lucjesuistonpere
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Ich hab grad meine erste Probe mit dem Nord Electro 2 Rack hinterher und kann das Review vom Andi überwiegend bestätigen. Deswegen schreib ich auch kein komplettes Review, sondern ein paar Ergänzungen.
Zu den Rhodes-Sounds:
Die sind für mich als Rhodes-Fanatiker ok, verglichen mit dem gemeinen Wald-und-Wiesen-Workstation-Rhodessound sogar ganz gut. Mein Favorit ist das Mark V von der Homepage. Das deep Mark I ist mir etwas zu glockig, allerdings auch noch recht gut, das Suitcase fällt hingegen ab, weils ziemlich gepreßt klingt und mit dem "shallow" beim "shallow Mark II" habens die Clavia-Ingenieure etwas gut gemeint. Den Chick Corea hab ich da vergebens gesucht.
Also, auf jeden Fall schlug sich das Mark V eben in der Probe relativ gut. Ein wenig die Bässe rausgenommen hab ich, weil es für mich immer noch ziemlich "deep" intoniert klingt und sich daher oft mit dem Kontrabaß beißt. Lustigerweise hab ich vorher zuhause mit dem Kopfhörer alle möglichen EQ-Einstellungen ausprobiert und mir waghalsige Kombinationen mit Presence-Regler und Lesliesim zurechtgebastelt. Im Bandkontext erwies sich die Preset-Einstellung dann aber als die beste. Das zeigt, daß hier die Clavia-Jungs sehr gezielt auf den Bandkontext hingearbeitet haben.
Was mir an allen Rhodes-Sounds etwas bitter aufstößt, ist daß sie zum einen irgendwie total Wurlie-mäßig klingen, wahrscheinlich durch den Relase-Sound. Und zum anderen klingen sie irgendwie "klein". Ich hätte sie gern noch ein wenig fetter, präsenter, Twin-mäßiger. Auch ist der Lautstärken-Dynamikumfang übertrieben hoch. Mein Mark II macht das nicht so extrem.
Dann die Hammond. Zuhause über Kopfhörer klingt sie irgendwie... komisch. Zu digital, kalt, eierig, künstlicher Keyclick, ja fast Schrammel-Heimorgel-mäßig. In der Band hat sich das dann aber umgekehrt: über PA/Monitor kommt der Sound überzeugend und hat Balls. Gut, es gibt besseres und der Unterschied zu einer echten, vom Leslie abgenommenen B3 ist noch hörbar. Ich würd damit jetzt kein Jimmy-Smith-Orgeltrio spielen, aber für funkiges und rockiges ist die Simulation echt nicht schlecht.
Der Yamaha C7-Pianosound ist das Gegenteil von der Hammond. Stereo über Kopfhörer sehr geil, wunderbar jazzig, viel Resonanz, man meint fast die skandinavische Seele zu erkennen, irgendwie hat er etwas sehr EST-mäßiges. Mono überm Monitor hingegen ist er ziemlich knallig, Banjo-mäßig. Da merkt man dann auch die schönen Resonanzen gar nicht mehr.
Wie es mit dem Steinway ist, hab ich noch nicht ausprobiert. Vielleicht klingt der Mono etwas besser. Über Kopfhörer war der mir aber zu dumpf.
Kommen wir zum Rest. Beim Clavinet vermisse ich schmerzlich den Key-Off-Sound, aber auch ohne diesen klingt es funkig und liebevoll gesampled. Die detailgetreue Simulation aller Pickup- und Filter-Einstellungen gibt es so bei keinem anderen (nicht-roten ) Instrument. Hier ist auch das Auto-Wah toll und gut auf die Dynamik abgestimmt. Wurli und CP80 hab ich in der Band nicht ausprobiert. Beide fand ich über Kopfhörer etwas muffelig. Das muß aber nichts heißen.
Sehr gelungen ist überigens die Effektsektion, hier gibts alle gängigen Effekte (für mich wichtig besonders Phaser, Chorus und Tremolo) in guter Qualität. Wie andi vermisse ich aber Delay und Hall schmerzlich, die für mich zur Standardausrüstung gehören. (Gerade fürs Rhodes in nu-jazzigen Einsätzen ist ein spaciges Delay unabdingbar )
Ein dicker Minuspunkt der Rackversion: man kann die Dynamikkurve nicht einstellen! Somit muß man über ein Masterkeyboard mit dieser Funktionalität verfügen. Mein P120, dessen Kurve selbst im "Soft"-Modus zu schwach und eng ist, scheidet somit dicke aus. Schade, denn ich hatte es mir eigentlich unter anderem auch als Ergänzung zu diesem besorgt...
Inwieweit das Instrument für ihn brauchbar ist, muß jeder selbst entscheiden. Schließlich hat da auch jeder ganz andere Ansprüche. Mein Rhodes kann das Teil für meine Begriffe nicht ersetzen. Wenn man sich auf einen bestimmten Sound beschränken will, sollte man sich am besten das jeweilige Original holen. Auch für den Heimgebrauch finde ich es eher bedingt sinnvoll. Ich finde es aber äußerst praktisch, wenn man einen spezialisierten Vintage-Soundlieferanten für die Bühne braucht und wenig schleppen will. Denn innerhalb der Menge aller digitalen Instrumente ist der Electro für diesen Zweck im oberen Bereich. Besser sind halt nur die neueren Instrumente wie Stage oder Electro 3.
