ebenfalls positiv. Ich muß dazu sagen, daß ich auch bislang sehr gute Erfahrungen mit Danelectrogeräten gemacht habe. Ich habe jahrelang den Fab Tone gespielt, bis ich auf den Wasabi Distortion/Booster umgestiegen bin. Mein anderer Gitarrist spielt die drei anderen Original Effects (Dan-Echo, Cool Cat und Daddy O). Die Minieffekte von Danelectro waren meiner Meinung nach mehr ein Reinfall. Zu viel Plastik, zu viel kaputt, alleine von der Verarbeitung her halt nicht so toll. ich hatte mal den Hash Brown Flanger und bin dann auf den Small Stone umgestiegen, aber ich schweife ab. halten wir fest: Danelectro ist gut und meine Entscheidung fiel zugunsten des Spring King.

Der Name

Zugegeben, es gibt wenige Effektgeräte, die bescheuertere Namen haben als die von Danelectro. Spring King schießt wohl den Vogel ab. Will sagen, mit dem Namen kann ich mich immer noch nicht anfreunden. Ich überlege, das Ding anders zu nennen, aber davon später. Jedenfalls ist der Name abschreckend, das klingt so nach 60er Jahre Frühlingsflowerpop, was nicht gerade die von mir bevorzugte und praktizierte Musikrichtung ist. Die Bedeutung von Spring zu Frühling ist mir näher als die zu Feder. Wenn es wenigstens Spring Reverb hieß... mit zweitem Namen heißt er ja so. Wie er tatsächlich klingt, werde ich noch feststellen.

Das Gerät

Ich hatte den Spring King bestellt und er kam Dienstag an. Die Nachbarin, die das Paket angenommen hatte ("Wir Rentner haben ja Zeit"), übergab es mir abends. Die Verpackung ist wieder typisch Danelectro in einem stabilen, in Pastellfarben buntbedruckten Pappkarton.

Karton.jpg

Die dominierende Farbe ist türkis (die Wasabikartons sind da wirklich dezent). Verpackung ist eh egal. Deckel hoch,
Karton_offen.jpg

Luftpolsterfolie entfernt und ich kann nicht leugnen, daß mir ein "Ach du Scheiße" über die Lippen glitt. Es ist wirklich gelb. Glücklicherweise nicht dieses blasse Zitronengelb des Daddy O, wie ich nach Bildern im Internet befürchtet hatte. Die Farbe läßt sich mit einem Wort eindeutig beschrieben: Vanillepudding. Aber damit hört es nicht auf: die Unterseite (und die Regler nach zweitem Hinsehen auch) ist braun. Ein tiefes Schokoladenbraun natürlich. kennt ihr dieses Puddingzeug aus den Niederlanden mit Namen Vla ? Dann kennt ihr auch Dubbel-Vla und so sieht es aus. Wollte man es nach einem Lebensmittel benennen, so hieße es Dubbel-Vla. Ich möchte es Dubbel-Vla nennen.
Oberseite.jpg

Der Dubbel-Vla... äh... Spring King kommt in einem stabilen, schweren Metallgehäuse daher, das aus zwei Blechen besteht, das gelbe und das braune halt. Ein größeres Gehäuse gibt es für Effektgeräte aus dem Hause Danelectro meines Wissens nicht. Nur das Reel Echo ist genauso groß. Sobald du den Spring King aus der Packung hebst, stellst du fest, daß da echt Federn drin sind ! Der Spring King steht auf vier Gummifüßen, die an der Unterseite verschraubt sind.

Unterseite.jpg

An der Oberseite befinden sich drei Kunststoffdrehregler für Lautstärke, Klangfarbe und Hallintensität. Die Regler sind stufenlos und leicht regelbar. Etwas seltsam fand ich, daß sich die Regler über den Markierungsbereich hinaus drehen lassen.
Regler.jpg

Rechts von den Reglern ist die Betriebsdiode und darunter der Fußschalter, der den Effekt ein- und ausschaltet. Der Fußschalter ist der gleiche wie in den Original Effects und läßt sich bequem treten. Die Kiste gibt auch nicht nach, wenn man drauf tritt. Links von dem Fußschalter wiederum ist das ebenfalls braune ovalförmige Kickpad. Mit diesem soll der Effekt einer an die Gehäusewand schlagenden Feder erzielt werden. Laut Bedienungsanleitung um Schlagzeuger zu erschrecken. Ich bin gespannt.

