[Bass] - Fender Classic 70' Jazz Bass

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Easton
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Fender Classic 70’ Jazz Bass

Vor über zwei Monaten habe ich mir bei Musik-Service einen Fender 70’ Jazz Bass aus der Classic Serie gekauft. Musik-Service hatte ihn damals für 599 Euro im Angebot, weshalb ich nicht lange überlegt habe, weil ich ihn früher oder später ohnehin kaufen wollte. Der Bass ist eine sog. Reissue der Jazz Bässe aus den frühen 70er Jahren. Leider habe ich keinen Zugang zu einem Originalen 70er Jazz Bass und kann so keine Vergleiche ziehen.

ALLGEMEINES
Korpus: Erle, Dreiteilig
Hals: Ahorn, Longscale, 20 Bünde, C-Shape
PickUps: Zwei Vintage Style Single-Coils mit Alinco-Magneten
Mechaniken: Vintage Style, offen mit Fender-Logo
Brücke: Blechwinkel
Besonderheiten: „Bullet-Nut“ am Kopf für Halskrümmung, Bridge-PickUp ist näher an Brücke (14mm)
Herkunft: Mexiko
Farben: Sunburst (vorliegend), Schwarz
Preis: ca. 670 Euro
Link: Hier klicken


VERARBEITUNG
Die Kontrolle der Verarbeitung ist ja das Erste, was der glückliche Musiker-Kunde, nach Empfang der heiß ersehnten Neuanschaffung tut. Auf den ersten Blick sah der Classic 70’ sauber und ordentlich verarbeitet aus. Keinerlei Lackkrater oder ähnliches zu sehen. Die Mechaniken sitzen fest am Hals und ermöglichen präzises Stimmen. Die PickUps liegen gut in der vorgesehenen Fassung, Endpins sitzen fest. In Detail muss man zunächst feststellen, dass die Intonation perfekt eingestellt ist. Die PickUps sind aber an der E-Saite etwas zu hoch geschraubt, was aber mit einem Schraubendreher schnell erledigt ist. Die Saitenlage ist in Ordnung, geht aber besser. Unter dem Pickguard ist ein größeres Loch, was für die Jacko-Fans eventuell ein Problem sein könnte. Für mich aber nicht.
Die PickUps haben eine leichte Schwäche bei der Abschirmung, was aber bei Jazz Bässen quasi normal ist. Zu der Verkabelung kann ich nichts sagen, da ich mich nicht traue, da näher was aufzumachen zu versuchen. Es scheint aber auch da alles in Ordnung zu sein.
Die Optik ist mit der Sunburst- bzw. Schwarz-Lackierung eher konservativ, sieht aber mit den Blockinlays einfach nur geil aus.


HANDLING
Der Classic 70’ steht in Punkto Spielgefühl seinen amerikanische Brüdern in Nichts nach. Angenehm leicht hängt er am Gurt. Aus Erfahrung habe ich früher Jazz Bässe immer etwas schwerer als andere „Standardbässe“ eingeschätzt, was aber er an den mir sonst gewohnten MIM Standard Jazz Bass meiner Lehrerin liegt. In Sachen Kopflastigkeit hat der Classic 70’ einen leichten Hang in Richtung Boden, was aber nicht weiter ins Gewicht fällt. Der Bridge-PickUp liegt zwar 14mm näher an der Brücke als der Standard Jazz Bass. Zu Anfang könnte man denken, dass das Zupfen in diesem Bereich unangenehm schwergängig sein kann. Wer das aber glaubt, den kann ich sagen: „Nö, is nich.“ Der Hals liegt gut in der Hand und der Korpus des Basses liegt angenehm ergonomisch an meinem Korpus.


SOUND
Wenn man den Bridge-Volume voll aufdreht und Neck-Volume komplett runter, knurrt der Classic 70’ wie hulle. Wenn man das nun umkehrt bringt er schön Druck auf die Ohren, wie es sich gehört. Meine bevorzugte Einstellung ist übrigens:
Bridge-Volume: Voll
Neck-Volume: ¾
Tone: ½
Dank des verschobenen Bridge-PickUp lassen sich aber auch schöne funky Sounds entwickeln.