Zu den Rhodes-Sounds:
Die sind für mich als Rhodes-Fanatiker ok, verglichen mit dem gemeinen Wald-und-Wiesen-Workstation-Rhodessound sogar ganz gut. Mein Favorit ist das Mark V von der Homepage. Das deep Mark I ist mir etwas zu glockig, allerdings auch noch recht gut, das Suitcase fällt hingegen ab, weils ziemlich gepreßt klingt und mit dem "shallow" beim "shallow Mark II" habens die Clavia-Ingenieure etwas gut gemeint. Den Chick Corea hab ich da vergebens gesucht.
Also, auf jeden Fall schlug sich das Mark V eben in der Probe relativ gut. Ein wenig die Bässe rausgenommen hab ich, weil es für mich immer noch ziemlich "deep" intoniert klingt und sich daher oft mit dem Kontrabaß beißt. Lustigerweise hab ich vorher zuhause mit dem Kopfhörer alle möglichen EQ-Einstellungen ausprobiert und mir waghalsige Kombinationen mit Presence-Regler und Lesliesim zurechtgebastelt. Im Bandkontext erwies sich die Preset-Einstellung dann aber als die beste. Das zeigt, daß hier die Clavia-Jungs sehr gezielt auf den Bandkontext hingearbeitet haben.
Was mir an allen Rhodes-Sounds etwas bitter aufstößt, ist daß sie zum einen irgendwie total Wurlie-mäßig klingen, wahrscheinlich durch den Relase-Sound. Und zum anderen klingen sie irgendwie "klein". Ich hätte sie gern noch ein wenig fetter, präsenter, Twin-mäßiger. Auch ist der Lautstärken-Dynamikumfang übertrieben hoch. Mein Mark II macht das nicht so extrem.
Dann die Hammond. Zuhause über Kopfhörer klingt sie irgendwie... komisch. Zu digital, kalt, eierig, künstlicher Keyclick, ja fast Schrammel-Heimorgel-mäßig. In der Band hat sich das dann aber umgekehrt: über PA/Monitor kommt der Sound überzeugend und hat Balls. Gut, es gibt besseres und der Unterschied zu einer echten, vom Leslie abgenommenen B3 ist noch hörbar. Ich würd damit jetzt kein Jimmy-Smith-Orgeltrio spielen, aber für funkiges und rockiges ist die Simulation echt nicht schlecht.
Der Yamaha C7-Pianosound ist das Gegenteil von der Hammond. Stereo über Kopfhörer sehr geil, wunderbar jazzig, viel Resonanz, man meint fast die skandinavische Seele zu erkennen, irgendwie hat er etwas sehr EST-mäßiges. Mono überm Monitor hingegen ist er ziemlich knallig, Banjo-mäßig. Da merkt man dann auch die schönen Resonanzen gar nicht mehr.
Wie es mit dem Steinway ist, hab ich noch nicht ausprobiert. Vielleicht klingt der Mono etwas besser. Über Kopfhörer war der mir aber zu dumpf.
Kommen wir zum Rest. Beim Clavinet vermisse ich schmerzlich den Key-Off-Sound, aber auch ohne diesen klingt es funkig und liebevoll gesampled. Die detailgetreue Simulation aller Pickup- und Filter-Einstellungen gibt es so bei keinem anderen (nicht-roten ) Instrument. Hier ist auch das Auto-Wah toll und gut auf die Dynamik abgestimmt. Wurli und CP80 hab ich in der Band nicht ausprobiert. Beide fand ich über Kopfhörer etwas muffelig. Das muß aber nichts heißen.
Sehr gelungen ist überigens die Effektsektion, hier gibts alle gängigen Effekte (für mich wichtig besonders Phaser, Chorus und Tremolo) in guter Qualität. Wie andi vermisse ich aber Delay und Hall schmerzlich, die für mich zur Standardausrüstung gehören. (Gerade fürs Rhodes in nu-jazzigen Einsätzen ist ein spaciges Delay unabdingbar )
Ein dicker Minuspunkt der Rackversion: man kann die Dynamikkurve nicht einstellen! Somit muß man über ein Masterkeyboard mit dieser Funktionalität verfügen. Mein P120, dessen Kurve selbst im "Soft"-Modus zu schwach und eng ist, scheidet somit dicke aus. Schade, denn ich hatte es mir eigentlich unter anderem auch als Ergänzung zu diesem besorgt...
Inwieweit das Instrument für ihn brauchbar ist, muß jeder selbst entscheiden. Schließlich hat da auch jeder ganz andere Ansprüche. Mein Rhodes kann das Teil für meine Begriffe nicht ersetzen. Wenn man sich auf einen bestimmten Sound beschränken will, sollte man sich am besten das jeweilige Original holen. Auch für den Heimgebrauch finde ich es eher bedingt sinnvoll. Ich finde es aber äußerst praktisch, wenn man einen spezialisierten Vintage-Soundlieferanten für die Bühne braucht und wenig schleppen will. Denn innerhalb der Menge aller digitalen Instrumente ist der Electro für diesen Zweck im oberen Bereich. Besser sind halt nur die neueren Instrumente wie Stage oder Electro 3.
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