Die Anschlüsse

Einfacher geht es wirklich nicht.

anschluesse.jpg

Auf der Rückseite befindet sich genau mittig der Anschluß für ein Netzgerät. Die Standardhohlsteckerbuchse für Stecker mit einem Innendurchmesser von 21, mm und Außendurchmesser von 5,5 mm, minus innen. Der Netzstecker sitzt sehr stramm in der Buchse. Das gefällt. Rechts und links davon sind die Anschlüsse für 6,3 mm Monoklinkenstecker. Meine Neutrikklinken sitzen da fest drin. An der Unterseite sitzt in einer Aussparung im Metall eine Kunststoffabdeckklappe für das Batteriefach. Eine der originalen Danelectrobatterien wird gleich mitgeliefert.

Lieferumfang

Zum Lieferumfang gehören außer dem Spring King selber und der Batterie eine Garantiekarte von Danelectro und eine Bedienungsanleitung in Form einer einseitig bedruckten DIA A4 Seite. Der obligatorische Danelectroaufkleber fehlt.

Zubehoer.jpg


Batteriefach.jpg


Die Testvorbereitung

Ich werde den Spring King mit meiner Hauptgitarre Ibanez SC 420 testen. Dazu benutze ich Klotzkabel mit Neutrikklinken. Das Originalnetzgerät von Danelectro DA-1 Zero Hum wird den Spring King mit Strom versorgen. Dieses hatte ich gleich mitbestellt. Marke hin oder her, die Netzgeräte von Danelectro sind die besten, die mir bisher untergekommen sind. Da brummt wirklich nichts. Ich benutze die auch für andere Effektgeräte. Zum Beispiel frißt mein Big Muff gar nichts anderes, der ist wirklich SEHR empfindlich. Der ist auch nicht für den Betrieb mit Steckernetzgeräten ausgelegt, aber das ist eine andere Geschichte. Dazu sind die Netzgeräte auch günstig (unter 10 EUR). Allerdings sind die auch recht groß.
Ich teste den Spring King an meiner Fender Hybridkombo (Roc Pro 700). Vor allem um den direkten Vergleich zwischen den beiden Federhalleffekten zu haben. Hier werde ich den Spring King als letzten Effekt in der Kette vor dem Amp nutzen.

Effekzkette.jpg


Der Test

Ein zaghafter Druck auf den Schalter und die Diode erwacht deutlich sichtbar zum Leben.

Diode.jpg

Verstärker einschalten und ich höre ein unbekanntes Brummen in 50 Hertz. Als ob ich vorhin noch voll des Lobes für den Zero Hum gewesen wäre. Ich entferne also den Netzstecker des Spring King und das Brummen verschwindet. Um Pointe vorwegzunehmen: das neue Netzgerät mußte ich in eine andere Steckdose stecken und kam somit meiner Gitarre zu nah. Das verursachte ein Brummen, sobald ich die Gitarre umschnallte, war alles in Ordnung, kein Grund zur Besorgnis. Der Spring King läuft mit dem Zero Hum gut und ohne Störgeräusche.

Ich drehe den Reverbregler auf neun und spiele einen Akkord. Ich weiß nicht, was ich erwartet habe, es klingt, wie eine Gitarre mit Hall. Klingt sogar gut. Gar nicht spektakulär, aber einfach wie eine Gitarre mit Hall.
Ich drehe am Lautstärkenregler und höre kaum einen Unterschied. Gleiches, wenn ich am Klangregler drehe. Der Reverbregler jedoch macht einen großen Raum auf, wenn man ihn bis zum Anschlag aufreißt. Für meinen Geschmack ist es zu viel.

Aber je weiter der Reverbregler aufgedreht ist, desto mehr Einfluß haben die beiden anderen Regler ! Der Lautstärkeregler macht den Hall deutlich lauter. Auf den Pegel des Gitarrensignal, das durch den Spring King fließt, hat der Regler keinen Einfluß, als man kann ihn nicht als Booster benutzen, aber der Hall wird lauter. In Extremstellung führt das meiner Meinung nach schon zu unnatürlichen aber ohne Zweifel sehr abgefahrenen Klängen. Man kann sogar erreichen, das sich der Hall (und nur der) zu einer pfeifenden Rückkopplung aufschaukelt. Das klingt wirklich interessant, wenn eine Rückkopplung von ganz weit weg kommt. Damit lassen sich bestimmt tolle Effekte erzielen. Ich brauche das nicht und finde es auch nicht so gut.