FAZIT
Der Fender Classic 70’ Jazz Bass ist ein wunderbares Gerät, was auch noch schweinegeil aussieht. Es überzeugt mit einer guten Verarbeitung und einem ansprechenden Sound. Für meinen Teil, und das meine ich ernst, habe ich schon Made in USA Fender Jazz Bässe gespielt, die mir bei weitem nicht so gut gefallen haben, wie mein Mexikaner hier. Beim Classic 70’ kommt auch die Flexibilität nicht zu kurz. Im Jazz ist er ebenso gut aufgehoben wie im Rock und so muss das ja auch sein. Außerdem liegt uns hier ein wahnsinns Preis/ Leistungsverhältnis zu Grunde. Wer also auf der Suche nach einem guten und preiswerten Jazz Bass ist, wo die Qualität nicht zu kurz kommen soll, ist beim Classic 70’ an der richtigen Adresse.


SONSTIGES
Das wars auch schon mit meinem Eindruck. Es ist meine erste Bassreview, wenn ich also was wichtiges vergessen haben sollte, zögert nicht nachzufragen. Ich versuche Sonntag bei der Probe mal gute Soundfiles zu machen.
Bis dahin...
 
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Mir gefällt dein Review, Matthias :great:

2 Anmerkungen: Der Link zum Musik-Service ist wohl tot und das erste Foto ist leider ziemlich unscharf :rolleyes:
 
Hallo Easton,

vielen Dank für deinen Review! :great:

Ein wunderschöner Bass! Obwohl Sunburst normalerweise nicht meine Farbe ist, finde ich den richtig lecker!

Schade, dass Fender nicht den Mut hatte Strat Knöpfe auf den Jazz Bass zu machen! :eek:
Es gab nämlich eine Zeit Mitte der 70er, wo Fender entweder die Potis mit Zylinderschaft ausgegangen ist, oder wo sie billig millionen von Strat-Potis eingekauft haben. Auf jeder Menge Gitarren und Bässen waren damals Strat Knöpfe drauf. Unser Bassist Ende der 80er Jahre hatte auch so einen Jazz Bass.
Aber ein Jazz Bass mit Strat-Knöpfen würde wohl jede Menge (jüngerer) Bassisten abschrecken oder verwundert den Kopf schütteln lassen. Trotzdem wäre das für mich DER 70s Jazz Bass.

Aber auch so ist Fender mit seinem 70s ein toller Bass gelungen! Die Bindings und Block Inlays passen einfach fantastisch zum JB.

Und ein Jazz Bass muss brummen! :)

Gruß
Andreas
 
Danke,
stimmt das Foto ist unscharf. Meine Kamera ist nur gerade im Verleih. Den Link kann ich nicht ändern aber der hier wärs gewesen.
 
Super Review, auf eins für den 70's habe ich lange und sehnsüchtig gewartet, danke dafür!
 
Ich bin allgemein ganz begeistert von den 70s Jazz Bässen der Classic Serie aus Mexico, auch wenn meine Favorits eher die 60s Jazz wären.
Für mich ist das die ganz große Nummer, weil die Bässe so günstig sind, für das, was sie bieten.
Leider, oder deshalb gibt es den 70s Jazz Bass nur in zwei Farben.
 
Schönes Review, vielen Dank. Da ich Besitzer desr 72er "Orginals" bin, gibts ein paar Anmerkungen:

Der Bridge-PU sitzt 34mm von der Bridge entfernt. Miss doch mal nach, würd mich interessieren.

Mein Bass hat die TrussRodschraube am anderen Halsende; diese Blödheit haben die Mexikaner zum Glück nicht übernommen.

Mein Sound ist: beide PU voll auf, sonst gibt es SingleCoil Störgeräusche. Wie sieht es damit bei deinem Bass aus?
 
... Da ich Besitzer desr 72er "Orginals" bin, gibts ein paar Anmerkungen:
...
Mein Bass hat die TrussRodschraube am anderen Halsende; diese Blödheit haben die Mexikaner zum Glück nicht übernommen.
...