Der Toneregler ist auch wirksamer, je weiter der Reverb aufgedreht ist. Dann lassen sich richtig schrille Höhen zu mischen oder der Klang ist etwas düsterer.


Im Vergleich zu dem eingebauten Federhall des Fenders gewinnt der Spring King keinen Blumentopf. Ganz ehrlich, den kann er nicht ersetzen und daher war ich enttäuscht. Der eingebaute Hall klingt einfach nur nach, ganz neutral. Mir fiel etwas auf, als ich einzelne Töne anschlug und gleich wieder abdämpfte. Beim Fender hörst du die Töne einfach nachhallen. Beim Spring King ist dies anders, die Töne klingen so nach, als verfingen sie sich in der Spirale und kämen nicht so recht heraus. Ist schwierig zu beschrieben. Ein mehr stotterndes Nachhallen, es hat etwas von einem Delay, obwohl es mir nicht paßt, dieses Wort hier zu benutzen, denn es geht ja um Hall, wenn ich Delay möchte, besorge ich mir eines… Zurück zum Thema, der Fender klingt sauberer. Vielleicht ist es beim Spring King Absicht, schließlich soll der Hall klingen wie der, den man in den Verstärkern der 50 fand. Wie die genau klangen, weiß ich nicht. Wenn die so klangen, ist das einfach nicht mein Fall.

Ein paar Worte möchte ich auch kurz über das Kickpad verlieren. Hammereffekt ! Wenn man das Pad ein wenig antippt, hört man die Federn im Gehäuse wackeln. Das bringt es aber nicht so wirklich, tritt man dagegen richtig auf das Pad, peitschen die Federn geradezu gegen die Gehäusewand und es scheppert gewaltig. Das hätte nicht nur den Schlagzeuger erschreckt. Ich war selber etwas erschrocken. Allerdings bin ich über die tatsächliche Anwendung dieses Effektes etwas skeptisch. ich kann mir nicht vorstellen, daß man das in einem Lied.... doch, wenn ich genauer darüber nachdenke... ja, geht :) Ist dann halt experimentell.

In der Bedienung muß ich auch Abstriche machen. Tritt man zu feste auf den Schalter, wackeln die Federn natürlich auch ! Und das hört man, einerseits aus dem Gerät selber (ich war alleine im Proberaum) und andererseits aus dem Verstärker. Das kann stören und ich meine das muß auch nicht sein. Dagegen hilft, wenn man den Spring King in eine schaltbare Effektschleife einschleift und die Kiste auf den Verstärker stellt. Das hat auch den Vorteil, daß man das Gerät nicht schalten muß, es wäre ja immer an, nur die Effektschleife wird geschaltet. Das war auch mein Plan. Dafür spricht außerdem, daß man das Schalten hört, wenn man am Gerät umschaltet und dabei gerade spielt. Gut, man wird als Rhythmusgitarre im schönsten Schrammeln vielleicht nicht von jetzt auf gleich einen Hall zuschalten, aber dem Ledgitarristen mag dergleichen schon mal passieren und wenn ein Ton klingt, während man schaltet, hört man das eben. Das mag im Bandgefüge vieeleicht untergehen.

In der Effektschleife habe ich den Spring King auch benutzt. Machte so keinen Unterschied, weil ich den eingebauten Verzerrer nicht benutze. Allerdings weiß ich nicht genau, ob die Effektschleife in dem Fender seriell oder parallel ist. Ich meine sie ist parallel. In einer parallelen Effektschleife kann es zu Phasenauslöschung kommen, weil der Reverbregler wie ein Mixer oder Dry/Wet-Regler arbeitet und ich nicht weiß, ob der Spring King in der Extremposition 100 % wet ist.. Ich hatte bei meinem Aufbau keinerlei Probleme damit. Auf jeden Fall sollte die parallele Effektschleife am Verstärker regelbar sein. Mir wäre es sonst zu viel Hall.


Mein persönliches Fazit ist, daß ich mich wieder von der royal family trennen werde. Für mich ist der Spring von Danelectro nicht zu gebrauchen. Dennoch wollte ich diesen Bericht zu Ende bringen, dann war nicht alles umsonst. Ich werde doch weiter nach dem Heiligen Gral suchen und zwar wirklich. Mir wurde der Holier Grail von Electro Harmonix sehr sympathisch, den werde ich demnächst mal testen. Wenn mich die Muse küßt oder irgendwer sonst, schreibe ich über den Holier Grail auch noch einen Testbericht schreiben. In der Ausgabe von Gitarre und Bass 5/2003 gab es einen direkten Vergleichstest zwischen den beiden Geräten. Wenn den einer von auch hat und mir zukommen lassen könnte, wäre das echt toll.


Recht herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit !

Bis dann dann

Markus



Klangbeispiele:

1. Ein paar Töne, um einen Klangeindruck zu bekommen; zwischendurch wechsle ich den Tonabnehmer
2. Vergleich zwischen Spring King und dem Fender Federhall,in der Reihenfolge
3. Umschalten des Spring King
4. Spring King mit allen Reglern ganz aufgedreht
5. Kickpad
 
Eigenschaft
 
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Super Testbericht :great: schön gegliedert, gut geschrieben, tolle fotos und Klangbeispiele. Ich würd ma sagen, rein vom Aufbau gehts kaum besser :great: Das macht Spass zu lesen!
 
Vielen Dank ! War mein erster Testbericht hier. Für mich sind diese Berichte ein Grund dieses Forum zu besuchen. Es sollte viele davon geben und ich hatte gerade Zeit, Lust und den Anlaß dazu.

Danke nochmal !
 
Auch wenn ich eher ein Fan von ganz sauberem digitalem Reverb bin - tolles Review! Sehr schoen genau alles beschrieben. :)
 
Danke für die Blumen. Wie es aussieht, werde ich genauso bei sauberem digitalem Reverb landen :)
 
Ouh ja. Super Bericht!!

Es gab mal eine Zeit, da wollte ich mir das Teil kaufen. Aber deine Soundbeispiele haben noch einmal bestätigt, warum ich das Teil nicht mag.
Der Hall klingt (du beschreibst es, als verirre sich der Ton in der Feder, sehr nette Umschreibung) wie durch ganz viele Luftblasen im Wasser. Einfach nicht so fein und durchgehend. Eher hart, "hoppelig" und, naja, wie Luftblasen halt :D

Ich mag das ebenfalls nicht!
 
Danke. Wie du es beschreibst,klingt das auch treffend. Wofür hast du dich denn dann stattdessen entschieden ?
 
ah, geil. jetzt weiß ich wie ein effekt auf der the good the bad and the queen platte entstanden ist... (ich mein diesen kick-kram)
als würd man in den amp treten oder so.
geiles review übrigends! komm ich voll drauf rein, privat. und auch der jonny im avatarbild. geiles pferd. daher auch ne bewertung.
 
Vielen Dank ! Meinst du wirklich, daß das der Effekt ist ? Ich kann mir gut vorstellen, daß die echte Verstärker durch die Gegend werfen. Oder an den Federn selber zupfen... man weiß es nicht.

Der Jonny im Avatar bin wohl ich selber. Solang du von meinem Avatar sprachst.
 
ahah. ja. wie cool is das denn, ich dachte du wärst jonny greenwood ;)
dabei seh ich doch schon ziemlich so aus wie der. (beweisfotos gibts nicht)
und ja auf jeden fall ist der das. hab diese ominöse kiste schon bei nem live-video von denen gesehn und mich nur gewundert was der mit so'nem danelectro-ding will. hör dir mal den anfang von kingdom of doom an, dass ist echt 100% der effekt!

für alle die grade denken: "häh? wovon spricht der da?" gibts hier den song:
http://www.thegoodthebadandthequeen.com/index.php?ID=62&Name=Kingdom of Doom
 
Ja, ich bin es wirklich selber. Es ist übrigens nicht das erste Mal, das ich mit Jonny Greenwood verwechselt wurde. Glaub es oder nicht, es steht auf unserer myspace-Seite :)

Den Link habe ich auch besucht. Ich habe gehört, was du meinst. Dann gibt es also wirklich Menschen, die das Gerät und sogar live benutzen. Faszinierend...
 
Wunderbar gemacht - schön ausführlich und infomativ!
Womöglich hast du den Spring King jetzt auch auf meine Liste gesetzt ;).
Zumindest, falls ich mir in der nächsten Zeit einen neuen Amp hole, der keinen Hall besitzt (HK Duotone?)...
Das mit dem delayartigen Nachhall ist zwar nicht ganz so schön, aber mal schauen, wie andere Geräte da abschneiden werden.
 
Vielen Dank für das Lob. Freut mich, wenn du dir nach meinem Bericht den Spring King auch mal anhören willst. Das lohnt sich auf jeden fall, vielleicht sagt er dir ja zu. Doch ich empfehle, noch weitere Geräte auf die Liste zu setzen und zu vergleichen.
 