Der Zugang zur Trussrodschraube wurde auch erst Mitte der 70er mit der Dreipunktbefestigung ans Kopfende versetzt. Stichwort: Bullet Trussrod.
Die Mexikaner haben somit eigentlich alles richtig gemacht, um eine "late 70s" Bass zu bauen. Bis auf die, von Cadfael bereits, erwähnten Potiknöpfe...

Gruß
Andreas
 
Hallo Bassick,

genauer kann Dir da natürlich Easton antworten.

Allerdings sei anzumerken, dass der Mexican 70s eine Mixtur aus verschiedenen 70s Bässen ist, die es so nie gegeben hat - und ihm fehlen ein paar Sachen, die damals alle 70s hatten ...

Zumindest nehme ich stark an, dass der Mexican keine mit Masse verbundenen Messingplatten im Body unter der Elektrik (und den Pickups hat)? Dein Original müsste die Messingplatten haben?

Und dann hat der Mexican (zum Glück) eine 4-Punkt-Halsbefestigung, aber trotzdem den Einstellstab an der Kopfplatte. Während die frühen 70s die Einstellung am Body hatten, haben die späten sie an der Kopfplatte - dann aber auch die Dreipunktbefestigung.
Solange man nicht so schlampig produziert wie Fender in den späten 70ern ginge das ja auch. Das Spaltmaß am Hals sollte aber stimmen ...

Gruß
Andreas
 
zu Bassick:
Die 34mm kommen hin zwischen Bridge und PU kommen hin. Wie AndreasKA schon gesagt hat, ist die Trussrodschraube tatsächlich am Kopfende, habe ich aber in der Review schon erwähnt (Bullet Nut). Es gibt nur die Störgeräusche die von der Abschirmung der PUs herkommen. Die Lautstärke dieser hängt bei mir von den Ampeinstellungen ab.

zu AndreasKA:
Der Classic 70' ist eine 70er Reissue, wo Fender wohl das Beste aus diesem Jahrzent zusammengepackt hat (wie Cadafel schon schrieb). Es gibt halt Elemente, die aus der ersten Hälfte kommen und es gibt Elemente, die aus der zweiten Hälfte der 70er kommen. Um wirklich einen "late 70" original zu kopieren, fehlen nicht nur die Potisköpfe, sondern auch einiges an Gewicht. Was aber gut so ist.

zu Moulin:
Ich find den 60er auch schön und er stand auch in meiner engeren Wahl, aber als Schüler hab ich mich auch wegen des Preisunterschieds der zum Kaufzeitpunkt 80 Mücken (für mich sehr viel) betrug für den 70er entschieden. Aber ich bereue nichts. Ich finde auch, dass Olympic White und die Sunburstlackierung geil aussehen, bei Weiß, mag ich dann lieber vom Aussehen ehe Rosewood-Griffbretter.

zu tigereye:
Mach ich.
 
Danke für die Antworten. Also ist der Bass ein 70s, ohne die Mängel der vor73er (Trussrodschraube am Halsende) und der 73er aufwärts (3Punkt MicroTiltverschraubung, mit der schlechten Fertigungstoleranz der mittleren 70er), ein guter Kompromiss.
 

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gefällt mir sehr gut, easton.

ich hätte nicht gedacht, dass der bass so aggressiv klingen kann. wenn ich nicht schon einen J-bass hätte, würde ich diesen sofort kaufen, weil er dank seines halses viel zu schön ist :great:
 
Danke für die Soundsamples (btw: wie heisst der song, den du da spielst? Es will mir einfach nicht in den Sinn kommen...:gruebel:)!
Toll wären auch ein paar Demos des Slap-Sounds aber auch Fingerstyle mit zugedrehter Höhenblende!
 
Slappen kann ich nich so gut. Ich versuchs heute Abend mal.

Der Song ist übrigens "Witchcraft" von Wolfmother
 
Vielen Dank!

Genau, Wolfmother! Wusste doch, dass ich den Song kenne! :D
 
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