Also ich denke beim Spring King scheiden sich die Geister - es kommt sicher sehr darauf an, was man für Musik macht, welche Spieltechnik man hat und ganz einfach worauf man eben so steht. ich persönlich finde ihn wahnsinnig geil, gerade weil er eben nicht so sauber klingt sondern ein bissel alt, analog und dreckig. Und auch das Design finde ich großartig, den Namen übrigens ebenso.

Danelectro hat üblicherwiese ein klar abgegrenzte individuelle Zielgruppe, und bei all dem gängigen Einheitsbrei ist das gut so.

Das Kick-Pad ist übrigens auch cool und hervorragend in Songs einzusetzen, ohne das es unbedingt besonders experimentell klingen muß.

Wer auf Dick Dale, Calexico, Madrugada, etc. abfährt, dem kann ich den Spring King nur wärmstens empfehlen. Für Jazzer, Metaller, Alternativ-Rocker, etc. gilt: es gibt so viele günstige digitale Hall-Tretmienen, die in jedes Gigbag passen, warum also so viel Kohle für so einen rießigen Kasten ausgeben, der nicht mal einen vernünftigen sauberen Hall hinbekommt? :D
 
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Du bist der Beweis, daß sich am Spring King die Geister scheiden ;-) Wer mit dem Spring King seinen Sound gefunden hat, soll damit bitte glücklich werden. Es ist und bleibt eine Frage des Geschmacks, was einem gefällt und was nicht. Mir gefällt es eben nicht. Ich habe mir von dem Spring King, gerade weil es ein analoger Federhall ist, sehr viel mehr erwartet. Für mich ist die Meßlatte für einen Federhall eine Fenderkombo, mit der sich der Spring King messen muß und da schneidet er meiner Meinung nach nicht gut ab.

Das Design ist absolut in Ordnung und vor allem sehr gut umgesetzt, die Verarbeitung läßt nichts zu wünschen übrig. Ein Name ist letztendlich sowas von egal. Wenn es mir bei meinem Gitarrenequipment auf so etwas ankäme, wäre ich niemals an auch nur ein Gerät von Danelctro geraten. Bin aber immer wieder dort gelandet. Aus gutem Grund. Ich halte ein ganze Menge von Danelectro.

Ich glaube nicht, daß die genannten Banden einen Spring King für ihre Effekte benutzen. Dort wird man eher besagte Fenderkombos oder Vergleichbares vorfinden. Allerdings weiß ich es nicht genau, doch kann es mir nicht vorstellen.

Übrigens wo ich gerade mal wieder hier was schreibe: ich habe mittlerweile auch mal den Holier Grail von Electro Harmonix getestet. Ebenfalls eine riesige Kiste für noch viel mehr Kohle (der Spring King ist sogar vergleichsweise günstig). Wen das interessiert, der liest hier.

Mit besten Empfehlungen

Markus
 
Also erstmal tolles Review,

wollte nur mal eben meinen Senf dazu geben.

Habe mir lange überlegt, was meinem Sound fehlt und was ich will.......dann ists mir eingefallen (per Blitzschlag ins Hirn).....n geiler Federhall; Surf-style. Ich mache mit der Band Pop bis Rock ( eigene Songs).

So hab mich n bissl schlau gemacht. Als Referenz hatte ich den Accutronics Federhall in meinem Marshall DSL401 und den Federhall des HotRod Deluxe, den ich auch mal mein eigen nannte. Nur der vom Marshall ist mir nicht "hallig" genug und im Proberraum spiel ich nen Blackheart 5W Class A-Combo (ein kanal ohne master....aber toller amp, aber ohne hall!!)

So, hab mich dann informiert und, da die studentische Geldbörse immer leer ist hab ich dann beim T-Man erst mal den Springking geordert, wenn er nicht gefällt, dann geht er halt zurück.

Im vergleich zu den Digitalen konnte mich der Springking rein konzeptionell schon überzeugen, ohne ihn angespielt zu haben.

1) Preis ist super
2) Wieso Federhall digital simulieren, wenn man echte Federn nehmen kann?

So nun zum ersten Eindruck (kam nämlich heute morgen mit der Post an):

Verarbeitung super: Potis sind schön fest und nicht wackelig, gleiches gild für Klinkenbuchsen und Stromanschluss und Gehäuse.

Sound (am DSL401, mit ner gepimpten Epi LP - Häusel --> PUs, Knochensattel, bessere Potis, Bridge etc.): Also ich finde den Sound schweine geil. Ewig viel HAllreserven für meinen Geschmack, tolle flexibilität durch Tone-Regler. Der Sound klingt , finde ich besser als der Accutronics vom DSL und soweit ich mich erinnern kann auch besser als der vom HRD (!!!achtung: subjektiver Eindruck!!!!) Er klingt echt..."knallig" ist n gutes Wort. Das mit dem "Delay-mäßigen" Nachhallen erklärt sich dadurch, dass da tatsächlich ein leichtes Delay drauf ist (digital) :D
Der Sound ist halt extravagant, knallig und irgendwie leicht trashig :) So wie man es eben von den Aufnahmen der 50iger und 60er Surfband her kennt. Ob er mit nem Fender Tank mithalten kann, weiß ich nicht. Hab nie live einen gehört. Aber der Fender kostet auch über 600 Eier.
Also wer auf Oldschool-federhall mit Charakter und etwas "Trash" steht ist mit dem Springking bestimmt gut dran. Ich jedenfalls bin total aus dem Häuschen wie geil das Teil klingt. Hat meine hohen Erwartungen weit übertroffen. Freu mich schon den mit der Strat und dem BH5 im Proberaum auszuprobieren.

Wer allerdings eher auf Hallsounds der späten 70er bis heute steht....finger weglassen und so nen digitale Kiste holen. Das bringt der Springking wirklich nicht.

Ist also ein absolutes "One-Trick-Pony". Allerdings besteht der Trick halt dadrin, dass das kleine gelbe Pony an der Westküste der USA auf den größten Wellen surft :) Ich finde das ist n cooler Trick.

So und jetzt muss ich mal schnell noch n bissl über den Springking freuen gehen und fröhlich hüpfen :) Wollte nur mal meinen Subjektiven Senf dazu geben und euch zuspammen :great:

Ciao
 
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Hey, hallo,

danke für dein Lob. Dein Beitrag ist ein wieder ein gutes Beispiel dafür, wie unterschiedlich Geschmäcker doch sind :) Stellenweise stimme ich dir aber sehr wohl zu. Der Spring King ist ein One-trick-pony. Auch das Konzept an sich (Preis, echter Federhall) hatte mich überzeugt.

Die Umsetzung hat mir jedoch bis heute nicht gefallen. Ich wünsche dir dennoch viel Spaß damit und das du lange Freude daran hast ! Wie kommst du darauf, daß da ein digitales Delay verbaut wurde ?

Wenn du die Gelegenheit hast, teste den Springking mal im Direktvergleich mit dem Federhall aus einem Fender Komboverstärker.

Aber wie gesagt, die Geschmäcker sind verschieden :)

Bis dann dann

Markus
 
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Hallo Markus,

erstmal danke für dein Review- hab´s erst gelesen, als die Kiste schon zu mir unterwegs war :D. Ich war dann natürlich erst recht gespannt auf das, was da auf mich zukommt.

Kurz gesagt: deine Beschreibung was Verarbeitung und Sound angeht, könnte treffender nicht sein, von daher: dickes Lob :great:
Meine Conclusio :)rolleyes:) war aber dann die genau entgegengesetzte: "Den geb´ich nicht mehr her, weil er anders ist." So unterscheiden sich eben (Gott sei Dank) die Geschmäcker.

Wie kommst du darauf, daß da ein digitales Delay verbaut wurde ?

Da ist doch tatsächlich ein Delay- Chip verbaut. Schau mal hier: http://surfguitar101.com/modules.php?name=Forums&file=viewtopic&t=5579

Vermutlich um die Hallzeit der- etwas kurzen- Federn künstlich "aufzufetten". Hätte es m.M. nach nicht gebraucht und ist auch der Grund für den oben als "blasig" beschriebenen Nachhall und die Feedbackneigung bei langen Reverb- Zeiten. Wie gesagt- alles Geschmackssache. Ich jedenfalls stehe auf dem Standpunkt, wenn ihn mir jemand stehlen sollte, dann...dann...dann kauf´ich mir einen Neuen. :D

LG
Chris
 
Ähm, der spring king benutzt die ferdern gar nicht für den Hall..
Lediglich für das Pad...
Kannst die auch aushängen und geht genauso..
 
Naja, sagen wir: jein.

Das Signal bekommt im Chip ein (sehr kurzes) Delay verpasst und geht von dort an die Federn. Wenn du die Federn aushängst, funktioniert der Spring King weiter, aber halt nur als (fix eingestelltes) Delay.

LG
Chris
 

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